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Die Militarisierung der Gesundheitspolitik

Published On: 8. Dezember 2021 0:14

Veröffentlicht am 8. Dezember 2021 von RL.

Das war eine faustdicke Überraschung. Alle schauten gebannt, was unsere Königin Angela und ihre sechzehn Kurfürsten sich da für uns wieder ausgedacht haben. Wir rechneten damit, dass die Bischöfe der Kirche der Zeugen Coronas neue Bannflüche gegen die Ungeimpften ausschicken würden.

Die Geimpften wiegten sich, wie wir jetzt wissen, in der trügerischen Sicherheit, dass sie keine weiteren Folterungen durch die eilige Inquisition erleiden müssen. Denn sie hatten ja getan, was man von ihnen erwartete. Widerstrebend hatten sie die hochriskanten mRNA-Wirkstoffe von Pfizer, Johnson & Johnson sowie Astrazeneca in ihre Blutbahn schicken lassen, um endlich wieder in den Urlaub fliegen zu können. Um endlich wieder in die Disco oder in die Kneipe gehen zu können. Kurzum: um endlich wieder normal leben zu dürfen.

Nun kommt aber alles ganz anders. Tatsächlich können ab jetzt Ungeimpfte nicht mehr Geschäfte des Einzelhandels besuchen. Von Weihnachtsmärkten sind sie schon lange ausgeschlossen. Die Geimpften flanieren derweil über selbige Weihnachtsmärkte, eingesperrt in Gitterzäune, angegafft von übellaunigen schwarzgekleideten Security-Wächtern. Die Einzelhändler sind am Boden zerstört.

Der weitaus grösste Anteil des Einzelhandelsumsatzes wird in der Vorweihnachtszeit getätigt. Wer hat denn noch Lust, sich erst auszuweisen, bevor er oder sie mit den Kindern das Spielzeuggeschäft betritt? Welcher Verkäufer hat Lust, ausserhalb der eigenen Kernkompetenz auch noch den Wachbullen zu spielen und sich von erbosten Kunden beschimpfen zu lassen? Man robbt doch eh schon auf dem Zahnfleisch.

Und dann sollen noch vor Weihnachten dreissig Millionen Impfstoffe in bislang jungfräuliche Venen geschossen werden. Um dieses Plansoll zu erfüllen, sollen jetzt sogar Apotheker und Pfleger losschiessen. Und Partys, wo Ungeimpfte und Geimpfte zusammen feiern, sind untersagt.

Kurz und schlecht: statt der Ungeimpften ist jetzt wieder einmal die gesamte Bevölkerung betroffen. Den allgemeinen Lockdown spart man sich noch auf. Aber potentielle Menschenmassen werden schon mal vorsorglich reduziert. Und das alles wegen noch weitaus windigerer Begründungen als sie jemals zuvor für irgendwelche Sonderzustände fabriziert wurden. Da wird eine Omikron-Variante herbeifabuliert, von der angeblich in Südafrika Menschenmassen hinweggemetzelt werden.

Das Dumme nur: der südafrikanische Gesundheitsminister dementiert diese Münchhausen-Lügen energisch. Die Menschen in Südafrika wissen nicht, was Omikron sein soll. Naja, unsere weisen weissen Männer in Deutschland wissen das natürlich viel besser als ihre schwarzen Kollegen, was in Südafrika los ist. Weiter: Da werden Geschichten von Überlastungen der Intensivstationen zusammengeschustert. Dazu wieder der beliebte Blick in meine schleswig-holsteinische Heimat.

Offizielle Statistik für den 1. Dezember 2021: Im Kreis Schleswig-Flensburg gibt es 24 Intensivbetten. Zahl der an Corona Erkrankten: Nullkommanullnullnull. Kreis Nordfriesland: 24 Intensivbetten, ein Corona-Kranker. Am höchsten ist die Anzahl der Corona-Erkrankten in Lübeck: von 104 Intensivbetten sind 5,5 Prozent mit ungeimpften Corona-Kranken belegt.

In der Landeshauptstadt Kiel sind aktuell 121 Intensivbetten gemeldet, von denen 4,6 Prozent mit ungeimpften Corona-Infizierten belegt sind. Man beachte allerdings, dass noch am 26. November 2021 in Kiel statt der aktuellen 121 Intensivbetten 150 Intensivbetten bereitstanden. In Lübeck wurde in nur vier Tagen der Bestand an Intensivbetten glatt halbiert, nämlich von 208 Intensivbetten auf nur noch 104 Intensivbetten! Bemerkenswert, um das Mindeste zu sagen.

