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Die Durchimpfung der Bevölkerung scheint Selbstzweck geworden zu sein

Published On: 16. August 2021 19:50

Früher ging es in der Corona-Debatte einmal um die allgemeine Gesundheit. Das scheint passé. Es geht offenbar nur noch darum, Methoden zu finden, wie man noch mehr Menschen impfen lassen kann – auch wenn diese epidemiologisch kontraproduktiv sind.

IMAGO / IPON

Beim Corona-Gipfel in der vergangenen Woche beschlossen die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung, dass Schnelltests in Zukunft kostenpflichtig sein sollen – mit dem Hintergedanken, so den Druck zu erhöhen, dass sich mehr Bürger impfen lassen. Das ist nicht nur deshalb problematisch, weil das in Zusammenhang mit der ebenfalls beschlossenen Testpflicht für Ungeimpfte eine Art Impfpflicht für ärmere Bevölkerungsschichten darstellt – sondern auch, weil es epidemiologisch völlig unsinnig ist.

Kehrtwende der Ständigen Impfkommission

Denn wenn ein Instrument in dieser Pandemie funktioniert hat, dann waren es effektive Schnelltest-Konzepte. Antigen-Schnelltests sind nicht überempfindlich wie der PCR-Test, liefern in kurzer Zeit für den Alltag verlässliche Ergebnisse und ermöglichen so konkreten Schutz. Insbesondere in Altersheimen war der Einsatz von Schnelltestkonzepten eine wirksame Methode, mit vergleichsweise schwachen Restriktionen die Risikogruppe zu schützen. Die Verpflichtung sich testen zu müssen, mag an verschiedenen Stellen übertreiben gewesen sein, die Möglichkeit zu geben, sich kostenlos testen zu lassen, war aber eine der vernünftigen Corona-Maßnahmen. Nun muss man Corona-Tests selbst zahlen – das dürfte vor allem einen Effekt haben: Ungeimpfte lassen sich nicht mehr testen. Mit entsprechenden Folgen. Eine Sache dürfte der Regierung allerdings auch zu schaffen machen: Wenn die Testzahlen zurückgehen, wird die Inzidenz logischerweise folgen. Und so könnte sich die an den Schwellenwert der Inzidenz 35 geknüpfte Testpflicht selbst abschaffen.

Die Regierung ist bereit, diese völlig kontraproduktive Maßnahme – nach dem Kriterium des Durchbrechen von Infektionsketten – zu beschließen. Es geht der Regierung offenbar gar nicht mal mehr im Ernst darum, Infektionen zu verhindern. Die hohe Impfquote scheint Selbstzweck geworden zu sein.

Die Wahl vor der Wahl ohne Wahl

Das gleiche Muster zeigt sich beim Thema Kinderimpfung. Nach wochenlangem Druck aus der Politik auf die STIKO, ist diese nun eingeknickt: Auch für Minderjährige zwischen 12 und 17 empfiehlt sie nun die Impfung. Diese Maßnahme ist angesichts von insgesamt 24 Corona-Toten unter 20 Jahren in den vergangenen anderthalb Jahren, schwer zu begründen. Das Argument, man solle Kinder impfen, um Erwachsene zu schützen, ist nicht nur von Grund auf perfide, sondern auch widersinnig: Denn einerseits können Geimpfte das Virus nachträglich ebenfalls weitergeben und andererseits können sich die zu schützenden Erwachsenen schließlich selbst impfen lassen – und dadurch schützen. Warum Kinder sich jetzt unbedingt einem neuartigen, nicht restlos überprüften Impfstoff aussetzen sollten, wo sie doch kaum in Gefahr sind, bleibt schleierhaft.

Bei nüchterner Betrachtung sollte der Staat jedem Bürger mit Impfung und Tests Varianten eines potentiellen Selbstschutzes ermöglichen – die Notwendigkeit für Zwang besteht definitiv nicht mehr.

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