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«Nicht ich muss nach Nordkorea — ihr müsst dahin, denn ihr wollt gelenkt werden und nicht ich»

Published On: 7. Oktober 2021 0:25

Veröffentlicht am 7. Oktober 2021 von CS.

(auszugsweise)

BasisGedanken: Was hat die Corona-Krise über den Zustand der Politik in der Schweiz offenbart?

Marco Rima: Wir leben in einer Zeit, in der wir uns als Gesellschaft der Frage stellen müssen: Wollen wir weiter in einer freien Gesellschaft leben, wo jeder als selbstständig denkender Bürger gefordert ist Verantwortung zu übernehmen und wir uns gegenseitig Vertrauen schenken, oder wollen wir eine Gesellschaft, wo der Staat lenkt und denkt? Momentan ist nicht ganz klar, in welche Richtung die Politik denkt, denn in dieser Krise – ich benutze das Wort ganz bewusst – versagen ja viele politische Institutionen. Bei uns in der Schweiz ist es vor allem das Parlament. Der Bundesrat, also unsere Exekutive, beruft sich bei seinen Entscheidungen auf ein Epidemiegesetz. Da ist es logisch, dass die einfach mal anfangen zu lenken. Aber dass sich das Parlament so ausschalten lässt, das gibt mir schon zu denken. Da stelle ich mir die Frage, welches Herz schlägt in der Brust dieser Politiker? Sie bezeichnen sich selbst als Gestalter. Aber ich spüre hier von gestalten gar nichts, vor allem weil der Diskurs komplett fehlt und ausgeschaltet wurde.

Worauf reagierten die Medien?

Meine drei ersten Posts im Frühjahr 2020 auf Facebook hiessen: «Ich kann nicht schlafen.» Damit habe ich echt viele Leute – im positiven Sinne – erreicht, weil meine Fragen auch sie umtrieben. In meinem vierten Post habe ich mich darüber lustig gemacht, dass im Restaurant auf dem Weg zum Platz eine Maske zu tragen ist, aber dann im Sitzen nicht mehr: «Weil sich ja das Virus ausruhen muss». Da habe ich richtig böse Kommentare erhalten. Wenn du mit Menschen zu tun hast, die Angst haben und fühlen – deshalb tragen sie auch Masken im Freien – da ist irgendwas in der Luft: Das bespringt dich und dann bist du morgen tot. Mit denen kannst du nicht mehr reden. Die sehen dich nicht nur als Virenschleuder an, da bist du auch ein Leugner, ein ganz schlechter Mensch und nicht solidarisch. Doch wer die Massnahmen der Politiker in Frage stellt, der ist kein Leugner: Viren kannst du nicht leugnen, die sind vorhanden. Und Solidarität habe ich in meinem ganzen Leben hochgehalten und diese gelebt.

Konntest du seit März 2020 auftreten?

Was viele Leute nicht begreifen: Ich darf seit 16 Monaten nicht mehr arbeiten und ich weiss nicht wie es weiter geht. Das betrifft nicht nur mich, sondern auch die zwölf Menschen, die ich mitschleppe. In Deutschland hat der gesamte Kultur- und Veranstaltungsbetrieb im Jahr 2019 geschätzte 174 Milliarden Euro umgesetzt. Und plötzlich heisst es: «Ihr seid nicht systemrelevant.» Das ist eine ganz bittere Erfahrung für die Kultur und hat für die Gesellschaft erhebliche Folgen. Das waren alles mal Steuerzahler. Wer zahlt seit März 2020 das Gesundheitssystem und die sozialen Einrichtungen? Und dann kommen einige Leute und reden irgendwas von Solidarität. Aber ich sage: «Nein, ich will keine Almosen vom Staat, ich will selbst arbeiten, ich will beitragen, ich will mitgestalten.»

Warum ist gutes und bissiges Kabarett seit März 2020 so selten?

Kabarett und Satire sind eine Frage von Erziehung und Persönlichkeit. Bei Schönwetter kannst du ein brillanter Satiriker sein, aber in dem Moment, wo du selbst ein Betroffener wirst, verändert sich vieles. Das hat mit Angst zu tun. Wenn es – gefühlt – um dein Leben geht, dann versiegen die Worte und die Kreativität stockt. In Deutschland gibt es mindestens zwei Kabarettistinnen, die den Mund aufmachen: Lisa Fitz und Monika Gruber. Bei einigen, bekannten Fernsehsatirikern bin ich mir nicht ganz sicher, die machen eher einen auf Slalomlauf. Vielleicht ist das bei den Männern Eitelkeit und die Befürchtung einen Teil des Publikums zu verlieren. Da sagt dann der Manager: «Hei, wir müssen uns schon mal auf die Zeit danach vorbereiten.»

