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Monsantos Vertuschung des Krebskrisikos

Published On: 27. April 2022 0:05

Veröffentlicht am 27. April 2022 von LK.

Seit Jahren geniesst der Düngemittelhersteller Bayer/Monsanto einen schlechten Ruf. Nun hat das kalifornische Amt für die Bewertung von Umwelt- und Gesundheitsgefahren vorgeschlagen, die Kennzeichnung in Bezug auf das Krebsrisiko von glyphosathaltigen Produkten zu ändern. Für Monsanto könnte diese Entscheidung folgenschwer sein. Denn damit könnte dem Unternehmen die rechtliche Grundlage entzogen werden, um Urteile in Prozessen zu kippen, in denen es um den Unkrautvernichter «Roundup» geht.

Nach Angaben des Medienportals The Defender scheinen die sprachlichen Änderungen Monsanto auf den ersten Blick zu begünstigen, da sie eine interne Debatte unter Wissenschaftlern der US-Umweltschutzbehörde (EPA) über das Krebsrisiko von Glyphosat ignorieren. Ausserdem würden sie die offiziellen Verlautbarungen der EPA untermauern, dass Glyphosat sicher ist. Zu den Änderungsvorschlägen der OEHHA gehört die Änderung einer ihrer folgenden Aussagen:

«Andere Behörden, einschliesslich der USEPA, haben festgestellt, dass es unwahrscheinlich ist, dass Glyphosat Krebs verursacht, oder dass die Beweise nicht schlüssig sind» in diese: «Die US-Umweltbehörde EPA hat festgestellt, dass Glyphosat wahrscheinlich nicht krebserregend für den Menschen ist; andere Behörden haben ähnliche Feststellungen getroffen.»

Die OEHHA ändert ausserdem die Formulierung «persönliches Krebsrisiko» in «potenzielles Risiko».

Michael Freedhoff, stellvertretender EPA-Administrator für Chemikaliensicherheit und Verschmutzungsverhütung, schickte am 8. April ein Schreiben an die OEHHA. Darin betonte er, dass er den «konstruktiven Ansatz der kalifornischen Behörde wertschätze» und sich darauf freue, «die Beziehungen mit den Interessengruppen weiter zu stärken».

The Defender schreibt, dass die OEHHA bis zum 28. April öffentliche Stellungnahmen zu der vorgeschlagenen Änderung entgegennehme. Die OEHHA habe Glyphosat als eine Chemikalie eingestuft, von der die Verbraucher wissen sollten, dass sie Risiken berge. Seitdem gebe es Warnhinweise zu dieser Chemikalie, die in Monsantos «Roundup» und Hunderten von anderen Produkten enthalten seien.

Laut The Defender hat die OEHHA diesen Schritt unternommen, nachdem die Internationale Agentur für Krebsforschung Glyphosat 2015 als wahrscheinliches Karzinogen für den Menschen eingestuft hatte.

«Im Rahmen des ‹Prop 65›-Gesetzes führen die staatlichen Aufsichtsbehörden eine Liste von Chemikalien, die ‹dem Staat bekannt sind› und Krebs oder Fortpflanzungsprobleme verursachen können, und verlangen von den Unternehmen, die Kalifornier über die Risiken zu informieren, denen sie ausgesetzt sein könnten.»

Monsanto ist im Besitz der Bayer AG. The Defender zufolge hat das Unternehmen vor Gericht und durch intensive Lobbyarbeit versucht, die Aufnahme von Glyphosat in die Liste der riskanten Chemikalien der OEHHA zu verhindern. Die Einstufung durch die International Agency for Research on Cancer (IARC) habe Zehntausende von Klagen gegen Monsanto ausgelöst. Darin hätten Menschen behauptet, dass die Exposition gegenüber den glyphosatbasierten Herbiziden von Monsanto, wie beispielsweise «Roundup», bei ihnen Krebs verursacht habe.

Nach Informationen von The Defender hat Monsanto die EPA-Beamten dazu gedrängt, die Sicherheit der Chemikalie zu bestätigen, um sich gegen die Klagen zu wehren. Dabei habe das Unternehmen die volle Unterstützung der Behörde erhalten. Auf ihrer Website erklärt die Behörde, dass ihre Wissenschaftler keinen Beweis dafür gefunden hätten, dass Glyphosat beim Menschen Krebs verursacht.

Interne Mitteilungen der EPA hätten jedoch bewiesen, dass Wissenschaftler der Behörde tatsächlich solche Beweise gefunden hätten und mit der offiziellen Position der EPA nicht einverstanden gewesen seien. Eine Reihe von E-Mails zeige, dass Wissenschaftler des EPA-Büros für Forschung und Entwicklung (Office of Research and Development, ORD) im Dezember 2015 auf den folgenden Aspekt hingewiesen hätten: Die Schlussfolgerung der Behörde, dass es unwahrscheinlich sei, dass Glyphosat Krebs verursache, ist angesichts der wissenschaftlichen Forschung «unangemessen».

Die ORD-Wissenschaftler hätten teilweise mit der International Agency for Research on Cancer übereingestimmt und festgestellt, dass es «begrenzte Beweise für die Karzinogenität beim Menschen» gebe. Aus internen Mitteilungen gehe hervor, dass es somit für die EPA unmöglich werde, zu behaupten, Glyphosat sei wahrscheinlich nicht krebserregend.

Gemäss der ORD-Wissenschaftler lautet das Fazit: «Auf der Grundlage der bisherigen Glyphosat-Diskussionen unter den ORD-Wissenschaftlern gehen wir davon aus, dass wir uns zwischen ‹wahrscheinlich krebserregend› und ‹suggestiven Beweisen› entscheiden würden.» The Defender zufolge ist es wichtig, dass das Schreiben der EPA an die OEHHA vom 8. April eine Genehmigung der Agentur für die vorgeschlagene kalifornische Kennzeichnung von Glyphosatprodukten enthält. Darin heisse es, dass die Kennzeichnung hinreichend klar in Bezug auf die Position der EPA sein müsse und daher nicht als falsch und irreführend angesehen werden könne.

«Diese überarbeitete Formulierung könnte von der EPA genehmigt werden, wenn Pestizidregistranten sie für die Kennzeichnung von Glyphosatprodukten beantragen würden. Demnach würden die Produkte nicht als falsch gekennzeichnet betrachtet werden.»

Dies scheine das Argument der Anwälte von Bayer/Monsanto zu untergraben. Diese hätten sich an den Obersten Gerichtshof der USA gewandt, um zu erreichen, dass das Gericht die Niederlagen der unteren Instanzen im «Roundup-Prozess» überprüft. Monsanto habe damit argumentiert, dass es nicht verantwortlich gemacht werden könne, wenn es keine Krebswarnung auf seinen Etiketten anbringt, weil die EPA eine solche Warnung «verboten» habe.

Weiterlesen (auf Englisch).

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