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Geschichtsklitterung und hohler Relativismus am Berliner Stadtschloss

Published On: 26. Oktober 2021 18:55

Bibelverse zieren die Kuppel des Berliner Stadtschlosses. Die Schloss-Stiftung hält dies für unzumutbar. Man fürchtet, dass sich Menschen anderer Religionen von dieser christlichen Botschaft bedrängt fühlen könnten. Deshalb will man neben der Kuppel eine eigene Tafel aufstellen.

IMAGO / Schöning

Das Berliner Stadtschloss wurde ab 2013 neu aufgebaut und im Dezember 2020 eingeweiht. Das echte Schloss war 1945 fast völlig zerbombt, 1950 von den DDR-Machthabern endgültig gesprengt und ab 1971 durch den Palast der Republik (im DDR-Jargon „Palazzo Prozzo“ oder „Erichs Lampenladen“) ersetzt worden.

Nun ziert wieder wie seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten ein Wort der Bibel auch die Kuppel des neu errichteten Schlosses. 1844 hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. das Wort ausgesucht: „Es ist in keinem andern Heil, (…) denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“ (Apostelgeschichte IV, 12 und Philipper II, 10).

Und jetzt das: Die Schloss-Stiftung hält diese Sätze für einen unzumutbaren „Herrschaftsanspruch des Christentums“ und will mit einer eigenen Text-Tafel darauf hinweisen. Man fürchtet, dass sich Menschen anderer Religionen von dieser christlichen Botschaft bedrängt fühlen könnten. Deshalb will man neben der Kuppel eine eigene Tafel aufstellen. Darauf soll stehen: „Alle Institutionen im Humboldt Forum distanzieren sich ausdrücklich von dem Alleingültigkeits- und Herrschaftsanspruch des Christentums, den die Inschrift zum Ausdruck bringt.“

Geht noch mehr Selbstverleugnung? Geht es noch dümmer und feiger? Dabei kennt das Humboldt Forum offenbar nicht einmal den eigenen Namengeber. Sonst hätte es folgenden Satz zur Kenntnis genommen und sich selbst gebremst. Wilhelm von Humboldt hatte in den „Briefen an eine Freundin“ am 25. April 1823 geschrieben: „Nirgends ist diese Vatersorge Gottes für jedes einzelnen Glück so wahrhaft ausgedrückt als im Christentum und im Neuen Testament.“

Kunstwerke politisch korrekt umbenannt

Wieder einmal blasen sich die politisch ach so korrekten, retroaktiven Exorzisten auf. Dass sie „ihren“ Humboldt nicht kennen, würde ja eigentlich schon reichen. Aber dass sie implizit leugnen, dass die Bürger- und Menschenrechte der modernen Welt ohne die Aufklärung und ohne Christentum (!) und Judentum nicht denkbar sind, lässt doch an dieser Einrichtung zweifeln. Der Zirkus um die Bibelsätze passt allerdings auch sonst zum Humboldt Forum: Es präsentiert das Ethnologische Museum als Entschuldigung für den Kolonialismus. Kotau über Kotau vor dem eigenen Sündenstolz!

Na, wie hättet ihr es denn gerne, ihr Pseudo-Humboldtianer? Vielleicht ein Stadtschloss mit Minaretten und tagtäglichen Muezzin-Rufen – wie sie nun freitags von bis zu 41 Kölner Moscheen erschallen dürfen? Seid ihr dann zufrieden? Klar, der Islam hat ja rein gar nichts mit Herrschaftsanspruch zu tun.

Oder habt ihr andere Vorbilder? Zum Beispiel die „kultursensible“ Umbenennung von Kindergartenumzügen anlässlich des St.-Martin-Tages (11. November) in „Laternenumzüge“? Oder die gleichermaßen „kultursensible“ Umbenennung von Weihnachtsmärkten zu „Lichter- und Sternenmärkten“? Oder ist euch ein bayerischer Tourismusverband Vorbild? Er hatte auf Prospekten, mit denen in arabischer Sprache für eine Tour durch die Alpen geworben wird, die Gipfelkreuze wegretuschiert.

Nein, Freunde, was ihr hier betreibt, ist die Anbetung eines hohlen Relativismus, ist Leugnung dessen, was Deutschland, Europa und den ganzen Westen ausmacht.


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