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Bilderberg-Konferenz: «NATO-Herausforderungen», «Desinformation», KI und Transhumanismus

Published On: 8. Juni 2022 0:06

Veröffentlicht am 8. Juni 2022 von KD.

Aufgrund der «Pandemie» mussten die westlichen Eliten ihr «Bilderberg Meeting» zweimal verschieben. Nun trafen sie sich erneut vom 3. bis zum 5. Juni hinter verschlossenen Türen, zum ersten Mal in Washington. Wie so oft schenkten die Mainstream-Medien der Konferenz kaum Aufmerksamkeit.

Seit 1954 kommen an diesem «informellen» Treffen etwa 130 hochkarätige Persönlichkeiten aus Politik, Militär, Geheimdiensten, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Hochschulen und Hochadel aus Europa und den USA zusammen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Trotz des informellen Charakters sind kritische Beobachter der Meinung, dass an diesen Konferenzen jeweils die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Gruppe besteht aus einem harten Kern, dem «Steering Committee», dessen Mitglieder regelmässig teilnehmen, sowie eingeladenen Gästen.

Seit vor einigen Jahren vermehrt die Kritik von Konspiration über das anfänglich geheim gehaltene Treffen aufkam, ging die Gruppe in die Offensive und präsentiert sich nun sogar auf einer eigenen Website. So liest man dort, dass die Treffen nach der «Chatham-House-Regel» abgehalten werden. Diese besagt,

«…dass die Teilnehmer die erhaltenen Informationen frei verwenden können, dass aber weder die Identität noch die Zugehörigkeit des/der Redner(s) oder eines anderen Teilnehmers preisgegeben werden darf.»

Weiter erklärt die Gruppe, dass die Teilnehmer aufgrund des privaten Charakters des Treffens als Einzelpersonen und nicht in offizieller Funktion teilnehmen. Daher seien sie nicht an die Konventionen ihres Amtes oder an vorher vereinbarte Positionen gebunden. Allerdings muss man sich dann fragen, weshalb auf der offiziellen Liste der Teilnehmer neben den Namen jeweils auch die Funktion steht. Jedenfalls ist klar, dass sie gerade wegen ihrer Funktion eingeladen werden.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine ist bemerkenswert, dass am diesjährigen Treffen auch die graue Eminenz der US-Aussenpolitik, Henry Kissinger, der CIA-Direktor William Burns, der Direktor des britische Geheimdienstes GCHQ Jeremy Fleming sowie Generalsekretär Jens Stoltenberg anwesend waren. Kissinger war nun schon zum dreizehnten Mal mit dabei. So standen denn auch Debatten über «NATO-Herausforderungen», «geopolitische Neuausrichtungen», die Ukraine und Russland auf der offiziellen Tagesordnung.

Gemäss dem Investigativ-Journalisten Daniel Estulin in seinem Buch «The True Story of The Bilderberg Group» holten die Bilderberger Kissinger bereits Mitte der 60er Jahre mit ins Boot, als sie ihn an die Spitze einer kleinen Gruppe setzten, die aus James Schlesinger, Alexander Haig und Daniel Ellsberg bestand. Ihnen zur Seite sei Noam Chomsky gestanden. Estulin erklärt:

«In den 60er Jahren schufen Kissingers Team und Chomsky die ‹Neue Linke› als Basisbewegung in den USA, um Unfrieden und Unruhen zu stiften. Ihr Ziel war es, Chaos zu verbreiten und die ‹Ideale› des linken nihilistischen Sozialismus zu verbreiten. Von dieser Position aus konnten sie den ‹grossen Knüppel› entwickeln, mit dem sie das politische Establishment der USA schlagen konnten.»

Nachdem Kissinger zum Nationalen Sicherheitsberater ernannt worden war, konnten Ellsberg und Haig Estulin zufolge den Watergate-Plan in die Wege leiten, um Präsident Nixon zu stürzen. Dies, nachdem dieser öffentlich erklärt habe, dass er das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) nicht billige – eine Aussage, die David Rockefeller auf die Palme gebracht habe. Laut Estulin hatte Nixon Recht: Das GATT habe sich seither als eine weitere Aushöhlung der nationalen Souveränität der USA erwiesen.

Doch zurück in die Gegenwart: Beim jüngsten WEF in Davos sprach sich Kissinger dafür aus, Russland Gebiete zu überlassen, um den Krieg zu beenden. Wird es nach dem Bilderberg-Treffen also in diese Richtung gehen? Oder wurde Kissinger in Washington auf einen anderen Plan eingestimmt?

Angesichts des Widerstands des türkischen Präsidenten Erdogan gegen einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens, ist es vielleicht kein Zufall, dass die finnische Premierministerin Sanna Marin sowie zwei Journalisten aus der Türkei und vier weitere Türken aus der Privatwirtschaft am diesjährigen Treffen in Washington anwesend waren.