Arroganz der Macht. Dass Lügen kurze Beine haben, das ist «denen da oben» vollkommen schnurzegal. Sie haben die Macht, die sie im Zweifelsfall auch mit offener militärischer Gewalt durchsetzen können. Und so vergeht sich die Elite nun auch noch munter an einem weiteren grundlegenden Fundament des Vertrags zwischen Regierten und Regierenden. Denn es gehört ja zu den guten Gepflogenheiten, allzu grosse Spannungen zwischen oben und unten immer wieder durch Puffer auszugleichen. Zeiten, in denen auch die Unterdrückten und Ausgebeuteten ihre Ruhezeit haben.

Da ist zum einen der Karneval zu nennen. Da dürfen sich die Beherrschten im Jeckengewand auch mal gegen die Herrschenden wenigstens symbolisch auflehnen. Beim Fussball-Ritual werden Energien im Stadion verpuffert, die sich sonst in Strassenkämpfen artikulieren würden. Und im gesetzlich garantierten Weihnachtsfrieden dürfen die einfachen Leute einmal entspannt sein und wenigstens in der Zeit vom ersten Advent bis Silvester entschleunigt Sentimentalität ausleben.

Von der Woche vor Heiligabend bis Neujahr dürfen keine Vollstreckungsmassnahmen durch das Finanzamt ausgeführt werden. Gerichtsvollzieher drehen dann Däumchen. Die Herrschenden wussten bislang, wie weit sie gehen dürfen. Das ist jetzt radikal anders. In einer hessischen mittelgrossen Stadt wurde ein Weihnachtsmarkt brutal beendet, als die Menschen sich zu nahe kamen. Weihnachtsmärkte und Spielzeuggeschäfte also jetzt mit Security. Silvesterknallerei ist auch verboten.

Was hier an der gesamten Bevölkerung vollstreckt wird, bezeichnet man in Fachkreisen als Weisse oder auch Saubere Folter. Die Seele wird gequält, ohne äussere Spuren von körperlicher Gewalt zu hinterlassen. Ich gehe nicht davon aus, dass die Herrschenden nicht wissen, dass sie normale friedliche, unpolitische Bürger gerade bis zur Weissglut provozieren. Bis nur noch das Weiss in den Augen zu sehen ist.

Dass die Herrschenden nicht wissen, dass sie zudem gerade blutige Volksaufstände provozieren. Könnte es sein, dass Aufstand und Chaos mutwillig hervorgerufen werden, um dann auf den Trümmern der bürgerlichen Gesellschaft eine ultrakapitalistisch-neofeudalistische Digitaldystopie mit offener militärischer Gewalt durchzusetzen, wie der Finanzexperte Ernst Wolff seit nunmehr anderthalb Jahren immer wieder voraussagt?

Auf jeden Fall ist seit den neuesten Sekreten von Königin Angela klar, dass es weder nur um die radikale Durchimpfung der Bevölkerung geht noch um Reduzierung der Bevölkerung durch mRNA-Massenmord. Vielmehr wird jetzt gerade durch die prospektive Ernennung des Generalleutnants Carsten Breuer zum Chef eines neu zu schaffenden Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt der Blick gelenkt auf eine militärische Agenda. Es ist schon ein ungeheuerlicher Tabubruch, dass ein aktiver General Chef einer zivilen Instanz werden soll.

Die Militarisierung unserer Gesundheitspolitik vollzieht sich gleichermassen schleichend wie effektvoll seit Ausrufung des Corona-Sonderzustands. Generalmajor Carsten Breuer hat schon Auslandseinsätze im Kosovo und in Afghanistan kommandiert. Immer wieder war Breuer zwischendurch in der Bundesregierung tätig. Zum Beispiel war er zuständig für die Erstellung eines Bundeswehr-Weissbuches, das eine Abkehr von Graf Baudissins Konzept vom «Bürger in Uniform» eingeleitet hat.

Seit dem 10. Januar 2018 steht Breuer nun dem Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr vor. Bei dieser Einrichtung steht man wieder einmal vor einem Erkenntnisproblem: ist das Glas halbvoll oder nicht eher halbleer? Denn Breuers neue Domäne ist sozusagen die Schnittstelle zwischen Militär und Zivilwelt. Über Breuers Schreibtisch werden Bundeswehreinsätze für Katastrophenhilfe im zivilen Bereich in Gang gesetzt. So zeigten die Medien immer wieder, wie mit Hubschraubern Corona-Kranke in Intensivstationen geflogen wurden. Reine Imagewerbung für das Militär. Ungefähr so wirtschaftlich wie einen einzelnen Brühwürfel mit einem Sattelschlepper zu transportieren. Ich neige eher zum halbvollen Glas. Denn zu Breuers Aufgaben gehört auch der schön in Anglizismen versteckte Host Nation Support.

Den vollständigen Artikel, der zuerst bei Apolut veröffentlicht wurde, lesen Sie hier.

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