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Russischer Rubel bärenstark: Putins Währungs-Walzer düpiert den Westen

Published On: 17. Mai 2022 18:20

Was ist da los? Der Russische Rubel hat trotz westlicher Sanktionen ein Mehrjahreshoch erreicht. Die Kriegstreiber stürzen Deutschland in den Abgrund. Lesen Sie mehr darüber in der aktuellen COMPACT-Ausgabe mit dem Titelthema „Blackout: Kein Strom, kein Gas, kein Frieden“. Hier mehr erfahren.

Kurz nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 sah sich die russische Zentralbank zu dem dramatischen Schritt einer Erhöhung der Leitzinsen auf 20 Prozent veranlasst. Das machte deutlich, dass der „Wirtschaftskrieg“ gegen Russland, den der französische Finanzminister Bruno Le Maire ausgerufen harre, erste Folgen zeigte.

Der Grund dafür lag nicht im Ausschluss Russlands aus dem Zahlungsverkehrssystem SWIFT, der in den Medien zwar zur angeblichen „finanziellen Nuklearwaffe“ gegen Russland hochgespielt wurde, in Wirklichkeit aber eher ein Akt der Symbolpolitik ist. Russland kann nämlich seine eigene, in den vergangenen Jahren aufgebaute SWIFT-Alternative namens SFPS und vermutlich auch das chinesische System CIPS nutzen.

Sanktionen gegen die Zentralbank

Weit schwerwiegender schienen die Sanktionen zu sein, die der Westen damals gegen die internationalen Devisenreserven der russischen Notenbank erließ. Mit ihnen sollte verhindert werden, dass Russland seine bei westlichen Notenbanken gehaltenen Reserven an Euro, US-Dollar und Britischen Pfund verkaufen und gegen Rubel eintauschen kann, um damit seine eigenen Banken und Unternehmen zu stützen.

Gebäude der russischen Zentralbank in Moskau. Foto: Ovchinnikova Irina I Shutterstock.com.

Russland war die erste wirklich große Volkswirtschaft, die mit dieser harten Maßnahme bedacht wurde. Bislang waren nur Devisenreserven von Ländern wie Venezuela, Syrien, dem Iran, Afghanistan oder Nordkorea eingefroren worden.

Russlands Zentralbank verfügt derzeit über Devisen- und Goldreserven im Wert von mehr als 600 Milliarden Dollar. Mehr als 300 Milliarden Dollar sind in Anleihen ausländischer Emittenten angelegt; 152 Milliarden Dollar in Bargeld und als Bankeinlagen im Ausland. Dazu kommt noch Gold im Wert von mehr als 130 Milliarden Dollar, das sich allerdings schwer liquidieren lässt. Als Käufer käme wenn überhaupt wohl nur China in Frage, es muss aber offen bleiben, ob Peking überhaupt an einer Ausweitung seiner Goldreserven interessiert ist.

„Finanzielle Atombombe“ gegen Moskau?

3 Prozent der Reserven sind in chinesischen Renminbi angelegt. Darüber hinaus soll Russland noch über Sichtguthaben in allen wichtigen Währungen verfügen, die an Offshore-Finanzplätzen gehalten werden, die sich einer internationalen Regulierung entziehen und auf die die Sanktionsmächte keinen Zugriff haben. Russland hat in den vergangenen Jahren seinen Dollar- und Euro-Anteil an seinen Reserven gesenkt und seinen Goldanteil erhöht und sich in dieser Hinsicht auf die jetzige Situation vorbereitet.

Dennoch: Die Sanktionen gegen die Devisenreserven der russischen Zentralbank wurden von Experten als „die wirklich nukleare Option im finanziellen Arsenal des Westens“ angesehen, wie es der Russlandexperte Rob Person von der Militärakademie West Point noch Ende Februar  in der Süddeutschen Zeitung kommentierte.

