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Verschwiegene Fakten zur Flüchtlingskrise: Religiöse Bruchlinien der Kulturen

Published On: 26. August 2021 14:18

Bild: Pixabay

Im Zuge der überwiegenden Zuwanderung aus muslimischen Staaten flammt immer wieder die europäische Angst vor einem »Kampf der Kulturen« auf. Aber wie realistisch ist es, dass es auf hiesigem Boden zu dementsprechenden Konflikten beider Wertesysteme kommt?

Den ersten und zweiten Teil dieser Reihe lesen Sie hier und hier.

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Von Guido Grandt

  • Bereits seit den 1990er Jahren wurde vor einer Zunahme religiös motivierter Konflikte gewarnt
  • Diese Bruchlinien bildeten sich zumeist zwischen Moslems und Christen heraus, wie auch der Jugoslawienkrieg zeigte
  • Umfragen ergaben, dass viele Moslems die Scharia als einzige Quelle der Gesetzgebung sehen
  • westliche säkularisierte Gesellschaften und der Islam sind nicht kompatibel

Kampf der Kulturen – auch in Europa?

Die westliche Kultur ruht auf den Säulen der griechisch-römischen Antike, der jüdisch-christlichen Religion sowie der Aufklärung, die in diesem Zusammenhang die Trennung von Staat und Religion verlangt. Auf dieser Basis entstanden Werte wie die der individuellen Freiheit als höchstem Gut, der politischen Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte. Im Islam hingegen gab es keine Aufklärung. Er hat andere kulturelle Wurzeln, wie etwa Familie, Sippe und Stamm, und zeichnet sich vor allem durch die Einheit von Religion, Kultur und Staat aus, wobei die Religion das ganze Leben ohne Einschränkung beherrscht.

Schon seit jeher gibt es zwischen diesen beiden Wertesystemen große Differenzen. So sind die meisten Muslime in ihren Heimatländern von der Überlegenheit ihrer Kultur überzeugt und halten den Westen für gottlos. Dieser wiederum glaubt an die Universalität seiner eigenen Kultur und will sie über den gesamten Globus verbreiten.

Konflikte zwischen den Wertesystemen verschärfen sich

Zurecht schrieb Samuel Philipp Huntington in seinem Standardwerk The Clash of Civilizations, dass ein weltweiter Kampf der Kulturen nur vermieden werden könne, wenn die Führer dieser Welt eine globale Politik akzeptieren und aufrechterhalten würden, die unterschiedliche kulturelle Wertvorstellungen berücksichtige.

Vor seinem Tod 2008 war der Politikwissenschaftler auch Berater des US-Außenministeriums. Er ging dezidiert auf eine multipolare und multikulturelle Weltpolitik ein und erläuterte ihre Folgen. Sein Buch erschien 1996 in den USA, also fünf Jahre vor den 9/11-Terroranschlägen. Seitdem haben sich die von ihm geschilderten kulturellen Konflikte jedoch noch verstärkt. Huntingtons Beobachtungen sind heute relevanter denn je, weil sie unmittelbar die Hintergründe der heutigen Flüchtlingsdiskussion betreffen.

Gefährliche Konflikte zwischen unterschiedlichen Kulturen

»In dieser Welt werden die hartnäckigsten, wichtigsten und gefährlichsten Konflikte nicht zwischen sozialen Klassen, Reichen und Armen oder anderen ökonomisch definierten Gruppen stattfinden, sondern zwischen den Völkern, die unterschiedlichen kulturellen Einheiten angehören«, schrieb der Politikwissenschaftler. »Das Nebeneinander eines wachsenden Volkes der einen Kultur und eines langsam wachsenden oder stagnierenden Volkes einer anderen Kultur erzeugt in beiden Gesellschaften wirtschaftlichen und/oder politischen Anpassungsdruck.«

So bleibt nach Huntington die Frage, »ob Europa und Amerika zu gespaltenen Gesellschaften aus zwei unterschiedlichen und weithin voneinander isolierten Gemeinschaften aus zwei verschiedenen Zivilisationen werden, was seinerseits von der Anzahl der Einwanderer und davon abhängt, inwieweit diese an die in Europa und Amerika herrschenden westlichen Kulturen assimiliert werden.«

Huntington wies auf die sogenannten Bruchlinienkonflikte zwischen Gruppen aus unterschiedlichen Kulturen innerhalb ein und desselben Staates hin. Besonders häufig seien diese zwischen Muslimen und Nichtmuslimen anzutreffen. Solche Konflikte entsprängen der Natur der beiden Religionen – Christentum und Islam – und der auf ihnen beruhenden Kulturen.

