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Gibt es nun Viren oder nicht?

Published On: 18. Mai 2022 19:13

Ein erneuter Gastbeitrag von F. Rust:

Vorbemerkung: Eine inhaltlich neue aktuelle Antwort auf diese Frage wurde am 16.5.2022 von Dr. Schiffmann gegeben. Aus aktuellem Anlass verweise ich in meinem schon fertig gestellten Beitrag in einer Fußnote auf sie.

Wenn mein Argumentationsgang inhaltlich korrekt und folgerichtig ist, dann macht er deutlich, dass die in verschiedenen Foren ausgetauschten Behauptungen wie „Ich glaube an ‚Viren‘.“ und „Es gibt keine ‚Viren‘.“ müßig ist.

F. Rust

Gelegentlich handelt es sich bei einem Streit oder einer Meinungsverschiedenheit, die sich vermeintlich um eine Sache dreht, in Wirklichkeit um ein sprachliches und wissenschaftshistorisches oder wissenschaftssoziologisches Problem. Ein solches Problem kann sich ergeben, wenn die Beziehung von Sprache und ‚Wirklichkeit‘ (empirischer Welt) nicht angemessen berücksichtigt wird. Dies trifft auch auf die Frage zu, ob es nun Viren gebe oder nicht.1)

Diese Frage ist insofern von aktueller Bedeutung, als der Molekularbiologe Dr. Lanka unter dem Titel „Wissenschaftler oder Quoten-Kritiker“2) am 6.2.2022 einen Verriss über die 90. Sitzung des Corona-Ausschusses vom 4.2.20223) schrieb. In dieser Sitzung hatte er, zusammen mit Dr. Kaufman, Gelegenheit, seine Experten-Meinung über Viren vorzutragen. Vorgenommen hatte er sich offenbar, den Corona-Ausschuss und den ebenfalls anwesenden Dr. Wodarg von seiner Experten-Meinung zu überzeugen, dass es keine Viren gebe und dass die effektivste Möglichkeit, die Corona-Krise mit all den einschränkenden Maßnahme zu beenden, darin besteht, dass man diese Meinung verbreitet und ihre Richtigkeit gerichtlich anerkennen lasse. Den Beweis für die Richtigkeit der Meinung habe er schon durch seine „Widerlegung der Virenexistenzbehauptung“ erbracht. Dr. Lanka hatte für den Fall, dass seine Meinung nicht unmittelbar durch die Überzeugungskraft seiner Präsentation akzeptiert würde, gehofft, dass es zu einem wissenschaftlichen Disput kommen würde, in dessen Verlauf er zeigen könnte, dass er recht hatte, wurde jedoch in dieser Hinsicht enttäuscht.

Dr. Lankas Erwartungshaltung wird auch aus seiner Ankündigung der Sitzung am 3.2.2022 auf dem Telegram-Kanal „Corona_Fakten“ deutlich:

Nach über einem Jahr ist es endlich so weit, Dr. Stefan Lanka wird Morgen [sic] beim Corona-Ausschuss die Fakten und Erkenntnisse, dass kein krankmachendes Virus existiert, darlegen und beweisen.

Die vorangegangenen Ausführungen machen deutlich, dass die Frage nach der Existenz von Viren eine gewisse aktuelle Relevanz hat, weil sie dazu beiträgt, Zwietracht unter der mRNA-‘Impfstoff’-Kritikern zu säen und weil von der Antwort auf diese Frage Entscheidungen von existentieller praktischer Bedeutung abhängen zu scheinen: Wenn gerichtlich festgestellt wird, dass es gar keine Viren gibt, so glauben manche Menschen, werden alle einschränkenden Maßnahmen aufgehoben, die zu unserem Schutz vor Viren vorgenommen wurden, und die Gesellschaft braucht nicht ‚wegen Corona‘ radikal umstrukturiert zu werden.

Deshalb soll im Folgenden versucht werden, etwas mehr Klarheit in das Virenexistenzproblem zu bringen und sprachlogisch bedingte Missverständnisse aufzulösen.

