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Michael Bubendorf erhebt schwere Vorwürfe gegen den Vorstand der «Freunde der Verfassung»

Published On: 15. Dezember 2021 15:52

Veröffentlicht am 15. Dezember 2021 von RL.

«An der Vorstandssitzung von heute Dienstag, den 14. Dezember, haben Werner Boxler, Marion Russek, Sandro Meier und Christina Rüdiger den Rücktritt, den Michael Bubendorf anfangs Oktober 2021 eingereicht hat, schriftlich bestätigt», schrieb der Vorstand der «Freunde der Verfassung» in seinem gestrigen Newsletter (wir berichteten).

Der Entscheid im Vorstand fiel mit vier zu drei Stimmen äusserst knapp aus. Für Meier, Russek, Boxler und Rüdiger scheint der Fall nun erledigt zu sein: Michael Bubendorf gehört nicht mehr dem Vorstand der «Freunde der Verfassung» an.

Zur Erinnerung: Aufgrund von Meinungsdifferenzen vereinbarte Bubendorf mit dem Vorstand, dass er bis zum Ende der Kampagne zum Covid-19-Gesetz in Ausstand trete (mehr dazu gleich). Nach der Abstimmung vom 28. November nahm er sodann wieder Kontakt mit dem Vorstand im Hinblick auf die Fortführung der Mitarbeit auf. In einer Aussprache mit mehreren Vorstandsmitgliedern signalisierte er nach seiner Darstellung die Bereitschaft, mit den Konflikten zu leben und diese schrittweise zu lösen.

Einen anderen Plan verfolgten wohl Meier, Russek und Co. Sie wollten Bubendorf offenbar loswerden. Für Bubendorf wirft das Ganze Fragen auf. Denn: Der «Rücktritt» war für die Sitzung vom Dienstag gar nicht traktandiert, sagt er. An dieser wurde Bubendorf eine «Bestätigung von Entgegennahme Rücktrittsgesuch vom Vorstand» vorgelegt. Das Schreiben war jedoch nur von vier der sieben Vorstandsmitglieder unterzeichnet – Alec Gagneux und Markus Häni haben den Rücktritt nicht unterschrieben. Bubendorf bestätigt gegenüber Corona-Transition, dass er über das Vorgehen nicht informiert wurde. «Ich wurde vor der Sitzung gar nicht darauf aufmerksam gemacht, dass ein angeblicher Rücktritt zur Debatte stehe», erklärt er.

Entsprechend empört zeigt er sich angesichts des Vorgehens. «Die Art und Weise, wie ein Teil des Vorstands vorgeht, finde ich höchst bedenklich.» Er habe schliesslich überhaupt keine Zeit gehabt, um zu reagieren. «Der Vorstand stellte mich vor vollendete Tatsachen und schuf dabei gleich selbst Fakten.»

Geschlagen geben möchte sich Bubendorf aber noch nicht. «Das Vorgehen von Meier, Boxler, Rüdiger und Russek akzeptiere ich nicht. Ich werde mich dagegen wehren», sagt er. Es dürfe nicht sein, dass ein Teil des Vorstands willkürlich gegen ihn vorgehe. Bubendorf sagt, dass er nie ein Rücktrittsgesuch gestellt habe. Zwar habe er im Oktober mit dem Gedanken geliebäugelt, aus dem Vorstand auszutreten. «Ich habe aber nie ein Rücktrittsgesuch gestellt, wie es Meier, Boxler, Rüdiger und Russek behaupten. Das ist schlicht und einfach eine Lüge.»

Corona-Transition liegen Dokumente vor, die darauf hinweisen, dass Bubendorf Ende Oktober keinen Rücktrittantrag gestellt hat. Denn noch am 25. November legte Co-Präsidentin Marion Russek Bubendorf in einer E-Mail den Rücktritt nahe und schrieb, dass es ihr lieber wäre, wenn er gehe. Darauf angesprochen, wollte Russek gegenüber Corona-Transition keine Auskunft erteilen.

Nur so viel: «Wir sind natürlich enttäuscht, dass es zu dieser Spaltung gekommen ist», sagt Russek. «Genau das versuchten wir bis zuletzt zu vermeiden.» Sie betont zudem, dass Bubendorf wichtige Arbeit geleistet habe. «Wir haben Bubendorf enorm geschätzt. Insbesondere während der ersten Kampagne hat er Grossartiges vollbracht.»

