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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Wie «man» ins Miteinander findet

Published On: 21. Mai 2022 20:59

Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Wie «man» ins Miteinander findet

Veröffentlicht am 21. Mai 2022 von LM.

Schauen Sie sich bitte dieses Video an; aufmerksam und vielleicht zweimal.

Es stammt von Servus.tv (dort ab 1’46“) und ist in der vergangenen Woche durch viele Telegram-Kanäle gereicht worden, mehrheitlich mit Kommentierungen im Sinne von: «Wie kann man nur so dumm sein!»

Sprecher: «Obwohl Daniela K. die erste Impfung nicht gut verträgt, lässt sie sich im Juni zum zweiten Mal impfen.» – Daniela K., mit zitternder Stimme: «Das war dann wirklich nur, weil man das dann durchziehen will und sagt: Sonst hab ich die erste ja umsonst gemacht. Ich hab vertraut, ich hab – – – dem Staat vertraut.»

Mich beeindruckt, wie aufrichtig die Frau zu ihrem Fehler steht. Und etwas Zweites: Ihre schlichten Worte der Betroffenheit zeigen zugleich das allgemein menschliche Bedürfnis, sich mit seiner individuellen Not zurücknehmen zu dürfen.

Kurz und eindrücklich portraitieren die Fernsehleute die persönliche Situation der Frau und lassen sie dann selbst zu Wort kommen, eben mit jenem Geständnis: «Das war dann wirklich nur, weil man das dann durchziehen will und sagt: Sonst hab ich die erste ja umsonst gemacht. Ich hab vertraut, ich hab – – – dem Staat vertraut.»

An diesem «man» bin ich hängengeblieben. Es führt ins Verallgemeinern. Sie wünscht sich dieses Verallgemeinern. «Das geht doch auch andern so, nicht wahr? Das ist doch irgendwie normal, dass ‹man› da weitermacht, oder nicht?» Will heissen: Wie’s mir selber jetzt geht, das darf doch nicht einfach nur meine persönliche Last sein!

«Ist es auch nicht, liebe Daniela. So wie dir ergeht es Tausenden, Hunderttausenden im ganzen Land. Du darfst tatsächlich heraustreten aus deinen Selbstvorwürfen. Ihr alle seid einem Betrug aufgesessen, einem Vertrauensmissbrauch, wie es ihn in diesem Jahrhundert noch nicht gegeben hat.»

Das «man» ist die Bitte darum, nicht alleine dastehen zu müssen. Die Fernsehleute haben sie vorauslaufend aufgenommen, indem sie der Frau breites Gehör geschenkt haben.

Kurz gesagt:

«Es muss dem Menschen vergönnt sein, sein persönliches Ergehen als Teil eines allgemeinen Schicksals zu begreifen.» Denn es braucht jene «Gemeinsamkeit … nach der die tieferen Nöte und Leidenschaften schreien». Ja, «alles, was der einsame Mensch weiss, muß er einmal offen um des Heils willen in der Gemeinschaft mit anderen bekennen können». (Eugen Rosenstock-Huessy)

Absolut fehl am Platz ist jegliches Naserümpfen und «Selber schuld!». Das wissen oder spüren diese Menschen schon. Nein; sie dürfen sich und wir dürfen sie zurücknehmen in ein dreifaches Miteinander:

  • in die neuentstehende Not-Gemeinschaft der Mitbetroffenen,
  • in das vorwurfsfreie Anteilnehmen von seiten der Informierten,
  • ins tragende Beten und heilende Begleiten der Gefährten dessen, dem «gegeben ist alle Macht im Himmel und auf Erden» (Matthäus 28,18).

Was diese «Macht» bedeutet und austrägt und wie solch ein neues barmherziges Miteinander ausschaut – damit stehen wir noch ganz Anfang. Das freimütige Bekennen und das hörende Anerkennen von Schuld und Not der einzelnen – eben dies IST dieser Anfang.

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Wort zum Sonntag vom 15. Mai: Die neue Sehnsucht nach Frieden

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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