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Wenn Mörder Richter spielen

Published On: 24. September 2021 16:34

Veröffentlicht am: 24. September 2021 | Anzahl Kommentare: noch keine

Von Uli Gellermann.

Ganz-Medien-Deutschland ist sich einig: Am Mord im Verlauf eines Masken-Streits in einer Tankstelle in Idar-Oberstein sind die Querdenker schuld. Gesundheitsminister Jens Spahn, der Mann der Kinder impfen will, spricht im Zusammenhang mit dem Mord von „Pandemieextremismus“ und der SPD-Kanzler-Kandidat Scholz weiß natürlich, „Die ganzen Querdenker-Szenen (…) schaffen solchen Unfrieden, dass solche Taten passieren.“ Kein Wunder, dass im Netz ein Mordaufruf kursiert, der „250 ungeimpfte Menschenfeinde“ namentlich nennt, um sie „zu entnehmen, um zehntausende zu retten“. Das Wort „entnehmen“ ist das Tarnwort für umbringen.

Umbringen ist das klare Wort

Umbringen: Das ist das klare Wort für das, was die Bundeswehr über lange Zeit in Afghanistan im Gefolge der USA wesentlich zustande brachte. Und das ist auch das, was sie seit 2013 im Interesse Frankreichs in Mali treibt. Dort, wo Uran und Gold die Triebkräfte sind, wird ein postkolonialer Krieg geführt, in dem die Toten ein schlichter Beweis für die geopolitischen Interessen der EU sind: Man bildet gemeinsam Militär und Polizei in einem angeblichen Friedenseinsatz aus, der natürlich keinen Frieden herstellt, sondern den Krieg nur vertieft und verlängert. Das Ende ist aus Afghanistan bekannt: Die Bundeswehr wird nach weiteren Verlusten abziehen müssen, die Beerdigung der einheimischen Toten übernehmen deren Verwandte, die Verantwortung übernimmt niemand. Aber der Bundestag hat das Mandat verlängert.

Verantwortung für Mord und Totschlag

Während die Verantwortlichen für Mord und Totschlag in Afghanistan und Mali in den deutschen Medien als anständige Politiker gehandelt werden, wird der gefährliche Spinner, der in Idar-Oberstein einen Tankwart ermordet hat, nur als Vorwand benutzt, um die Demokratiebewegung zu diskriminieren. Man stellt bisher nicht einmal die Frage nach der Herkunft der Tat-Waffe und der anderen Waffen, die der Täter besitzt. Seine Propagandanützlichkeit als Gegner des Maskentragens steht im Mittelpunkt der Berichterstattung, sachdienliche Fragen zur Aufklärung sind deshalb nur störend. So treten die Kriegs-Propagandisten von Mord und Totschlag im Einzelfall Idar-Oberstein auch als Richter auf. Richter, die sich im Fall der Bundeswehrkriege nicht mal zu einer Anklage aufraffen können, geschweige zu einem Urteil.

Krieg in Mali ein Rohstoff-Krieg

Morde im Gewand des Militärs gelten als „Verteidigungspolitik“. Das weiß auch die Tagesschau bestens, wenn sie jüngst angebliche Erstwähler zu Wort kommen lässt, von denen ganz zufällig einer diesen Satz geäußert haben soll: „Wir brauchen in der EU eine stärkere Verteidigungspolitik. Es muss eine echte Verteidigungsunion gebildet werden. Das kann zum Beispiel in Zukunft so aussehen, dass eine EU-Armee eingerichtet wird, damit wir uns eben von dem militärischen Schutzschild von den USA unabhängig machen können.“ Das passt blendend zum Krieg in Mali, einem Rohstoff-Krieg der Franzosen und der Deutschen, ganz ohne die USA.

ARD und Erstwähler-Meinung

Was bei der ARD als Erstwähler-Meinung daherkommt, ist nichts anderes als Kriegspropaganda. Eine gefährliche extremistische Position, die von der Tagesschau mit dieser servilen Erstwähler-Äußerung ergänzt wird: „Ich finde, Angela Merkel ist nicht nur eine super starke Frau, sondern auch ein Vorbild für viele Frauen. Sie hat einfach erreicht, wo viele von träumen. Sie hat einfach gezeigt, dass wenn man als Frau was will, es auch erreichen kann. Sie ist bewundernswert.“ Auch diese „Meinung“ dürfte erfunden oder zumindest lange gründlich gesucht worden sein. So wird der beamtete Journalismus zum Beeinflussungs-Täter für ein System, das keinen Widerspruch duldet.

Angela Merkel sie läuft immer noch frei rum

Der Bundeswehroffizier Oberst Klein hatte in der Nähe von Kundus am 4. September 2009 143 Menschen liquidiert. Afghanische Zivilisten, die an einem liegengebliebenen Bundeswehr-Tanklastwagen Benzin abzapften. Der Mord-Oberst wurde nach seiner Freisprechung vor dem Truppendienstgericht zum General befördert. Kanzler und oberste Dienstherrin war in jenem Jahr Angela Merkel. Auch sie läuft immer noch frei rum. Anders als die Querdenker sind die Kriegsdenker an der Macht und in Amt und Würden.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 24.9.2021 bei rationalgalerie.de

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Proxima Studio / shutterstock

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