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Alles vergeben: Taliban heißen deutsche Freunde willkommen

Published On: 9. September 2021 10:53

Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid wünscht sich ein freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland.

Bild: IMAGO / Xinhua

Man kann über die Taliban sagen was man will, aber nachtragend sind sie nicht. Obwohl die deutsche Bundeswehr an einem mutmaßlich völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Afghanistan, zu dessen Begründung Lügen vorgeschoben wurden, teilgenommen hat, möchten die siegreichen Taliban dies nach eigenen Angaben vergeben und vergessen. Das hat jedenfalls Zabiullah Mujahid, der mittlerweile prominente Pressesprecher der Taliban, verkündet. Man möchte mit Deutschland zusammenarbeiten und die alte Völkerfreundschaft wieder beleben. Der Heimkehr der Flüchtlinge steht also nichts mehr im Wege.

Kommentar von Berthold Krafft

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  • Die Taliban wollen Frieden: Trotz der Kriegsgräuel sollen angeblich alle Missetaten der Gegenseite verziehen werden
  • Taliban wollen die alte Freundschaft zwischen Deutschland und Afghanistan aufwärmen
  • Die Ortskräfte werden dringend vor Ort gebraucht, z.B. im Tourismus
  • Einer guten Zusammenarbeit mit der neuen afghanischen Regierung steht nach Ansicht der neuen Machthaber nichts mehr im Weg

Stammeskrieger haben das Kriegsbeil begraben

Bislang waren die Rollen klar verteilt: Die Taliban sahen sich selbst als afghanische Freiheitskämpfer und die westlichen Truppen als Besatzungsregime. Umgekehrt hielt sich der Westen für den Überbringer von „Frieden und Demokratie“ und die Taliban für Extremisten. Jetzt sind beide Seiten aber gezwungen, am gleichen Verhandlungstisch Platz zu nehmen. Und – für manche Beobachter erstaunlicherweise – gibt es keine Anzeichen, dass die neue Regierung nach der Vertreibung der ungeliebten Besatzer plant, das Ausland zu bedrohen.

Im Gegenteil: Laut dem immer fröhlich auftretenden Mujahid streben die Taliban an, so schnell wie möglich „starke und offizielle“ diplomatische Beziehungen zu Deutschland zu knüpfen. Die Taliban haben sozusagen die Friedenspfeife angeraucht und reichen sie an die deutsche Regierung weiter. Wird diese das Friedensangebot annehmen oder will man eher die Rolle als trotziger, schlechter Verlierer spielen und – wohl oder übel – notwendige Verhandlungen blockieren?

In den Mainstream-Medien wird ständig behauptet, dass die Kollaborateure, die sogenannten Ortskräfte, angeblich in Gefahr seien. Diese Erzählung wird gepflegt, obwohl die Taliban schon kurz nach ihrer Übernahme in Kabul eine Generalamnestie versprachen. Wenn die angebliche Sorge um das Wohl der Kollaborateure ernst gemeint ist, schiene es eher naheliegend, die ausgestreckte Hand der Taliban zu ergreifen. Ob Deutschland ihnen angesichts seiner Rolle im Transatlantik-Bündnis vertraut, ist die eine Sache – aber die Taliban geben sich zumindest versöhnlich.

Man sehnt sich nach der Kooperation mit Deutschland

Mujahid erklärte, dass die Deutschen in Afghanistan immer willkommen waren. Bis sie der US-amerikanischen Angriffsallianz beigetreten waren, hätte man sie stets als positive Kraft wahrgenommen. Damit spielt Mujahid auf die Geschichte an, denn schon das deutsche Kaiserreich hatte sehr gute Beziehungen zu Afghanistan. Damals gab es einen regen Austausch. Deutsche Touristen strömten in das exotische Land. Seinerzeit wurde nicht zuletzt auch die deutsche Ingenieurskunst in Afghanistan sehr geschätzt.

Man hatte großen Respekt vor dem Deutschen Reich, dem Kaiser und seinen zackigen Soldaten. Deutschland hatte also einen guten Draht zu den Afghanen. Dieser ausgezeichnete Ruf wurde durch die für Deutschland quer durch das politische Spektrum oft als sinnlos bewertete Teilnahme am Afghanistankrieg aufs Spiel gesetzt. Mujahids Worte lassen nun aber anklingen, dass man in Afghanistan die „gute, alte Zeit“ aber womöglich noch nicht vergessen haben könnte.

Afghanistan: Ein malerisches Urlaubsland

Die Deutschen hatten auch bei der Errichtung der ersten Schigebiete mitgeholfen. Bis heute sind mehrere Schipisten im Betrieb. Das auf 2.800 m Höhe gelegen Schigebiet Bamyan ist sogar mit einem modernen Lift ausgerüstet. Im Generellen könnte die gleichermaßen wilde wie majestätische Landschaft Afghanistans zu einem regelrechten Tourismusmagnet werden. Die unberührte Natur lädt Wanderer und Bergsteiger ein.

Zusätzlich kann man hier noch den echten Zauber des Orients erleben. Hier steckt noch ein großes Potential für die wirtschaftlicher Entwicklung. Besonders die Ortskräfte könnten mit ihren Sprachkenntnissen im Tourismus gutes Geld verdienen und werden jetzt dringend in der Heimat gebraucht. Das Afghanistan schon jetzt ein richtiges Urlaubsland ist, erkennt man daran, dass viele afghanische Asylwerber aus Österreich erst vor kurzem einen Erholungsurlaub in der Heimat gemacht haben (Wochenblick berichtete).

Die Flüchtlinge können heimkehren

Der von den Taliban gezeigte gute Wille beweist, dass es für die tausenden afghanischen Flüchtlinge keinen Grund gibt, weiter ihr oft karges Leben in der europäischen Fremde zu fristen. Ein echter Flüchtling sehnt sich schließlich nach nichts mehr, als endlich wieder in die Heimat zu dürfen und dort die Familie, die oft zurückgelassenen Frauen und Kinder, wiederzusehen.

Es ist also ein Gebot der Menschlichkeit, dass die deutsche Regierung endlich einlenkt, sich mit den versöhnlichen Taliban arrangiert und rasch und unbürokratisch die Heimreise der Flüchtlinge organisiert. Afghanistan ist sicher. Die Taliban werden sicher schnell einer liberalen Visaregelung für Besucher zustimmen, damit der Tourismusbetrieb so schnell wie möglich wieder voll anlaufen kann.

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