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Wegen steigender Preise: Reisernten könnten um mehr als 10 Prozent zurückgehen

Published On: 22. April 2022 0:00

Wegen steigender Preise: Reisernten könnten um mehr als 10 Prozent zurückgehen

Veröffentlicht am 22. April 2022 von RL.

Das Internationale Reisforschungsinstitut (International Rice Research Institute) warnte jüngst, dass die kommenden Ernten um bis zu 10 Prozent zurückgehen könnten. Dies entspreche etwa 36 Millionen Tonnen Reis, wie Bloomberg berichtet. Diese Menge genüge, um rund eine halbe Milliarde Menschen zu ernähren.

Die gegenwärtige Weltwirtschaftslage macht zusehends auch Landwirten zu schaffen. Diese sind besonders von den steigenden Düngemittelpreisen betroffen. Um Kosten zu sparen, haben viele bereits die eingekauften Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium reduziert, allesamt Nährstoffe, die beim Reisanbau eingesetzt werden.

Die steigenden Preise könnten zu einer Nahrungsmittelkrise führen, wenn diese nicht gesenkt werden. Bisherige Reisernten deckten etwa die Hälfte der Weltbevölkerung mit Grundnahrungsmitteln ab. Ein weltweiter Reisproduktionsrückgang um 10 Prozent sei noch eine «sehr konservative Schätzung», sagte Humnath Bhandari, ein leitender Agrarökonom des Instituts gegenüber Bloomberg.

Der Ernteausfall könnte gemäss Bhandari aber auch noch gravierendere Folgen haben. Beispielsweise dann, wenn der Ukraine-Krieg noch länger andauern sollte, die Düngemittelpreise hoch und das Angebot begrenzt bleibe.

Nguyen Binh Phong, Inhaber eines Düngemittelgeschäfts in der vietnamesischen Provinz Kien Giang, sagte, dass die Kosten für Düngemittel im letzten Jahr um das Dreifache gestiegen seien. Deshalb seien die Landwirte in der Region gezwungen, den Düngemitteleinsatz wegen der steigenden Preise um bis zu 20 Prozent zu senken.

Doch dies sei kaum rentabel: «Wenn die Landwirte den Düngemitteleinsatz reduzieren, nehmen sie in Kauf, dass sie weniger Gewinn erzielen», so Phong. Bloomberg weist auf ein bedeutendes Problem hin: Im Gegensatz zu den meisten anderen Getreidepreisen ist der Preis für Reis nicht gestiegen, sondern gesunken. Die Gewinnspanne der Landwirte wird demzufolge noch weiter sinken.

In zahlreichen asiatischen Ländern haben die Regierungen die Reispreise bewusst tief gehalten, um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten. Einige Länder bieten den Landwirten gar grosszügige Düngemittelsubventionen an, um die Erträge hochzuhalten. Indien wird in diesem Jahr 20 Milliarden Dollar ausgeben, um Landwirte vor den steigenden Düngemittelpreisen zu schützen.

Corinne Fleischer, Direktorin des UNO-Welternährungsprogramm (WFP), warnte zuletzt, dass aufgrund des Ukraine-Kriegs mehreren Ländern im Mittleren Osten und Nordafrika grosse Hungersnöte drohten. «Diese Krise erzeugt Schockwellen auf den Lebensmittelmärkten, die jeden Haushalt in dieser Region betreffen. Niemand bleibt verschont.» Die Kosten für Grundnahrungsmittel für eine Familie im Libanon stiegen zuletzt um 351 Prozent. Syrien verzeichnete einem Anstieg von fast 100 Prozent, Jemen von 81 Prozent.

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