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Der „Russe“ kommt! | Von Hans-Jürgen Mülln

Published On: 15. April 2022 13:53

Es ist erneut Krieg in Europa. Und die Deutschen? Es scheint ihnen wieder in den Fingern zu jucken.

Ein Standpunkt von Hans-Jürgen Mülln.

Jetzt ist es passiert! Seit Jahrzehnten erwartet oder befürchtet, steht seit Ende Februar dieses Jahres für die Deutschen fest: „Der Russe“ kommt! Schon wieder, machen Politiker aller Parteien und die totalitäre Propagandamaschine des westlichen Imperialismus Glauben. Letztere hat aufgrund der militärischen Notwehrintervention Russlands in die Ukraine auch in Deutschland eine noch nie dagewesene antirussische Pogromstimmung entfacht und heizt sie weiter an. Insbesondere in Deutschland kommen tiefsitzende Ressentiments gegen „den Russen“ wieder hoch. Eine sehr persönliche Betrachtung.

Nach 1914, 1941 werden wir schon wieder, 2022, von den aggressiven Russen in Angst und Schrecken versetzt. Sie drohen wieder über uns herzufallen, unsere arischen Frauen erneut millionenfach zu schänden und uns unserer Uhren zu berauben: „Uri, Uri!“ Das könnte man meinen, wenn man in diesen Tagen die Kriegspropaganda des imperialistischen Westens, insbesondere Deutschlands, verfolgt. Dementsprechend sind die Reaktionen der seit Corona verblendeten Massen. Auch Linke, die sich wie schon beim Corona-Komplott einer dialektischen Analyse des Geschehens erneut verweigern, überschlagen sich in Verbalradikalismen.

„Man sollte dem Putin die Eier abschneiden“, schlug einer meiner Bekannten einen Tag nach Beginn der Intervention aggressiv vor. Warum er sich denn so echauffiere, war mein Einwand. Was er denn plötzlich mit der Ukraine am Hut habe. Tatsächlich hatte ich ihn bis dahin nie über die Ukraine reden gehört. Nein, was sich „der Russe“ da geleistet habe, das ginge nicht. Ich habe seinen Ausbruch unkommentiert gelassen. Gleichwohl hat mich seine Wortwahl irritiert: „der Russe“. Und dies aus dem Mund eines „Friedensfreundes“!

Die Wortwahl meines Bekannten hat mich aufgeschreckt und an die Nazi-Zeit und an meinen Vater erinnert. Der pflegte zwar selten und nur zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen dann doch mal in weinseliger Stimmung über seine „heldenhaften“ Einsätze im deutschen Vernichtungskrieg gegen die UdSSR „vom Russen“ zu schwadronieren. Und eben wegen ihm habe ich ein besonderes Verhältnis zu Russland entwickelt, ein hoch emotionales Verhältnis wie zu keinem anderen Land. Und ich gebe zu, äußerst empfindlich zu sein, wenn ich Russophobisches wittere oder höre.

Russophober Flächenbrand

Ich bin bestürzt, dass sich der von bürgerlicher Politik und ihren dienstbaren Propagandamedien aufgeflammte rassistisch motivierte Russenhass wie ein Flächenbrand ausgebreitet und alle Bereiche der sogenannten Zivilgesellschaft erfasst hat. Selbst auf dem der Kultur, auf das sich das Land der Dichter und Denker stets etwas eingebildet hat. Die prominentesten Opfer seien hier kurz erwähnt. Die in der vergangenen Dekade im europäischen Westen hofierte russische Starsopranistin Anna Netrebko (Mailänder Scala, Salzburger Festspiele, Wiener Opernball etc.) wurde zur Persona non grata erklärt, obwohl sie den russischen Einmarsch kritisiert hat. Der russische Weltklassedirigent und Ex-Chefdirigent der Münchner Philharmoniker Waleri Gergijew indes bewahrte seine Würde, indem er der lächerlichen Forderung des Münchner Bürgermeisters, sich öffentlich von Putin zu distanzieren, nicht die geringste Beachtung schenkte (1). Natürlich machte der sozialdemokratische Kretin Ernst: Gergijew verlor daraufhin sein Dirigat.

Da sich längst verstorbene Künstler wie Fjodor Dostojewski zum Beispiel nicht mehr zu Putin äußern oder sich wehren können, werden sie sicherheitshalber in Schulen einiger Länder Westeuropas nun gleich auf den Index gesetzt. So zum Beispiel in Italien. Würde er noch leben, hätte er derzeit auch in Deutschland sicherlich Probleme, seine sauer verdienten Rubel in den Spielcasinos von Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden zu verprassen. Und Iwan Turgenjew? Der weltgewandte Lebemann und elegante Schriftsteller, der sieben Jahre lang in Baden-Baden lebte und mit Gustave Flaubert ebenso befreundet war wie mit Theodor Storm, ebenso wenig.

Auch in deutschen Konzertsälen haben es russische Komponisten und Musiker derzeit schwer, selbst wenn sie lange nicht mehr unter uns weilen: Modest Moussorgsky zum Beispiel, dessen grandiose Oper Boris Godounow von einigen Spielplänen deutscher Opernhäuser entfernt wurde, weil der russische Gewaltherrscher aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts womöglich ein Alter Ego Putins sein könnte? Wird auch die Musik des von Stalin misshandelten Dmitri Schostakowitsch aus deutschen Konzertsälen verbannt werden, nur weil Gergijew seine 15 Symphonien eingespielt hat? Übrigens hervorragend. Ich glaube, tiefer kann das deutsche Kulturmanagement nicht mehr sinken.