Anzeichen für zunehmende Konfrontation

Der Konflikt zwischen dem Westen und dem Islam hätte sich bereits Ende des 20. Jahrhunderts zugespitzt. Voraus gingen Veränderungen in mehreren Bereichen: »Erstens hat das muslimische Bevölkerungswachstum riesige Scharen arbeitsloser und entfremdeter junger Menschen produziert, die sich für die islamistische Sache einspannen lassen, Druck auf benachbarte Gesellschaften ausüben und in den Westen auswandern«, erklärte Huntington. »Zweitens hat das islamische Wiedererstarken den Muslimen neues Vertrauen in die Eigenart und die Vorzüglichkeit ihrer Kultur und ihrer Werte gegenüber jenen des Westens geschenkt. Drittens erzeugen die gleichzeitigen Bemühungen des Westens um Universalisierung seiner Werte und Institutionen, Aufrechterhaltung seiner militärischen und wirtschaftlichen Überlegenheit und Einflussnahme auf Konflikte in der muslimischen Welt enorme Erbitterung unter den Muslimen … Sowohl in muslimischen als auch in christlichen Gesellschaften ging in den achtziger und neunziger Jahren die Toleranz für den anderen drastisch zurück.«

Der ägyptische Journalist Mohammed Sid-Ahmed sieht das ähnlich: »Es gibt untrügliche Anzeichen für eine zunehmende Konfrontation zwischen der jüdisch-christlichen Ethik des Westens und der islamischen Erweckungsbewegung (…)«

Huntington führte weiter aus, dass die bereits erwähnten Bruchlinienkonflikte gewaltsam geworden seien. Sie würden fast immer zwischen Menschen unterschiedlicher Religion stattfinden, »da die Religion das Hauptunterscheidungsmerkmal von Kulturen« sei. Diese wäre »wahrscheinlich« der »tiefgreifendste Unterschied, den es zwischen Menschen geben kann«.

Kampf der Kulturen – Beispiel Jugoslawien

Einen der schwersten Bruchlinienkämpfe hätte es zwischen Serben und Kroaten im früheren Jugoslawien gegeben. Als dort »die übergreifende jugoslawische Identität« zusammenbrach, gewannen die religiösen Identitäten, mit denen man sich bisher arrangierte und zusammenlebte, eine neue Bedeutung. Als es zu Kämpfen kam, verstärkte sich diese noch. »Die Koexistenz von vielen Bevölkerungsgruppen löste sich auf, und jede Gruppe identifizierte sich zunehmend mit ihrer jeweiligen kulturellen Gemeinschaft und definierte sich in religiösen Begriffen«, so Huntington.

Bruchlinienkriege würden sich nicht nur als ein Kampf gegen eine andere lokale ethnische Gruppe verstehen, sondern als »Kampf gegen eine andere Kultur«. So würde der lokale Krieg »umdefiniert zu einem Krieg der Religionen, einem Kampf der Kulturen«.

Noch einmal das Beispiel Jugoslawienkrieg: »Der wichtigste Einzelfaktor hinter diesen Konflikten war wahrscheinlich die demografische Verschiebung, die im Kosovo vor sich ging.« Dort lebten einst 67 Prozent albanische Muslime und 24 % orthodoxe Serben. Die albanische Geburtenziffer war die höchste in ganz Europa, der Kosovo das am dichtesten bevölkerte Gebiet Jugoslawiens. 1991 war der Kosovo zu 90 % muslimisch und zu 10 % serbisch. Die Serben sahen in ihm jedoch ihr »heiliges Land«, den Ort der großen Schlacht auf dem Amselfeld, als sie 1589 von den osmanischen Türken besiegt wurden. Danach hatten sie fast 500 Jahre unter deren Herrschaft zu leiden.

Da sich das demografische Gleichgewicht im Kosovo beachtlich zu Gunsten der Muslime veränderte, forderten die Albaner Anfang der 1980er Jahre, das Gebiet in den Rang einer jugoslawischen Teilrepublik zu erheben. Die Serben und die jugoslawische Regierung lehnten dies ab, befürchteten sie doch, dass der Kosovo sich schließlich mit Albanien vereinigen könnte. Die Kosovo-Albaner reagierten mit Protesten und Unruhen. Die serbische Minderheit wurde nach eigenen Angaben verstärkt diskriminiert, verfolgt und tätlich angegriffen.

Das alles spielte sich nicht etwa weit weg von uns ab, sondern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Nur für einen Moment sei diesbezüglich an Markus Söders Bedenken hinsichtlich der hohen Zuwanderung und der damit verbundenen Veränderung der Statik Deutschlands erinnert.

Huntington: »Muslimische Kriegslust und Gewaltbereitschaft sind eine Tatsache«

Das von Huntington aufgegriffene Beispiel zeigt, wie sich durch eine demografische Verschiebung ein gesellschaftliches Gleichgewicht verändern und zu Forderungen der Mehrheit führen kann – in diesem Fall, der Muslime – sowie zur Diskriminierung von Minderheiten – in diesem Fall der orthodoxen Christen.

