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Studie über die Entwicklung von Herdenimmunität in Schweden

Published On: 1. August 2021 13:36

Herdenimmunität nennt man das immunologische Gleichgewicht in einer Gesellschaft, wenn der immune Teil der Gesellschaft die Nicht-Immunisierten vor Infektion schützt. Sie vernichten quasi die Viren, die sie aus der Luft aufnehmen mit ihrem Immunsystem. Wie man zur Herdenimmunität gelangt, darüber gibt es verschiedene Theorien oder einfach auch nur Ansichten.

Die ganz einfach gestrickten Ansichten werden von der Politik, WHO, CDC, EMA, RKI und den diversen Beraterstäben der Politik vertreten, die sich auf Lockdown, Masken und Impfen beschränken. Das verwechselt den Menschen mit einer Maschine – Kühlmittel einfüllen schützt den Automotor vor Frost, Impfen schützt vor Infektion – nicht. Zumindest nicht die gentechnischen Humanarzneimittel, die derzeit milliardenfach in Oberarme gespritzt werden.

Ein Blick nach Schweden zeigt uns, dass die Situation komplexer ist als bei einem Automotor. Denn Maßnahmen, die in den meisten anderen westlichen Nationen gesetzt wurden, haben die Verantwortlichen in Schweden vermieden: Lockdowns, Maskenpflicht, Schulschließungen, weitgehende Abschaffung der Grundrechte gab es nie in Schweden. Geschäfte, Schulen, Tourismus, Gastronomie – alles blieb offen und die Verantwortlichen um Chef-Epidemiologen Anders Tegnell bewiesen damit wie falsch die restriktiven Maßnahmen waren und wie falsch die Annahmen und Vorhersagen der Modellierer waren und sind:

CorDeath_SwedIMC

Über Schweden hört man seit einiger Zeit in den Mainstream Medien kaum noch etwas, schließlich findet man selbst mit viel Mühe nichts mehr, was man noch negativ aufbauschen könnte. Aber es ist noch nicht lange her, dass die Vorhersagen sehr negativ waren. „Von Beginn der COVID-19-Pandemie an verfolgte die Gesundheitsbehörde einen De-facto-Ansatz der Herdenimmunität und ließ die Übertragung in der Bevölkerung relativ unkontrolliert zu“, hieß es in einem vernichtenden Leitartikel in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet im vergangenen Dezember. „Es wurden keine obligatorischen Maßnahmen ergriffen, um Menschenansammlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Einkaufszentren oder an anderen überfüllten Orten zu begrenzen“, hieß es. „Die von der WHO empfohlenen Tests auf Coronaviren, die Rückverfolgung von Kontakten, die Identifizierung von Infektionsquellen und die Berichterstattung waren begrenzt und bleiben unzureichend.“ Die Oberschulen wurden vorübergehend geschlossen, die Grundschulen jedoch nicht.

„Unserer Ansicht nach“, so The Lancet, „wird die Bedeutung der präsymptomatischen und asymptomatischen Übertragung, der Übertragung durch Aerosole und der Verwendung von Gesichtsmasken in der nationalen Strategie immer noch nicht ausreichend anerkannt.“

Wieder so eine Ansicht, die offensichtlich falsch ist. Denn trotzdem findet man so gut wie keine Unterschiede zu anderen Ländern in den Verläufen von Infektionen.

Relativität der Herdenimmunität

Eine spannende Arbeit über die Verläufe des Infektionsgeschehens in Stockholm und die unterschiedlichen Schwellen zur Erreichung der Herdenimmunität, finden sich in einer Arbeit zweier schwedischer Wissenschaftler von der Karolinska und Lund Universität. Ich finde, damit tritt die Theorie der Herdenimmunität ins Zeitalter der Einstein‘schen Relativitätstheorie ein. Bisheriger Stand der Wissenschaft mit Schwelle der Herdenimmunität nur vom Reproduktionsfaktor R0 abhängig zu machen, ist noch vergleichbar mit der Newton‘schen Theorie,wobei die WHO etc mit ihrem Impfwahn noch vor Newton zu lokalisieren wären, vergleichbar der Ansicht der Inquisition über Gravitation. (Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie bildet übrigens auch nicht die ganze Realität ab, schloss sie doch nie magnetische oder elektrische Wechselwirkungen mit ein, vom subatomaren Bereich nicht zu reden.)

