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Grüne Landrätin: «Das Covid-Zertifikat widerspricht all meinen Wertvorstellungen»

Published On: 28. Oktober 2021 0:02

Veröffentlicht am 28. Oktober 2021 von RL.

Innerhalb des linken politischen Spektrums kommt immer mehr Schwung in die Debatte. Teile der Basis sowie aber auch Politiker selbst, sind inzwischen der Meinung, dass der Bundesrat mit der Zertifikatspflicht eine rote Linie überschritten hat. Am vergangenen Wochenende zählte die linke Vereinigung «Freie Linke Schweiz» zu den Mitorganisatoren der Demo in Bern.

Federführend war dabei unter anderem Simone Machado (Corona-Transition berichtete). Die Juristin und Stadträtin der Grün-alternativen Partei (GaP) gehörte zu den Rednerinnen an der Demo. Zu Beginn dieser Woche meldete sich nun mit Laura Grazioli eine weitere grüne Politikerin zu Wort. Grazioli ist Landrätin in der Gemeinde Sissach und kritisiert die Schweizer Regierung scharf. In der Volksstimme, der Zeitung für das Oberbaselgebiet, erklärte sie, warum der Bundesrat nun eine rote Linie überschritten habe. Im Folgenden Graziolis Kommentar:

«Wann exponiere ich mich? Wann kann ich nicht mehr zuschauen, weil ich fürchte, dass es nicht besser, sondern schlimmer wird? Wann ist meine rote Linie überschritten? Dieser Zeitpunkt ist jetzt. Und deshalb verlasse ich die Wohlfühlzone meines politischen Daseins und sage laut und deutlich: Nein zum Covid-Gesetz.

Wann ist Ihre rote Linie überschritten? Jetzt, wo die Zertifikatspflicht nicht aufgehoben wird, obwohl sich die Situation in den Spitälern entspannt hat? Wenn sie im Januar nicht aufgehoben wird? Wenn das Zertifikat an allen Arbeitsplätzen zwingend wird wie in Italien? Wenn es auf sämtliche andere Bereiche des alltäglichen Lebens ausgedehnt wird? Wenn aus 3G definitiv 2G wird wie in Teilen Deutschlands?

Wenn aus 2G schliesslich 1G wird? Wenn das Zertifikat nur noch mit Booster-Impfung ausgestellt wird wie in Israel? Wenn die Impfempfehlung auf Kinder unter zwölf ausgedehnt wird, voraussichtlich Anfang 2022? Wenn aus der Empfehlung ein indirekter Zwang und aus dem indirekten ein direkter Zwang wird? Wenn sämtliche Menschen zu jedem Zeitpunkt ihren Gesundheitszustand oder Impfstatus ausweisen können müssen?

Wenn sich auch das x-te Versprechen, dass wir bald zur Normalität zurückkehren, in Luft aufgelöst hat? Wenn eine nicht unwesentliche Minderheit der Bevölkerung so stark abgespalten ist, dass sich Parallelstrukturen bilden? Wenn diese Minderheit immer stärker marginalisiert wird? Wenn… Wann?»

Grazioli hat zwar noch immer Hoffnung. Sie befürchtet aber, dass wir gerade sowohl die Gesundheit als auch die Freiheit aufs Spiel setzen. Die Landrätin weiter:

«Ich gehe abends schlafen in der Hoffnung, dass all das nicht eintrifft. Dass genügend Menschen dieses ‹neue Normal› nicht akzeptieren. Dass Politikerinnen und Politiker den Mut haben, aus dieser dystopischen Abwärtsspirale auszusteigen.

Ich schaue jeden Morgen optimistisch in die Zukunft und hoffe, dass ich unser politisches System und unsere gesellschaftlichen Werte nicht so unterschätzt habe, wie dies aktuell den Anschein macht. Dann lese ich Zeitung und merke, dass es nicht viel Grund für Optimismus gibt, weil das offizielle Narrativ immer enger und dogmatischer wird, die Fronten immer mehr verhärten und die menschliche Neigung, Bestätigung für das eigene Weltbild zu finden, fast keinen Diskurs mehr zulassen.

Ich bin nicht in die Politik gegangen, um eine ständige Interessensabwägung zwischen meinen Idealen und meiner Karriere zu machen. Wenn ich Ersteres aufgeben muss, ist mir auch Letzteres nichts wert. Das Covid-Zertifikat widerspricht all meinen Wertvorstellungen so drastisch, dass ich ernsthafte Zweifel am politischen System hege, von dem ich Teil bin. Ich bin der tiefsten Überzeugung, dass wir die aktuelle Krise lösen könnten, ohne Gesundheit und Freiheit gegeneinander auszuspielen

Und ich befürchte, dass wir gerade im Begriff sind, beides zu verlieren. Vielleicht wache ich demnächst auf und die Zertifikatspflicht ist einfach aufgehoben. Dann breche ich vor Erleichterung darüber in Tränen aus, dass meine Kinder nicht in einer zertifizierungspflichtigen Welt aufwachsen müssen. Falls nicht, will ich mich zumindest dagegen gewehrt haben. Deshalb sage ich laut und deutlich: Nein zum Covid-19-Gesetz.»

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