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Sterben in Deutschland 2021 – Besorgniserregende Geschlechterunterschiede

Published On: 16. Oktober 2021 10:39

Nach Daten der „Sonderauswertung Sterbefälle“ (Destatis) sterben aktuell auffällig viele Männer, gerade junge und mittelalte. Frauen um die 40 sind ebenfalls betroffen. Diese Übersterblichkeiten häuften sich im Zeitraum April bis Juli.

Von Gastautor Ulf Lorré

Auf tkp.at erschien zuletzt eine Serie von Artikeln zur Gesamtsterblichkeit in Deutschland seit Beginn der Impfkampagne. Sie zeigten absolute und relative Veränderungen im Jahresvergleich, zumeist zum Jahre 2020. Die hier vorgestellte Analyse komplettiert das Bild durch den Vergleich der beiden „Coronajahre“ 2020 und 2021 mit dem Mittelwert der Prä-Corona-Epoche seit 2016 sowie eine geschlechterdifferenzierte Auswertung.

Einführend einige Anmerkungen zur verwendeten Methodik. Änderungen der Sterblichkeit bildet das Risk Ratio (RR) ab. Dazu wird das Sterberisiko pro jeweiligem Bevölkerungsanteil ermittelt und ins Verhältnis zum entsprechenden mehrjährigen Mittelwert gesetzt. Als Referenz dient die Epoche 2016-2019, da diese recht ausgeglichen hinsichtlich grippe- und hitzebedingter Unter- und Übersterblichkeit war und nicht durch die Coronakrise beeinträchtigt wurde. Die Kalenderwochen-(KW)-genaue Verbuchung birgt Tücken, wenn Kerben oder Peaks der Bevölkerungspyramide durchlaufen. Darum besagen einzelne Ausreißer nur etwas, wenn die Nachbarkohorten in die gleiche Richtung weisen. Abgesehen davon ist das RR ein robustes, etabliertes Konzept. Für Konfidenzintervalle gilt das 95%-Signifikanzniveau. Alle Berechnungen basieren auf den Sterbezahlen der Kalenderwochen 1 bis 39, sofern nicht anders bezeichnet.

Eine Kennzahl für die gesamtgesellschaftliche Risikosituation liefert ein populationsgewichteter Mittelwert. Jedes RR geht entsprechend seinem Anteil an der Bevölkerung in den Gesamtwert ein. Gewissermaßen bildet diese Zahl eine Art Volksfieberthermometer, ist aber nicht direkt mit den Absolutzahlen der Sterbedaten vergleichbar.

Das Jahr 2021

Der Vergleich zu 2016-19 zeigt eine signifikante Untersterblichkeit in den vier Kohorten 0-30, 55-60, 80-85 und >85 an. Demgegenüber steht eine signifikante Übersterblichkeit in den vier Kohorten 35-40, 65-70, 70-75 und 75-80.

Abb. 1: Risk Ratio 2021 gegen den Durchschnitt 2016-19 nach Alterskohorten

Konsistente Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigt die folgende Darstellung. Bis Anfang 30 starke Untersterblichkeit in der männlichen Kohorte. Mitte 30 kehrt sich das um. In allen Kohorten zwischen 35 und 75 starben im Verhältnis mehr Männer als Frauen, auch wenn der Abstand in keiner Alterskohorte signifikant wird. Darüber werden die Verhältnisse uneinheitlich. Die Frauen der Kohorte 75-80 zeigen eine beinahe signifikant höhere Sterblichkeit als die Männer dieser Kohorte; danach kehren sich die Verhältnisse erneut um.

Abb. 2: Risk Ratio 2021 gegen den Durchschnitt 2016-19 nach Geschlecht und Alterskohorten

Den Zeitverlauf zeigt Abb. 3. Das Jahr begann untersterblich. Jedoch schließt sich ab KW14 eine mehrmonatige Übersterblichkeitsphase an. Bei den Männern ist sie stärker ausgeprägt (Abb. 4).

Abb. 3: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2021, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert bis KW39

Abb. 4: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2021, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert bis KW39, Männer

Der Zeitverlauf der aggregierten Altersgruppe der 35-50-Jährigen beider Geschlechter ist in Abb. 5. dargestellt. Aufgrund starker Streuung ist der Verlauf hinsichtlich der genauen Positionen von RRs und Zeitpunkten als nicht signifikant einzustufen. Zur ungefähren Abschätzung orientiert sich diese Beschreibung am gleitenden 5-Wochen-Mittel. Phasen geringer Untersterblichkeit bzw. Normalsterblichkeit deuten sich von KW5 bis KW10 und von KW27 bis KW33 an. Dazwischen liegt ein ca. 4-monatiger Zeitraum mit Übersterblichkeit. Das Maximum wurde zwischen KW15 und KW20 mit mehr als +10% Abweichung vom Referenzwert erreicht. Seit KW33 steigt das Risiko ebenfalls wieder an. Besonders die Werte gegen Ende können sich durch Nachmeldungen noch (nach oben) ändern.