In einer als Preprint veröffentlichten Arbeit beschreiben die Forscher, wie sich die Herdenimmunität im Großraum Stockholm mit seinen 2,4 Millionen Menschen entwickelt hat. Sie untersuchen dabei den Zeitraum 1. September 2020 bis Mai 2021. Dabei gab es die zweite und dritte Welle mit drei Ferienwochen, sowie der Schließung und Öffnen der höheren Schulen. Unter 15 Jahren blieben die Schulen permanent offen. Man kann sich vorstellen, welch enormen Vorteil das für die Psyhe und Ausbildung der Kinder macht. Hier der 7-Tage gleitende Durchschnitt von neuen Fällen in der Region Stockholm:

Die Forscher schreiben:

In Anbetracht dieser Zahlen würden die meisten Wissenschaftler, die diese Zeitreihe beobachten, zu dem Schluss kommen, dass die Nicht-Pharmazeutischen-Maßnahmen zusammen mit freiwilligen Verhaltensänderungen in der Bevölkerung die zweite Welle Anfang November nach unten abknicken ließen, und dann vermuten, dass die Müdigkeit der Bevölkerung und/oder mutierte Stämme die dritte Welle verursachten, die wiederum aufgrund der erneuten Befolgung der Empfehlungen durch die Bevölkerung angesichts des jüngsten Anstiegs nach unten abknickte.“

Das Abklingen der zweiten Welle wird mit der Entstehung eines Herdenschutzes bei einer Verbreitung von Antikörpern bei 22,6% der Bevölkerung in Verbindung gebracht. Ähnlich wie die Oxford Professorin für Theoretische Epidemiologie, Sunetra Gupta, geht man von einer bestehenden Grundimmunität aus:

Wir vermuten, dass angesichts der derzeitigen schwedischen Beschränkungen die Dosis, der die meisten Menschen in der Gesellschaft ausgesetzt sind, nicht stark genug ist, um diejenigen zu infizieren, die eine geringe Anfälligkeit für eine Infektion mit SARS-CoV-2 haben, und dass sie daher als immun erscheinen, obwohl sie nicht COVID-19 hatten. Wir zeigen auch, dass mathematische Modelle, die diese komplexe Struktur der variablen Anfälligkeit für SARS-CoV-2 (sowie Super-Spreader) berücksichtigen, aus praktischer Sicht mit einfacheren Modellen gleichwertig sind, die Vorimmunität einbeziehen. Daher sollte „Vorimmunität“ nicht unbedingt so interpretiert werden, dass bestimmte Personen aufgrund eines einzigen Faktors eine sterilisierende Immunität besitzen. … Um Verwechslungen mit der sterilisierenden Vorimmunität zu vermeiden, werden wir sie gelegentlich als „Vorimmunität der Bevölkerung“ bezeichnen. Wir argumentieren, dass dies der Schlüsselfaktor ist, der Schweden in Anbetracht der schwedischen Eindämmungsstrategie vor einer viel höheren Hospitalisierungsrate und Todesrate bewahrt hat, und dass er dazu beiträgt, die Zahl der Krankheitsfälle in einem viel größeren Ausmaß niedrig zu halten, als es die traditionellen Modelle für die Krankheitsausbreitung vorhersagen.“

Und weiter:

Der Punkt ist, dass die Beschränkungen in Schweden sehr locker sind und dass die Gesellschaft praktisch normal funktioniert, mit dem Verbot größerer Versammlungen und der frühen Schließung von Bars/Restaurants als einzige wesentliche Einschränkungen, und ein großer Teil der Bevölkerung verhält sich so, als gäbe es das Virus nicht.“

Die dritte Welle

Obwohl also eine gewisse Formen der Herdenimmunität gegen Ende 2020 erreicht war, kam es zu einer weiteren Welle ab Februar. Die Forscher schreiben diese der Alpha-Variante zu, obwohl auch in Schweden zu dieser Zeit die Impfkampagne lief.

