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Gesichtserkennung in Zeiten von Corona

Published On: 21. Dezember 2021 0:00

Veröffentlicht am 21. Dezember 2021 von CS.

Wer steht schon gerne eine Stunde in der Schlange, bis seine Eintrittsberechtigung überprüft ist, wenn es auch in 0,3 Sekunden geht? Gut, noch nicht bei ersten Mal. Da dauert es auch mit dem neuen Prinzip noch geschlagene 2 Minuten, bis man «im System» ist. Aber danach geht das ratz-fatz – versprochen!

«Schnell, sicher, hygienisch» sei das «Zutrittsmanagement», bei dem das «Zertifikat», also der persönliche Covid-Status, der Ausweis und das eigene Gesicht miteinander abgeglichen werden. Danach würden alle überflüssigen Daten wieder gelöscht; übrig bleibt nur das eigene Gesicht, das die Software von «Ava-X» nun bei jedem neuen Eintritt abtastet und als bereits geprüft beglaubigt.

Ein neugegründetes Schweizer Unternehmen hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt. «Alles, was ohne Berührung auskommt, ist im Kommen», erklärte der Gründer und Chef der Firma Deep Impact, Christian Fehrlin, schon im vergangenen Jahr im Interview mit der Handelszeitung. «Biometrisches Ticketing» heisst das auf neudeutsch, selbstverständlich mit einem «hohen Komfort».

Die Nachfrage nach diesem Produkt sei enorm, und der Stau an Interessenten scheint sich nach dem 28. November – der verlorenen Abstimmung um das Schweizer Covid-Gesetz – nach und nach aufzulösen. «Polizeikorps in ganz Europa und auch gewisse Nachrichtendienste» zähle man zu seinen Kunden. Auch das BAG habe «nichts zu beanstanden gehabt». Und liefern täte man ja grundsätzlich «nur an demokratische Länder», auch wenn es dabei natürlich eine «Grauzone» gebe, wie Herr Fehrlin eingesteht.

Bedenken? Nein, Bedenken gegen diese Software sind unbegründet. Der Datenschutz funktioniere ja bestens. «Es darf keine öffentliche Überwachung geben. Das Gesetz verbietet das», erklärt der Chef. Seine «Sorgen, wenn der Einsatz der Gesichtserkennung moralischen Standards nicht genügt», halten ohnehin nicht lange an, denn immerhin sollen alle Ethnien gleich gut erkannt werden. Benachteiligungen gibt es nicht.

Im Gegenteil: Nun könne man wieder «Leute treffen, arbeiten gehen und grössere Veranstaltungen abhalten, ohne Angst vor einer neuen Welle des Coronavirus zu haben». Gleichwohl befürworte seine Firma «eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema».

Nun, hilfreiche Anregungen für so ein Gespräch liefert der ehemalige Reichsrüstungsminister Albert Speer in seinem Spätwerk «Technik und Macht» aus dem Jahr 1979.

«Wenn man das Wesen einer Diktatur aus eigener Anschauung und aus eigenem Erleben kennt, dann werden verschiedene Parallelen zwischen der modernen Technik und der Diktatur Hitlers nur allzu deutlich», schreibt er und nennt gleich eine wesentliche Schnittstelle hierfür: «Eine entscheidende Voraussetzung für jede Diktatur ist die Entpersönlichung des einzelnen.»

In seinem Schlusswort im Nürnberger Prozess von 1946 habe er das so ausgedrückt: «In der Gefahr, von der Technik terrorisiert zu werden, steht heute jeder Staat der Welt. In einer modernen Diktatur scheint mir das aber unvermeidlich zu sein. Daher: Je technischer die Welt wird, umso notwendiger ist als Gegengewicht die Förderung der individuellen Freiheit und des Selbstbewusstseins des einzelnen Menschen.»

Wir dürften uns daher nicht «von den technischen Vorgängen und technischen Erzeugnissen bis zur Urteilslosigkeit faszinieren lassen». Im Gegenteil: «Eine hervorragende Aufgabe für die Massenmedien wäre es nun, das Bewusstsein von einem menschlichen Verhalten in einer technischen Welt wachzuhalten, zu entwickeln und zu fördern.»

Entsprechend kann und darf es weder einem Software-Entwickler noch seinen Kunden gleichgültig sein, welcher Entmenschlichung sie möglicherweise Vorschub leisten, indem sie eine «humanoide Hardware» allzu wohlmeinend in ihre nur noch synthetische Freiheit scannen.

Denn das liefe auf jene «politische Naivität» hinaus, die «sich keine Rechenschaft ablegte über die Kraftfelder, in die auch das streng sachbezogene Handeln unaufgebbar eingebettet liegt, … zumal die totalitäre Herrschaft gerade damit rechnet und darauf einen wesentlichen Teil ihrer Erfolge aufbaut».

Dieses Zitat von Joachim C. Fest, «Das Gesicht des Dritten Reiches – Profile einer totalitären Herrschaft», leitet Speers Buch ein. Und meine Betrachtung hier aus.

Quellen:

Deep Impact: Gesichtserkennung: geradewegs zum Überwachungsstaat?

Handelszeitung: «Seither hatten sie nie mehr ein Geisterspiel»

Safos: Zutritt mit Gesichtserkennung

AXA: Einfacher Zutritt mit unserem COVID-Zertifikat-Checker

Albert Speer: Technik und Macht (1979), Zitate aus den Seiten 16 und 65-72.

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Lothar Mack war er als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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