Abb. 5: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2021, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert bis KW39, Altersgruppe 35-50

In der Altersgruppe 35-50 weisen die Männer eine ähnliche Kurvenform auf (Abb. 6). Jedoch ist der Mittelwert deutlich nach oben verschoben. Die Risikozunahme am Ende fällt stärker als in der Gesamtgruppe aus.

Abb. 6: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2021, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert bis KW39, Altersgruppe 35-50, Männer

In der gleichen Altersgruppe rangieren die Frauen näher beim Referenzwert (Abb. 7). Eine Übersterblichkeit ist auch hier anzunehmen, da die Flächen oberhalb 1 klar überwiegen. Der Maximalwert liegt etwa um KW18. Ein Anstieg in den letzten Wochen bleibt aus. Die hier besonders starke Streuung erklärt sich durch die in dieser Altersgruppe vergleichsweise geringen Sterbezahlen bei Frauen.

Abb. 7: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2021, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert bis KW39, Altersgruppe 35-50, Frauen

Das Jahr 2020

2020 gleicht bei jungen (0-30) und den ganz alten (>80) Menschen dem Jahr 2021. Die übrigen Kohorten folgen einem ähnlichen Muster, jedoch auf insgesamt niedrigerem Niveau. Sieben Kohorten zeigen eine signifikante Untersterblichkeit, keine einzige Kohorte zeigt eine signifikante Übersterblichkeit. Numerisch liegen nur die Kohorten 35-40 und 40-45 über der 1, alle anderen Kohorten darunter. Namentlich die Punktschätzer der Kohorten 0-30, 30-35, 80-85 und 85-90 zeigen ein sehr ähnliches Niveau wie beim Vergleich 2021 zu 2016-19.

Abb. 8: Risk Ratio 2020 gegen den Durchschnitt 2016-19 nach Alterskohorten

Ein Muster hinsichtlich Geschlechterunterschieden sucht man vergebens. Insgesamt liegen die Kurven deutlich dichter beieinander als in 2021.

Abb. 9: Risk Ratio 2020 gegen den Durchschnitt 2016-19 nach Geschlecht und Alterskohorten

Im Zeitverlauf sieht es über weite Strecken recht glatt und untersterblich aus. Gegen Jahresende nahm das Sterben Fahrt auf. Die gleiche Kurvenform findet sich einheitlich in beiden Geschlechtern; die Frauen liegen geringfügig niedriger (keine Abbildung dazu in diesem Artikel).

Abb. 10: Populationsgewichtetes Risk Ratio 2020, Zeitverlauf mit zentriertem 5-Wochen-Mittelwert

Demographische Langzeiteffekte

Jahresvergleiche unterliegen übergeordneten Trends. Zum einen steigt die Lebenserwartung kontinuierlich.

Abb. 11: Verlauf des jährlichen Sterberisikos in den verwendeten Alterskohorten seit 2000 (Daten von Destatis)

Zum anderen verschiebt sich der Geschlechterproporz. Biologisch bedingt kommen etwas mehr Jungen als Mädchen auf die Welt. In den ersten Lebensdekaden gleicht sich dieser Unterschied durch erhöhte männliche Sterblichkeit aus. In Deutschland ist aus historischen Gründen die Bevölkerungspyramide auf Seiten hochbetagter Frauen verbreitert. Aus diesem Grund starben in der Vergangenheit jährlich stets mehr Frauen als Männer. Dieser Trend strebt allmählich dem Gleichgewichtszustand entgegen. Legt man die Lebendgeburten seit 2018 zugrunde, liegt dieser bei 51,3% Männeranteil. Die 50%-Marke wurde erstmalig 2020 erreicht (Abb. 12). Auf das RR einer Kohorte schlagen diese Effekte allerdings nicht spürbar durch, da in diesem Fall eine Änderung der Populationsgröße und nicht des Risikos ursächlich ist.

Abb. 12: Verlauf der Quote gestorbener Männer seit 2000 (Daten von Destatis)

Diskussion

Die Jahre 2020 und 2021 gleichen sich in mehrerlei Hinsicht. Monatelang bestimmten Lockdowns und andere Einschränkungen das Leben. Sitzt der Mensch daheim, entfallen Wege- und Arbeitsunfälle. Gedrosselte Freizeit- und Reiseaktivität trägt ein Übriges bei. Bis mindestens ins Rentenalter profitierten alle Alterskohorten von diesem Effekt (Übersterblichkeiten werden also sogar unterschätzt). Am deutlichsten ist die Risikominderung bei jungen Menschen sichtbar, speziell bei jungen Männern, weil sie ein 4-5-mal höheres Unfallrisiko als Frauen tragen. Das anscheinende Ausbleiben der Grippe ist eine weitere Parallele. In beiden Jahren erfreuen sich die Kohorten im Greisenalter einer deutlichen Untersterblichkeit, die am stärksten in den Wochen der klassischen Grippesaison hervortritt. COVID-19 hatte demnach einen erheblich schwächeren Einfluss auf das allgemeine Sterberisiko als die Grippewellen in den Vergleichsjahren. Anders als COVID-19 können einige ARE-Viren auch jüngeren Menschen gefährlich werden. Denkbar ist, dass dieser Effekt zu dem niedrigen RR unter 30 beigetragen hat.