Das ist nur noch irre, aber „harmlos“ im Vergleich zu anderen medialen Entwicklungen, die es in Deutschland bislang in dieser Form nicht gegeben hat. Die seit zwei Jahren – also seit der Corona-Gehirnwäsche – eingeübte Hemmungslosigkeit der Politiker und linientreuen Medien, Lügen zu verbreiten, Kritiker zu diffamieren und mundtot zu machen, ist noch steigerungsfähig. Facebook, heute Meta geheißen, das bislang im Auftrag der Bundesregierung alternative Medien, die kritisch über die Corona-Maßnahmen berichten, als Fake News Spreader zensiert hat und nach wie vor zensiert, fördert nun – ohne Probleme zu bekommen – russophobe Hassreden (2).

Und es kommt noch schlimmer: „Europas mächtigster Verleger Mathias Döpfner hat den Westen vom Schreibtisch aus aufgefordert, direkt in der Ukraine einzugreifen und den dritten Weltkrieg zu entfesseln: ‚Die Nato muss jetzt handeln‘, schreibt der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer – und nimmt damit sehenden Auges in letzter Konsequenz den dritten Weltkrieg in Kauf. Im deutschsprachigen Journalismus dürfte er damit einen neuen Maßstab für gutgemeinte Verantwortungslosigkeit gesetzt haben.“ (3)

Knallt die Putin-Sau endlich ab!

Hochrangige Politiker des Westens wie der republikanische US-Senator Lindsey Graham und Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wünschen sich händeringend einen zweiten Brutus oder Graf Stauffenberg oder einen Kopfgeldjäger, der Putin endlich physisch eliminieren soll. Auch Journalisten sind von dieser Idee recht angetan. Hans Ulrich Jörges, früherer stellvertretender Chefredakteur des „Stern“ und nun freischwebender Schreiberling, fordert ebenfalls ein Attentat auf Putin (4). „Das ist RAF-Logik!“, kommentiert Dirk Pohlmann, Chefredakteur von Free21 und Dokumentarfilmer, empört. „Ich bringe jemanden um, und dann ist die Welt besser“? (5)

Diese sich permanent steigernde und verantwortungslose Hasskampagne, die von bürgerlichen Politikern und linientreuen Propagandamedien geschürt wird, ist längst in materielle Gewalt umgeschlagen. Der Brandanschlag auf die deutsch-russische Lomonossow-Schule in Berlin, eine Privatschule, die von russischen, ukrainischen und deutschen Schülerinnen und Schülern besucht wird, ist der vorläufige Höhepunkt dieser medialen Kriegspropaganda (6).

Mich regen diese Entwicklungen nicht nur aus einem kulturellen Interesse auf. Mich verbindet mit Russland deutlich mehr. Wie jeder Deutsche bin ich dem Land und seinen Menschen, aber auch den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die sich gemeinsam gegen die faschistische Barbarei der Deutschen stemmten, etwas schuldig. Und wie sich in diesen Tagen einmal mehr zeigt, haben wir die Schuld nicht ansatzweise beglichen. Die von Helmut Kohl einst postulierte „Gnade der späten Geburt“ hat die Nachgeborenen offenbar dazu verleitet, sich von jeder Verantwortung loszusagen.

Und wir sind schließlich angekommen: Der Journalist und russophobe Ex-Maoist Alan Posener riet am 30. April 2021 in zeit.de, diesbezüglich „alle Hemmungen fallenzulassen“ (7): Man solle sich „von der Vorstellung lösen“, „der Frieden mit Russland um beinahe jeden Preis sei wegen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941 eine moralische Pflicht“ (8). Ich jedenfalls kann mich nicht von den deutschen Verbrechen freimachen wie die Konservativen, verkommenen Sozialdemokraten oder die Grünen Khmer. Ich akzeptiere den Freispruch Helmut Kohls nicht, der geradezu dazu aufforderte, gegen unseren großen europäischen Nachbarn im Osten zum dritten Mal loszuschlagen.

Deutsche Lösung: Genozid durch Verhungern

Ich bin der Sohn eines Unteroffiziers der Waffen-SS und Neffe eines Offiziers der Waffen-SS und fühle mich noch immer persönlich verantwortlich. Ja, mein Vater und mein Onkel waren dabei, beide in der 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“. Sie wüteten 1943 und 1944 in jener russisch-ukrainischen Region, die heute auch wieder im Blickpunkt steht, eine Region, nach der der Westen seit 1990 wieder giert und die Finger ausstreckt. Und Deutschland macht – geschichtsvergessen wie es ist – wieder kräftig mit.

Mein Vater und mein Onkel waren Teil des rassistischen verbrecherischen Vernichtungsfeldzugs der Deutschen, der schätzungsweise 27 Millionen Sowjetbürgern den Tod brachte. Wie viele Menschen die beiden selbst auf dem Gewissen hatten, lässt sich nur erahnen. Sicherlich Hunderte, realistischer ist: Tausende. Beide verletzten und töteten nach Kräften in den fürchterlichen Schlachten um Charkow, Kursk, vor Kiew, Budapest und schließlich in Österreich Menschen aus dem Vielvölkerstaat Sowjetunion, darunter nicht nur Russen, unter anderem auch Weißrussen und Ukrainer. Für meinen Vater und meinen Onkel waren sie „slawische Untermenschen“. 27 Millionen Ermordete, fast fünf Mal mehr Tote, als der Holocaust forderte. Und es hätten sogar noch mehr sein sollen:

Ralph Giordano hat in seinem Buch „Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte“ daran erinnert, „dass der Generalplan Ost – der Entwurf eines slawenfreien Osteuropas und einer rein ‚germanischen‘ Besiedlung – noch über den weitgehend verwirklichten jüdischen Holocaust hinausgegangen wäre, der schließlich auch mit geplantem Verhungern in den jüdischen Ghettos Osteuropas begonnen hatte. Die Herrenrasse brauchte schließlich Raum. Raum für arisch-deutsche Arbeiter- und Bauernfamilien in sozial prekären Verhältnissen, wie es heute heißt. (…) Ein kleiner Rest slawischer Untermenschen wäre geduldet worden, um (…) als Sklaven die allernotwendigsten Frondienste zu verrichten. Die Drecksarbeit. (…) Jeder mittelalterliche Leibeigene wäre freier gewesen als die Menschen dieser neuen Helotenklasse. Der Großteil der angestammten Bevölkerung wäre aber der ‚rassischen Siebung‘, der ‚Germanisierung‘ und damit dem geplanten zweiten Holocaust anheimgefallen, dem nichtjüdischen, der nicht weniger fürchterlich abgelaufen wäre als der erste.“ (9)

Der geplante zweite Holocaust

Der zweite Holocaust – der geplante Slawen-Genozid – hätte den ersten noch bei weitem übertroffen, wenn der „Hungerplan“ als Teil des Generalplans Ost in Gänze verwirklicht worden wäre. Erste „Fingerübungen“ gab es bereits während des Krieges: Sowjetische Kriegsgefangene wurden millionenfach dem Verhungern preisgegeben, Leningrad, die Schöne an der Newa, wurde von den deutschen Nazi-Soldaten nicht mit dem Ziel eingeschlossen und abgeriegelt, sie unmittelbar zu erobern, sondern um Millionen Menschen von allen Nahrungsquellen abzuschneiden und sie langsam und qualvoll verrecken zu lassen.

Tatsächlich verhungerten über eine Millionen Einwohner oder starben an Krankheiten aufgrund von Unterernährung. Darunter auch der ältere Bruder von Wladimir Putin. Dies hätte sich die – von keiner Bildung und Kompetenz beleckte – deutsche Außenministerin von einem ihrer Staatssekretäre vorher in Erinnerung rufen lassen sollen. Scheiß egal! Moralisch verwildert, wie sie ist, ließ sie dann einen der fürchterlichsten Sätze los, der seit 1945 gesprochen wurde: Mit einer gewissen Verve drohte das Mietmaul des US-Imperialismus an, „Russland ruinieren“ zu wollen! Und damit die Bevölkerung!

Ich hätte mir bis Mitte der 1990er Jahre nicht vorstellen können, dass es Deutsche, nach allem, was sie verbrachen, und nach zwei Jahrzehnten der Entspannungspolitik erneut wagen würden, militärisch bis an die Grenzen Russlands vorzudringen. Ich hätte mir aber auch nicht vorstellen können, dass die linientreuen Propagandamedien mittlerweile auf das Niveau des rassistischen „Stürmers“ vom Antisemiten Julius Streicher herabgesunken sind. Auf dem Weg in den digitalen Faschismus sind wir offensichtlich ein deutliches Stück weitergekommen. In der Phase des Corona-Komplotts bereits ausgiebig eingeübt, wird jetzt die Faschisierung der westlichen, insbesondere der deutschen Propagandamaschine weiter vorangetrieben und damit die Idiotisierung der Massen. Diese irrationale Explosion von Intoleranz, Hass und Rassismus im Westen hat mich mehr als schockiert. Aber doch nicht überrascht.

Deutsche sind nicht schlauer geworden

Schließlich hätte die pogromartige Eruption nicht stattfinden können, wenn der „deutsche Volkskörper“ nicht bereits vorbereitet gewesen wäre. Die weitgehend widerspruchslose und widerstandslose Akzeptanz der Aussetzung der Grundrechte durch die Corona-Maßnahmen seit Beginn des Corona-Komplotts (10) haben mehr als deutlich gemacht, dass die Deutschen nach dem Desaster von 1933 bis 1945 nicht schlauer geworden sind. Ich stimme der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, zu, die den Deutschen vor dem Hintergrund der Hetze gegen Russland ins Stammbuch schrieb, sie hätten aus ihrer Geschichte wohl doch nichts gelernt. Sie hat recht. Haben die Deutschen vergessen, was ihre Vorfahren verbrochen haben? Nein, jetzt zeigt sich, dass sie es nie begriffen haben. Was viel schlimmer ist.

Die Goebbels-Propaganda vom „slawischen oder russischen Untermenschen“ zeigt offenbar über die Generationen hinweg noch immer Wirkung, eine unheimliche untergründige Fernwirkung, die die Defizite in der politischen und historischen Bildung sowohl in der BRD als auch im „vereinigten“ Deutschland gnadenlos offenlegt. Außerdem versäumten es fast alle Regierungen des vereinigten Deutschlands, eindeutige Zeichen zu setzen. Symbolträchtige Gesten, die positiv auf das Verhältnis mit Russland hätten ausstrahlen und dem Wahlvolk unmissverständlich hätten zeigen können, was gesellschaftlicher Konsens ist.

Leider nur ein Wunschtraum. Statt an einer bilateralen Völkerverständigung zu arbeiten, arbeiten deutsche Regierungen fortgesetzt daran, Russland zu brüskieren. Ein Beispiel: Im November 2020 wurde die Annahme einer UN-Resolution gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus, die Russland eingereicht hatte, von 122 Staaten unterstützt. Nur zwei Nationen, die gut mit Faschisten können, die USA und die Ukraine, stimmten dagegen. Die Repräsentanten von 53 Staaten, darunter auch Deutschland, enthielten sich der Stimme. Ausgerechnet Deutschland! Nur weil die Resolution von Russland eingereicht worden war?