Dabei bitte ich zu beachten, dass ich kein Virologe bin, hier keine inhaltliche Position hinsichtlich der Virenexistenz vertrete und auch nicht Partei für oder gegen bestimmte Personen(gruppen) ergreife. Dass trotzdem eine gewisse Voreingenommenheit, die grundsätzlich auch ‚objektiven‘ Texten zugrunde liegt, in der einen oder anderen Formulierung durchscheint, könnte ich zwar vermeiden, möchte es aber gar nicht. Mir geht es hier ausschließlich um die sprachlogische Struktur der Argumente, die in der Frage der Virenxistenz ‚ausgetauscht‘ werden. Ich hoffe – so antiquiert sich das in Zeiten der Corona-Krise anhört – dadurch zu helfen, der ‚Wahrheit‘ etwas näher zu kommen.

Für die allermeisten Virologen und Menschen allgemein stellt sich die Frage nach der Existenz von Viren gar nicht, auch nicht für die Virologen und Ärzte, die auf die Gefahren der neuartigen mRNA-‚Impfstoffe‘ hinweisen.

Wenn jemand behauptet, es gebe keine Viren, drängt sich sogleich die Frage auf: Merken denn all die Virologen, die sich seit mehreren Jahrzehnten mit Viren und deren Verbreitung beschäftigen, gar nicht, dass die Objekte, die im Zentrum ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit stehen und mit denen sie sich tagtäglich professionell beschäftigen, empirisch gar nicht existieren?

Dies behauptet Dr. Lanka jedenfalls mit Bezug auf seine „Widerlegung der Virenexistenzbehauptung“.

Die Widerlegung sei 2017 durch ein Urteil in zweiter Instanz in einem Prozess bestätigt worden, in dem es um die Existenz eines Masern-Virus ging. Dr. Lanka interpretiert das Urteil folgendermaßen:

Besonders brisant dabei ist, dass eine der sechs vorgelegten Publikationen die exklusive Grundlage sowohl der Masern- als auch der gesamten Virologie darstellt.

Das vom BGH bestätigte Urteil des OLG Stuttgart vom 16.02.2016 entzieht der gesamten Virologie, auch dem Corona-Hype, die Grundlage, weil alle Virologen sich auf diese einzige Publikation berufen, von der die deutsche Rechtsprechung aussagt, dass sie keinen Beweis für einen Virus enthält. Nun gilt es, diese Rechtsprechung zu Viren in die Praxis umzusetzen.4)

Ich bin sicher, dass der Richter, der dieses Urteil gefällt hat, mit dieser Interpretation nicht einverstanden wäre. Was der Richter höchstens bestätigt hat, ist, dass der Kläger (der Prozessgegner von Dr. Lanka) entgegen seiner Behauptung, er könne nachweisen, dass ein Masern-Virus unter Berücksichtigung der von Robert-Koch aufgestellten Regeln isoliert worden sei, diesen Nachweis nicht erbringen konnte.

Bedeutet das, dass es keine Viren gebe? Nein, es bedeutet zunächst einmal nur, dass die Virologen zumindest bis zu der Zeit, als die DNA als Träger der Erbinformation entdeckt wurde, wahrscheinlich nicht einmal ihrem eigenen Anspruch gerecht wurden, wissenschaftlich sauber zu arbeiten. Logisch völlig ungerechtfertigt dagegen ist die Schlussfolgerung, dass damit bewiesen sei, dass es somit keine Viren gebe. Aus der Tatsache, dass es (noch) nicht gelungen ist, die Existenz einer postulierten (als in der empirischen Welt existierend angenommenen) Entität zu beweisen, kann in einer empirischen Wissenschaft nicht geschlossen werden, dass es diese Entität nicht gibt.

Vom wissenschaftlichen und sprachlogischen Standpunkt aus betrachtet, klingt die Formulierung, mit der die Existenz von Viren bestritten wird, auch etwas merkwürdig („Widerlegung der Virenexistenzbehauptung“).

Sehen wir uns deshalb die merkwürdige Formulierung und die daraus gezogene Schlussfolgerung mit Hilfe eines Vergleichs genauer an.

