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Verhallte Warnung | Von Roberto De Lapuente

Published On: 22. Januar 2022 15:15

Nach über einem halben Jahr ist Jens Bergers „Schwarzbuch Corona“ noch brandaktuell — die darin enthaltenen Warnungen stießen auf taube Ohren.

Ein Kommentar von Roberto De Lapuente.

Die trojanische Königstochter Kassandra litt unter dem Fluch, dass sie schlimme Katastrophen voraussehen konnte, jedoch niemand ihren Prophezeiungen glaubte. Ähnlich ging und geht es Jens Berger, dem fleißigen und hellsichtigen Redakteur der “Nachdenkseiten”. Seit zwei Jahren erleben wir, wie die „Therapie“ schädlicher ist als jene Krankheit, von der alle ständig sprechen. Die Zwischenbilanz, die Jens Berger vor einiger Zeit vorgelegt hat, bleibt leider noch immer aktuell. Berger hat in allem recht behalten, vor allem auch in seiner Vorhersage, die Schwachen in der Gesellschaft würden am stärksten unter den Folgen der Maßnahmen leiden — begleitet von dem devoten Kopfnicken ausgerechnet jener Kraft, die einmal zu ihrem Schutz angetreten war: der sog. „Linken“. Doch recht haben und recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge. Es lohnt sich, anhand von Jens Bergers scharfsinniger Warnung Bilanz zu ziehen.

Zugegeben, ich bin sehr spät dran, um über Jens Bergers Buch mit dem Titel „Schwarzbuch Corona“ zu berichten. Mittlerweile ist es ein halbes Jahr alt, wurde mehrfach besprochen. Eigentlich könnte man auch froh sein, es wegzulegen, nie wieder hervorkramen zu müssen, weil sich das Thema erledigt hat. Aber dieser fromme Wunsch wird uns nicht erfüllt. Noch immer reden wir über Lockdowns und Verschärfungen der Maßnahmen, als hätte all das in der jüngsten Vergangenheit keine Wirkung gehabt.

Ach so, mit Wirkung meine ich jetzt nicht irgendwas medizinisches — ich spreche von den Auswirkungen auf psychischer und auch wirtschaftlicher Ebene. Und genau darum ging es Berger ja in seinem Buch. Es ist keine immunologische Abhandlung, der Autor ist ja auch kein Virologe, er ist Ökonom — und überdies ein Staatsbürger, der sich sorgt. Auch als medizinischer Laie kann man zuweilen feststellen, wenn eine Therapie beziehungsweise die sogenannten Impfstoffe nicht anschlagen oder mehr Schaden verursachen als die Krankheit selbst. Dass diese „Therapieformen“ nach annähernd zwei Jahren Pandemie noch immer angewandt und vehement gefordert werden: Das befremdet aber schon arg.

Die beste Medizin: Der Lockdown

Ende letzten Jahres wuchs mal wieder die Angst. So oft wie es in den letzten 22 Monaten auf und ab ging mit der Angst, die dann wieder von etwas Hoffnung abgelöst wurde, das kann man gar nicht mehr mitzählen. Aber Ende 2021 war es wieder so weit. Die Inzidenzen fielen in Deutschland, die Intensivstationen leerten sich deutlich, aber die Gesellschaft sprach öffentlich über einen dringend gebotenen Lockdown. Dabei mischten nicht nur die üblichen Kollapsologen mit, die in den sozialen Netzwerken ihrer klammheimlichen Freude an der Apokalypse frönten, sondern auch Politiker und Journalisten.

Bis heute ist nicht bewiesen, dass die Lockdowns der Vergangenheit irgendetwas bezweckt haben. Legt man die Wellendiagramme von Schweden und Deutschland aufeinander, ähneln sie einander in weiten Teilen.

Klar, die absoluten Zahlen sind in Deutschland aufgrund der höheren Einwohnerzahl natürlich höher: Aber dennoch decken sich die Kurven mehr oder weniger. Und das, obgleich es in Schweden keinen Lockdown gab. Zumindest keinen, der sich mit dem deutschen Pendant vergleichen ließe. Deutschland lag Anfang dieses Jahres auf dem zweiten Platz des Covid-19-Strigency-Index, den die University of Oxford erhebt. Strenger als hier geht es also ohnehin kaum noch.

Dennoch scheint der Lockdown das Patentrezept zu bleiben, die beste Medizin, die man einer am Coronavirus leidenden Gesellschaft verschreiben kann. Zu glauben, dass so ein Wegschluss der Gesellschaft funktioniert, kann nur ein Chemielaborant als sinnvollen Lösungsansatz betrachten. Ein Fachidiot, der von Modellen und Theorie viel, aber von der menschlichen Natur so gut wie keine Ahnung hat. Denn Menschen suchen Wege, um Mensch sein zu können. Sich Daheim zu verbarrikadieren, alleine zu bleiben, soziale Kontakte dauerhaft zu meiden: Das ist eben ganz und gar nicht menschlich.