Seit dem Anschluss der ehemaligen DDR kehrte das herrschende politische Establishment Deutschlands sukzessive wieder zu den Untugenden der Adenauer-Zeit zurück. Der böse undurchschaubare Russe sollte wieder in die Ecke gestellt werden. Unter Jelzin nicht ganz für voll genommen, vom heiligen Obama von oben herab als schwächliche Provinzmacht abgekanzelt, die der Westen aufgrund ihrer überreichen Ressourcen auszubeuten trachtete, blies ihnen seit dem Amtsantritt von Putin ein anderer Wind entgegen. Ein selbstbewusster gewordenes Russland, für das Putin steht, begann, aufgrund der kontinuierlichen Osterweiterung der Nato endlich einmal Stopp zu sagen. Für den Westen ein unverzeihlicher Fauxpas. Seitdem herrscht erneut die offene Konfrontation.

Staatliches Versagen

Die Defizite in der politischen und historischen Bildung in Deutschland sind das eine. Das andere ist das staatliche Versagen. Seit Adenauers Zeiten sind nur die Leistungen der Westalliierten bei der Befreiung Westeuropas und Deutschlands gewürdigt worden. Zum Beispiel in Form von öffentlichkeitswirksamen Gedenktagen und Veranstaltungsangeboten, die seit Jahrzehnten das Narrativ von der glücklichen Befreiung durch die westlichen Alliierten im kollektiven Bewusstsein einseitig verankerte. Der sogenannte D-Day wird alljährlich zelebriert, als habe allein er die Wende im Zweiten Weltkrieg eingeläutet. Allerdings hätte die Landung ohne die gleichzeitige Großoffensive der Roten Armee im Osten Europas nicht gelingen können. Dies wird in diesem Zusammenhang stets unterschlagen.

Dagegen trug die Sowjetunion die Hauptlast des Krieges, eine historische Tatsache, die vom politischen Establishment bis heute zum Teil nur ungern eingeräumt wird. Zugegeben wird ebenso wenig, dass der rassistische Vernichtungskrieg der Deutschen gegen die UdSSR insgesamt verbrecherisch war. Die Antwort der Bundesregierung 2018 auf eine Anfrage der Linkspartei anlässlich des 75. Jahrestages des Sieges der Roten Armee über die 6. Armee in Stalingrad ist entlarvend.

Hier die Frage: „Inwieweit sind nach Auffassung der Bundesregierung militärische Handlungen der Wehrmacht im Rahmen des ‚unprovozierten Angriffskriegs des Dritten Reiches‘ und ‚rassenideologischen Vernichtungskrieg‘ wie gegen die Sowjetunion grundsätzlich als verbrecherisch einzustufen?“ Die Antwort der Bundesregierung: „Die Einordnung damaliger militärischer Handlungen der Wehrmacht als verbrecherisch im strafrechtlichen Sinne ist einzelfallbezogen vorzunehmen. Als verbrecherisch könnten Handlungen konkreter Täter einzustufen sein, die gegen anwendbares Recht verstießen, insbesondere Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ (11)

Relativierung des rassistischen Vernichtungskriegs

Diese Relativierung des rassistischen Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion ist ein Skandal. „Unter Rechtsexperten und Historikern ist unumstritten, dass Nazideutschland mithilfe der Wehrmacht an der so genannten Ostfront einen völkerrechtswidrigen, verbrecherischen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion führte. Unter anderem stellte dies das Nürnberger Tribunal fest“ (12). Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Sevim Dagdelen kommentierte die Antwort entsprechend richtig: „Die Angriffe der Wehrmacht auf Stalingrad waren ein Verbrechen wie alle militärischen Handlungen der Nazi-Wehrmacht im Rahmen des verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und ihre Menschen. Da gibt es kein Vertun und keine ‚einzelfallbezogene‘ Abwägung.“ (13)

Ich übersetzte mal die Antwort der Bundesregierung ins Reine: Man gewinnt den Eindruck, dass der Krieg eigentlich ganz prima lief dort in den russischen, weißrussischen, ukrainischen Weiten, und die Wehrmacht einen „normalen Aggressionskrieg“ führte. Na ja, ab und zu gab es im Eifer des Gefechts mal die eine oder andere Unregelmäßigkeit der deutschen Truppen, aber insgesamt lief doch das Abschlachten relativ anständig. Die Unregelmäßigkeiten, nun ja, die müssen „einzelfallbezogen“ betrachtet werden, also gar nicht. Die Antwort der Bundesregierung zeigt eine revanchistische Geisteshaltung der 1950er Jahre – vor der Entspannungspolitik –, die nur noch sprachlos macht. Das ist mehr als Indifferentismus, das ist eine Apologie. Die SPD als ewige Regierungsbeteiligte hat tatkräftig daran mitgearbeitet, dieselbe SPD, die einstmals die Entspannungspolitik mit vorangetrieben hatte.

Nicht zu vergessen, dass sich Teile der bürgerlichen Geschichtsschreibung an herrschende politisch-ideologische Narrative des imperialistischen Westens angepasst haben. Die jahrzehntelange geschichtsrevisionistische Debatte um die Ursachen des Zweiten Weltkriegs und die Kriegsschuldfrage hat inzwischen Früchte getragen, die gegen Russland als Nachfolgerin der Sowjetunion in Stellung gebracht worden sind. Die Ausschaltung der marxistisch orientierten Geschichtswissenschaft in der DDR nach 1990, die ein Gegengewicht zu geschichtsrevisionistischen Tendenzen darstellte, hat dem Geschichtsrevisionismus Tür und Tor geöffnet.