  1. Widerlegung der Einhornexistenzbehauptung (= es gibt keine Einhörner)
  2. Widerlegung der Virenexistenzbehauptung (= es gibt keine –krank machenden– Viren)

In einem vernünftigen Diskurs5) liegt die Beweislast bei demjenigen, der die Existenz einer Entität behauptet. Wenn jemand behauptet, es gebe in der empirischen Welt (und nicht nur in erfundenen Geschichten) Einhörner, dann muss er zumindest ein Einhorn vorweisen. Was man aber in der empirischen Wissenschaft nicht tun kann, ist zu beweisen, dass es kein Einhorn gebe. Die Nicht-Existenz einer Entität lässt sich logischerweise in den empirischen Wissenschaften nicht beweisen.

Nun hat wohl auch noch kein empirisch arbeitender Biologe behauptet, es gebe (in der empirischen Welt) Einhörner. Wohl aber gibt es eine überwältigende Anzahl von Virologen, die so überzeugt von der Existenz von Viren sind, dass sie schon allein die Frage nach der Existenz von Viren für abwegig halten. Würde man sie fragen, ob es Viren gebe, würden sie wahrscheinlich antworten: „Aber natürlich! (Was für eine dumme Frage.)“

Trotzdem: Die Beweislast liegt bei den Virologen.

Virologen ‚beweisen‘ die Existenz von Viren in der Regel, indem sie uns (unter einem Elektromikroskop aufgenommene) Bilder verschiedener Viren zeigen und deren Struktur beschreiben (aus welchen chemischen Elementen sie bestehen und wie diese angeordnet sind).

Damit zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen Einhörnern und Viren. Einhörner gibt es nur in der Phantasie, aber nicht in der empirischen Welt. Das Wort „Einhorn“ hat also nur eine intensionale Bedeutung, Viren hingegen gibt es in der empirischen Welt oder – wie Dr. Lanka behauptet – eben nicht, aber auf jeden Fall hat das Wort ‚Virus‘6) neben der intensionalen Bedeutung auch eine extensionale Bedeutung7). Sie umfasst all die Objekte, mit denen sich die Virologen in ihren Laboren beschäftigen, die sie Fledermäusen oder anderen Tieren entnehmen und analysieren – die aber nach Ansicht von Dr. Lanka keine ‚Viren‘ sind.

Wie absurd diese Situation zu sein scheint, erkennt man, wenn jemand dem Uhrmacher-Verband

  1. „die Widerlegung der Uhrenexistenzbehauptung“ ankündigen würde, mit der Begründung, dass es gar keine Uhren gebe.

Obwohl das Wort „Uhr“ – wie das Wort ‚Virus‘ – neben der intensionalen Bedeutung auch eine extensionale Bedeutung hat, nämlich all die Gegenstände, auf die wir uns mit dem Wort „Uhr“ beziehen, leuchtet die Absurdität dieser Ankündigung jedem unmittelbar ein, weil jeder weiß, was eine Uhr ist. Das Wort „Uhr“ ist jedem durch alltägliche Verwendung vertraut, und in den meisten Fällen könnte jeder ohne Schwierigkeiten angeben, ob ein bestimmtes Objekt eine Uhr ist oder nicht. Das Wort „Uhr“ gehört nämlich zur Alltagssprache.

Ein zweiter Grund dafür, dass die Absurdität einer „Widerlegung der Uhrenexistenzbehauptung’ leicht ins Auge fällt, besteht darin, dass man Uhren mit den Sinnesorganen wahrnehmen und ihre Funktion leicht erkennen kann.

Anders bei ‚Viren‘. Hier besteht das Problem darin, dass es sich bei den Objekten, falls sie denn existieren, um so kleine Objekte handelt, dass man sie mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann. Man braucht besondere Instrumente, damit man sie, wenn sie denn existieren, sehen und analysieren kann.

Eines dieser ‚Instrumente‘ ist die Sprache. Die empirischen Wissenschaften bedienen sich einer eigenen Sprache. Wissenschaftssprache unterscheidet sich von der Alltagssprache unter anderem dadurch, dass die Wörter, die sie benutzt, (mehr oder weniger) präzise definiert sind. Diese definierten Wörter werden oft als „Begriffe“ bezeichnet, die Gesamtheit der Begriffe, die eine Wissenschaft benutzt, als ihre Terminologie.

Während es sich nun bei den Wörtern „Einhorn“ und „Uhr“ um Wörter der Alltags- bzw. Bildungssprache handelt, gehört das Wort ‚Virus‘ sowohl zur Alltags- bzw. Bildungssprache als auch zur Wissenschaftssprache. Wenn dieser Unterschied nicht beachtet wird, können leicht unfruchtbare Diskussionen zustande kommen.

