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Besuch im von Russland eroberten Gebiet im Donbass, Teil 1

Published On: 4. April 2022 10:19

Wie sieht es im Donbass heute aus? Was hat sich in dem von Kiew nicht kontrollierten Teil der Region seit dem Einmarsch der russischen Truppen verändert? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, nahm Ulrich Heyden am 26./27. März für die NachDenkSeiten an einer Reise ausländischer Journalisten durch die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk teil. Hier ist der erste Teil seines Berichts. Von Ulrich Heyden aus Donezk/Wolnowacha.



Es ist der 26. März 2022. Ich sitze im Autobus und der fährt Richtung Südwesten. Der Blick gleitet über eine friedliche Landschaft mit Hügeln und geeggten Feldern. Der Schnee ist gerade erst getaut.

Wir kommen aus Donezk, der Hauptstadt der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk (DNR). Unser Ziel ist die Stadt Wolnowacha. Sie liegt 60 Kilometer südwestlich von Donezk auf der Hälfte der Strecke nach Mariupol.

Warum fahren wir ausgerechnet nach Wolnowacha? Die Stadt wurde bis zum 11. März von der Ukraine kontrolliert. Nach einer fast zwei Wochen dauernden militärischen Auseinandersetzung eroberten Truppen der Volksrepublik Donezk mit Unterstützung russischer Truppen die Stadt.

Gepflügte Ackerflächen – nichts erinnert an Krieg

Auf dem Weg nach Wolnowacha fahren wir durch ein Gebiet, in dem nichts an Krieg erinnert. In den Gärten bereiten die Anwohner ihre großen, aus einfachen Stämmen gebauten Gewächshäuser für die ersten Pflanzungen vor. Die großen gepflügten und geeggten Ackerflächen warten auf die Aussaat. Die Sonne scheint, aber Grün ist noch nirgends zu sehen. Die meterhohen Büsche und Bäume entlang der Äcker stehen da in stumpfem grau-braun. Es braucht noch Zeit, bis der Saft in die Zweige schießt und sich Knospen bilden.

Doch plötzlich wird klar: Unser Bus fährt durch ein Kriegsgebiet. Kurz vor dem Dorf Nikolajewka sehen wir auf einem Feld einen zerstörten ukrainischen Posten. Ein paar Kilometer weiter sehen wir zur Rechten auf einem Feld verlassene Stellungen der ukrainischen Streitkräfte, die sich hier entlang der Straße nach Wolnowacha eingegraben hatten. Man sieht aus Holzbohlen gebaute Beobachtungsstände, die nur einen halben Meter aus der Erde herausragen, verlassene Schützengräben, die sich im Zick-Zack über den Acker ziehen und Munitionskisten.

Russischer Panzer auf der Strecke Donezk – Mariupol – © Ulrich Heyden

Wir fahren weiter und sehen zwei Meter große Kreise dunkler Erde auf dem sorgsam geeggten Feld. Das scheinen Granateinschläge zu sein. Dann kommen wir an einer Artillerie-Stellung vorbei. Berge von Granathülsen deuten darauf hin, dass hier gekämpft wurde.

Auf der zweispurigen Straße überholen wir eine Kolonne der russischen Armee, die am Straßenrand geparkt hat. Sie besteht aus Panzern, Lastwagen und kleinen Mannschaftswagen. Ein paar Kilometer weiter kommt uns eine Kolonne russischer Panzer und Lastwagen entgegen.

Anstehen für humanitäre Hilfe

Schließlich erreichen wir den nordöstlichen Stadtrand von Wolnowacha. Auf der linken Straßenseite sehe ich kleine, schmucke Häuser, die meisten aus Stein, mit kleinen Gärten. Menschen sind nicht zu sehen. Zunächst sieht noch alles ganz normal aus, doch je weiter wir uns dem Zentrum nähern, desto schlimmer wird das Bild. Fast jedes vierte Haus ist von Geschossen beschädigt oder schwer zerstört. Später erfahre ich, dass 85 Prozent der Stadt zerstört sind und die Stadt praktisch neu aufgebaut werden muss.