Skandalöse Entschließung des europäischen Parlaments

Der feierte nicht nur in der BRD und im nachmaligen „vereinigten“ Deutschland fröhliche Urstände. Er machte auch international Karriere. Auf EU-Ebene sind vor allem traditionell reaktionäre und russophobe osteuropäische Regierungen wie die in Polen und in den baltischen Staaten die offiziellen Treiber des Geschichtsrevisionismus, hinter denen sich das herrschende politische Establishment Deutschlands gut verstecken kann, ohne seine grundsätzlich russophobe Haltung offen zeigen zu müssen. Das Resultat ist die skandalöse „Entschließung des Europäischen Parlaments vom 19. September 2019 zur Bedeutung des europäischen Geschichtsbewusstseins für die Zukunft“, wie es großspurig heißt (14).

Darin wird unter anderem behauptet, „dass ‚die kommunistische Sowjetunion und das nationalsozialistische Deutsche Reich (…) die Weichen für den Zweiten Weltkrieg stellten‘“. Gefordert wird „‚eine gemeinsame Erinnerungskultur, die die Verbrechen faschistischer, stalinistischer und anderer totalitärer und autoritärer Regime früherer Zeiten ablehnt‘. (…) Befürwortet werden in dem Papier das Verbot kommunistischer Symbole und das Entfernen von Mahnmalen, die an die Befreiung Europas durch die Rote Armee erinnern.“ (15)

Auch große Teile der deutschen EU-Abgeordneten stimmten dieser reaktionären Geschichtslüge zu, die das Ziel hat, die Kriegsschuld Deutschlands deutlich zu relativieren, zugleich aber ausgerechnet der UdSSR eine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges anzudichten: Sozialdemokraten (!), Christdemokraten, Liberale, die Grünen Franziska Keller und Sven Giegold (!) sowie Nico Semsrott von „Die PARTEI“. Nur die Abgeordneten der LINKEN votierten dagegen. Die AfD-Abgeordneten enthielten sich (16).

Seitdem ist kein Halten mehr. Nun steht die Tür weit offen für Geschichtsfälschungen: Aus den Höhen der Wissenschaft kaskadiert das neue Narrativ hinunter in die Populärwissenschaft – bis hinein in die Niederungen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und verteilt sich ungehemmt in den Köpfen des Massenpublikums. Selbst in Programmankündigungen der TV-Zeitschriften ist mittlerweile zu lesen, so zum Beispiel in einem Hinweis auf eine Geschichtsdokumentation am 21. Januar 2022 im öffentlich-rechtlichen Sender zdf info: „Pakt der Diktatoren – Wie Hitler und Stalin den Weg in den Krieg planten“ (17).

Aussöhnung mit Russland unerwünscht

Der UdSSR muss unter allen Umständen im Nachhinein der positiv besetzte Nimbus eines Befreiers geraubt werden. Das ist eines der Ziele des Geschichtsrevisionismus, um die Reputation der UdSSR/Russlands zu zerstören und den größten Flächenstaat der Erde weiterhin als Feindbild etabliert zu halten. Das deutsche Regime könnte zu gegebener Zeit ja gemeinsam mit seinen transatlantischen Freunden noch einmal wie in den 1990er Jahren versuchen, auf seine unerschöpflichen Ressourcen zuzugreifen. Aus diesem Grund befeuerte das alte, neue Feindbild die Außenpolitik der BRD, die den Systemwechsel in der damaligen UdSSR, heute sagt man Regime Change, fest im Blick hatte. Dies hat seit Gründung der BRD die Haltung des herrschenden bürgerlichen Establishments bestimmt, das übrigens dem „slawischen Untermenschen“ eines nie verziehen hat: Stalingrad!

Verstärkt wurde und wird das Feindbild vom bösen undemokratischen Russen zusätzlich durch die Integration in das imperialistische transatlantische Netzwerk, das seit Jahrzehnten unter allen Umständen ein für beide Seiten gedeihliches partnerschaftliches Verhältnis zwischen Deutschland und Russland mithilfe US-amerikanischer Einflussagenten im deutschen Herrschaftsapparat (18) hintertreibt. Deshalb kann es nicht überraschen, dass eine Aussöhnung mit der UdSSR bzw. Russland, wie zum Beispiel mit Frankreich oder Israel, nie stattfand, ja von Seiten der BRD und vom nachmaligen Gesamtdeutschland nie gewünscht war. Selbst die Ostpolitik der sozialliberalen Koalition war seinerzeit unter anderem darauf angelegt, einen Regime Change auf die sanfte Tour herbeizuführen: „Wandel durch Annäherung“ hieß die Parole. Die auch heute noch gilt: Eine auf Ausgleich bedachte Zusammenarbeit oder gar Partnerschaft zwischen beiden Ländern ist vom herrschenden deutschen und vor allem vom herrschenden US-amerikanischen Establishment nicht gewollt. Gewollt ist nur der Staatsstreich in Russland (19).

Das Feindbild fest im Blick, gerieren sich die Deutschen, das Tätervolk, gerne als Opfer und haben keine Hemmungen, das heutige Russland wie vormals die UdSSR als „Reich des Bösen“ weiter zu dämonisieren. Eine Hybris ohne Gleichen angesichts der 27 Millionen von Deutschen ermordeten Sowjetbürgern, darunter übrigens auch Ukrainer! Eigentlich sollten Deutsche ganz klein mit Hut sein. Aber ihre Dummheit wird von ihrer vorsätzlichen Vergesslichkeit noch übertroffen. Ohne die – ich muss das Adjektiv leider gebrauchen – dämliche Großzügigkeit der damaligen Sowjetunion und damit der Russen hätte es keine „Wiedervereinigung“ gegeben. Haben es die Deutschen ihnen gedankt? Fehlanzeige.