Rubel auf Fünfjahreshoch

Bislang hat diese vermeintliche finanzielle Nuklearwaffe aber noch zu keinen wirklich dramatischen Schäden im russischen Finanzsystem geführt. Im Gegenteil: Der Russische Rubel steht stärker da denn je und ist jetzt gerade sogar auf ein Fünfjahreshoch (!) geklettert. Gab es kurz nach Kriegsbeginn noch 145 Rubel oder mehr für einen Euro, sind es mittlerweile nur noch 65.

Russisches Gas ist so teuer wie nur selten zuvor. Hier eine Gasförderanlage in der westsibirischen Tjumen-Region. Foto: FUCKtograff I Shutterstock.com.

Keiner der westlichen Finanzexperten hatte damit gerechnet, dass der Krieg wegen der explodierenden Rohstoffpreise dazu führen würde, dass der Überschuss in der russischen Handelsbilanz neue Rekordstände erreicht. Der hohe Rubelkurs wiederum sorgt dafür, dass die Inflation im Land im Zaum gehalten werden kann, was den westlichen Politikern zunehmend schwerer fällt. Experten haben ausgerechnet, dass Russland auch wegen der hohen Energiepreise zum Jahresende einen Überschuss von 250 Milliarden Dollar ausweisen könnte – ein Effekt, der so sicherlich nicht geplant war.

 An dieser Entwicklung dürfte sich in absehbarer Zeit übrigens nichts ändern. So stellte Moritz Kramer, Chefvolkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schon desillusioniert fest:

„Öltanker nehmen seit Mitte April Rekordmengen an Rohöl an russischen Häfen auf. Die meisten unter griechischer Flagge!“

Womit das Öl-Embargo, von dem gerade der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schon seit Monaten spricht, ohne große Mühen umgangen wird. Derzeit deutet tatsächlich nichts auf einen schnellen Zusammenbruch der russischen Wirtschaft hin.

„Blackout – Kein Strom, kein Gas, kein Frieden“: Das ist das Titelthema der Mai-Ausgabe von COMPACT. Hier bestellen.

Sie finden zu diesem Thema folgende Artikel in COMPACT 5/2022:

Kein Strom, kein Gas, kein Frieden

Mit den Russland-Sanktionen schädigt sich Deutschland selbst mehr als das rohstoffreiche Riesenland im Osten. Es droht die größte Wirtschaftskrise seit 1945 – Verelendung, wie sie die meisten von uns zu Lebzeiten nicht kannten.

Blackout – was der Staat plant

Die Bundesregierung hat die Folgen eines Gas-Engpasses in einer Übung durchspielen lassen – mit schockierendem Ergebnis. Ein Übergreifen der Krise auf die Stromversorgung wurde vorsichtshalber ausgeblendet – dann käme alles noch schlimmer.

Die Hungermacher

Nicht nur Gas, sondern auch Nickel, Dünger und Weizen: Die Welt ist in vielen Bereichen auf Russland angewiesen. Jetzt droht eine globale Hungersnot, die einen erneuten Asyl-Tsunami auslösen könnte.

Die Not an der Küste

Verzweiflung in Mecklenburg-Vorpommern: Nord Stream 2 ist beerdigt, Fischerei und Landwirtschaft ächzen unter den hohen Energiepreisen. Für Politik und Medien ist Russland der Schuldige. Doch unter den Betroffen sieht man das anders.

Jetzt helfe ich mir selbst

Wenn es hart auf hart kommt, ist man auf sich gestellt. Nur gut, dass es Experten gibt, die einem zeigen können, wie man sicher durch die Krise kommt.

Und im Dossier von COMPACT 5/2022 finden Sie einen Augenöffner: “Bilder, die lügen” – mit Beispielen aus Bosnien (“KZ”, 1992), Kosovo (Racak, 1999) und der Ukraine (Butscha, 2022).

COMPACT 5/2022 dürfen Sie nicht verpassen! Hier vorbestellen.

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