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Währungskrieg: Sieg für Rubel

Published On: 29. April 2022 14:17

Nach zwei Monaten Währungskrieg zwischen Russland und dem Westen sieht es so aus, als sei die Schlacht entschieden. Der Rubel dürfte gewonnen haben, was der EU eine Menge Geld kostet. Das zahlt man absurderweise an Moskau. 

Am heutigen Freitag bekam man in Moskau für einen Dollar weniger als 71 Rubel. Das ist so wenig wie zuletzt im November. Beim Euro ist es noch heftiger, er hat im letzten Monat auch 4 Prozent zum Dollar verloren. Im Vergleich zum Rubel hat der Euro aber sogar 30 Prozent verloren.

Rubel kehrt Trend um

Nach Beginn des Krieges stand kurzzeitig der Wertverfall des Rubels im Raum. „Der Rubel ist fast nichts mehr wert“, titelten deutsche Medien. Der Westen habe die russische Zentralbank abgestraft und der Rubel sei im freien Fall. „Experten“ zeigten sich „skeptisch“, wie der Rubel stabilisiert werden könnte, gingen von einem weiteren Niedergang aus, da die „Auswirkungen der Sanktionen“ sich ja erst zeigen würde. So sprach der Westen in den ersten Tagen des Krieges. Der Wertverfall hielt allerdings nur kurzzeitig an.

Tatsächlich ging der Trend im März zunächst weiter, doch seit Ende des letzten Monats kam der Gegentrend. Im April bekam der Euro Probleme.

Kursentwicklung im letzten Monat Euro – Rubel

Die letzten Tage dürften den Währungskrieg zwischen dem Westen und Russland für den Kreml entschieden haben. Mit dem Stopp der Gaslieferungen an Polen und Bulgarien brachte Putin die EU zum Einknicken. Auch das Monatsende ist entscheidend. Seit Anfang April verlangt Russland die Zahlungen auf russische Konten. Euro und Dollar sind zulässig, müssen aber umgehend auf Rubel getauscht werden. Die Rechnung ist mit Monatsende zu begleichen. Nun wird der russischen Forderung, die Energie künftig mit Rubel zu bezahlen, nachgeben.

Der Reihe nach knickten die EU-Staaten ein, deren Wirtschaft von der günstigen russischen Energie abhängig ist. Am Mittwoch berichtete „Bloomberg“, dass der italienische Energiekonzern ENI ein Rubelkonto bei der Gazprom-Bank einrichte. Die russische Seite berichtete am selben Tag, dass bereits zehn verschiedene europäische Käufer ein solches Konto eingerichtet haben und vier davon schon erste Einkäufe via Rubel getätigt hätten.

Auch die OMV dürfte zumindest zu diesen zehn Kunden, vielleicht aber auch zu den vier Käufern gehören. Am Donnerstag sagt der ungarische Außenminister, dass man bereits ein entsprechendes Zahlungsschema adoptiert habe, um Öl und Gas mit Rubel zu bezahlen. Am selben Tag wurde auch ein slowakisches Rubel-Konto eröffnet. Polen und Bulgarien werden weiterhin mit russischem Gas beliefert, aber über den Umweg über die EU, wohl Deutschland. Auch der deutsche Gasimporteur Uniper zahlt in Rubel.

Sanktionen schmerzen Europa

Schon bevor die EU auf die Rubelzahlungen eingestiegen ist, entwickelte sich eine absurde Situation. Obwohl Europa aufgrund der Sanktionen weniger Energie aus Russland importiert, haben sich die russischen Einnahmen in den ersten beiden Monaten des Krieges aus den Energieexporten fast verdoppelt. Das zeigt eine Studie des Center for Research on Energy and Clean Air (CREA), die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

In einfach Worten: Die EU importiert weit weniger Energiestoffe aus Russland, zahlt aber fast das Doppelte wie vorher. Seit Beginn des Krieges hat Russland Öl und Gas im Wert von etwa 46 Milliarden Euro an die EU verkauft. Im gleichen Zeitraum 2021 lag der Wert bei etwa 23 Milliarden Euro. Doch die Tendenz dürfte noch steigen, auch weil nun Rubel akzeptiert wird, dessen Wechselkurs für die EU täglich ungünstiger wird.

Seit Beginn des Krieges importiert die EU um 20 Prozent weniger Öl aus Russland und um 40 Prozent weniger Kohle, Gas nahm zu, so die Studie. Hauptabnehmer ist weiterhin Deutschland, das nun doch schwere Waffen in die Ukraine schickt.

Entwicklungen am Schlachtfeld

Am Schlachtfeld scheint Russland nach der Einnahme von Mariupol immer mehr Übergewicht zu bekommen. Der Westen liefert Waffen und Geld. Die USA gab erst erneut 33 Milliarden US-Dollar für die Ukraine frei. Westliche Kommentatoren, die sich auf Seiten der EU am eskalierten Informationskrieg beteiligen, schreiben nun erstmals von deutlichen Erfolgen Russlands.

Julian Röpke, „Bild“-Journalist, meinte am Donnerstag auf Twitter etwa: „Heute ist ein düsterer Tag für die Ukraine. Und so sehr ich Ihre Wut verstehe, liebe Ukrainerinnen und Ukrainer, werde ich über das berichten, was passiert, und nicht über das, was Sie gerne hätten, dass passiert. Es werden bessere Zeiten kommen, hoffentlich. Aber im Moment ist Russland dabei, die ukrainische Verteidigung in vielen Bereichen zu zerschlagen.“ Einige Stunden später, auch weil der Tweet von russischer Seite instrumentalisiert wurde, ergänzte er: „Ukraine wird diesen Krieg gewinnen“.

Bild wikimedia

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