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Über linke und grüne Kriegsbefürworter

Published On: 5. Juni 2022 0:20

Über linke und grüne Kriegsbefürworter

Veröffentlicht am 5. Juni 2022 von CS.

Kriege haben zumindest einen Vorteil: Sie verdeutlichen die Positionen der einen oder anderen Seite. Der Krieg in der Ukraine ist da keine Ausnahme. Nur dass es in diesem Fall zu wirklich erstaunlichen Kehrtwendungen kommt – die natürlich nur im Namen der «Werte» eingeschlagen werden.

Im Mitte-Rechts-Spektrum wetteifern die FDP und die ehemalige CVP – die jetzt die Mitte ist – um den Geist der Kriegstreiberei und versuchen gleichzeitig, ihre Skrupel zu unterdrücken. Ende Februar haben sie nicht gezögert, 200 Jahre Neutralität in weniger als 72 Stunden zu opfern.

Ihre Parteipräsidenten gehen bei der Durchsetzung von Sanktionen gegen russische Oligarchen noch strenger vor und befürworten eine weitere Annäherung an die NATO (obwohl wir im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden de facto Mitglied der NATO sind) und sogar den Verkauf von Waffen an das Bündnis-Partnerland Deutschland. Sie zögern noch, die Rechtsstaatlichkeit zu verraten, das Privateigentum mit Füssen zu treten, russische Bankguthaben zu enteignen. Das wäre ein schlechtes Signal für die Einleger, denen bei der ersten Verfehlung ihr Eigentum weggenommen werden könnte. Aber man spürt, dass sie darauf brennen.

Seltsamerweise ist die SVP die am wenigsten militaristische und kriegstreiberische Partei von allen – obwohl sie die Armee und die Schweizer Werte immer verteidigt hat, obwohl sie die Regierungspartei ist, die am weitesten rechts steht.

Die grösste Überraschung bei diesem Verrat an den Werten des Friedens, der guten Dienste, der Mässigung, der Unparteilichkeit und der Vorsicht bei kriegerischen Abenteuern kam jedoch von der Linken und den Grünen, von denen viele bislang glaubten, dass der Pazifismus in ihren Adern fliesse. Wir erinnern uns noch an ihre grossen Friedensschwärmereien während der Euromissiles-Krise in den 1980er Jahren oder in jüngerer Zeit bei den Regenbogen-Demonstrationen gegen die US-Invasion in den Irak im Jahr 2003.

Schluss mit der pazifistischen Illusion! In der Schweiz wurden die Truppen des sozialdemokratischen Gespanns Meyer-Wermuth und des Grünen Balthasar Glättli aufgefordert, sich mit dem Finger auf der Hosennaht und ohne Diskussion sauber auf die ukrainische Seite zu stellen – was nicht nur den von diesen Parteien behaupteten Pazifismus, sondern auch ihren ökologischen Grundwerten Hohn spricht.

Deutschland erhielt einen bitteren Vorgeschmack davon, als der sehr grüne Aussenminister Joschka Fischer 1999 die illegale Bombardierung Serbiens durch die NATO bejubelte, bevor er an der Seite der amerikanischen Aussenministerin Madeleine Albright vollends zum Atlantismus konvertierte.

Heute ist seine Nachfolgerin Annalena Baerbock die Vorkämpferin für Waffenlieferungen an die Ukraine und für antirussische Sanktionen. Obwohl sie damit ihre Versprechen aus den letzten Wahlen bricht: sich der Jugend anzunehmen, die sich grosse Sorgen um die globale Erwärmung macht. Russisches Erdgas ade, es lebe das amerikanische Schiefergas, das mit umweltschädlichen Technologien gefördert und teuer über den Atlantik transportiert wird. Nieder mit dem nahe gelegenen russischen Öl – es lebe das Supertanker-Öl aus dem fernen Nahen Osten! Noch nie zuvor hat es in so kurzer Zeit solch drastische Kehrtwendungen gegeben.

Und wahrscheinlich ist es noch nicht vorbei. Wenn sich die Bürger über hohe Lebenshaltungskosten, hohe Heizkosten und Stromknappheit beschweren, werden diese tapferen Ritter des Klimaschutzes und der Artenvielfalt wahrscheinlich die Vorzüge der Atomkraft besingen …

Zum Originalartikel (auf Französisch)

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Dieser Artikel wurde uns von unseren Freunden bei Bon pour la tête zur Verfügung gestellt, dem führenden alternativen Medium der französischsprachigen Schweiz. Von Journalisten für wache Menschen.

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