Um die Frage, ob es ‚Viren‘ gibt oder nicht, wissenschaftlich zu beantworten, müssen wir wissen, was die Virologen darunter verstehen. Wie also definieren Virologen diesen Kernbegriff ihrer Wissenschaft heutzutage?

Ich lege dem Folgenden die Definition der Wikipedia zugrunde.8) Nach oberflächlicher Recherche bin ich zuversichtlich, dass es sich um eine (mehr oder weniger) repräsentative Definition handelt.

Demnach sind VIREN „infektiöse organische Strukturen, die sich nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle (intrazellulär) vermehren können. Sie bestehen nur aus DNA oder RNA sowie aus Proteinen, die es ihnen ermöglichen, in eine Zelle einzudringen.“ (Diese Schreibweise von VIREN bedeutet, dass es sich hier um den wissenschaftlich definierten Begriff handelt, nicht um das alltagssprachliche oder bildungssprachliche Wort.)

Um wissenschaftlich zu entscheiden, ob es VIREN9) gibt oder nicht, muss also geklärt werden, ob es organische Strukturen (komplexe organische Moleküle) gibt, die die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • sie bestehen aus Nukleinsäuren (DNA oder RNA) und Proteinen;
  • die Proteine müssen so beschaffen sein, dass die organische Struktur in Zellen (Wirtszellen genannt) eindringen können, wobei die unausgesprochene Annahme ist, dass es sich bei dem Wirt um einen lebenden Organismus handelt;
  • sie müssen sich in (geeigneten) Zellen des Wirts vermehren können und
  • sie müssen infektiös sein, d.h. sie müssen in der Lage sein, sich von einem Organismus zu einem anderen zu übertragen, also (passiv) in diesen anderen Organismus einzudringen, und sich dort in bestimmten Zellen zu vermehren.

Die letzte Bedingung sollten wir uns ein wenig genauer ansehen, da sie eine sehr wichtige Rolle in der Virologie und in der Gesellschaft insgesamt spielt.

Die Infektiosität beschreibt „die Fähigkeit eines Pathogens, einen Wirt zu infizieren“, d.h. in den Wirt einzudringen und sich in (geeigneten) Zellen des Wirts zu vermehren.10)

Aus dieser Definition von „Infektiosität“ können wir ableiten, dass es sich bei VIREN um organische Strukturen handelt, die in bestimmten Organismen Krankheiten hervorrufen.

Wir können das letzte Element der Definition des virologischen Fachbegriffs „VIREN“ also folgendermaßen präzisieren:

  • sie [die organischen Strukturen] müssen infektiös sein, d.h. sie müssen in der Lage sein, sich von einem Organismus zu einem anderen zu übertragen, also (passiv) in diesen anderen Organismus einzudringen, sich dort in bestimmten Zellen zu vermehren und eine Krankheit hervorrufen.

Wir können die ‚Virenexistenzfrage‘ nun wie folgt präzisieren: Gibt es organische Strukturen, die die vier oben genannten Eigenschaften haben? Wenn ja, dann gibt es VIREN, wenn nicht, dann gibt es keine.

Da in einem wissenschaftlichen Disput derjenige die Beweislast trägt, der eine Existenzbehauptung aufstellt, stellt sich die Frage: Gibt es mindestens einen Virologen, der eine organische Struktur (ein komplexes organisches Moleküle) mit den vier oben aufgelisteten Eigenschaften … ja, … was eigentlich? Entdeckt hat? … Verändert hat? … Hergestellt hat?

Bis zum zweiten Weltkrieg ging es in der Bakteriologie / Virologie im wesentlichen um die Entdeckung von ‚Viren‘. Deren Existenz war lange Zeit umstritten. Nach der Entdeckung des Elektronenmikroskops jedoch schien sich unter den Virologen ein Konsens herzustellen, dass die Strukturen, die kleiner als Bakterien waren, aber eine deutlich erkennbare Struktur hatten, und von denen ein Virologe behauptete, es handle sich um ‚Viren‘, tatsächlich ‚Viren‘ seien. Zwar gab es die Koch’schen Postulate, die zum Nachweis von Bakterien / Viren aufgestellt wurden, aber die wurden offenbar von den Virologen nicht so ernst genommen.11) (Dass dies auch heutzutage der Fall ist, hat Dr. Lanka durch zahlreiche Beispiele nachgewiesen.)12)

