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Universität Oxford: Deutschland hat das zweitstrengste Corona-Regime der Welt

Published On: 7. Dezember 2021 9:51

Trotz Impfquoten von an die 90 Prozent steigen die Inzidenzen in anderen Ländern Europas. Im Vereinigten Königreich sind über 80 Prozent der Corona-Toten geimpft. Dennoch bringt die Ampel die wohl striktesten Corona-Regeln der Welt auf den Weg.

IMAGO / Jochen Tack

Deutschland hat mittlerweile eines der striktesten Corona-Regimes weltweit, das zeigt ein Index der Oxford Universität. Der Oxford Covid-19 Government Response Tracker erhebt für 180 Länder weltweit die Strenge der Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 nach 23 Indikatoren wie z.B. Schulschließungen, Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen und Impfpolitik. Von 100 möglichen Punkten hat Deutschland mittlerweile 84,3 (Stand vom 3. Dezember). Nachdem Neuseeland seine Corona-Politik jüngst leicht lockerte hat die Bundesrepublik damit den zweit höchsten Wert weltweit – strenger sind nur noch die Fiji-Inseln.

Parallelgesellschaft der Ungeimpften

Der Index fußt auf sehr vielen verschiedenen Indikatoren. Er misst eher die Breite der Einschränkungen als die besondere Striktheit in einem einzigen Punkt – würde man ein solches Prinzip zugrundeliegen, so dürften Österreich und Australien aufgrund der dort verhängten Komplett-Lockdowns wohl als deutlich strikter gelten als Deutschland. Der Oxford-Index zeigt aber: Kein westliches Industrieland schränkt in so vielen Bereichen so konsequent ein, kein anderes Land in Europa reguliert so viele Bereiche des öffentlichen Lebens nach Covid-19 wie Deutschland.

Das ist eine neue Entwicklung: Deutschland gehörte mit Ausnahme der Jahreswende 2020/2021 nie zu den Ländern mit den härtesten Restriktionen, Ende Oktober hatte Deutschland noch einen Indexwert von 42, also der Hälfte des heutigen. Die Ampel-Koalition, die mit dem Versprechen, auf weitere Lockdowns zu verzichten, antrat und die epidemische Notlage auslaufen ließ, hat innerhalb weniger Wochen gemeinsam mit den Ministerpräsidenten ein Corona-Regime etabliert, das seinesgleichen sucht.

Viele dieser Maßnahmen wurden erst beschlossen, nachdem die Corona-Welle bereits wieder zu sinken begann. Die Maßnahmen, so witzelt mancher, wirken also schon, bevor sie in Kraft traten.

Olaf Scholz schiebt die Schuld auf andere, gegenüber Bild sagt er: „Es ist doch so, dass die Tatsache, dass es so viele sind, die sich nicht haben impfen lassen, die Ursache dafür ist, dass wir heute als ganzes Land ein Problem haben.“

Das lässt sich im europäischen Vergleich kaum bestätigen. Auch im für seine höhere Impfquote gelobten Frankreich hat man gegenwärtig nahezu eine genauso hohe Inzidenz wie hierzulande. Irland hat mit einer Impfquote von über 75 Prozent sogar eine deutlich höhere Inzidenz als Deutschland. Auch im Musterland Portugal mit einer Impfquote von annähernd 90 Prozent bricht gerade eine neue Welle aus, das Land hat gerade wegen Omikron den Notstand ausgerufen.

Daten der „UK Health Security Agency“ verstärken dieses Bild: Zwar mag die Impfung beträchtlichen individuellen Schutz bieten, weder hält sie aber die Versprechen die, die Politik machte, noch vorhindert sie den Ausbruch einer neuen Welle. In der Hochrisikogruppe der über 80-Jährigen liegt die Inzidenz unter Geimpften im Vereinigten Königreich bereits über der von Ungeimpften. Knapp 90 Prozent der Corona-Toten über 80 Jahre sind mindestens einmal geimpft, in der Gesamtbevölkerung über 80 Prozent. Trotz eine nahezu gleich hohen Impfquote wie in Deutschland und einer fast ebenso hohen Inzidenz weichen diese Daten erheblich von den deutschen ab. In Deutschland weist das RKI lediglich an die 50 Prozent der Corona-Toten als „Impfdurchbrüche“ aus.

Eine mögliche Erklärung: Während die UK Health Security Agency die Daten für alle positiv getesteten Gestorbenen ausweist, zeigt das RKI lediglich Zahlen bezogen auf symptomatische Verstorbene. Einerseits mag das sinnvoll sein, weil man so Menschen aus der Statistik heraus rechnet, die nicht an, sondern mit Corona gestorben sind. Andererseits ist diese Ausweisung durchaus bemerkenswert angesichts dessen, dass man die gleiche Zählweise ja auch auf die Corona-Todeszahlen insgesamt anwenden könnte. Hier wurde aber immer auf die bedingte Aussagekraft der Statistik der symptomatischen Fälle verwiesen, da bei lediglich rund ein Drittel der Covid-Fällen überhaupt Informationen zur Symptomatik vorliegen. Die Statistik des RKI ist in jedem Fall also alles andere als vollständig – und auch alles andere als transparent.

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