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Licht am Ende des Tunnels

Published On: 2. Juni 2023 1:42

Die Schönheit und Freude im Blick behalten

„Seien Sie heiter und ruhig an diesem Tage“ – viele der Briefe, die Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis schrieb, enden in einer frischen Leichtigkeit, einem unbedingten Vertrauen in den kommenden Frühling und eine bessere Welt. Auch der französische Widerstandskämpfer und Philosoph Jacques Lusseyran fand im Konzentrationslager Buchenwald wegweisende Worte: „Im Gefängnis müssen wir mehr denn je in uns selbst leben“. Die Jüdin Etty Hillesum schrieb aus tiefer Pein heraus: „Das Elend ist wirklich groß, und dennoch laufe ich oft am Abend, wenn der Tag hinter mir in der Tiefe versunken ist, mit federnden Schritten am Stacheldraht entlang, und dann quillt es mir immer wieder aus dem Herzen herauf – ich kann nichts dafür, es ist nun einmal so, es ist von elementarer Gewalt: Das Leben ist etwas Herrliches und Großes …“

Es sind drei Beispiele von Menschen, die, hinter Stacheldraht und mit dem Tode konfrontiert, die Schönheit und Freude nicht aus den Augen verloren haben. Diese Menschen stehen uns heute zur Seite und erinnern uns daran, was es bedeutet, den Frieden wirklich zu lieben. Wenn die Welt bebt und aus den Angeln gehoben zu werden droht, dann ist der Moment der Bewährung. Es zeigt sich, ob wir es ernst meinen mit unseren positiven Gedanken und frommen Sprüchen.

Kein Entrinnen

Wie kann es gelingen, in einer Welt, in der es keine äußeren Zufluchtsorte mehr gibt, die Hoffnung nicht zu verlieren? Wie können wir heiter und ruhig sein, wenn überall Chaos herrscht? Wie ist es möglich, sich die Freude zu bewahren, wenn die alten Weggefährten eine andere Richtung eingeschlagen haben, die Familie sich abgewendet hat und das, worauf wir uns ein Leben lang gestützt haben, nach und nach wegbröckelt?

Vor mehr als 20 Jahren begegnete mir in einem orthodoxen Kloster im Burgund ein junger Mönch. Aus scheinbarer Zusammenhangslosigkeit heraus sagte er mir ein paar Worte, die ich nicht verstand und die ich mir dennoch gemerkt habe: „Bewahre dein Herz in der Hölle und verliere das Vertrauen nicht.“ War es dieser Gedanke, der Menschen wie Rosa Luxemburg, Jacques Lusseyran und Etty Hillesum geleitet hat? Hilft er den Menschen in den Kriegsgebieten und in den Gefängnissen dieser Welt, hilft er den Flüchtenden zu Wasser und zu Land, den unzähligen Menschen, die Leid, Gewalt und Unrecht erfahren? Hilft er mir, die erschüttert ist von der Härte der Welt und von dem Wahnsinn, der einen großen Teil der Menschheit erfasst hat?

In der Hölle

Ich sehe Menschen, die vorgeben, Harmonie zu wollen, doch Krieg führen, wenn die Welt nicht nach ihrer Musik tanzt. Ich sehe Machtmissbrauch, Unrecht und globale Zerstörung. Ich sehe Menschen, die sich fügen, weil es anderswo noch schlimmer ist. Ich sehe abwesende Väter, Mütter, die nicht lieben können, und Geschwister, die Intrigen spinnen. Ich sehe Partner, die einander nicht zuhören, und Freunde, die sich gegenseitig verurteilen und verraten.

Angesichts dieser verdrehten Welt fühle ich mich hilflos, wütend, manchmal verzweifelt. Wie mit glühenden Zangen erfasst mich die Ungeheuerlichkeit der Geschehnisse, der so viele gleichgültig gegenüberstehen. Ich bin erschüttert von Menschen, die immer noch meinen, die Dinge seien im Grunde so in Ordnung und würden sich schon irgendwie wieder einrenken.

Und so brauche ich heute mehr denn je die Erinnerung an Menschen, die den Mut hatten, durch die Hölle zu gehen, und daran nicht innerlich zerbrochen sind. Sie haben die Freude und die Schönheit im Blick gehalten, den Frieden im Herzen genährt und das Vertrauen nicht verloren. Sie riskierten ihr Leben, um andere Leben zu schützen. Sie begleiteten diejenigen, die sie liebten, und sie verziehen, wo ihnen Unrecht und Schmerz zugefügt wurden.

Durch des Herzens Tor

In einem eindrücklichen Artikel beschreibt die Journalistin Christa Leila Dregger das Schicksal der jungen Etty Hillesum, die uns in ihren Briefen und Tagebüchern ein leuchtendes Vermächtnis hinterlassen hat. Selbst noch im Lager fand sie das Leben schön und sinnvoll. In jeder einzelnen Minute, obwohl sie manchmal das Gefühl hatte, als säße sie in einem höllischen Fegefeuer und würde zu etwas geschmiedet. Freiwillig war sie in den Zug gestiegen, der sie in den Tod fuhr. Bereitwillig teilte sie das Schicksal ihres Volkes und wurde ein Leuchtturm der Menschenliebe inmitten des Horrors

Original Artikel Teaser

Licht am Ende des Tunnels

„Seien Sie heiter und ruhig an diesem Tage“ ― viele der Briefe, die Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis schrieb, enden in einer frischen Leichtigkeit, einem unbedingten Vertrauen in den kommenden Frühling und eine bessere Welt (1). Auch der französische Widerstandskämpfer und Philosoph Jacques Lusseyran fand im Konzentrationslager Buchenwald wegweisende Worte: „Im Gefängnis müssen wir mehr denn je in uns selbst leben“ (2). Die Jüdin Etty Hillesum schrieb aus tiefer Pein heraus: „Das Elend ist wirklich groß, und dennoch laufe ich oft am Abend, wenn der Tag hinter mir in der Tiefe versunken ist, mit federnden Schritten am Stacheldraht entlang, und dann quillt es mir immer wieder aus dem Herzen herauf ― ich kann nichts dafür, es ist nun einmal so

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