Gegenseitiger Respekt ist friedensstiftend

Nein, eine dauerhafte und breite öffentliche gesellschaftliche Wertschätzung dieses Entgegenkommens hat es nicht gegeben. Ebenso wenig wie ein dauerhafter Respekt der Deutschen vor den unermesslichen Opfern, die der UdSSR von Nazi-Deutschland aufgezwungen wurden, um ihr Land zu verteidigen, die deutsche Vernichtungsmaschine zu besiegen und das Land des Feindes damit befreien zu helfen. Warum wird in Deutschland zum Beispiel den Opfern von Auschwitz – zu Recht – gedacht und nicht auch den Verhungerten von Leningrad? Dort starben wie in der Todesfabrik über eine Millionen Menschen. Ist es etwa zu viel verlangt, ihnen ebenso zu gedenken wie den Opfern des Holocaust? Warum verweigern sich die Deutschen einem Stalingrad-Gedenken, wenn sie eingeladen werden? Kein Vorzeige-Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland und kein deutscher Politiker der damaligen Regierungsparteien nahm am 25. Januar 2018 an den Feierlichkeiten im heutigen Wolgograd teil, um den Opfern ihren Respekt zu zollen.

In zwischenstaatlichen Beziehungen, insbesondere wenn sie durch vormalige kriegerische Handlungen sehr belastet sind, sind besondere symbolträchtige öffentliche Gesten des Respekts wichtig und unverzichtbar. Zumal zwischen Tätern und Opfern, wobei die ehemaligen Täter allerdings bereit sein müssen, zunächst den Kotau zu vollziehen. Solche Rituale können natürlich keine noch zu entwickelnde gedeihliche Politik und partnerschaftliche Zusammenarbeit ersetzen, sie sind aber wichtige flankierende Maßnahmen. Sie dienen der gegenseitigen Vergewisserung und können dazu beitragen, das bilaterale Verhältnis zu stabilisieren, zu fördern und vor allem Vertrauen aufzubauen. Ritualisierte Respektbezeugungen wie zum Beispiel gemeinsame Gedenkveranstaltungen, Feiertage etc. können zugleich das kollektive Gedächtnis einer Bevölkerung langfristig positiv prägen. Zumindest sollte gemeinsam mit Russland endlich damit begonnen werden, es zu versuchen. Vorausgesetzt unser großer Nachbar hat überhaupt noch ein Interesse daran, nachdem ihm die Deutschen in den zurückliegenden zwanzig Jahren die ausgestreckte Hand ausschlugen.

Stattdessen könnte man meinen, die Deutschen fühlten sich – trotz aller Umfragen über ihr angebliches positives Verhältnis zu Russland – untergründig noch immer gedemütigt. Schließlich hatten sich die „Herrenmenschen“ vom „russischen Untermenschen“ vorführen lassen müssen. Die letzten beiden Jahre und die gegenwärtige russophobe Pogromstimmung zeigen indes eindrucksvoll, dass ein Großteil der Deutschen nichts, aber auch gar nichts aus ihrer Geschichte gelernt haben. Sie sind ein gefallenes Volk, wenn die Herrschenden solche Ressentiments generationenübergreifend immer wieder in manipulativer Absicht abrufen können. Ein Volk ohne Empathie, ohne Moral, ohne Anstand, undankbar, ohne die geringsten Schuldgefühle oder Gewissensbisse, aber unerträglich hoffärtig und selbstgerecht.

Und die Linke? Was für eine Linke?

Vor diesem Hintergrund ist der Aufmarsch der bereits klinisch toten Friedenbewegung zu sehen, die ausgerechnet dann reanimiert werden konnte, als es gegen „den Russen“ ging. Ich war Friedensaktivist in den 1980er Jahren und kann bezeugen, dass diese Art von Friedensbewegung überhaupt nicht vergleichbar ist mit jener in jenen Jahren, deren Akteure noch wussten, wer der wirkliche Feind des Friedens war und ist: der westliche Imperialismus, allen voran die USA. Was insbesondere Linke den Kritikern der Corona-Maßnahmen stets vorwerfen, nämlich angeblich zusammen mit Nazis zu demonstrieren, hat diese Art von Friedensbewegung nun tatsächlich gemacht. Von den Herrschenden instrumentalisiert, demonstrierte sie Ende Februar in der Reichshauptstadt Arm in Arm mit faschistischen Bandera-Anhängern gegen den wiedererweckten „slawisch-russischen Untermenschen“ und sekundierten die beschlossene deutsche Aufrüstung um 100 Milliarden Euro. Diese Art von Friedensbewegung geht sogar so weit, für die ukrainische Armee Geld für Waffen zu sammeln (20). Was soll das für ein Pazifismus sein?

Wo war diese Art von Friedensbewegung in der Vergangenheit, als USA und Nato, Deutschland inklusive, andere Länder im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika, aber auch in Südamerika fortlaufend mit völkerrechtswidrigen Angriffskriegen und Regime Changes, so auch in der Ukraine 2014 geschehen, überzogen? Wo war die Friedensbewegung in den zurückliegenden acht Jahren, als faschistische Banden in der Ostukraine hausten wie die Vandalen und 14.000 Ukrainer abschlachteten, nur weil sie russisch sprechen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Hunderttausende auf die Straße gingen. Millionen Tote, wirtschaftlich und sozial völlig zerrüttete Länder regten niemanden auf.