In den 50er Jahren wurden wichtige „Entdeckungen zum Replikationsmechanismus und zur genetischen Struktur von Viren“ gemacht. „Seitdem hat das Studium der Bakteriophagen Einblicke in das Ein- und Ausschalten von Genen und einen nützlichen Mechanismus zum Einbringen fremder Gene in Bakterien und viele andere grundlegende Mechanismen der Molekularbiologie geliefert.“13)

Vor der Entdeckung der DNA war es selbstverständlich, dass es sich bei den Objekten, die die Virologen als ‚Viren‘ bezeichneten, um organische Strukturen handelte, die lebenden Organismen, z.B. Hunden, entnommen worden waren. Diese Bedingung in die wissenschaftliche Viren-Definition aufzunehmen, war somit überflüssig.

Nach der Entdeckung der DNA wurde es jedoch möglich, die organischen Strukturen, die man lebenden Organismen, z.B. Fledermäusen entnahm, genetisch zu verändern, und zwar so, dass die veränderten organischen Strukturen neue Eigenschaften bekamen oder bestehende Eigenschaften intensivierten oder abschwächten. Diese Art der Forschung wird als gain-of-function-Forschung14) bezeichnet.

Durch diese Möglichkeit, in der Natur vorgefundene organische Strukturen zu verändern, änderte sich die extensionale Bedeutung des wissenschaftlichen VIREN-Begriffs: er umfasste jetzt nicht nur die in der Natur vorkommenden organischen Strukturen, die man Tieren oder Menschen entnommen hatte und gemeinhin als ‚Viren‘ bezeichnete, sondern auch die von den Virologen durch Veränderung künstlich hergestellten Strukturen.

Zur Veränderung der intensionalen Bedeutung des wissenschaftlichen Virenbegriffs, z.B. durch Hinzufügen einer fünften Bedingung (Eigenschaft) sah man jedoch keinen Anlass. Diese zusätzliche Bedingung könnte zum Beispiel folgende Eigenschaft bezeichnen:

  • „sie (die organischen Strukturen) stammen aus einem lebenden Organismus und wurden nicht genetisch verändert.

An einer solchen Definitionserweiterung oder Begriffsunterscheidung bestand allerdings bei den ton- angebenden Virologen und den Konzernen, Stiftungen und Institutionen, die die Forschung finanzierten, offenbar kein Interesse, weil sich ihr Erkenntnisinteresse vom Entdecken infektiöser organischer Strukturen zum Verändern bzw. zur Produktion solcher Strukturen verschob. Dieses Erkenntnisinteresse wird in der Etablierung eines neuen Wissenschaftszweiges, der synthetischen Biologie15) erkennbar. Für die meist jüngeren Vertreter dieses Forschungszweiges spielen die Koch’schen Postulate keine Rolle; sie verwenden den Begriff der „Isolierung“ von VIREN entsprechend locker, da es ihnen nicht um die Entdeckung, sondern um die Veränderung und das daraus entstehende Endprodukt geht. Entsprechend locker wird auch der Begriff „Sequenzierung“ gebraucht. Auch hier geht es nicht um die reine Analyse einer aus einem lebenden Organismus entnommenen organischen Struktur, sondern um Ergänzung oder Austausch bestimmter Proteine zur Erreichung bestimmter Zwecke.

Solche gain-of-function-Forschung wird seit mindestens 40 Jahren durchgeführt.16) Ziel ist es, in der Natur vorkommende ‚Viren‘ so zu verändern, dass sie nützlichere Eigenschaften bekommen, wobei der Nutzen von der Zielvorgabe dessen bestimmt wird, der das Forschungsprojekt in Auftrag gibt und bezahlt. In der Landwirtschaft zum Beispiel geht es darum, Pflanzen resistenter gegen Schädlinge zu machen, in der Forschung zur biologischen Kriegsführung darum, die Leistungsfähigkeit von Soldaten zu steigern oder den Feind, der möglicherweise bestimmte ethnisch determinierte genetische Eigenschaften hat, durch Krankheit oder Tod zu schwächen, z.B. indem man die in der Natur vorkommenden ‚Viren‘ infektiöser oder pathogener, gefährlicher macht.