»Starke Antagonismen und gewaltsame Konflikte sind zwischen lokalen muslimischen und nichtmuslimischen Bevölkerungen gang und gäbe«, machte Huntington klar. »Wohin man im Umkreis des Islam blickt: Muslime haben Probleme, mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben.« Die »muslimische Neigung zum gewaltträchtigen Konflikt« gehe auch aus dem Grad der Militarisierung von muslimischen Gesellschaften hervor. »Wenn sie Gewalt einsetzten, setzten muslimische Staaten sie äußerst intensiv ein …Muslimische Kriegslust und Gewaltbereitschaft sind Ende des 20. Jahrhunderts eine Tatsache, die weder Muslime noch Nichtmuslime leugnen können.«

Aber ist es wirklich so, wie Huntington behauptete? Steven Pinker, amerikanisch-kanadischer Experimentalpsychologe, Kognitionswissenschaftler, Linguist sowie Professor am Harvard-College und der Harvard-Universität, schreibt in Gewalt – Eine neue Geschichte der Menschheit: »Der Eindruck, dass die muslimische Welt in Formen der Gewalt schwelgt, über die der Westen hinausgewachsen ist, ist kein Symptom von Islamfeindlichkeit oder Orientalismus, sondern erwächst aus den Zahlen. Muslime machen ungefähr ein Fünftel der Weltbevölkerung aus und stellen in ungefähr einem Viertel der Staaten auf der Welt die Mehrheit, aber 2008 waren an mehr als der Hälfte aller bewaffneten Konflikte muslimische Staaten oder Aufständische beteiligt … Muslimische Gruppen besetzen zwei Drittel der Positionen auf der Liste ausländischer terroristischer Organisationen des US-Außenministeriums …«. Zwei Drittel aller Terroropfer, bei denen die Täter ermittelt werden konnten, würden auf das Konto sunnitischer Terroristen gehen.

Der Vormarsch der »Scharia«

Steven Pinker gibt weiter zu bedenken: »Gewalt ist in der islamischen Welt nicht nur durch religiösen Aberglauben legitimiert, sondern auch durch eine übermäßig stark entwickelte Kultur der Ehre.« Er verweist auf eine umfangreiche Gallup-Umfrage, die von 2001 bis 2007 durchgeführt wurde, in der es um die Einstellungen der Muslime in 35 Staaten geht, die 90 Prozent der islamischen Weltbevölkerung repräsentieren.

»Die Ergebnisse bestätigen, dass die meisten islamischen Staaten sich in absehbarer Zukunft nicht zu säkularen, liberalen Demokratien entwickeln werden«, meint Pinker. »Die Mehrzahl der Muslime in Ägypten, Pakistan, Jordanien und Bangladesch gaben in der Umfrage an, die Scharia, das heißt die Grundprinzipien des islamischen Rechts, solle in ihren Staaten die einzige Quelle der Gesetzgebung sein, und die Mehrheit in den meisten anderen Ländern gab an, sie solle zumindest eine der Quellen sein.«

Buschkowsky: »Die muslimische Weltsicht ist mit dem demokratisch-westlichen Wertekanon nicht kompatibel«

Wie aber sieht es damit beispielsweise in Deutschland aus? Der ehemalige Bürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky, machte unmissverständlich klar, dass sich die »Gewichte der Religionen« verschieben würden. »Dreiviertel der Flüchtlinge kommen aus muslimischen Ländern mit einer völlig anderen Wertestruktur. Die Zahl der Muslime in Deutschland wird sich verdreifachen, ihr Selbstbewusstsein wird stärker, ihr Anspruch auf politische Mitbestimmung wird wachsen und natürlich auch das Streben nach Dominanz im öffentlichen Leben.«

Und weiter: »Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, ein selbstbestimmtes Leben, persönliche Freiheit und ein humanistisches Weltbild – das sind die Dinge, die eine moderne demokratische Gesellschaft prägen. Da passt vordemokratische widerspruchslose Gehorsamspflicht einer gottgegebenen Ordnung nicht (…) Ein Wertewandel ist unausweichlich … die muslimische Weltsicht ist mit dem demokratisch-westlichen Wertekanon nicht kompatibel.«

Vielleicht und gerade deshalb forderte Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptischer Politikwissenschaftler und selbst Sohn eines Iman, den Flüchtlingen müsse man schon bei ihrer Ankunft klarmachen, wie eine offene Gesellschaft funktioniere. Auf keinen Fall dürfe Deutschland »im Namen der kulturellen Bereicherung Bräuche zulassen, die jede Form des Zusammenlebens stören«.

Teil 4 aus Guido Grandts Reihe „Verschwiegene Fakten der Flüchtlingskrise“ lesen Sie demnächst exklusiv im Wochenblick.

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