Bubendorf ist der Ansicht, dass die genannten Personen im Vorstand nicht mehr tragbar seien. «Es kann nicht sein, dass die Spitze des Vereins, der seit über einem Jahr unglaublich wichtige Arbeit für die Menschen in diesem Land geleistet hat, kritische Stimmen aus dem Vorstand rauswirft.» Und weiter: «Gerade wir als Verfassungsfreunde, die wir uns die Wiederherstellung der Verfassung und entsprechend auch die Transparenz auf die Fahnen geschrieben haben, müssen diese auch leben.»

Gemäss Bubendorf verfolge zumindest ein Teil des Vorstands Eigeninteressen und bewege sich in eine gefährliche Richtung. Er ist der Meinung, dass die Mitglieder der «Freunde der Verfassung» ein Recht haben, zu wissen, was im Vorstand ablaufe. «Wir haben rund 26’000 Mitglieder. Sie tragen den Vorstand und sollen entscheiden, ob sie das Verhalten tolerieren.» Die Mitglieder sollen in seinen Augen nun entscheiden, wie es weitergehe.

Als unschön erachtet Bubendorf des Weiteren, dass man zuletzt nicht mehr das Gespräch mit ihm gesucht habe. «Diejenigen Vorstandsmitglieder, die mich loswerden wollten, hätten zumindest Gespräche mit mir führen können.» Er habe bis zuletzt immer das Gespräch gesucht.

Überrascht zeigt sich der ehemalige Pressesprecher der Verfassungsfreunde auch über die Pressemitteilung des Vorstands. In dieser heisst es, dass sich der Vorstand von Bubendorfs Auftritten «distanziert» habe. «Die Kritik meiner öffentlichen Auftritte und einzelner Aussagen sind ein vorgeschobener Vorwand, um mich aus dem Vorstand zu entfernen», meint Bubendorf dazu. Er hält aber auch fest: «Natürlich habe ich einzelne Aussagen gemacht, die nicht klug waren. Aber wenn man als Person in der Öffentlichkeit spricht, kann das passieren. Jeder macht Fehler.»

Bubendorf vertritt den Standpunkt, dass er in keiner seiner Äusserungen die Charta der Verfassungsfreunde verletzt habe. Dies werfen ihm Meier, Russek, Boxler und Rüdiger vor. «Es handelt sich um Meinungsverschiedenheiten. Ich finde, diese sollte der Vorstand aushalten.»

Die Probleme gehen jedoch tiefer. Bubendorf kritisierte zuletzt wiederholt Kampagnenleiter Sandro Meier, der gleichzeitig Vorstandmitglied und Geschäftsführer der Verfassungsfreunde ist. Bubendorf ist der Meinung, dass dies nicht mit den Vereinsstatuten einhergehe und Meier dadurch zu viel Macht habe. «Für mich ist klar, dass sich die Spitze des Vereins neu organisieren muss», sagt Bubendorf. «Man kann nicht Vorstandsmitglied und auch Geschäftsführer in einer Person sein. Das geht nicht.»

Für letzteres Amt werde Meier zudem entlohnt. Problematisch sei dies auch gerade vor dem Hintergrund, dass der Vorstand eigentlich stets das Handeln des Geschäftsführers kritisch beobachten und prüfen sollte. «Genau das wird aber zusehends schwieriger, wenn die Rollen verschwimmen», meint Bubendorf. Insbesondere auch im Zuge der Kampagne gegen das Covid-19-Gesetz hätten sich diese Probleme gezeigt.

Bubendorf kritisierte die Kampagne von Meier, die in seinen Augen unpassend war (wir berichteten). «Die Kampagne war viel zu aggressiv. Ihr gelang es nicht, die Geimpften abzuholen», findet Bubendorf. Ein entscheidender Punkt, der in seinen Augen vernachlässigt wurde: «Man hätte insbesondere den Geimpften klipp und klar vor Augen führen müssen, dass die Benachteiligung der Ungeimpften künftig beliebig ausdehnbar ist.» Bubendorfs interner Kritik wurde jedoch kein Gehör geschenkt.

Die Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Kampagne waren dann auch der Grund, weshalb Bubendorf bis zum 28. November in Ausstand trat. Sandro Meier wollte zu den Vorwürfen von Bubendorf keine Stellung nehmen. Genauso wie Russek verwies er auf die gestrige Pressemitteilung.

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