Schließlich kommen wir auf einen großen Platz im Zentrum. Drumherum sieht man viele zerstörte Gebäude. Es waren einmal Lebensmittel- und Bekleidungsgeschäfte, wie man mir später erzählt.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bis heute unter einer Art Schock stehe, von dem, was ich in der Stadt gesehen habe. Was sich mir vor allem einprägte, waren die Gesichter der Menschen. Ich las in diesen Gesichtern Unruhe, Schock und Verwirrung. Es waren vor allem Menschen älteren und mittleren Alters, aber auch Kinder. Jugendliche sah ich nur wenige. Wie ein Funken der Hoffnung wirkte da ein elfjähriges Mädchen, das eine knallgelbe Mütze in der Form eines Kükens auf dem Kopf trug. Auch in dem Gesicht dieses Kindes konnte ich die Schrecken des Krieges lesen. Sie war aber gefasst, weinte und beklagte sich nicht. Und manchmal sah ich in ihrem Gesicht sogar den Anflug eines Lächelns.

Ausgabe von Lebensmitteln durch eine russische Militärangehörige in Wolnowacha – © Ulrich Heyden

Was ich auf dem großen Platz im Zentrum sah, war herzzerreißend. Menschen standen – meist still – in langen Schlangen vor Tischen, hinter denen russische Soldaten und Soldatinnen weiße Plastiktüten mit Fleischkonserven, Reis, Keksen, Brot und Mehl ausgaben. Bei der Verteilung, die ganz unbürokratisch, ohne Listen vor sich ging, herrschte ein freundlicher Ton. Die Wartenden verhielten sich diszipliniert. Gedränge gab es nicht.

„So eine Tüte reicht für zwei Tage, denn ich wohne nicht allein zuhause“, erzählt mir Anton, ein 25 Jahre alter Mann, mit dem ich ins Gespräch komme. Er wohnt mit seinen Eltern – die schon über 50 sind – in einem Haus. Ich frage ihn, ob es Vitamine gibt? „Nein, Vitamine sind ein Defizit.“

Anton erzählt, dass er bei der Eisenbahn arbeitet. Seine frühere Arbeit konnte er nicht aufnehmen. Dafür hilft er jetzt beim Wiederaufbau. „Wir reparieren jetzt die Anlagen der Eisenbahn. Wir setzen das Fernheizungssystem wieder in Gang und räumen die Trümmer aus der Stadt.“

Wie er sich insgesamt fühle? „Ehrlich gesagt erschöpft. So viel wurde hier geschossen. Man atmete den Pulverrauch.“ Ob er so ein Gefühl gehabt habe, jetzt sterbe ich? „Ja, dieses Gefühl hatten wir“, wirft seine Nachbarin ein, die sich in unser Gespräch einschaltet. „Sie haben sehr stark geschossen und wir wussten nicht, wann es aufhört.“

Anton erzählt, dass die Fenster in seinem Haus alle zerstört sind und auch das Dach und das Tor zum Grundstück beschädigt wurden. Welche Geschosse eingesetzt wurden, weiß Anton nicht. „Wir sind keine Militärs.“

Anton lebte mit seinen Eltern zwei Wochen im Keller des Hauses, so wie alle Bewohner der Stadt. Wie er über Neuigkeiten informiert wurde, will ich wissen. „Ein Radio hatten wir nicht.“ Schon am ersten Tag wurde der Strom abgestellt, berichtet die Nachbarin. Anton ergänzt, dass nach drei Tagen die Gasversorgung abgestellt wurde. „Wir haben nichts erfahren. Wir lagen im Keller und warteten. Bis Leute aus Donezk kamen und sagten, jetzt ist alles vorbei. Immer wenn wir nachts raus zur Toilette gingen, sahen wir, dass die Stadt in Flammen steht.“ Die Nachbarin erzählt, „es brannten Geschäfte, Apotheken, Tankstellen, Lebensmittelläden“.

