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Die Komplicen von Kurz: Heuchlerisches Spektakel der scheinheiligen Medien

Published On: 11. Oktober 2021 11:17

Haben Alexander Schallenberg, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Sebastian Kurz (von links) eine Lösung ausgepackelt, um das “System Kurz” weiterhin aufrecht zu erhalten?

Foto: Dragan Tatic / BKA

Pressefreiheit    11. Oktober 2021 / 11:17

Die Komplicen von Kurz: Heuchlerisches Spektakel der scheinheiligen Medien

Der zurückgetretene ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz erhielt am 11. Mai in Deutschland den „Freiheitspreis der Medien“. Er sei ein „Kommunikator der Freiheit“ hieß es. Und der österreichische Mainstream klatschte Beifall. Selbst jetzt, nachdem sich der schwer angeschlagene Kurz mit einer personellen Rochade die Macht weiter gesichert hat, gehen Journalisten in Österreich mit ihrem „Medien-Kanzler“ im Vergleich zur Auslandspresse ziemlich zahm um. Stichwort: „Die Regierungskrise ist beendet“.

Manipulierte Umfragen: Wer ist involviert?

Dieses heuchlerische Spektakel der scheinheiligen Medien könnte in der jahrelangen Komplicenschaft liegen, die manche Meinungsmacher mit Kurz eingegangen sind. Zum einen ist ja noch nicht einmal restlos aufgeklärt, welche Herausgeber oder Chefredakteure in der Causa um die Veröffentlichung von manipulierten Umfragen involviert sind. Bisher wurde von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ja nur das Gratisblatt von Wolfang Fellner genannt. Gestern tauchte im Online-Medium Zackzack dann auch noch der Name von Presse-Chef Rainer Nowak auf. Unzensuriert berichtete. Für die Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

“Jahrelang die Hand aufgehalten und Millionen kassiert”

Zum anderen hat Ferdinand Wegscheider in seinem Servus-TV-Wochenrückblick „Der Wegscheider“ aufgezeigt, warum die“aufrechten österreichischen Lohnschreiber“ Trauerflor tragen würden, käme ihnen Kurz ganz abhanden. Er machte einen Blick auf die üppigen Förderungen und öffentlichen Inseraten und kommentierte das Bild als „merkwürdige Optik“. Allein das Bundeskanzleramt habe, so Wegscheider, das Füllhorn für „treue Medien“ Anfang des Jahres weit geöffnet und Werbeeinschaltungen um 200 Prozent erhöht. Auf fast neun Millionen Euro im ersten Quartal 2021. Wegscheider wörtlich:

Genau das meine ich mit scheinheilig. Jahrelang die Hand aufzuhalten und Millionen Euro zu kassieren und jetzt plötzlich auf entrüstet zu spielen, weil offensichtlich einer dieser vielen Deals aufgeflogen ist. Auch wenn ich natürlich davon überzeugt bin, dass es zwischen den Millionen-Inseraten und der Corona-Berichterstattung in der Mehrzahl der heimischen Medien überhaupt keinen Zusammenhang gibt. Das ist reiner Zufall.

Keine Inserate vom Bundeskanzleramt für Servus TV

Servus TV scheint in der Inseraten-Vergabe-Tabelle des Bundeskanzleramts übrigens nicht auf. Objektive Berichterstattung, in der verschiedene Meinungen zugelassen werden, hat im „System Kurz“ offensichtlich keinen Platz. Weshalb man sich einmal mehr fragt, warum ausgerechnet Sebastian Kurz im Mai den „Freiheitspreis der Medien“ bekam?

Heute würde Kurz diese Auszeichnung wohl nicht mehr bekommen, und vielleicht genieren sich die Verantwortlichen der “Weimer Media Group” mit Sitz in München, die diesen Preis vergeben, inzwischen für ihre Entscheidung. Denn in Deutschland, wo die ÖVP-geführten Ressorts mit Werbeeinschaltungen keinen Einfluss haben, wird das “politische Wunderkind” Kurz gerade medial hingerichtet.

“Ein Mensch, der keine Moral hat”

Am deutlichsten wird die Süddeutsche Zeitung (SZ). „Schamlos hat Kurz alles getan, um an die Macht zu kommen“, schreibt sie in ihrer Montag-Ausgabe. Kurz habe „aktiv Projekte der Regierung torpediert – sogar als deren Mitglied. Für sehr viele Menschen in Österreich ist Kurz deshalb mehr als untragbar geworden. Das Bild, das sich aus den bekanntgewordenen Chats ergibt, zeigt einen Menschen, der keine Moral hat und dem Werte nichts bedeuten. Einen Politiker, der mit seinen Helfern seinen politischen Aufstieg ohne Skrupel vorbereitet und umgesetzt hat.“

Die Regierungsarbeit könne zwar fortgesetzt werden, weil die Forderung der Grünen nach einer „untadeligen Person für das Kanzleramt“ erfüllt worden sei. „Aber das System bleibt – und dazu gehört auch das für Aufklärung nicht gerade förderliche sehr enge Verhältnis von Politik und Medien“, so die „SZ“.

„Im Lichte der jetzigen Erkenntnisse wird auch klar, warum die von Kurz geführte Regierung im vergangenen Frühjahr vorgeschlagen hat, Hausdurchsuchungen zu verbieten. Sein Verbleib an den Schalthebeln der Macht bewirkt, dass mit ihm auch das System Kurz bleibt. Aber aus einer Lichtgestalt ist eine dubiose politische Figur geworden. Und es zeigt sich: Hochmut kommt vor dem Fall“, heißt es in der Analyse am Schluss.

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