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Sinkende Preise gegenüber Oktober – Das Wunder von Wiesbaden

Published On: 29. November 2021 18:08

Die „vorläufige“ Inflationsrate für November von 5,2 Prozent zum Vorjahresmonat erscheint zwar zunächst hoch, aber bei der Bundesbank hatte man viel mehr erwartet. Angeblich sind die Preise gegenüber dem Vormonat sogar zurückgegangen. Man darf auf die endgültigen Zahlen gespannt sein

IMAGO / Rene Schulz

Statistisches Bundesamt in Wiesbaden

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldet am 29. Jeden Monats routinemäßig den Anstieg der Verbraucherpreise im laufenden Monat, immer mit dem Hinweis „vorläufig„, denn der Monat ist ja noch nicht vorbei, aber Politik und Öffentlichkeit drängen.     

So erging am 29.11.20 folgende Meldung des Statistischen Bundesamtes (Pressemitteilung Nr. 541 vom 29. November 2021):

„ Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – wird im November 2021 voraussichtlich +5,2 % betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die Verbraucherpreise gegenüber Oktober 2021 voraussichtlich um 0,2 %.

Verbraucherpreisindex, November 2021:

+5,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)

-0,2 % zum Vormonat (vorläufig)

Neue Zahlen des Statistischen Bundesamts

Mit dieser Meldung hat das Amt bei Experten aus dem Lager der Bundesbank wie aus der Zunft der wissenschaftlichen Ökonomie großes Erstaunen erregt: Sie alle gingen angesichts der Inflationsdynamik des Verbraucherpreisindex seit Juli 2021 sowie der teils horrenden Steigerungen bei den Importpreisen, über die Großhandelspreise bis hin zu Einzelhandelspreisen von einer Rate von bis zu 6 Prozent aus. 

Stattdessen meldet das Amt, dass die Verbraucherpreise im November gegenüber dem Vormonat Oktober 2021 sogar absolut um 0,2 Prozent gesunken seien.  Nur so kann es zu der vergleichsweise niedrigen Rate von 5,2 Prozent kommen. Wenn der Index von Oktober 2021 auf November 2021 nur bei 110,7 stagniert hätte, ergäbe das eine Inflationsrate von 5,4 Prozent (vgl. Schaubild).

Ein rückläufiger Index ist angesichts des allgemeinen Preisklimas und vor allem der gefühlten Inflation in den Geldbörsen der Verbraucher eine erstaunliche Entwicklung. 

Für die kommende Bundesregierung und den dann amtierenden Wirtschaftsminister ist es zwar ein immer noch beschwerlicher aber psychologisch eher verkraftbarer Einstieg in das neue Amt als eine Horrorrate von 6,0 Prozent. Die aktuellen Pandemieprobleme sind schon Ballast genug!

Das alles ist natürlich nur vorläufig. Die endgültigen Ergebnisse der Wiesbadener Statistiker kommen wie immer am 10. jeden Folgemonats, also am 10. Dezember. 

Man darf gespannt sein!

Gespannt sein darf man auch, wie sich die extreme Kostensteigerung der Energiepreise, die wiederum die energieintensive Produktion von Düngemitteln für die Chemieindustrie unlukrativ macht, sich auf die Preisentwicklung für Lebensmittel auswirken wird. Alles andere als ein deutlicher Inflationsschub im Lebensmitteleinzelhandel 2022 wäre wohl auch ein Wunder.

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