Ob es Plünderungen gab? Anton meint, er habe so etwas nicht gesehen, aber nach Erzählungen kam es auch zu Plünderungen.

Ich frage Anton, ob er ohne Angst Brot von russischen Soldaten nehmen kann oder ob er Angst vor Racheaktionen von ukrainischen Provokateuren hat. Anton antwortet, „für uns ist jetzt das Wichtigste, dass die Katastrophe, die wir in den letzten zwei Wochen erlebten, sich nicht wiederholt. Das Wichtigste ist, dass wir leben“.

Die Wasserversorgung sei zusammengebrochen. Deshalb seien jetzt die Brunnen so wichtig, welche die Leute im Garten haben. „Wir wollen trinken, auch die Kinder, wir wollen überleben.“

„Wir wussten nicht, dass der Krieg begonnen hat“

Ich komme mit einem großgewachsenen Mann ins Gespräch. Er hat eine Schiebermütze, eine dunkle, gefütterte Felljacke und etwas schiefe Zähne. Er heißt Nikolai und ist 67 Jahre alt. Ob russische und ukrainische Soldaten gleichermaßen schuld an den Zerstörungen sind, frage ich Nikolai. „Nein, die ukrainischen Soldaten sind mehr schuld.“ Warum? „Weil sie die Infrastruktur zerstört haben. Die Kindergärten, die Gas- und Stromleitungen. Ich habe gesehen, wie ein ukrainischer Panzer einen neuen Strom-Transformator in der Nachbarstraße zerstört hat. Das war am 28. Februar. Vom 28. Februar bis zum 2. März waren die schlimmsten Kämpfe. Ich habe mich im untersten Keller des Magnaten (ein reicher Mann, U.H.) versteckt, in einem Weinkeller, mit diesem Kind.“ Nikolai zeigt auf die 11-jährige Sofia, die mir schon wegen ihrer knallgelben Küken-Mütze aufgefallen war.

Nikolai und Sofia in der Warteschlange in Wolnowacha – © Ulrich Heyden

Sofia hat keine Angst, von ihren Erlebnissen zu erzählen. „Am 24. Februar waren wir noch zuhause. Vom 26. Februar bis zum 4. März saßen wir im Keller. Danach wurde ich in die Stadt Novosvet evakuiert.“ Das Mädchen erzählt, dass im Haus ihrer Familie eine Wand zerstört wurde. Ein Panzer habe sich im Garten mehrmals gedreht. Sie lebe jetzt bei der Schwester ihrer Mutter in der 1.Mai-Straße. Ob sie Hund und Katze noch habe, will ich wissen. „Ja, die leben jetzt bei uns.“

Ich frage Nikolai, ob er Angst vor Racheaktionen ukrainischer Nationalisten hat. Er antwortet: „Ich habe vor nichts mehr Angst. Ich spucke auf sie. Ich möchte bloß denen, die jetzt weggefahren sind, in die Augen gucken. Ich habe diesen Leuten nichts mehr zu sagen, ich will sie mir bloß angucken. Sind das Menschen oder keine Menschen?“ Ich frage, „wen meinen Sie?“. Nikolai antwortet, „die Leute, die uns im Stich gelassen haben und abgehauen sind. Die ukrainische Verwaltung.“ „Was hätte die Verwaltung machen müssen?“ „Sie hätte uns informieren müssen, dass der Krieg begonnen hat. Wir wussten nichts davon.“

Das Krankenhaus bekam Volltreffer ab

Wir fahren weiter zum Krankenhaus von Wolnowacha. Hier bietet sich uns ein Bild des Schreckens. Die weiße Außenverkleidung des zweistöckigen Gebäudes ist von Geschossen durchlöchert. In der zweiten Etage klafft ein großes Loch in der Außenwand. Vor dem rechten Flügel des Gebäudes steht eine von Geschossen zerfetzte Blautanne.

