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Chile erarbeitet als erstes Land ein Gesetz für «Neuro-Rechte»

Published On: 6. August 2021 0:05

Veröffentlicht am 6. August 2021 von FE.

Chile will gesetzlich verhindern, dass durch die Neurotechnologie zukünftig unsere Gedanken gelesen und gesteuert werden können. Deshalb sollen die «Neuro-Rechte», die Rechte des Gehirns, in der Verfassung verankert werden.

In dystopischen Zukunftsfilmen wie «Matrix» (1999) und «The Origin» (2010) wird das Verhalten der Protagonisten durch Implantation von Ideen und Wissen gesteuert. Die Forschung steht heute kurz davor, diese Fiktion Wirklichkeit werden zu lassen.

Um bestimmte Anwendungen der Neurotechnologie zu vermeiden, arbeitet Chile derzeit an einer Verfassungsreform. Ziel ist es, die «Wahrung der physischen und psychischen Integrität» des Individuums soll gesetzlich festzulegen: Es soll verhindert werden, dass «Behörden oder Personen» soll mit dieser Technologie «ohne entsprechende Zustimmung in die individuelle Integrität» anderer Personen eingreifen können.

Der Gesetzesentwurf wurde bereits einstimmig im Senat angenommen und wartet nun auf eine zweite Lesung in der Abgeordnetenkammer.

Der oppositionelle Senator Guido Girardi, einer der Initiatoren des Vorstosses, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP), dass die Initiative darauf abziele, die «letzte Grenze» des Menschen zu schützen: seinen Geist.

Er äusserte, das Ziel dieser neurotechnologischen Forschungen wäre letztlich die Steuerung des Gehirns, um in Zukunft die mentalen Daten einer Person aufzuzeichnen, zu verändern oder zu ergänzen.

Weltweite Premiere

«Wenn diese Technologie es schafft, Ihre Gedanken zu lesen, noch bevor Sie sich dessen bewusst sind, was Sie denken, könnten in Ihr Gehirn Emotionen, Gedanken, Lebensgeschichten geschrieben werden, die nicht die Ihren sind. Und Ihr Gehirn wird nicht unterscheiden können, ob Ihre Gedanken die eigenen sind, oder ob sie Ihnen vorgegeben wurden», sagte der Senator.

Daher sei es so wichtig, diese noch unberührte Realität jetzt gesetzlich zu regeln: Sie stellt eine potentielle Bedrohung für das Wesen des Menschen, seine Autonomie, seine Freiheit und seinen freien Wille dar. Der neuartige Vorschlag könnte der Keim für die Rechtsprechung zukünftiger Menschenrechte sein.

Der chilenische Wissenschaftsminister Andrés Couve sagte der AFP, die Debatte über «Neuro-Rechte» sei «Teil der Konsolidierung einer neuen wissenschaftlichen Institutionalität im Land, die derzeit internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.»

Präsident Sebastián Piñera schlug auf dem jüngsten Ibero-Amerikanischen Gipfel vor, dass die Länder gemeinsam Gesetze über die Rechte des Gehirns erlassen. «Ich rufe alle iberoamerikanischen Länder auf, die Zukunft zu antizipieren und schon heute nicht nur die Daten und Informationen unserer Bürger, sondern auch ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre neuronalen Informationen angemessen zu schützen, um zu verhindern, dass sie durch neue Technologien manipuliert werden», sagte der konservative Präsident.

Realität der Fiktion

Es gibt vier grundlegende Bereiche, die gesetzlich geregelt werden sollen:

  • die Sicherung der Daten des menschlichen Geistes («Neurodaten»)
  • die Festlegung der Grenzen der Neurotechnologie des Lesens und insbesondere des Schreibens im Gehirn
  • die Bestimmung einer gerechten Verteilung des Zugangs zu diesen Technologien
  • und die Bestimmung der Grenzen der «Neuroalgorithmen».

Der spanische Wissenschaftler Rafael Yuste von der Columbia University in New York ist einer der weltweit führenden Experten auf diesem Gebiet. Er sagte gegenüber AFP, dass einige dieser Technologien bereits existieren, während andere noch etwa 10 Jahre brauchen würden, um Realität zu werden.

Bei Ratten hat man es bereits geschafft, ihnen Bilder von Dingen, die sie noch nie gesehen haben, ins Gehirn einzupflanzen. Diese Bilder haben sie dann als eigene Vorstellungen übernommen und in ihr natürliches Verhalten eingebaut.

«Wenn man in die chemischen Prozesse des Gehirns reinkommt und sie stimuliert oder hemmt, kann man die Entscheidungen von Menschen verändern. Das ist etwas, was wir bereits mit Tieren machen», sagt Yuste.

Durch die Erweiterung der Realitäten könnte innerhalb eines Jahrzehnts hybride, neurotechnologisch ergänzte Menschen erzeugt werden. Sie würden dadurch von einem kognitiven Zuwachs profitieren, aber Gefahr laufen, durch Algorithmen programmierte Konzepte, Ideen oder Wissen als ihre eigenen anzunehmen.

«Um zu vermeiden, dass es zukünftig zwei Arten von Menschen gibt, nämlich veränderte und nicht veränderte, sollten diese Neurotechnologien weltweit reguliert werden. Dies im Sinn der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte», sagt Yuste.

Der Experte ist der Ansicht, dass die «Neurotechnologie» wie ein «Tsunami» über die Menschheit hereinbrechen wird, daher sei es sehr wichtig, darauf vorbereitet zu sein.

«Neurotechnologie kann beängstigend sein, wenn man an dystopische Science-Fiction-Szenarien denkt, aber für jedes dystopische Szenario gibt es zehn gute Szenarien», meint Yuste. Er betrachtet «das Einbringen der Neurotechnologie in die Menschheit als eine neue Renaissance». Er glaubt: «Es wird eine Veränderung zum Besseren für die menschliche Spezies sein.»

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