Nie hat es in der damaligen BRD eine Friedensbewegung gegeben, die politisch so undifferenziert, geschichtsvergessen, intellektuell überfordert und bildungslos gewesen ist. Sonst würde sie nicht gemeinsame Sache mit Leuten machen, die als Apologeten jener Verbrecher auftreten, die seit dem Putsch in der Ukraine, der vom imperialistischen Westen finanziert und inszeniert wurde, große Teile der Bevölkerung ins Elend gestürzt hat. Um aus dem Armenhaus Europas zu fliehen, hat es bislang keines Krieges bedurft. Seit 2014 sind bereits Millionen Ukrainer geflüchtet: sowohl in den Westen als auch nach Russland.

Freundschaft mit ukrainischen Faschisten

Der neue deutsche Kanzler nennt Faschisten „unsere Freunde“, der Bundespräsident posierte schon 2014 mit ihnen zusammen vor der Kamera, die von der Adenauer-Stiftung aufgepumpte Boxerfresse Klitschko zeigt sich mit ihnen wann immer möglich, während die Grünen Khmer wie ihre braunen Vettern voller Häme ankündigen, Russland und damit die russischen Menschen erneut aushungern zu wollen. Wie 1941? Die Ahnen heutiger ukrainischer Faschisten gehörten zu den schlimmsten Bestien im Dienst der Deutschen, willige Helfer der Judenausrottung, der Verfolgung von Russen, Polen und Kommunisten: Stichwort Babi Jar, Stichwort deutsche Konzentrationslager im Osten Polens.

Ukrainische Faschisten sind Antisemiten gestern wie heute, homophob, Russen sind für sie „Untermenschen“, „Kakerlaken“, die es auszumerzen gilt. Und sind gut Freund mit Bandera-Fan Präsident Wolodymyr Selenskyj (21), der den dritten Weltkrieg herbeisehnt. Mit Anhängern solcher Leute gehen die woken Sensibelchen gemeinsam demonstrieren. Nicht die Russen schaden den Ukrainern, sondern die Bandera-Faschisten und ihre „Freunde“ aus dem imperialistischen Westen, darunter auch die aus CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen.

Seit Beginn des Corona-Komplotts hat sich gezeigt, dass die politische Kultur in Deutschland einen Tiefpunkt erreicht hat, der kaum noch zu unterbieten ist. So auch hier. Anstatt den Versuch zu unternehmen, gerade aufgrund seines geschichtlichen Hintergrunds Brücken zu bauen und deeskalierend einzuwirken, wird Deutschland grundgesetzwidrig Kriegspartei, indem es nicht nur in unerträglicher Weise gegen russische Menschen und Russland hetzt, sondern Waffen an die faschistischen Bataillone liefert, um den Krieg in der Ukraine zu verlängern. Den Menschen in der Ukraine leisten sie damit einen Bärendienst. Denn um sie und ihre Lebensverhältnisse scheren sich die Deutschen einen Dreck.

Drittes Karthago verhindern

Vor diesem Hintergrund sollte sich diese Art von Friedensbewegung endlich besinnen und vor allem gegen die eigentlichen Kriegstreiber, gegen die Mobilmachung des kriegsgeilen US-Imperialismus, seiner europäischen Vasallen und gegen das gigantische Aufrüstungsprogramm Deutschlands demonstrieren. Dies wird unser Land hinter den USA und China an die dritte Stelle jener Länder mit den höchsten Rüstungsausgaben spülen – noch vor Russland! Wenn die herrschende deutsche Politik so weitermacht wie bisher, wird Bert Brechts düstere Prophezeiung wohl doch noch wahr werden: „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

Anmerkungen und Quellen:

(1) Ulrich Teusch, Gergijew muss gehen – ein fatales Signal, https://apolut.net/gergijew-muss-gehen-ein-fatales-signal-von-ulrich-teusch/

(2) „Meta hat bestätigt, dass Hassreden, die zu Gewalt aufrufen, jetzt auf Facebook und Instagram erlaubt sind – solange die Zielpersonen Russen sind und das Gesprächsthema sich auf Moskaus Militäroffensive in der Ukraine bezieht. Die überarbeiteten Regeln zu Gewalt und Aufstachelung gelten in bestimmten Ländern – wie etwa der Ukraine und Polen – und erlauben eine gewaltverherrlichende Rhetorik gegen Russen und russische Soldaten.“ Aus: Facebook und Instagram erlauben jetzt offizielle Aufrufe zur Gewalt gegen Russen, RT DE 11. März 2022 (https://rtde.team/international/133600-facebook-und-instagram-erlauben-aufrufe/)

Siehe auch: Thomas Röper; Facebook erlaubt explizit Aufrufe zur Gewalt gegen Russen, anti-spiegel 12. März 2022 (https://www.anti-spiegel.ru /2022/facebook-erlaubt-explizit- aufrufe-zur-gewalt-gegen-russen/)

(3) Zit. nach: Von allen guten Geistern verlassen: Europas mächtigster Verleger schreibt den dritten Weltkrieg herbei, www.nzz.ch 4. März 2022 (https://www.nzz.ch/meinung/springer-chef-mathias-doepfner-blaest-zum-angriff-ld.1673017)

(4) Asselborn wünscht, dass Putin „eliminiert“ wird, in: Lost in Europe. Der unabhängige EU-Blog aus Brüssel, 2. März 2022 (https://lostineu.eu/asselborn-wuenscht-sich-dass-putin-eliminiert-wird/) und Mordaufrufe gegen Putin im deutschen und US-Fernsehen, orbisnjus.com 8. März 2022 (https://orbisnjus.com/2022/03/08/mordaufrufe-gegen-putin-im-deutschen-und-us-fernsehen-videos/)

(5) Fog of War – Das 3. Jahrtausend #75, Video mit Dirk Pohlmann, Mathias Bröckers und Robert Fleischer, exomagazin.tv, 10. März 2022, die Einlassung Dirk Pohlmanns ab 1:11:40 (https://www.exomagazin.tv/fog-of-war-das-3-jahrtausend-75/)

(6) www.reitschuster.de/post/naechtlicher-brandanschlag-auf-deutsch-russische-schule-in-berlin/

(7) Frieden mit Russland keine moralische Pflicht, german-foreign-policy.com, 4. Mai 2021 (https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8586/)

(8) Alan Posener, Deutschlands schallendes Schweigen, zeit.de, 30. April 2021 (https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/russland-europa-aussenpolitik-alexej-nawalny-wladimir-putin).