Vor dem Gebäude treffen wir den Chefarzt des Krankenhauses, Viktor Saranow. Er erzählt mir, mehrere ukrainische Panzer hätten sich vor das Krankenhaus gestellt und es beschossen. Die Ärzte seien währenddessen im Keller gewesen. Er selbst lebe jetzt bei Verwandten, denn sein Haus sei zerstört worden. Das Krankenhaus habe 120 Betten und 60 Mitarbeiter. Nicht alle Gebäudeteile seien zerstört. „Wir sind optimistisch. Wir werden alles wieder aufbauen“.

Am siebten Tag der Kämpfe hätten ukrainische Soldaten die Fenster im Erdgeschoss und in der ersten Etage eingeschlagen, um sich Schuss-Positionen einzurichten. Aufgrund der Kriegshandlungen fielen im Krankenhaus Wasser und Strom aus. Trotzdem ging die Arbeit weiter. Saranow erzählt, „wir haben alle operiert, auch ukrainische Soldaten“. Wie viele Tote es in der Stadt während der Kämpfe gab, könne er nicht sagen. „Zwei Wochen lang gab es nur Gerüchte“.

In dem Krankenhaus habe es auch eine Gruppe von ukrainischen Militärärzten gegeben. Die seien aber zusammen mit der ukrainischen Armee abgezogen. Medizinische Hilfe habe das Krankenhaus vor dem Abzug der ukrainischen Streitkräfte von einer ukrainisch-deutschen Stiftung bekommen.

“Kommt raus, wir bleiben für immer“

Ich frage Aleksandr, einen großgewachsenen Mann mit blau-kariertem Hemd, dunkler Jacke und grauem Drei-Tage-Bart, was er erlebt hat. Aleksandr arbeitet in dem Krankenhaus als Gynäkologe. Während der zwei Kriegswochen seien sechs Kinder in der Stadt geboren worden, erzählt er mit einem Lächeln.

Aleksandr ist sauer auf die Bewohner, welche die Stadt verlassen haben, anstatt sich jetzt am Wiederaufbau zu beteiligen. Wo die Ausgebombten denn wohnen können, frage ich. „Sie können im Keller leben. Aber unsere schöne Stadt muss wieder aufgebaut werden.“

Und wie war das, als die russischen Soldaten kamen und die Menschen in den Kellern saßen, frage ich. „Sie sagten, kommt raus. Wir bleiben für immer. Wir hatten Tränen in den Augen.“ Dass die ukrainischen Truppen vor dem Abmarsch die Schule, das Krankenhaus und Trafos zerstörten, sei einfach Rache gewesen.

Warum stehen im Nordteil des Gebiets Donezk immer noch ukrainische Truppen?

Die russische Armee kontrolliert nun schon seit über zwei Wochen den gesamten Bereich nördlich der Krim – von Donezk bis zur Stadt Nikolajew. Nur in der Stadt Mariupol, die 60 Kilometer südlich der Stadt Wolnowacha liegt, wird noch gekämpft. In der Innenstadt von Mariupol haben sich an drei Stellen – unter anderem in dem riesigen Werk „Asowstal“ – 4.000 Mitglieder des Asow-Bataillons und anderer ukrainischer Verbände verschanzt. Sie verweigern 150.000 Einwohnern der Stadt den Abzug aus Mariupol. Die Einwohner werden faktisch als Schutzschild benutzt.

Obwohl Russland schon seit über einem Monat in der Ukraine Krieg führt, ist es noch nicht gelungen, die nördlich der Volksrepublik Donezk massierten ukrainischen Truppen, die immer noch die DNR-Städte Gorlowka und Donezk mit Granaten und sogar Raketen beschießen, nach Norden zu verdrängen. Am 14. März 2022 ging im Stadtzentrum von Donezk eine ukrainische Totschka-U-Rakete nieder. 21 Menschen wurden getötet und 27 verletzt. Nach Angaben der Moskauer Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ sind im Nordteil des von Kiew kontrollierten Gebietes Donezk 50.000 gut ausgebildete ukrainische Truppen mit schwerem militärischen Gerät stationiert.