Ich kann mich nicht zurücknehmen, das ist eine Frage des Naturells. Ich bin einfach gestrickt, ich hatte noch nie Angst vor dem Leben, geschweige denn vor dem Sterben. Natürlich möchte ich nicht verrecken, das finde ich auch nicht lässig. Wie mein Grossvater schon sagte: «Dinge kommen, Dinge gehen. Dazu zählt auch der Tod. Wenn der Wecker gestellt ist, dann klingelt es irgendwann.» Ich gehe mit Freude durchs Leben. Wenn es schwierig wird, dann muss man halt mal schauen. Ich lasse mir den Mund nicht verbieten und rede weiter, wo andere Angst haben. Ich kenne viele Kabarettisten, die haben wirklich Angst. Dafür habe ich Verständnis und bin denen nicht böse, aber die greifen mich an: «Was ist denn das für eine Idiot. Am besten soll er mal angesteckt werden und intubiert.» Das ist bösartig. Wieso wünschen die mir das an den Hals? Das verstehe ich überhaupt nicht.

Du hattest SARS-CoV-2, wie würdest du die Symptome und den Verlauf beschreiben?

Ja, das wird behauptet. Genauer gesagt: Ich wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Dabei bin ich nicht etwa ins Spital gegangen, weil ich die bekannten, klassischen Symptome hatte. Vielmehr war mir übel, ich hatte 38 Grad Fieber, konnte nichts mehr essen und habe erbrochen. Ich bin davon ausgegangen, dass dies wieder die Symptome waren, die ich schon vor Jahren bei einem gutartigen Dünndarmtumor hatte. Deswegen sollte ich zweimal im Jahr eine Routineuntersuchung machen und bin deshalb ins Spital. Dort wurde ich positiv getestet und sofort auf eine Covid-Abteilung verlegt: Das war ein ganz normales Doppelzimmer im Spital. Die Leute mit Raumanzügen gab es nicht und ich wurde ganz normal wie immer versorgt. Am zweiten Tag habe ich gefragt, ob ich jetzt vielleicht nach Hause dürfte, und sie haben mich gehen lassen. So einfach war das. Insgesamt war ich etwas mehr als zwei Wochen krank und das wars dann auch. Für die Presse war das damals ein gefundenes Fressen und es gab in den asozialen Medien Kommentare wie: «Dieses Arschloch nutzt unser Gesundheitssystem aus. Verrecken soll er.»

Haben dich deine Zeitgenossen in den letzten 15 Monaten überrascht?

Nicht überrascht haben mich meine Familie und mein Freundeskreis. Da gibt es ein paar wenige Regierungsgläubige, aber wir haben uns nicht zerstritten. Insgesamt habe ich niemanden verloren und in dieser Zeit unglaublich viele spannende Leute kennengelernt. Das ist das positive an dieser Kiste. Was mich überrascht sind diejenigen Schweizer, die früher sagten: «Die da oben in Bern, wir sagen denen dann schon wie es läuft.» Ausgerechnet jetzt, da ihnen ihre Freiheiten und Bürgerrechte genommen werden, sind die mit denen zufrieden: «Es ist toll was die machen.» Das hat mich schon erstaunt. Plötzlich bin ich der konservative Urschweizer und wenn ich über Demokratie spreche, wollen mich diese Leute nach Nordkorea schicken. Nein, da versteht ihr was falsch. Nicht ich muss nach Nordkorea, ihr müsst dahin, denn ihr wollt gelenkt werden und nicht ich. Die Politik hat im Jahr 2020 herausgefunden: Mit Krankheit und Angst kannst du die ganze Welt lenken. Da hat die Politik ein super Tool in Händen. Ich plädiere aber immer wieder für den gesunden Menschenverstand. Wir brauchen Anstand, Respekt und Liebenswürdigkeit. Unser Ziel muss sein, dass die Leute Empathie entwickeln. Unsere Gesellschaft ist krank und müde.

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Marco Rima (*1961) war zunächst Grundschullehrer und arbeitet seit 1983 als Kabarettist. Auch wegen seiner vier Kinder äussert er sich seit Mai 2020 kritisch zu den Corona-Massnahmen in der Schweiz. Seine Website: www.marcorima.ch

BasisGedanken ist die Zeitschrift der Partei dieBasis. Sie erscheint drei Mal pro Jahr und kann auch ohne Parteimitgliedschaft abonniert werden. Die Zeitschrift fordert eine öffentliche Diskussion über die staatlichen Massnahmen. Sie fokussiert sich im deutschsprachigen Raum auf die verschiedensten Vereine, Initiativen und Parteien, die eines gemeinsam haben: Die einschneidenden Massnahmen zu beenden. Sie dokumentiert seit März 2021 durch Artikel und Interviews mit den Beteiligten und Betroffenen diese eigenartigen Jahre. Ein Schwerpunkt der ersten beiden Hefte kommt der Partei dieBasis in Deutschland zu. Herausgeber von BasisGedanken ist der Wissenschaftler und Journalist Andreas Schlothauer, Bestellungen unter: [email protected]

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