Aus geopolitischer Sicht wurde am Meeting noch die «indopazifische Neuausrichtung» und China besprochen, hinzu spezifisch der «chinesisch-US-amerikanische Technologiewettbewerb».

Die EU war mit fast allen ihren Spitzenleuten vertreten, unter anderen Ratspräsident Charles Michel und Justizkommissar Didier Reynders. José Barroso, Ex-Kommissionspräsident und heutiger Verwaltungsratspräsident von Goldman Sachs International, nahm ebenfalls teil. Aus dem nicht-EU-Mitglied Schweiz wurde die EU-Chefunterhändlerin und Staatssekretärin Livia Leu Agosti über den Atlantik einberufen. Norbert Häring kommentiert auf seinem Blog:

«Sollen wir wirklich glauben, dass die EU-Amtsträger mit gebotener Entschlossenheit und Unabhängigkeit die finanziellen, Steuer- und Datenschutzinteressen der EU-Bürger gegenüber Konzernen wie Pfizer, Facebook und Goldman Sachs vertreten, nachdem sie gerade mit diesen in Washington gekungelt haben und sich dabei mutmasslich haben nahebringen lassen, wie wichtig die US-Digital-, Pharma- und Finanzkonzerne für die Bewahrung der geopolitischen Dominanz des Wertewestens sind?»

Für eine weitere Stimme aus der Finanzindustrie sorgte unter anderem Ralph Hamers, CEO der Schweizer Bank UBS. Und deren ehemaliger CEO und gegenwärtiger Verwaltungsratspräsident der Rückversicherungs-Gesellschaft Swiss Re, Sergio Ermotti, fand sich ebenfalls in Washington ein.

Unter den Repräsentanten der Pharmaindustrie findet sich niemand anderes als Pfizer-Chef Albert Bourla, neben Emma Walmsley, CEO von GlaxoSmithKline. Auf der Traktandenliste für ihre Branche: «Gesundheit nach der Pandemie».

«Desinformation» war ein weiteres Thema, also mussten Experten her: Der «Verteidigungsredakteur» und die Chefredakteurin des Economist, Shashank Joshi und Zanny Minton Beddoes, der Chefredakteur für Aussenpolitik der Financial Times, Gideon Rachman, sowie Springer-Chef Mathias Döpfner.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Anwesenheit des Schweizers André Kudelski, Verwaltungsratspräsident und CEO der Kudelski Group. Die Firma präsentiert sich als:

«…ein weltweit führender Anbieter von digitalen Sicherheits- und konvergenten Medienlösungen für die Bereitstellung von digitalen und interaktiven Inhalten. Ihre Technologien werden in einer Vielzahl von Diensten und Anwendungen eingesetzt, die eine Zugangskontrolle und Rechteverwaltung erfordern. Zu den vier Haupttätigkeitsbereichen gehören integriertes Digitalfernsehen, Cybersicherheit, Internet of Things und Lösungen für den öffentlichen Zugang.»

Künstliche Intelligenz (KI) stand zwar nicht auf den Traktanden, doch anwesend war auch Demis Hassabis, CEO and Gründer von DeepMind. Das auf KI spezialisierte Unternehmen hat sich 2014 mit Google zusammengetan, um seine Arbeit «zu beschleunigen».

Ebenfalls anwesend waren Vertreter der Firma Inflection. Darunter Mitgründer Reid Hoffman und CEO Mustafa Suleyman. Das Unternehmen schreibt über sich selbst:

«Inflection ist ein Unternehmen, das KI in den Mittelpunkt stellt und die Interaktion zwischen Mensch und Computer neu definiert.»

Selbstverständlich durfte auch das Thema Klimaschutz nicht fehlen. So war Connie Hedegaard aus Dänemark anwesend, Verwaltungsratspräsidentin der KR Foundation, welche anstrebt, den Verbrauch fossiler Brennstoffe auf Null zu bringen.

Vorwürfe, eine Weltregierung anzustreben, weisen die Mitglieder der Bilderberg-Gruppe üblicherweise zurück. Doch ein ehemaliges Mitglied des Steering Committees sah das anders. Der inzwischen verstorbene US-amerikanische Jurist und Diplomat George Ball, der unter anderem Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten unter John F. Kennedy und Lyndon Johnson war, definierte am Treffen in Kanada im Jahre 1968, was die neue Bilderberg-Politik der Globalisierung sein sollte. Daniel Estulin zitiert in seinem Buch den Autor Pierre Beaudry:

«Im Wesentlichen präsentierte Ball einen Überblick über die Vorteile einer neokolonialen Weltwirtschaftsordnung, die auf dem Konzept einer Weltfirma basiert, und beschrieb einige der Hindernisse, die für ihren Erfolg beseitigt werden müssen. Das erste und wichtigste Hindernis, das beseitigt werden müsse, so Ball, sei die archaische politische Struktur des Nationalstaates.»

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