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JP Morgan-Chef warnt vor wirtschaftlichem «Hurrikan»

Published On: 3. Juni 2022 0:50

JP Morgan-Chef warnt vor wirtschaftlichem «Hurrikan»

Veröffentlicht am 3. Juni 2022 von WS.

Die Welt steht vor einem wirtschaftlichen «Wirbelsturm». Davon ist US-Bankchef Jamie Dimon überzeugt. Als Grund für diese prekäre Lage gibt der Vorsitzende und Hauptgeschäftsführer von JP Morgan den Krieg in der Ukraine an, der mit einer steigenden Inflation und steigenden Zinssätzen einhergehe. Gleichzeitig sagte er voraus, dass die Ölpreise in den kommenden Jahren auf 175 Dollar pro Barrel steigen könnten und in den USA eine Rezession drohe. Darüber berichtet die Zeitung The Telegraph.

Mit diesen Aussagen verschärfte der dienstälteste Bankchef an der Wall Street und der Einzige, der auch schon während der Finanzkrise 2007/2008 im Amt war, seine früheren Vorhersagen, in denen er einen «Sturm» prophezeit hatte. Die Verschlechterung der Lage begründet er damit, dass «noch nie dagewesene Risiken mit unvorhersehbaren Folgen zusammenkommen».

Auf einer von der Vermögensverwaltungsgesellschaft Alliance Bernstein veranstalteten Konferenz erklärte Dimon:

«(…) es gibt Sturmwolken, grosse Sturmwolken. Es ist ein Wirbelsturm. Im Moment ist es eher sonnig, die Dinge laufen gut. Jeder glaubt, dass die Fed damit umgehen kann. Der Hurrikan ist da draussen auf dem Weg in unsere Richtung. Wir wissen nur nicht, ob es ein kleinerer ist oder doch ein Supersturm Sandy. Und man muss sich darauf einstellen. (…) JP Morgan macht sich bereit, wir werden in unserer Bilanz sehr konservativ sein.»



Der Ukraine-Krieg treibe die Kosten
für Energie und Lebensmittel in die Höhe, so dass sich die Lebenshaltungskosten für die Bürger deutlich erhöhen würden, orakelte Dimon.

«Kriege gehen schief. Sie gehen schief und haben ungewollte Folgen. Die Rohstoffmärkte der Welt – Weizen, Öl, Gas – sind in Aufruhr, und das wird meiner Meinung nach so bleiben. Wir ergreifen nicht die richtigen Massnahmen, um Europa vor dem zu schützen, was auf kurze Sicht mit dem Öl passieren wird. Der Preis muss fast zwangsläufig steigen.»

Der Mangel an Investitionen in Öl und Gas bedeute, dass nicht nur die Energie teurer werde, «ironischerweise» würde die Entwicklung schlimme Folgen für die Umwelt haben, erklärte Dimon. Denn wenn der Ölpreise auf 175 oder 150 Dollar steige, werde der CO2-Ausstoss auf lange Sicht zunehmen, weil die armen Länder dann kein Öl und Gas mehr verbrennen würden, sondern Kohle.

Dimons weitere Vorhersagen: Gleichzeitig könnte ein Abschwung die hohen Ausgaben der von Konjunkturprogrammen begünstigten US-Haushalten gefährden, die derzeit das Wachstum in den USA ankurbeln, obwohl sie die Inflation anheizen würden.

«Wenn irgendwann im Jahr 2023 eine schwere Rezession einsetzt, kann die Lohninflation buchstäblich über Nacht auf Null sinken.»

Die Zentralbanken, die in der jüngsten Krise mit niedrigen Zinssätzen und einer Flut von Liquidität in Form von quantitativer Lockerung (QE) eingegriffen hätten, sähen sich nun angesichts einer Inflationswelle gezwungen, die Zinssätze anzuheben und eine quantitative Straffung (QT) vorzunehmen.

Dies sei jedoch eine noch nie dagewesene Situation mit ungewissen wirtschaftlichen Auswirkungen: Die Fed müsse jetzt mit Zinserhöhungen und QT reagieren. Und das Neue daran sei nicht die Zinserhöhung, sondern die QT, sagte der Vorsitzende von JP Morgan.

«Sie haben keine andere Wahl, denn es ist so viel Liquidität im System. Sie müssen einen Teil der Liquidität abziehen, um die Spekulation zu stoppen, die Immobilienpreise zu senken und dergleichen mehr. Und Sie haben die QT noch nie erlebt.»

Das Ausmass der Herausforderungen sei so gross, dass das Ergebnis völlig ungewiss sei:

«Ich denke, es ist in Ordnung, zu hoffen, dass es gut ausgeht. Ich hoffe es. Das ist mein Goldlöckchen. Wer zum Teufel weiss das schon.»

Anm.: d. Red.: Eine Goldlöckchenwirtschaft ist eine Wirtschaft, die gleichmässig wächst und nicht von einer hohen Inflation oder Rezession bedroht ist.

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