(9) Hans-Jürgen Mülln, Zerrissen im Land der Dichter und Henker. Ein erzählerischer Essay, Berlin 2017, S. 43.

Das Buch von Ralph Giordano, auf das sich mein Zitat bezieht: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg. Hamburg 1989.

(10) Dass es tatsächlich ein Komplott und keine Verschwörungstheorie ist, hat Thomas Röper in seinem aktuellen Buch verifiziert: Inside Corona, Die Pandemie, das Netzwerk & die Hintermänner. Die wahren Ziele hinter Covid-19, Gelnhausen-Hailer 2022.

(11) https://www.sevimdagdelen.de/wp-content/uploads/19-302-Gedenken-an-den-75.-Jahrestag-des-Sieges-der-Roten-Armee.pdf

(12) Der vollständige Titel des Machwerks: „Bedeutung der Erinnerung an die europäische Vergangenheit für die Zukunft Europas“ (https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0021_DE.html).

(13) Bundesregierung relativiert Vernichtungskrieg gegen Sowjetunion und verweigert Stalingrad-Gedenken, RT DE, 25. Januar 2018 (https://deutsch.rt.com/inland/64146-trotz-27-millionen-tote-bundesregierung/)

(14) André Scheer, Vereint gegen links, www.jungewelt.de, 26. September 2019 (https://www.jungewelt.de/artikel/363605.antikommunismus-vereint-gegen-links.html)

(15) Tobias Riegel, Geschichtsfälschung durch die EU: Parlament beschließt skandalöses Dokument, www.nachdenkseiten.de, 27. September 2019 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=55198).

(16) TV-Ankündigung für 20.15 Uhr: Pakt der Diktatoren – Wie Hitler und Stalin den Weg in den Krieg planten, in: TV today, 12.01.2022.

(17) US-amerikanische Einflussagenten im deutschen Herrschaftsapparat: Darunter verstehe ich vor allem deutsche Politiker, die neben ihrer jeweiligen Parteizugehörigkeit, die heute kaum noch eine Rolle spielt, die bedeutend wichtigere Mitgliedschaft in einer oder mehreren der zahlreichen transatlantischen Organisationen sind. Oder vom World Economic Forum (WEF) aufgebaut und platziert werden. Die derzeitige Außenministerin Annalena Baerbock ist ein prägnantes Beispiel: Sie ist sowohl eine Kandidatin des Nachwuchsförderprogramms des WEF als auch Mitglied in transatlantischen Organisationen. Sie alle tanzen nach der Pfeife von Uncle Sam.

(18) Siehe hierzu: Im Kolonialherrenstil. In Berlin werden Forderungen nach neuen Sanktionen gegen Moskau laut: „Wir wollen einen Regimewandel“, german-foreign-policy.com, 18. Februar 2021 (https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8527/).

(19) Parolen von Nazi-Kollaborateuren ertönen auf Friedens-Demonstrationen in Deutschland, RT DE, 16. März 2022 (https://rtde.team/inland/133965-parolen-aus-zweiten-weltkrieg-in-leipzig/).

(20) Albrecht Müller, Wenn Sie direkt an das ukrainische Militär spenden wollen, hier finden Sie die Kontonummer, nachdenkseiten.de, 14. März 2022 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=81910). Siehe auch: Bunt mit viel Blau-Gelb, jungewelt.de, 14. März 2022 (https://www.jungewelt.de/artikel/print.php?id=422514).

Siehe auch: Bunt mit viel Blau-Gelb, jungewelt.de, 14. März 2022 (https://www.jungewelt.de/artikel/422514.inmitten-der-aufrüstung-bunt-mit-viel-blau-gelb.html)

(21) Diese Art von Friedensbewegung übersieht völlig, wes Geistes Kind der designierte Friedensnobelpreisträger Wolodymyr Selenskyj ist. Als Marionette ukrainischer Oligarchen, westlicher Geheimdienste und Freund faschistischer Banden lässt er nun vor allem die linke Opposition verfolgen, nach dem die kommunistische Partei bereits vor Jahren verboten wurde. Wo bleibt die Solidarität der Linken und unserer Gewerkschaften mit den Gewerkschaften in der Ukraine, denen er mit „vollständiger Entmachtung“ droht? Siehe dazu: Selenskyj verbietet weite Teile der Opposition, klassegegenklasse.org, 23. März 2022 (https://www.klassegegenklasse.org/selenskyj-verbietet-weite-teile-der-opposition/).

Siehe auch: Wie Zelensky Frieden mit Neonazis schloss, uncutnews.ch, 7. März 2022 (https://uncutnews.ch/wie-zelensky-frieden-mit-neonazis-schloss/) und Ehemaliger US-Offizier: „Selenskyj wird von CIA und MI6 gemanagt, corona-transition.org, 16. März 2022 (https://corona-transition.org/ehemaliger-us-offizier-selenskyj-wird-von-cia-und-mi6-gemanagt) sowie Wolf Wetzel, Wie bastele ich einen Helden. Eine Anleitung für Profis und Amateure, nachdenkseiten.de, 24. März 2022 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=82245).

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Corona Borealis Studio / shutterstock

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