Als Grund für die Veränderung von Coronaviren wurde – wenn überhaupt jemand danach fragte – angegeben, dass man mögliche Mutationen des ‚Virus‘, also der aus einem (Fledermaus-)Organismus ‚isolierten‘ organischen Struktur, antizipieren wolle, um ein Medikament, insbesondere einen Impfstoff, dagegen entwickeln zu können.

Wenn die Wikipedia-Definition repräsentativ für die gegenwärtige Virologie ist, in dem Sinne, dass die heute gebräuchlichen fachwissenschaftlichen Definitionen von „VIREN“ nicht das Definitionsmerkmal fordern, dass ein VIRUS per definitionem eine organische Struktur sein muss, die in der Natur vorkommt und nicht verändert wurde, dann gibt es eben VIREN – Koch’sche Postulate hin oder her.

Bevor die gain-of-fuction-Forschung begann, hätte Dr. Lankas „Widerlegung der Virenexistenzbehauptung“ noch eher überzeugen können, weil kein Virologe jemals wissenschaftlich nachgewiesen hatte, dass die organische Struktur, die er einem lebenden Organismus entnommen hatte, alle vier oben genannten Bedingungen erfüllte. (Ich setzte hier die Richtigkeit der Behauptung voraus). In den letzten Jahrzehnten hingegen ist sie durch den Paradigmenwechsel in der modernen Virologie – weg von der Natur-bezogenen, hin zur synthetischen Biologie, in der Lebewesen am liebsten ganz neu kreiert werden sollen, obsolet geworden.

In der Öffentlichkeit wurde die gain-of-function-Forschung kaum thematisiert, und es ist durchaus möglich, dass Forscher, die daran beteiligt sind, uns absichtlich haben glauben lassen, dass, wenn sie von VIREN sprechen, damit ‚reine Naturprodukte‘ gemeint seien. In ihren wissenschaftlichen Definitionen hingegen wurde das entsprechende Merkmal, soweit ich weiß, nicht hinzugefügt.

In einem neuerlichen VIRENprozess würde die Gegenseite von Dr. Lanka natürlich keine ‚traditionellen‘, Natur-orientierten Virologen als Experten-Zeugen vorladen, sondern Forscher, die in der synthetischen Biologie und der gain-of-function-Forschung ausgebildet wurden, und die auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen VIREN-Definition mit Recht behaupten würden, dass es selbstverständlich VIREN gebe (weil sie ja selbst welche herstellen). Ein Richter könnte dann kein eindeutiges Urteil in der Sache fällen und würde die Streitparteien wahrscheinlich auffordern, den Streit im Rahmen des wissenschaftlichen Prozesses untereinander zu klären.

Wenn mein Argumentationsgang inhaltlich korrekt und folgerichtig ist, dann macht er deutlich, dass die in verschiedenen Foren ausgetauschten Behauptungen wie „Ich glaube an ‚Viren‘.“ und „Es gibt keine ‚Viren‘.“ müßig ist. Sinnvoll hingegen wäre die Erörterung der Frage: „Handelt es sich bei den VIREN, von denen gerade die Rede ist, um in der Natur vorkommende VIREN oder um VIREN, die aus organischen Strukturen von Tieren hergestellt wurden, indem diese Strukturen genetisch verändert wurden?

Auf der Grundlage dieser terminologischen Grundlegung könnte Dr. Lanka seine „Widerlegung der Virenexistenzbehauptung“ nun in folgender Weise formulieren:

Es ist noch nie von einem Virologen nachgewiesen worden, dass es in der Natur vorkommende, d.h. aus einem lebenden Organismus isolierte, genetisch nicht veränderte VIREN gibt. Somit ist nach den Prinzipien der empirischen Wissenschaften der aktuelle Erkenntnisstand der Virologen, dass es solche Viren nicht gibt.

Damit hätte Dr. Lanka (vorausgesetzt, seine fachlichen Ausführungen sind korrekt) zwar nicht nachgewiesen, dass es keine Viren gibt, ja nicht einmal, dass es keine in der Natur vorkommenden, d.h. aus einem lebenden Organismus isolierten, genetisch nicht veränderten VIREN gibt. Denn es könnte ja ein Virologe den Beweis erbringen, dass auch solche VIREN existieren.17)

Aber: Solange dies nicht geschähe, würde er den aktuellen Erkenntnisstand in Bezug auf solche VIREN repräsentieren.