Haltet mir eure Müden, eure Armen, eure geknechteten Massen fern

Besonders stark leiden jene unter den Folgen dieser unmenschlichen Maßnahmen- und Verordnungspolitik, die in ärmeren Verhältnissen leben. Erst neulich beschrieb ich ja, wie es sich mit meiner Quarantäne verhielt. Ich wiederhole mich an dieser Stelle also, wenn ich nochmals klarmache, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich mich in einem Schuhkarton wegsperre oder in einem netten Chalet mit dahinter liegendem Grundstück. Es ist außerdem was anderes, ob ich Kontakte in der Stadt oder am Rande des Odenwaldes oder des Harzes habe. Netflix bietet halt immer nur eine gewisse Zeit Ablenkung und Beschäftigung. Irgendwann treibt es jeden raus, selbst die größte Couchpotato. Wer nicht in der Stadt lebt, kann sich in diesen Zeiten glücklich wähnen.

Berger weist darauf hin, dass es die Armen, die Alten, die Kinder, kurz und gut, die Wehrlosen sind, die unter den Folgen von Lockdown und Co. leiden. So richtig formuliert hat das eigentlich keiner.

Nicht mal die, die stets vorgeben, die Anwälte dieser Wehrlosen zu sein: Die Partei der Linken hat recht früh darauf hingewiesen, dass man mit Menschen, die gegen diese Art von Politik demonstrieren, nicht auf die Straße geht. Schon Ende August 2020 rief der Parteivorstand dazu auf, „Anhängern von Verschwörungserzählungen“ — gemeint waren damit Demonstranten — nicht zu folgen.

Kurz danach kam es zu jenem zweiwöchigen Lockdown von halbjährlicher Länge, in dem laut Aussagen einiger Fachärzte bis zu 500 Kinder wegen eines Suizidversuches in stationäre Behandlung verbracht wurden. Kinder, die sich das Leben nehmen wollen: Und der Gesundheitsökonom, der dummerweise vor Kurzem Gesundheitsminister geworden ist, Karl Lauterbach also, sagt dazu nur, er glaube an keinerlei Zusammenhänge. Die Alten hingegen litten meist still, in den Altenheimen wird üblicherweise ja nicht sonderlich viel auf die mentale Verfassung der Bewohner gegeben. Die körperliche Grundversorgung ist mit dem Personal, das es dort gibt, gerade mal so zu leisten — wenn es gut läuft. Und so saßen die Senioren vereinsamt herum, manche starben, ohne nochmals jemanden aus der Familie gesehen oder gar berührt zu haben.

19 Millionen Fette, 19,5 Millionen Raucher und 1,6 Millionen Alkoholiker

Es gibt viele Formen der Gesundheit: Dass die psychische Gesundheit, die gesundheitlichen Folgen aufgrund armer Verhältnisse, so gar keine Beachtung gefunden haben in dieser Krise, sagt viel darüber aus, wie medizinisch wenig sinnvoll ein Gros der Maßnahmen eigentlich war und ist. Seit beinahe zwei Jahren tut man so, als gäbe es nur eine Form der Gesundheit, die da lautet: Frei von Covid-19 zu sein. Andere Erkrankungen müssen dahinter zurückstehen.

Gleichwohl birgt diese strikte Unterordnung aller Lebensbereiche unter einen wie auch immer gearteten Gesundheitswahn, dass die medizinische Verfolgungsbetreuung zu einer Institution gerät, in der Vitalwerte mehr zählen als so schlichte Dinge wie Lebensfreude, Planungssicherheit und Sozialkontakte.

Im Zuge der Impfkampagne schwappt der feuchte Traum neoliberaler Gesundheitsexperten nochmal hoch: Die Entkoppelung der letzten Reste des einstigen Solidarprinzips. Risikogruppen sollten demnach höhere Beiträge entrichten müssen als vermeintlich gesund lebende Menschen. Rund 19 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Schätzungen stark übergewichtig, 19,5 Millionen Menschen rauchen und 1,6 Millionen gelten als alkoholsüchtig: Nach der Logik derer, die jetzt Impfunwillige finanziell zur Kasse bitten wollen, wird es auch diese Gruppen irgendwann hart treffen müssen.

Um zum Abschluss nochmals kurz auf die Linken zurückzukommen: Wenn sich heute breite Teile der Gesellschaft wünschen, die linke Partei hätte in den annähernd zwei Jahren den Mut besessen, gegen diese unmenschliche Maßnahmen- und Verfügungspolitik zu opponieren, man hätte ihnen Jens Bergers Buch an die Hand geben müssen. Denn auf jenen Seiten findet sich genau jener Ansatz, den linke Politik auch in diesen schweren Zeiten benötigt — und den bis heute viele so arg vermissen. Wenn denn Corona eine Naturkatastrophe sein soll: Wie man damit umgeht, das unterliegt keinem Naturgesetz. Es gibt immer Alternativen. Und Krankheit durch Schaffung neuer Kranker zu bekämpfen, durch Existenzverlust und Not: Das ist keine Vernunft, wie es selbst bei den Linken immer heißt. Das ist Wahnsinn. Kann mal jemand Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow Bergers Buch schicken?

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: asiandelight / Shutterstock.com

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