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„Bis jetzt haben wir sehr milde Fälle gesehen“ – was bringt die Omikron-Variante?

Published On: 29. November 2021 19:46

Die Panik vor der Omikron-Variante basiert vor allem auf viel Spekulation. Genauso gut möglich wäre ein positiver Effekt der Variante, der bisher vollkommen ignoriert wird, aber durchaus logisch wäre.

IMAGO / Bihlmayerfotografie

In Südafrika wurde eine neue Variante des Corona-Virus gefunden: B.1.1.529; der griechische Buchstabe Xi wurde wohl aus Rücksicht vor dem gleichnamigen chinesischen Präsidenten übersprungen, die Variante heißt daher Omikron.

32 Mutationen am Spike-Protein weist die Variante auf. Einige könnten dazu führen, dass die Variante ansteckender wäre sowie den Immunschutz umgehen könnte. Größere Hinweise darauf, dass die Variante auch schwerere Verläufe verursachen könnte, gibt es bis dato allerdings praktisch nicht. Erste Hinweise deuten sogar auf das Gegenteil hin. Dr. Angelique Coetzee ist Vorsitzende der South African Medical Association und war die erste Ärztin, die die Behörden vor der Variante warnte. Zu den bisher von ihr behandelten Fälle sagte gegenüber The Telegraph: „Ihre Symptome waren so anders und milder als die, die ich zuvor behandelt hatte“. Gegenüber der BBC sogar: „Bis jetzt haben wir sehr milde Fälle gesehen. Ich weiß nicht, warum alle in Aufsehen sind“. Sie sprach auch von „sehr sehr milden Fällen“.

Der Biologie-Professor François Balloux vom University College London sagt: „Es ist ziemlich sicher, dass B.1.1.529 die Immunantwort von Genesenen und Geimpften teilweise umgehen kann.“

Das geht soweit, dass BionTech jetzt bereits damit beginnt, eine Impfstoff-Anpassung zu entwickeln, falls eine solche gebraucht werden sollte. „Um keine Zeit zu verlieren, gehen wir diese beiden Aufgaben parallel an, bis die Daten vorliegen und wir mehr Informationen darüber haben, ob der Impfstoff angepasst werden sollte oder nicht.“ sagte eine Unternehmenssprecherin.

Bisher ist die Datenlage zu schwach für mehr als Spekulationen. Grund für größere Panik besteht soweit aber nicht.

Überraschend kommt eine solche Variante indes nicht – eine Entwicklung dieser Art ist logisch. Auch Christian Drosten sagte das bereits voraus. Im Interview mit der Zeit sagte er Anfang November: „Wir können es auf keinen Fall wegimpfen, weil wir nicht die ganze Weltbevölkerung impfen können. Und bald kommen auch Immun-Escape-Varianten, gegen die die Impfung nicht mehr wirkt.“

Die deutsche Corona-Strategie fällt genau an dieser Stelle in sich zusammen: Langfristig wird das Virus den Impfschutz umgehen, man kann das Virus nicht ausrotten. Entweder bei dieser oder bei einer späteren Variante. Eventuell haben Risikogruppen durch die Impfung dann zwar dennoch individuellen Schutz vor einem schweren Verlauf, das Virus wird aber auch bei noch höheren Impfquoten weiterhin zirkulieren.

Ein Diskussionsbeitrag von Paul Cullen

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses Escape-Szenario eintritt. Grund zu größerer Sorge bietet aber auch das aber nicht: So ist auch ein positiver Einfluss der Mutationen gar nicht unwahrscheinlich. Eine deutlich ansteckendere aber harmlosere Variante könnte die alten Varianten verdrängen und so sogar für weniger Tote sorgen. Dass eine Minderung der Pathogenität zusammen mit einer erhöhten Reproduktionsrate auftritt ist bei vielen Viren die Regel. Das Auslösen schwerer Verläufe wäre schließlich ein negativer Selektionsfaktor, weil die Infizierten dadurch isoliert werden würden. Der Molekularbiologe Wolf-Dieter Schleuning zeigte in einem TE-Beitrag im Februar bereits diese prinzipiell positiven Auswirkungen von Virus-Mutationen auf: Harmlose, sehr ansteckende Mutationen könnten vor schwerer verlaufenden Erkrankungen schützen.

Selbst Karl Lauterbach hält das Szenario, dass Omikrom harmloser sein könnte, für „denkbar“ und sagt, es wäre ein „vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“.

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