Soweit das Wissenschaftsideal. Die Wissenschaftspraxis sieht leider anders aus. Ein Prozess zu diesem Problemkreis hätte wohl nur Sinn, wenn es darin um nachweisbaren Wissenschaftsbetrug ginge. Ob jedoch selbst solch ein Prozess Erfolg hätte, steht angesichts der rasanten politischen Umgestaltung der Welt (einschließlich des Rechtssystems) auf einem anderen Blatt.

Gehen wir nun von der allgemeinen Frage nach VIREN über zu der Frage des im Zentrum unseres Interesses stehenden Sars-CoV-2. Es scheint inzwischen ziemlich wahrscheinlich, dass es sich bei diesem Virus in der Wuhan-Variante nicht um ein „in der Natur vorkommendes, d.h. aus einem lebenden Organismus isoliertes, genetisch nicht verändertes VIRUS handelt.18) Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein nach der heute gängigen Definition tonangebender Virologen um ein VIRUS, dessen genetische Struktur beschrieben wurde und sich in VIREN-Datenbanken findet.

Der Streit um die Virenexistenzbehauptung macht deutlich, wie wichtig Definitionen in der empirischen Wissenschaft sind und was für Verwirrung entstehen kann, wenn man dies nicht angemessen berücksichtigt.

Wie unsachgemäße Definitionen seit einiger Zeit missbraucht werden, um die ‚empirische Welt‘, die gesellschaftlichen Machtverhältnisse zu verändern, sieht man an dem Neudefinitionen der WHO, z.B. von „Pandemie“19) und „Herdenmmunität20)“ und an der Umbenennung von „Gen-Therapie“ zu „Impfung“21).


1) Eine weniger wohlwollende Erklärung dafür, dass diese Frage aktuell so wichtig genommen wird, findet sich in dem Video von Bodo Schiffmann, das am 16.5.2022 auf dem Kanal von Rechtsanwältin Beate Bahner veröffentlicht wurde. Seine Hauptaussage lautet, dass Dr. Stefan Lanka absichtlich eine unerfüllbare Forderung zum Nachweis von Viren gestellt hat, nämlich ein Virenisolat vorzuweisen. Diese Forderung, auf der sein ganzes Konstrukt aufbaut, sei unerfüllbar, weil ein Virus außerhalb einer anderen Zelle nicht replikationsfähig ist und zerfällt. Dr. Schiffmann führt aus, dass Dr. Lanka, als Repräsentant der Virusleugner den RNA-‘Impfstoff’-Kritikern großen Schaden zugefügt hat, indem er versucht, sie zu diskreditieren und lächerlich zu machen.

Während ich den Virusexistenzstreit wohlwollend als sprachlogisches Missverständnis gedeutet habe, deutet Dr. Schiffmann das Verhalten von Dr. Lanka inhaltlich als absichtlich angewendeten eristischen Trick. Sein Verhalten trage dazu bei, den radikalen Umbau der Gesellschaft und die Abgabe von einzelstaatlichen Entscheidungsbefugnissen an überstaatliche Organisationen (WHO) voranzutreiben. Dieser Umbau lasse sich durch die ‚Corona-Maßnahmen‘, die er indirekt durch seine unerfüllbare Forderung unterstützt, zügiger und effektiver vorantreiben. Das gleiche gilt für eine von der Gates-Stiftung, die seit 10 Jahren eine globale Impfkampagne vorbereitet, beabsichtigte Bevölkerungsreduktion, die u.a. durch Sterilisierung großer Bevölkerungsteile bewirkt werden soll. Bezüglich von Quellen zu Gates und seinen Projekten verweist er auf seinen eigenen Telegram-Kanal.

2) https://www.extremnews.com/berichte/gesundheit/3cc117cfa2b58fc, abgerufen am 12.5.2022

3) Link auf dem Telegram-Kanal corona-ausschuss.de

4) s. Fußnote 2

5) Im Sinne von Kamlah, Wilhelm / Lorenzen, Paul, Logische Propädeutik: Vorschule des vernünftigen Redens, J.B.Metzler, 31996

6) Die Vorbehaltszeichen sollen andeuten, dass es sich um einen umstrittenen Ausdruck handelt.

