Jörg Meuthen.Foto: JENS SCHLUETER/AFP via Getty Images
Der scheidende Bundessprecher der AfD, Jörg Meuthen, erwartet keine Kandidatur des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke zum AfD-Chef. „Ich wage die Prognose: Das wird er wieder nicht tun“, sagte er dem Nachrichtenportal „T-Online“. Höcke wissen, dass er scheitern würde.
„Von Medien wird ihm ein Gewicht beigemessen, das er de facto gar nicht hat. Er traut sich seit Jahren nicht aus seiner Thüringer Trutzburg“, sagte Meuthen. Er sehe nicht, dass sich das geändert habe.
„Er hatte mich am Rande des Hannoveraner Parteitags 2017 gefragt, ob er nicht antreten solle. Ich habe ihm gesagt, er solle es versuchen, wenn er meint, genug Rückendeckung in der Partei zu haben. Wie wir wissen, hat er von einer Kandidatur abgesehen“, so der AfD-Chef.
Keine neue Wählerschicht erreicht
Die AfD hatte bei der Bundestagswahl 10,3 Prozent der Stimmen erzielt. Bei der Wahl vor vier Jahren hatte sie mit 12,6 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis erreicht. Als Spitzenkandidaten waren Ko-Parteichef Chrupalla und Fraktionschefin Alice Weidel angetreten, die beide als Widersacher Meuthens gelten. Ein von Meuthen unterstütztes gemäßigteres Spitzenduo war bei einer Mitgliederbefragung chancenlos geblieben.
Im Wahlkampf gab es bis auf eine Abschlussveranstaltung mit größerer Besetzung keinen gemeinsamen Auftritt der Spitzenkandidaten mit Meuthen. Auch in der Analyse am Tag nach der Wahl traten die Konflikte in der AfD-Spitze offen zutage. Während sich Weidel und Chrupalla mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden zeigte, übte Meuthen scharfe Kritik am Auftritt seiner Partei. Es sei nicht gelungen, neue Wählerschichten zu erreichen. (dts/oz)
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