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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Es begann am Postschalter

Published On: 28. Mai 2022 21:00

Veröffentlicht am 28. Mai 2022 von LM.

Letzte Woche in einer Schweizer Poststelle. Erst hab ich einige Euro abgehoben, dann einige Franken. Danach ging’s los:

«Haben Sie das E-Banking von Postfinance?» – «Oh nein, ich fang nicht noch eines an.»

«Es hat sich geändert, es ist jetzt alles viel einfacher.» – «Wissen Sie, es reicht mir so schon mit den vielen elektronischen Spuren. Das mach ich schon bei der Bank. Ich will da wirklich den Ball flach halten.»

«Sehen Sie: Bei der Bank machen Sie’s ja auch.» – «Eben. Und ich will nicht mehr nach aussen geben als nötig.»

Dann verschob sich das kleine Schaltergespräch weiter ins Grundsätzliche, hinter mir ein halbes Dutzend Zuhörer und ich am Sortieren meiner Währungen.

Sie: „Wenn ich alles richtig mache, hab ich doch nichts zu verbergen.“ – Gut, nehm ich den Faden also auf, denk ich mir: „Das ist erstens gar nicht möglich, daß Sie ‹alles richtig machen›, das schafft keiner. Und zweitens wissen Sie nie, was wer mit all den ‹richtigen› Dingen anfängt.» – «Ich sehe, Sie reden aus Erfahrung.» – «Aus eigener und aus fremder. Wir dürfen da nicht blauäugig sein.»

Meine Scheine und die Karte waren inzwischen verstaut und meine 6-8 Zuhörer erstaunlich geduldig geblieben. Auf dem Weg zum Auto dann der erste Gedanke: «Das war jetzt ja wieder klassisch.» Und der zweite: «Mann, auf das Wichtigste hab ich die Frau gar nicht hingewiesen!» Daß nämlich der Satz «Ich will alles richtig machen und hab drum nichts zu verbergen» nur so strotzt vor Fremdbestimmung.

Mehr noch: vor Selbstauslieferung, denn die geht jeder Fremdbestimmung voraus. Jene Aussage impliziert, dass das von anderen Vorgegebene und Erwarte auch das jeweils «Richtige» ist. Das bedeutet dann: Jene anderen haben es gar nicht mehr nötig, mich zu kontrollieren oder gar zu massregeln. Das erledige ich alles selber und «aus freiem Willen».

Es ist ja nicht so, dass dies alles nur schlecht wäre. An vieles muß und will man sich ja auch halten, und solange es, aufs Ganze gesehen, mit rechten Dingen zugeht, hält sich der Schaden, sprich: der Verlust an Autonomie und Würde, noch in Grenzen. In den vergangenen Jahren bin ich da aber deutlich empfindsamer geworden.

Wenn angesichts aufkeimender Sozialkreditsysteme, gesteuertem CO2-Abdruck und digitalisiertem Grundeinkommen der Gehorsam «die Währung der neuen Normalität» werden soll, – dann ist Ungehorsam angesagt. Ungehorsam, Verweigerung und Kreativität. «Ich will wissen, welche Auswirkungen meine Loyalität hat», schrieb ein Henry David Thoreau bereits im Jahr 1849 (in: Vom Ungehorsam gegen den Staat, Anaconda-Verlag 2012, S. 54). Denn sonst «verabreicht sich der moderne Mensch selbst die Schläge, unter denen er aufschreit» (Emmanuel Mounier, Der Christ stellt sich, S. 23).

Ein innerer Stand ausserhalb des Systems ist ungemein hilfreich für diese Art von Widerstand. Dieser Stand nennt sich Glaube: Glaube an Gott in Jesus Christus. Ein solches Fundament ist Freiraum. An Pfingsten wurde es gelegt, und Pfingsten ist nicht erst kommende Woche. Sondern «wo der Geist des Herrn, da ist Freiheit» (2. Korinther 3, Vers 17). Hier liegt das Original, die Quelle, die wie von selbst jeden Freimut nährt.

Gleichwie «die Zähmung (…) kein stolzes Resultat für einen Christen» ist (Emmanuel Mounier), so ist völlige Transparenz kein stolzes Resultat für einen Bürger. Denn sie richtet sich gegen den Geist, den Heiligen, der Freiheit in Würde und Würde in Freiheit ansagt, vermittelt, gewährt.

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Wort zum Sonntag vom 21. Mai: Wie «man» ins Miteinander findet

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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