7) Nach einer häufig vertretenen Auffassung besteht die Intension eines Begriffes aus der Gesamtheit der Merkmale oder Eigenschaften – die Terminologie ist hier uneinheitlich –, die den Dingen, die er umfasst, faktisch gemeinsam sind oder die die Schnittmenge ihrer notwendigen Merkmale ausmachen. Demnach enthält die Intension des Begriffes „Mensch“ die Merkmale belebt, sterblich, auf zwei Beinen gehend, ungefiedert, vernunftbegabt, Werkzeuge produzierend etc.

In der traditionellen Logik (Begriffslogik) verstand man unter der Extension oder dem Umfang eines Begriffs die Gesamtheit der Dinge, auf die er sich erstreckt (die unter ihn fallen, die er umfasst). Demnach war die Extension des Begriffes „Mensch“ die Gesamtheit aller Menschen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Extension_und_Intension#Intension)

8) https://de.wikipedia.org/wiki/Viren, abgerufen am 12.5.2022

9) Die Großschreibung soll deutlich machen, dass es sich um den wissenschaftlich definierten Begriff handelt, der heutzutage in der Virologie verwendet wird.

10) https://de.wikipedia.org/wiki/Infektiosit%C3%A4t, abgerufen am 12.5.2022

11) Da die Geschichte der Bakteriologie / Virologie für meine Argumentationnur eine untergeordnete Bedeutung hat, beschränke ich mich hier auf die Darstellung in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Virologie, abgerufen am 12.5.2022

12) s. zum Beispiel den Telegram-Eintrag auf dem Corona-Fakten-Kanal vom 11.5.2022

13) https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Virologie

14) https://www.virology.ws/2021/09/09/gain-of-function-explained/, abgerufen am 12.5.2022

15) „Die synthetische Biologie ist ein Fachgebiet im Grenzbereich von Molekularbiologie, organischer Chemie, Ingenieurwissenschaften, Nanobiotechnologie und Informationstechnik. Sie wird von einigen ihrer Vertreter als die neueste Entwicklung der modernen Biologie beschrieben.[1][2] Im Fachgebiet synthetische Biologie arbeiten Biologen, Chemiker und Ingenieure zusammen, um biologische Systeme zu erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen. Der Biologe wird so zum Designer von einzelnen Molekülen, Zellen und Organismen, mit dem Ziel, biologische Systeme mit neuen Eigenschaften zu erzeugen.[1][3][4]“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Synthetische_Biologie, abgerufen am 14.5.2022)

16) s. Fußnote 14

17) Dr. Schiffmann dagegen argumentiert inhaltlich-methodisch, dass ein solcher Nachweis nach den Koch’schen Postulaten nicht erbracht werden könnte, weil ein solches VIRUS außerhalb einer Wirtszelle nicht replikationsfähig wäre und zerfallen würde – und somit nicht als Isolat vorgezeigt werden könnte. s. auch oben unter 1)

18) https://www.researchgate.net/publication/350523980_The_Wuhan_Laboratory_Origin_of_SARS-CoV-2_and_the_Validity_of_the_Yan_Reports_Are_Further_Proved_by_the_Failure_of_Two_Uninvited_Peer_Reviews_Opening_Statement ;

https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-komplette-uebersetzung-des-pentagon-berichtes-ueber-die-herkunft-von-sars-cov-2/?doing_wp_cron=1652436579.9280390739440917968750 ;

https://wokeguru.org/wp-content/uploads/2022/01/defuse-proposal_watermark_Redacted.pdf;https://defconnews.com/2022/01/11/update-us-military-report-states-covid-19-was-created-by-a-us-funded-ecohealth-alliance-program-at-wuhan-institute-of-virology/ ;

https://www.researchgate.net/publication/349302406_Studie_zum_Ursprung_der_Coronavirus-Pandemie

19) https://www.wodarg.com/

20) https://www.wodarg.com/

21) https://corona-blog.net/2021/11/10/bayer-vorstand-die-mrna-impfungen-sind-ein-beispiel-dafuer-gentherapie-zu-verkaufen/;

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