EU will Tausende von giftigen Chemikalien verbieten
Kunststoffe aus giftigen Materialien sowie nicht recyclebare Stoffe sollen gemäss der europäischen Roadmap-Liste bis 2030 vom Markt verschwinden.
Veröffentlicht am 5. Mai 2022 von LK.
Krebserregende Babywindeln, nicht recyclebares PVC, Kunststoffe aus giftigen Materialien – es war höchste Zeit, dass die EU diese Stoffe aus dem Leben der EU-Bürger verbannt. Vergangene Woche hat die Europäische Kommission im Rahmen des Green Deals der EU (wir berichteten) angekündigt, Tausende von Chemikalien verbieten zu wollen. Dies wäre das bis dato umfangreichste behördliche Verbot von zugelassenen Chemikalien.
2000 schädliche Chemikalien würde das Verbot umfassen, darunter auch Babywindeln, Schnuller und Kinderpflegeprodukte. Ausserdem sollen alle Formen von PVC sowie PFAS-Chemikalien (sogenannte ewige Chemikalien) verboten werden. Dieser Kunststoff lasse sich schwer recyceln und enthalte grosse Mengen an giftigen Zusatzstoffen. Wie das Medienportal The Defender berichtet, begrüsste das Europäische Umweltbüro (EEB) diesen Schritt.
«Sollte die Massnahme umgesetzt werden, wäre sie die grösste jemals durchgeführte regulatorische Entfernung zugelassener Chemikalien überhaupt. Sie betrifft Chemikalien, gegen die Umwelt-, Verbraucher- und Gesundheitsgruppen seit Jahrzehnten gekämpft haben.»
Nach Angaben von The Defender ist der sogenannte Fahrplan für Beschränkungen eine politische Verpflichtung, die bestehenden Gesetze zu nutzen. Das Verbot gelte für alle Flammschutzmittel-Chemikalien, die häufig mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Ausserdem fallen unter das Verbot alle Bisphenole, die häufig in Kunststoffen verwendet werden und die menschlichen Hormone negativ beeinflussen.
The Defender zufolge hatten sich europäische Beamten besorgt darüber gezeigt, dass in vielen Produkten wie Babywindeln und Schnullern noch immer rund 12’000 krebserregende Chemikalien zu finden sind. Zudem könnten diese laut The Defender zu Unfruchtbarkeit führen, die Wirksamkeit von Impfstoffen verringern und andere gesundheitliche Auswirkungen haben.
Die EU-Beamten betrachteten die Roadmap als eine Adhoc-Massnahme der EU-Chemikalienstrategie. Gemäss The Defender sollen ab Ende 2022 weitere grundlegende Änderungen erfolgen. Für einige Chemikalien auf der Roadmap-Liste galten in der EU bereits Beschränkungen, so The Defender, die meisten seien jedoch neu. Der Verbotsprozess für alle Chemikalien auf der Liste werde innerhalb von zwei Jahren beginnen. Nach Schätzungen des Europäischen Umweltbüros sollen alle oben genannten giftigen Stoffe bis 2030 verschwunden sein.
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Quelle:
The Defender: EU Plans to Ban Thousands of Toxic Chemicals – 3. Mai 2022
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