Wie erklärt sich aber das auffällige Sterbegeschehen junger Menschen zu einer höchst ungewöhnlichen Jahreszeit, dem Frühjahr und Frühsommer, insbesondere bei Männern? Man könnte an Selbstmorde denken; der Geschlechterproporz sieht hier ähnlich wie bei den Unfällen aus, und besonders in den Kohorten niederen Alters würde eine Zunahme auffallen, denn zwischen 25 und 40 Jahren geht jeder 5. bis 10. Todesfall auf das Konto Suizid. Möglicherweise haben Selbstmorde tatsächlich zugenommen. Leider liegt die Todesursachenstatistik 2020 bislang nicht vor. Normalerweise erscheint sie im September. Die Sache hat ein Geschmäckle.

Als Hauptunterschied für 2021 stechen die Massenimpfungen ins Auge. Könnten sie die Ursache sein? Um eines klar voranzustellen, Statistik liefert lediglich Indizien. Eine essentielle Frage sollte darum eher lauten: Wie würde sich eine Impfung mit dem Nebenwirkungsprofil der COVID-19-Impfungen in einer Statistik widerspiegeln, wenn sie für alle ähnlich lebensgefährlich wäre? Sie würde dann in allen Kohorten Opfer fordern, aber in Gruppen geringer natürlicher Sterblichkeit zuerst auffallen, während sie in den typischen Sterbekohorten im Rauschen verborgen bliebe. Tödliche Nebenwirkungen würden mit dem Durchimpfungsgrad ansteigen und in zeitlichem Zusammenhang mit den täglichen Impfzahlen stehen, sofern kurzfristig eintretende, tödliche Nebenwirkungen existieren. Je weiter Ursache und Nebenwirkung zeitlich auseinander liegen, desto verwaschener der Zusammenhang.

Ferner würden sich Geschlechterunterschiede in den Nebenwirkungen auch statistisch abbilden. Diese gibt es tatsächlich, nämlich im allergischen und thromboembolischen Formenkreis – zu Lasten der Frauen und bei den Myokarditiden – zu Lasten der Männer.

Aufgrund der Impfpriorisierung wurden zuerst vor allem Alte und Kranke geimpft, aber hier wären statistische Effekte wie gesagt schwer auszumachen. Bei den ganz Jungen, die niedrigere Impfquoten und Untersterblichkeit aufweisen, wäre wohl ebenfalls nichts zu sehen. Erschwerend wirkt sich die Aggregation aller Personen unter 30 zu einer einzigen Kohorte in den Destatis-Zahlen aus. Hier ist eine Verzerrung durch die relativ hohe Säuglingssterblichkeit enthalten.

Demzufolge muss dazwischen ein Optimum an Sichtbarkeit existieren, eben in mittleren Altersgruppen. Ausgerechnet diese Gruppen kamen im Frühling und Frühsommer in großen Zahlen an die Reihe, und genau hier, in dieser Altersgruppe und in diesem Zeitraum findet man auch die höchste Übersterblichkeit – in beiden Geschlechtern, aber bei Frauen weniger stark ausgeprägt.

Das Mindeste, was man aktuell zusammenfassend sagen kann, ist dies: Da passt zu vieles zu gut zusammen, um als bloßer Zufall abgetan werden zu können. Zieht man eine Ursächlichkeit der Impfungen auch nur ins Kalkül – und eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik muss das selbstverständlich tun, ist den Dingen unverzüglich auf den Grund zu gehen. Beispielsweise könnte eine Auswertung der ICD-Codes der Krankenkassenabrechnungen sofort Aufschluss über Häufungen bestimmter Krankheitsbilder geben.

Referenzen

  1. Destatis, Sonderauswertung Sterbefälle, Dokument vom 12.10.2021

    https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html
  2. Dr. Anton Stein, Gesamtsterblichkeit 2021, Update vom 13.10.2021https://tkp.at/2021/10/13/die-gesamtsterblichkeit-scheint-sich-2021-zu-erhoehen-effekt-der-impfkampagne-update-13-10-2021/
  3. Destatis, Todesursachenstatistikhttps://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=statistikTabellen&selectionname=23211#abreadcrumb
  4. Destatis, Bevölkerungspyramide Deutschland

    https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/#!y=2020

Über den Autor: Ulf Lorré ist Elektroingenieur der Fachrichtung „Biomedizinische Technik“. Er schreibt unter Pseudonym.


Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.



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