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Unterwegs im Metaversum, wo die Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt verschwimmen

Published On: 7. Juni 2022 0:05

Veröffentlicht am 7. Juni 2022 von LK.

Seit einigen Jahren ist der Begriff Metaverse in aller Munde. Leute treffen sich in einem virtuellen Raum, um in martialischen Videospielen wie Counter-Strike gegeneinander zu kämpfen bei Megapolis Städte zu bauen.

Doch was ist, wenn im Metaversum Produkte vertrieben werden und globale Player sich dort vernetzen? Beim jüngsten Weltwirtschaftsgipfel in Davos ging es bei einer Veranstaltung darum, wie multinationale Konzerne diesen virtuellen Raum definieren und welche Rolle sie darin spielen werden (wir berichteten.)

Vorab gilt es zu klären, worum es sich bei diesem Metaverse genauer handelt. Hier einige Definitionen:

-* «Eine eindeutige Definition des Metaverse existiert derzeit nicht. Vielmehr gibt es Diskussionen, was das Metaverse sein könnte, was es nicht ist, was es sein sollte bzw. sein muss und was zu ihm gehört. Fragt man Matthew Ball, dessen Essays zum Metaverse 2020 hohe Wellen geschlagen haben, so ist das Metaversum ein expansives Netzwerk aus persistenten, in Echtzeit gerenderten 3D-Welten und Simulationen, das Kontinuität von Identitäten, Objekten, Geschichtlichkeit, Währungen und Berechtigungen bietet und sich synchron von unbegrenzt vielen Nutzern auf individuelle Art und Weise erfahren lässt.» (www.ionos.at)

-* «Metaverse wird als Sammelbegriff für digitale, dreidimensionale Erlebniswelten verwendet, in der Menschen zusammenkommen, um zu spielen, einzukaufen, sich mit Kollegen zu treffen oder Konzerte zu besuchen. Sie sehen heute noch aus wie Zeichentrickfiguren; später aber sollen die digitalen Avatare optisch echten Menschen gleichen. Zuckerberg spricht von einer neuen Generation des Internet, die auch als Web 3.0 bezeichnet wird. Hochleistungsfähige Rechner sowie Fortschritte in den Bereichen selbstlernender Software (KI) und Internetbandbreite sollen es möglich machen. Erste Metaverse ähnliche Welten gibt es bei Onlinespielen bereits – zum Beispiel bei Fortnite.» (Handelsblatt)

Im Mai diesen Jahres war das Metaverse auch Thema der philosophischen Diskussionsrunde «Sternstunde Philosophie» des SRF:

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Der Autor Neal Stephenson hatte den Begriff mit seinem Science-Fiction-Roman «Snow Crash» von 1992 geprägt. Von 2004 bis 2008 bestand das Open Source Metaverse Project.

Einen Aufschwung erlebt das Metaversum seit den 2020er Jahren. Seitdem kann man über Plattformen wie Decentraland oder The Sandbox Land in Form von NFTs (Non-Fungible Tokens erwerben. Unter einem Non-Fungible Token (NFT) versteht man ein kryptografisch eindeutiges, unteilbares, unersetzbares und überprüfbares Token, das einen bestimmten Gegenstand, sei er digital oder physisch, in einer Blockchain repräsentiert.

Nahezu grössenwahnsinnig erscheinen die folgenden Projekte: NEOS VR und Dual Universe zielen darauf, riesige Welten zu erschaffen. Diese sollen letztlich zu einem Metaversum heranwachsen. Und auch der Gründer des Fortnite-Studios, Epic Games, Tim Sweeney, hat angekündigt, ein Metaverse erschaffen zu wollen.

Epic Games hat im April 2021 die Pläne für ein Metaversumsprojekt bestätigt. Im April 2022 hat die Firma ein neues Projekt lanciert: Gemeinsam mit Lego will sie ein Metaversum für Kinder und Familien aufbauen. Wie das Medienportal Heise-Online berichtete, ist eine langfristige Partnerschaft geplant.

«Die familienfreundliche Umgebung soll Kindern einen `sicheren und positiven Raum´ bieten, um kreativ zu spielen. Mit der Kinderwelt wollen Lego und Epic Games an der Entstehung des Metaversum mitwirken, einer virtuellen und vernetzten Welt, in der Menschen `spielen, arbeiten, lernen und sich begegnen´ sollen.»

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zog im Juli 2021 nach: Auch er kündigte an, ein Metaversum entwickeln zu wollen. Am 28. Oktober 2021 nannte er seinen Konzern in Meta Platforms um. Das Handelsblatt schreibt, dass spätestens seit diesem Zeitpunkt der Begriff im Mainstream angekommen sei. Laut dem Finanzdienst Bloomberg Intelligence soll das Geschäft im Jahr 2024 bereits 800 Milliarden Dollar umfassen.

Die Softwarefirma Animoca Brands reagierte darauf mit einem Gegenentwurf: Sie plant ein plattformübergreifendes offenes Metaversum, das dezentral kontrolliert werden soll. Vom 5 bis zum 8. Januar 2022 trafen sich die Technologieriesen aus der ganzen Welt bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas (Nevada).

Dort wurde das Metaversum als einer der wichtigsten Zukunftstrends bezeichnet. Cristiano Amon, Geschäftsführer des Chipkonzerns Qualcomm, sagte, dass im Metauniversum jeder Nutzer einen digitalen Zwilling erhalte. Amon zufolge sind für die Nutzung des Metauniversum Virtual-Reality-Brillen und -Kopfhörer nötig.

Die Finanzzeitschrift Handelsblatt weist darauf hin, dass das Metaversum zwar das Potenzial besitze, Handel, Geldanlage, Immobilienmarkt, Arbeitswelt und Freizeit zu verändern; es gebe jedoch auch kritische Stimmen. So habe der Tesla-Chef Elon Musk eingeräumt, das dass Metaversum mehr «Marketing als Realität» sei. Und auch Netflix-CEO Reed Hastings habe im Interview mit dem Handelsblatt gesagt, er konzentriere sich lieber auf diese Welt als auf ein Metaversum. Nach Angaben des Handelsblatts prognostizieren Experten, dass für die Schaffung des Metaverse eine immense Rechenleistung erforderlich sei. Daher sei mit einem vollständig entwickelten Metaversum erst in 10 bis 20 Jahren zu rechnen.

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