Die Impfungen starteten in Woche 52 in 2020, aber erst im April wurden Personen jünger als 70 geimpft. Die Impfung kann daher zum Rückgang der dritten Welle keinen Beitrag geleistet haben, ob zum Anstieg wird leider nicht diskutiert, wohl auch weil das für Wissenschaftler derzeit nur wenig opportun, wenn nicht sogar für das berufliche Fortkommen gefährlich ist. Wir wissen aus der Studie in Dänemark, dass es nach den Impfungen in den Pflegeheimen zu einem Anstieg der Infektionen bei Geimpften um 40% gegenüber den Ungeimpften kam und bei den 300.000 Mitarbeitern im Gesundheitswesen sogar um 105%.

Es werden einige Überlegungen über den Reproduktionsfaktor R0 angestellt. Der ursprüngliche Stamm wurde auf einen R0-Wert von über 2 geschätzt, dann wurde angenommen, dass Alpha etwa 43-90% infektiöser ist und jetzt behaupten Berichte, dass der Delta-Stamm fast doppelt so infektiös sei wie der Alpha-Stamm. Aber dann müsste der R0-Wert von Delta über 6 liegen, was höchst unwahrscheinlich ist. Bei einem so hohen R0-Wert müsste Delta den Großteil einer voll empfänglichen Bevölkerung innerhalb von zwei Wochen infizieren, während es in Indien zwei Monate dauerte, bis der Höhepunkt erreicht war. Nach der Studie haben die Varianten aber nicht unbedingt eine viel höhere Übertragungsrate, sondern können einen größeren Teil der Bevölkerung infizieren, was sie in der Anfangsphase ansteckender erscheinen lässt.

Wenn dieses Modell und diese Interpretationen richtig sind, dann hat Stockholm praktisch eine Herdenimmunität erreicht und es sind keine weiteren größeren Ausbrüche zu erwarten. Wäre Alpha nicht gewesen, hätte es den Anschein, dass die Herdenimmunität Anfang Dezember erreicht wurde, kurz vor der Schließung der Gymnasien. Das liegt daran, dass der Schwellenwert für die Herdenimmunität kurz nach dem Höhepunkt der Welle erreicht wird und nicht erst, wenn die Welle abgeklungen ist. Dies ist der Grund, warum ein großer Ausbruch in der Regel mit einer Herdenimmunität endet, die wesentlich größer ist als die Herdenimmunitätsschwelle. Diese wurde für Alpha Mitte April erreicht, als die meisten Menschen in der Gruppe 0-69 noch ungeimpft waren.

Weitere Überlegungen

Die Faktoren, die zur Herdenimmunität beitragen, sind aber wesentlich komplexer als in dem Beitrag beleuchtet. Der Neuro-Immunologe Professor Christian Schubert von der MedUni Innsbruck weist immer wieder darauf hin, dass der Einfluss psychologischer und neurologischer Faktoren, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene einen starken Einfluss auf das Immunsystem bzw die gesellschaftliche Grundimmunität haben, was in vielen wissenschaftlichen Arbeiten bewiesen wurde. Angst hat dazu noch einen starken Einfluss auf die Biochemie des Körpers und kann zum Beispiel über das Stresshormon Cortisol gemessen werden.

Wie hoch und somit wie schädlich der Cortisolspiegel werden kann hängt wieder von einer Reihe biochemischer Reaktionen ab. Faktoren für diese chemischen Reaktionen und Prozesse sind Ferritin, Gesamteiweiß, B-Vitamine, Phosphor, Zink, Vitamin D und noch viele andere. Und damit sind wir bei der Ernährung, Bewegung, Aufenthalt im Freien. Im Frühjahr bildet der Körper dank mehr Sonne mehr Vitamin D und selbst der ärgste Junk-Food-Muffel kommt um das eine oder andere Salatblatt oder gesundes Gemüse nicht herum, was wiederum all die Stoffe bereitstellt, die die Biochemie des Körpers zum klaglosen Funktionieren braucht.

Und damit wären wir wieder beim Anfang. Weder der einzelne Mensch noch die Gesellschaft lässt sich als einfache Maschine betrachten und reparieren. Genau das wird aber seit eineinhalb Jahren versucht.


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