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Genesenenstatus: in der Schweiz verlängert, in Deutschland gekürzt

Published On: 19. Januar 2022 17:43

Genesenenstatus: in der Schweiz verlängert, in Deutschland gekürzt

Veröffentlicht am 19. Januar 2022 von OS.

Das Robert Koch-Institut hat am letzten Freitag die Gültigkeit des Genesenenstatus um mehr als die Hälfte reduziert. Nunmehr gilt man in Deutschland nach einem positiven PCR-Test nur noch drei Monate als genesen. Allerdings bekommt man diesen «Status» erst 28 Tage nach der Durchführung des Tests. De facto bleiben dann noch zwei Monate, in denen «Genesene» im vollen Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben dürfen.

Die Schweiz hat vor kurzem den Status der Genesenen nach einer durchgemachten Covid-Infektion mit positivem PCR-Test auf ein Jahr verlängert. Begründet wurde dies durch Studien, die im Herbst 2021 zu dem Schluss gekommen waren, dass eine überstandene Infektion für mindestens ein Jahr immunisieren kann.

Der Schweizer Status gilt zunächst 3 Monate und kann durch Antikörpertests verlängert werden:

  • Nach 90 Tagen können Genesene einen Antikörpertest machen. Der Test muss in einem zertifizierten Labor durchgeführt werden.
  • Sind noch genügend Antikörper vorhanden, wird der Genesenenstatus auf weitere 90 Tage verlängert.
  • Diese Verlängerungen können maximal 12 Monate passieren.

Das Zertifikat gilt aktuell nur in der Schweiz, nicht in der EU. Wie wird hingegen in Deutschland die Verkürzung begründet? Auf der Seite des Robert Koch-Instituts ist zu lesen:

Die Dauer des Genesenenstatus wurde von 6 Monate auf 90 Tage reduziert, da die bisherige wissenschaftliche Evidenz darauf hindeutet, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion einen im Vergleich zur Deltavariante herabgesetzten und zeitlich noch stärker begrenzten Schutz vor einer erneuten Infektion mit der Omikronvariante haben.



Dazu zitiert das RKI zwei Quellen:

  1. Eine Modellierung vom 22. Dezember 2021 des Imperial College London unter Leitung von Neil Ferguson. Sie trägt den Titel «Bericht 50: Krankenhausaufenthaltsrisiko für Omicron-Fälle in England».
  1. Ein Dokument der britischen Behörde für Gesundheitsschutz und Infektionskrankheiten (UK Health Security Agency) vom 14. Januar 2022. Darin geht es im letzten Teil um Erstinfektionen und Reinfektionen mit Omikron. Es wird ersichtlich, dass Omikron deutlich ansteckender als die Deltavariante ist.

Allerdings lässt keine der beiden Quellen Rückschlüsse auf die Immunitätsdauer zu, die nach einer durchgemachten Infektion mit Omikron besteht. Zeitlich ist so eine Aussage auch gar nicht möglich. Das UK Health Security Agency schreibt im Wochenbericht vom 13. Januar auf Seite 18:

«Es ist wichtig, Reinfektionen im Zusammenhang mit Erstinfektionen zu betrachten, und es gibt eine 90-Tage Verzögerung, bevor Personen mit einer Erstinfektion für eine Reinfektion in Frage kommen.»

Der erste Fall von Omikron wurde am 24. November aus Südafrika gemeldet. Die erste positive Probe geht auf den 9. November zurück. Im Vereinigten Königreich wurden am 27. November die ersten Fälle bei zwei Personen in England gemeldet, die sich davor im südlichen Afrika aufgehalten hatten. Um diesen Zeitraum wurden auch die ersten Omikronfälle in Deutschland gemeldet.

Kommentar Corona-Transition

Es nicht zulässig zu behaupten, dass der Schutz nach durchgemachter Omikroninfektion nur drei Monate beträgt. Valide Daten dazu liegen noch nicht vor. Ein weiteres Mal wird deutlich, wie willkürlich die Politik das Pandemiemanagement betreibt.

So sieht das auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck in der Welt:

«Es obliegt natürlich dem Robert-Koch-Institut, festzulegen, wie lange der Genesenenstatus gültig sein soll. Aber wir müssen wirklich aufpassen, dass die Entscheidungen auf fundiertem Wissen basieren und nicht willkürlich getroffen werden», sagte der Wissenschaftler, der dem Expertenrat der Deutschen Bundesregierung angehört.

Es gebe wenig Gründe, Genesene nicht Geimpften gleichzustellen, so Streeck weiter – «vor allem da sie in den meisten Fällen eine viel breitere Immunantwort» hätten. «In der Schweiz wurde der Genesenenstatus jüngst aus guten Gründen auf zwölf Monate verlängert. Dass eben jener Status in Deutschland auf drei Monate verkürzt wird, ist aus meiner wissenschaftlichen Erkenntnis nicht erklärbar.»

In dem vom RKI angegebenen Dokument aus dem Vereinigten Königreich, das die Verkürzung begründen soll, steht ebenfalls auf Seite 17:

«Diese Analysen ergaben, dass das Risiko einer Krankenhauseinweisung nach einer Infektion mit Omikron im Vergleich zu Delta bei Erwachsenen geringer ist.» Und weiter: «Kinderärzte berichten, dass Omikron für Kindern und Jugendlichen im Vereinigten Königreich keine schwerwiegendere oder ernstere Erkrankung darstellt.»

Dies steht diametral zur allgemeinen Panikmache unserer Politiker, die die wissenschaftliche Fakten zu Omikron weitestgehend ignorieren.

Quelle: twitter/@argonerd


Was die Schweiz betrifft soll der Genesenenstatus ab 1. Februar ebenfalls reduziert werden. Allerdings nur von 365 auf 270 Tage. Auch dies ist politischer Willkür geschuldet: Die EU würde womöglich das Schweizer Zertifikat nicht mehr anerkennen.

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