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Auffälligkeiten auch in britischen Sterbedaten in 2021

Published On: 4. Mai 2022 7:02

Das mittlere Sterbealter (MAD, Mean Age at Death) kann bestimmt werden, wenn nach Alter gestaffelte Sterbetabellen vorliegen. Amtliche Quelle für Deutschland (D) ist die „Sonderauswertung Sterbefälle“ von Destatis [1]. Diese war bereits in einem früheren Artikel auf tkp.at ausgewertet worden. Für England und Wales werden solche Daten vom ONS zur Verfügung gestellt [2]. Die Datensätze aus England und Wales reichen bis 2010 zurück, die deutschen bis 2000.

Ebenso wie in D oszilliert das MAD auch in England und Wales im Rhythmus der Jahreszeiten (Abb. 1). Während winterliche Grippewellen in D bisher mit Schwerpunkt um die 8. bis 9. Kalenderwoche auftraten, verzeichnen England und Wales zahlreiche Maxima zum Jahreswechsel. Positive Ausschläge durch Hitzewellen sind infolge des maritimen Klimas schwach ausgeprägt.

Im Zeitraum von 2010 bis 2015 war in England und Wales ein positiver Trend festzustellen, erkennbar an den Jahresmittelwerten (blau). Seit 2015 verlief die Zeitreihe in einer Seitwärtsbewegung. Der Übergang von 2019 zu 2020 ist mit einer Unsicherheit behaftet, weil die Daten vor 2020 in gröberen Alterskohorten als danach gelistet sind. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit wurden die Erwartungswerte für das MAD der einzelnen Kohorten mit Hilfe einer Modellpopulation vereinheitlicht. Dessen ungeachtet sind 2020 und 2021 direkt vergleichbar.

 Abb. 1: Mittleres Sterbealter England und Wales, wochenweise seit 2010 (ohne die seltenen 53. Kalenderwochen (KW)), blau: Jahresmittelwerte

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 zeigten sich Abweichungen vom beschriebenen Schema (Abb. 2). Nach einem Maximum zur Jahreswende 2019/2020 war das MAD zunächst rückläufig gewesen, dann aber zum Frühjahr wieder stark angestiegen. Zeitpunkt und Stärke scheinen für die britischen Inseln ungewöhnlich zu sein. Wellen dieser Art gab es in 2020 auch in vielen anderen Ländern, z. B. Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien und Spanien. Die Wucht dieser Wellen ist bis heute nicht recht aufgeklärt. Die Zahlen der COVID-19 zugeschriebenen Sterbefälle reichen als Erklärung nicht aus.

Da solche Wellen mit einem Vorzieh-Effekt beim Sterben der Alten und Kranken verbunden sind, sackte das MAD in England und Wales naturgemäß zur Jahresmitte stark ab. Auch der Wiederanstieg Ende 2020 entspricht den Beobachtungen vergangener Jahre.

 Abb. 2: Mittleres Sterbealter England und Wales wochenweise seit 2020 (Abweichungen vom Mittelwert 2020), Impffrequenz in Prozent der Bevölkerung pro Tag, grau: Impfdosen insgesamt, blau: Boosterimpfungen, Impfzahlen nach ourworldindata.org; für die Zeit vor dem 11. Jan 2021 liegen dort keine Daten zur Impffrequenz vor. Grün: Abweichung der Sterbezahlen proportional zum Mittelwert der Jahre 2020 und 2021.

Das Impfjahr 2021 brachte verglichen mit dem Vorjahr einen in dieser Zeitreihe einmalig starken Rückgang des Jahresmittelwerts um 0,53 Jahre. Obwohl das winterliche Maximum nicht ungewöhnlich stark ausgeprägt war, sank das MAD bis März stark ab und dauerte außergewöhnlich lange an. Interessant daran ist auch der Zeitpunkt. Die Minima früherer Jahre wurden später erreicht, oft erst in der zweiten Jahreshälfte. Mit Rückgang der Impffrequenz um die Jahresmitte begann ein zögerlicher Wiederanstieg, der sich in der Phase der Booster-Impfungen fortsetzte. In D war diese Phase mit einem Rückgang des MAD einhergegangen (Abb. 3).

  Abb. 3: Mittleres Sterbealter D wochenweise seit 2020 (Abweichungen vom Erwartungswert unter Trendberücksichtigung), Impffrequenz in Prozent der Bevölkerung pro Tag. Grau: Impfdosen insgesamt, blau: Boosterimpfungen. KW53 2020 ist nicht enthalten. Impfzahlen nach ourworldindata.org.

Als möglicher Grund für diesen Unterschied muss festgehalten werden, dass die Booster-Impfungen in Deutschland mit einer erheblich steileren Flanke als in England und Wales einsetzten. Auch der erste deutsche Impfgipfel war steiler, aber schmaler als in England und Wales ausgeprägt, und das MAD sackte dementsprechend stark, aber weniger lange anhaltend als in England und Wales ab. Selbstverständlich vermischten sich die natürlichen, saisonalen Einflüsse mit den menschengemachten, sodass es zu Maskierungseffekten wie eben Ende 2021 in England und Wales kommen konnte. So erklärt sich, dass Minima im MAD gelegentlich den Maxima der Impffrequenz vorauszueilen scheinen. Die allgemeine Sterblichkeit (grüne Kurve Abb. 2) unterschied sich in 2020 und 2021 im zweiten und dritten Quartal kaum, während aber das MAD in 2021 auffällig lange niedrig blieb. Dies kannt auf Übersterblichkeit junger Menschen hindeuten. Das Risikoverhältnis-Diagramm der beiden Jahre (Abb. 4) erbringt den Beweis. Zahlreiche Kohorten unterhalb des mittleren Sterbealters waren signifikant übersterblich, während die Hochbetagten als Folge des Vorzieheffekts der fulminanten Welle in 2020 untersterblich abschnitten. Ein Zusammenhang kann auch mit den Anfang Dezember 2020 bei alten Menschen begonnenen Impfungen bestehen. Das MAD signalisierte Ende 2020 Übersterblichkeit alter Menschen, was in der Zeit danach in Untersterblichkeit umschlägt.

 Abb. 4: Risikoverhältnis England und Wales 2021 vs. 2020. Populationsänderungen wurden vernachlässigt.

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Daten aus England und Wales bei einigen erklärlichen Unterschieden das für D gefundene Muster bestätigen und zu einem Gesamtbild ergänzen. Steilheit und Amplitude des Impffrequenzsignals scheinen mit der Effektstärke zusammenzuhängen. Das MAD ging insgesamt 2021 stark zurück, und einer der Gründe ist eine Übersterblichkeit junger Menschen. Mit den Massenimpfungen ging ein erhöhtes Sterbegeschehen einher, und das zusätzliche Sterberisiko junger Menschen war stark genug, sich in einem Absinken des MAD widerzuspiegeln. Dies darf nicht zu dem Fehlschluss verleiten, ältere Menschen seien von den Gefahren der Impfungen schwächer betroffen. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist zu befürchten, dass die Ergebnisse auch für zahlreiche andere Länder gelten.

Referenzen

  1. Destatis, Sonderauswertung Sterbefälle, Dokument vom 19.04.2022

  2. Office for National Statistics, britische Sterbedaten seit 2010

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Über den Autor: Ulf Lorré ist Elektroingenieur der Fachrichtung „Biomedizinische Technik“. Er schreibt unter Pseudonym.

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