Auf einem Medien-Briefing (siehe mein Videobericht), welches am 26. März in Donezk genau an der Stelle stattfand, wo die Totschka-U-Rakete niederging, fragte ich den Leiter der Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, warum es noch nicht gelungen sei, mit den Truppen weiter nach Norden vorzudringen, während doch die Truppen der Volksrepublik Lugansk schon fast das ganze Territorium des ehemaligen ukrainischen Verwaltungsgebietes Lugansk kontrollieren. Puschilin antwortete:

„Auf dem Territorium der Volksrepublik Donezk wurden im Gegensatz zur Volksrepublik Lugansk von Kiew mehr Kräfte konzentriert. Und auf diese Kräfte musste der Hauptstoß geführt werden. Im Donezker Gebiet sind mehr Anstrengungen nötig, um die Hindernisse zu überwinden, wegen der militärischen Einrichtungen, welche der Gegner im Zeitraum von acht Jahren auf dem Territorium des Donezk-Gebietes aufgebaut hat. Der zweite Grund ist, dass sich im Gebiet Donezk mehr Städte befinden. Die Dörfer erobern wir ziemlich schnell. Das machte die Volksrepublik Lugansk. Dort gibt es vor allem Dörfer und Siedlungen. Bei uns ist die Situation anders. Wir haben große Städte. Eine dieser Städte ist Mariupol, wo der Gegner seine Hauptkräfte konzentriert hat. Das ist der zweite Grund. Der dritte Grund ist, dass wir zielgerichtet vorgehen, um so viel wie möglich Menschen der Zivilbevölkerung zu schützen, ihnen keinen Schaden zuzufügen, ihr Leben und die Infrastruktur zu schützen, soweit es geht. Deshalb läuft die Operation in dem Tempo, das am Anfang festgelegt wurde. Wir wollen keine Städte vernichten, wie es zum Beispiel im Irak passierte, wo die amerikanische Armee im Einsatz war. Sie fühlten nicht, dass das ihre Orte waren. Die Menschen dort waren ihnen fremd. Wir befreien unsere Städte und unsere Menschen. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig vorgehen, im Gegensatz zu unserem Gegner, der die Orte einfach vernichtet.“

In Donezk leben jetzt weniger Menschen wegen der Evakuierung

Was fiel mir in Donezk auf? Die Stadt macht einen sehr sauberen, ordentlichen Eindruck. Kriegsschäden versucht man sofort zu reparieren. Die Verwaltung tut alles, um den Stress, dem die Menschen ausgesetzt sind, zu lindern. Auf den Straßen sah ich weniger Menschen als bei meinen Besuchen in den letzten Jahren. Das hängt wohl damit zusammen, dass Mitte Februar die Evakuierung der Zivilbevölkerung begann. Auf den Straßen sieht man vorwiegend Menschen mittleren und höheren Alters, wenig Jugendliche und wenig Männer. Viele Männer wurden zur DNR-Armee eingezogen und kämpfen jetzt an der Front.

In Donezk – links Bus der Journalisten und Begleitfahrzeuge und Begleiter Foto – © Ulrich Heyden

Unsere Journalisten-Gruppe besuchte gleich zu Beginn unserer Rundreise die „Allee der Engel“, ein Denkmal für die 100 während des Krieges getöteten Kinder in der Volksrepublik Donezk. Während die Menschenrechtsbeauftragte der DNR, Darja Morosowa, zu uns sprach und erklärte, die Täter für die Kriegsverbrechen würden zur Rechenschaft gezogen, wurde das Gelände weiträumig von Soldaten einer russischen Spezialeinheit abgeschirmt. Unsere Reise wurde vom russischen Verteidigungsministerium organisiert und man tat alles, um Gefahren von uns fernzuhalten. Unser Bus wurde während der zweitägigen Reise von drei leichten gepanzerten Fahrzeugen begleitet.

In den nächsten Tagen erscheint der zweite Teil meiner Donbass-Reportage.

Von Ulrich Heyden erschien Ende März das Buch „Der längste Krieg in Europa seit 1945. Augenzeugenberichte aus dem Donbass.“ (Verlag tredition)

Titelbild: Ulrich Heyden

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