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Shell schränkt Handel mit Diesel und Heizöl ein

Published On: 8. März 2022 21:09

Shell schränkt Handel mit Diesel und Heizöl ein

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Versorgungsengpässe und Energiekrise weiten sich aus:

Foto: Steven Lek, Wikimedia, CC BY-SA 4.0; Bild zugeschnitten

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Staatliche Sanktionen, mindestens ebenso sehr aber auch weltanschauliche Überzeugung und „Haltung“ beeinflussen in diesen Tagen die Unternehmenspolitik vieler Betriebe; so auch beim Mineralöl-Konzern Shell: Nachdem dieser in Reaktion auf den Ukraine-Krieg bekanntgegeben hatte, seine Zusammenarbeit mit dem russischen Gasmonopolisten Gazprom und den damit verbundenen Unternehmen zu beenden, kommen die ersten Auswirkungen dieser Entscheidung bereits beim Verbraucher an. Um bereits bestehende vertragliche Verpflichtungen erfüllen zu können, werde der Verkauf von Heizöl, Diesel und anderen Produkten auf dem Spotmarkt eingeschränkt und teilweise sogar ganz eingestellt.

Ein Beitrag von Daniel Matissek

Der durch medialen Dauerdruck angefachte Zwang, sich auf jede nur denkbare Weise von Russland zu distanzieren, macht auch vor Großunternehmen nicht Halt. Und während sich die Bekundungen des Konzerns wie Protestnoten des Außenministeriums oder eine Presseerklärung der evangelischen Kirche lesen (man sei „schockiert über den Verlust von Menschenleben in der Ukraine“, der russische Einmarsch sei „ein sinnloser Akt militärischer Aggression, der die europäische Sicherheit bedroht”), bringt die damit einhergehende weitere Verknappung der Grundversorgung Wirtschaft und Verbraucher in immer schlimmere Bedrängnis (Wochenblick berichtete).  An den Tankstellen prangen bereits die höchsten Spritpreise aller Zeiten, und die Heizölkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr bereits mehr als verfünffacht.

BP stößt Rosneft-Anteile ab

Shell teilte zu der anstehenden Verknappung schriftlich mit: Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und eine hohe Nachfrage hätten zu „massiven Verwerfungen und Verknappungen auf den Energiemärkten“ geführt. Deshalb werde „der Handlungsspielraum zur Erfüllung unserer vertraglichen Pflichten aufgrund dieser von uns nicht zu beeinflussenden Umstände enger.” Vergangene Woche hatte sich bereits der Konkurrent BP von seinen fast 20-prozentigen Anteilen am russischen Ölunternehmen Rosneft getrennt. Der russische Konzern hatte 2021 21 Prozent zum Gewinn von BP beigetragen. Zudem drohen damit auch Abschreibungsverluste von bis zu 25 Milliarden Dollar.

Beginn einer Energiekrise ungeahnten Ausmaßes

Der Rückzug der Mineralölkonzerne dürfte nur den Beginn einer Öl- und Energiekrise ungeahnten Ausmaßes darstellen, die nicht nur die Bilanzen der Konzerne erschüttert, sondern auch die Mobilität und Heizversorgung der Bevölkerung gefährdet.  Auch wenn die deutsche Ölversorgung insgesamt noch nicht gefährdet sei – wie der deutsche Erdölverband Fuels und Energie beteuert -, da sie durch langfristige Verträge geregelt ist, entfällt jedoch die bislang bestehende Möglichkeit für Händler, zusätzliche Mengen zuzukaufen (oder sie wird jedenfalls stark eingeschränkt).

Russland droht mit Gas-Stopp

Es fragt sich aber, wie lange das noch so bleiben wird – insbesondere wenn die Eskalation aus Sanktionen und rhetorischen Entgleisungen gegenüber einem angeschlagenen Russland so weitergehen. Die gestrige Androhung von russischen Gegenreaktionen verweist in diese Richtung:  „Wir haben das volle Recht, eine ‘spiegelgerechte’ Entscheidung zu treffen und ein Embargo zu erlassen auf die Durchleitung des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute maximal mit 100 Prozent ausgelastet ist“, sagte der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak. Zwar werde man diese Entscheidung „noch” nicht treffen, weil niemand dabei gewinne. Allerdings werde man durch europäische Politiker und deren Anschuldigungen in diese Richtung getrieben.

Während also europäische Politiker mit markigen öffentlich Reden auf ein geschwächtes und instabiles Russland hoffen, schädigen sich internationale Ölkonzerne selbst und bringen die Energieversorgung ganzer Weltregionen in Gefahr. Wie auf dieser Grundlage wieder zu einem tragfähigen bilateralen Verhältnis mit Russland zurückgefunden werden soll, ist schleierhaft.

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