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Lockdown als Selbstzweck: Söder & Co. zeigen mittlerweile offen, dass sie sich für die Wissenschaft nicht interessieren

Published On: 2. August 2021 17:43

Lange waren die politiknahen Wissenschaftsinstitutionen die heilige Kuh der Pandemie. Doch die neuen Ideen von Kinderimpfung und abermaligem Lockdown finden selbst dort keinen Anklang mehr. Aber das interessiert jetzt auch nicht mehr: Die Wissenschaft hat zu empfehlen, was die Politik will.

IMAGO / Sammy Minkoff

Lange war Follow the Science auch das Mantra der Corona-Politik. Es war in Deutschland schon seit längerem allerdings nur eine bestimmte Wissenschaft, der man folgen sollte. Welche Wissenschaftler wissenschaftlich qualifiziert waren oder nicht, das entschied im Zweifel die Bundeskanzlerin persönlich durch ihre Einladung zu den Beratungen im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenzen. Ein Hendrick Streeck oder ein Jonas Schmidt-Chanasit wurden genauso überhört wie ein John Ioannidis (immerhin einer der meist-zitierten Wissenschaftler der Welt); wurden genauso diffamiert wie ein Klaus Püschel, einer der führenden Rechtsmediziner des Landes, der die Corona-Todesstatistik früh in Zweifel zog, oder ein Matthias Schrappe, der die teils aberwitzige Intensivstatistik hinterfragte.

Doch bis dato interessierte man sich zwar nicht für die Wissenschaft, befand sich aber immerhin im Einklang mit den zuständigen halbstaatlichen Institutionen: Dem Robert-Koch-Institut, dem Paul-Ehrlich-Institut, der Leopoldina, der Ständigen Impfkommission, der WHO. Doch selbst diese, in weiten Teilen politisch-abhängige Organisationen stehen kaum noch für die Corona-Legende zur Verfügung, die die Politik weiter spinnen will. Die StiKo will (und kann aus wissenschaftlicher Sicht) keine Empfehlung zur Impfung von Kindern abgeben, nicht mal die WHO zieht mit. Das Robert-Koch-Institut empfahl der Regierung bereits Anfang des Jahres, von der Intensivbettenstatistik als Indikator aufgrund zahlreicher Meldeprobleme Abstand zu nehmen. Doch sobald die Wissenschaft nicht empfiehlt, was die Herrschenden ohnehin wollen, ist der immer beschworene Respekt vor den Institutionen schnell verschwunden.

Da poltert ein Karl Lauterbach schon einmal, die StiKo befinde sich in einer „Außenseiterposition“. In der Frage habe sich die Impfkommission vielleicht „ein bisschen zu früh festgelegt und verrannt“. Markus Söder sagt: „Unser Ziel ist es, das Impfen bei den Jüngeren, bei den Schülern voranzubringen“, die StiKo erklärt er zu Amateuren. In mehreren Bundesländern beginnt die Impfung an den Schulen jetzt bereits – Wissenschaft interessiert offenbar nicht mehr.

Auch in der Frage des Lockdowns selbst gibt es mittlerweile zahlreiche Studien von renommierten Institutionen wie der Ludwig-Maximilians-Universität, die die grundsätzliche Wirkung in Frage stellen. Dennoch sprechen jetzt bereits erste Politiker von weiteren „Restriktionen“ bei einer nächsten Welle.

Daten der britischen Gesundheitsbehörden zeigen mittlerweile klar, dass die Wirkung der Impfung stark vermindert ist. Der israelische Ministerpräsident Bennet sagte, dass sich Delta „auch in geimpften Ländern wie Großbritannien, den USA und Israel“ ausbreite. Das Problem könne nicht allein durch Impfungen gelöst werden, der Impfstoff sei „schwächer als erhofft“. Davon, dass in Großbritannien fast zwei Drittel der Delta-Toten geimpft waren, dass in Israel kaum ein Unterschied beim Infektionsrisiko von Geimpften und Ungeimpften zu erkennen ist – davon will man hier kaum etwas wissen. Man will dennoch teilweise gar eine Impfpflicht oder zumindest einen indirekten Zwang einführen.

Während Deutschland im Sommerschlaf liegt, soll die alte und längst widerlegte Leier wieder auflegen. Wissenschaft, Fakten, Gesundheit, Schäden und Folgen – das scheint alles Nebensache zu sein. Hauptsache Söder und seine Kumpane können sich wieder als Macher und Anpacker inszenieren.

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