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Zürcher Volkshaus verweigert Exponenten der Bürgerrechtsbewegung den Zutritt

Published On: 23. Juni 2022 0:25

Veröffentlicht am 23. Juni 2022 von RL.

Das Volkshaus Zürich präsentiert sich gerne als weltoffen und multikulturell. Doch die Realität ist eine andere. Das bekam kürzlich auch Gemma G. zu spüren. Sie leitet den «DialogSchweiz», eine Initiative, die Bürger zusammenbringen und den offenen Diskurs pflegen will; einen Diskurs, der jedoch längst nicht mehr überall erwünscht ist. Am 7. und 8. Mai lud Gemma zu einer sogenannten Friedentagung ins Volkshaus Zürich ein.

Zu den Rednern jenes Wochenendes zählten unter anderem Eugen Drewermann, Theologe, Schriftsteller und Friedensaktivist, Christoph Pfluger, Initiator der Freunde der Verfassung, des Portals Transition News und Herausgeber des Zeitpunkt, Pirmin Schwander, SVP-Nationalrat, und Alec Gagneux, ehemaliges Vorstandsmitglied der Freunde der Verfassung.

Der Anlass war auf grosses Interesse seitens der Bevölkerung gestossen. 200 Gäste hörten sich die Reden an und diskutierten anschliessend im Plenum. «Die Zahl der unangemeldet erschienenen Gästen hat unsere wildesten Einschätzungen weit übertroffen», erklärt die Veranstalterin. Aufgrund des grossen Andrangs musste sie während der Veranstaltung mehrmals auf den technischen Dienst zurückgreifen, was das Volkshaus offenbar als Affront wahrgenommen hat: Das wurde im Rechnungsschreiben moniert und mit zusätzlichen 75 Franken ausgewiesen.

Am Sonntag, 8. Mai, tauchten zudem noch Trychler im Volkshaus auf, ein weiteres No-Go; machten diese doch auch noch für drei Minuten Lärm. Nach der Veranstaltung rügte das Volkshaus Gemma auch dafür – obwohl ausser den Teilnehmern an der Friedenstagung im ganzen Haus keine anderen Besucher waren. Ein Mitarbeiter des Volkshause, der zuständig für die Saalvermietung ist, wies in einem Schreiben auf mehrere Punkte hin, die Gemma künftig einzuhalten habe, wenn sie weiterhin im Volkshaus reservieren wolle.

Über das Schreiben, das der Redaktion ebenfalls vorliegt, zeigte sich Gemma geradezu empört. «Ihre Mail lässt es so aussehen, als hätten wir uns auf allen Ebenen krass unmöglich aufgeführt, knapp an der Grenze der Unzumutbarkeit sämtliche gängigen Anstands- sowie hauseigenen Betriebsregeln verletzend – was in keinster Weise den Tatsachen entspricht», antwortete sie.

«Ich gehe davon aus, dass man mir mit dem Schreiben vorsorglich den Strick drehen wollte, so dass man mich als Mieterin künftig – selbstverschuldet! – disqualifizieren kann», erklärt Gemma gegenüber Transition News. Diese Rüge sei allerdings bereits die dritte Ohrfeige gewesen, die sie von Seiten des Volkshauses erhalten habe.

Nur einen Tag davor habe der Mitarbeiter Gemma bekannt gegeben, dass für sie bis Ende Jahr keine Termine mehr zur Verfügung stünden. Der Mitarbeiter argumentierte, dass bereits alles ausgebucht sei. «Das Volkshaus hat Vorwände gesucht, damit ich künftig keine Veranstaltungen an der Stauffacherstrasse in Zürich mehr organisieren kann.»

Gemma bezichtigt ihn denn auch der Lüge: «Ich weiss, dass Sie (…) mich angelogen haben, weil ich eine Freundin gebeten habe, gleich nochmals anzurufen und um Termine zu bitten für einen anderen Event. Ihr wurden in dem von mir gewünschten Zeitraum sogar sieben offene Daten angeboten!», schrieb sie dem Mitarbeiter des Volkshauses nach der Veranstaltung in dem erwähnten E-Mail weiter.

Wir konfrontierten das Volkshaus mit mehreren Fragen. Unter anderem wollten wir wissen, weshalb man der Initiative «DialogSchweiz» die Räumlichkeiten des Volkshauses bis Ende Jahr nicht mehr zur Verfügung stellt. Kaspar Bütikofer, Präsident des Stiftungsrates des Volkshauses und ehemaliger Zürcher AL-Kantonsrat erklärt gegenüber Transition News lediglich: «Über die jeweilige Verfügbarkeit kann ich keine Aussage treffen, das sind operative Geschäfte. Im Übrigen hat das Volkshaus mit Frau Gemma G. korrespondiert. Über den Inhalt der Korrespondenz kann ich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes dritten keine Auskunft geben.» Weitere Fragen an die Geschäftsführung blieben unbeantwortet.

Gemma zeigt sich zwar sehr enttäuscht über das Vorgehen des Volkshauses. Gleichzeitig ist sie nicht völlig überrascht. Sie weist darauf hin, dass das Volkshaus schon im März versucht hatte, sie zum Stornieren einer Reservation zu bewegen. Gemma organisierte im Frühjahr 2022 mehrfach Veranstaltungen im Volkshaus, unter anderem mit dem Satiriker Andreas Thiel. Zum damaligen Zeitpunkt war sie noch als Regioleiterin der Freunde der Verfassug in Zürich tätig.

Ein besonders merkwürdiges Verhalten legte das Volkshaus auch im Zusammenhang mit einem Anlass an den Tag, den Gemma im Namen der Freunde der Verfassung auf die Beine gestellt hatte. «Am 25. März lud ich den alten Vorstand der Verfassungsfreunde sowie die Gruppe rund um Andreas Röthlisberger ein, die sich dann aber doch nicht für den Vorstand zur Verfügung stellte.» Ziel sei es damals gewesen, kurz vor den Erneuerungswahlen eine Podiums- und Publikumsdiskussion mit beiden Parteien zu veranstalten.

Dazu reichte es dann nicht mehr. Denn Marion Russek, Sandro Meier und Christina Rüdiger sagten ab, hitzige Diskussionen blieben damit aus. Doch dem Volkshaus war die Sache ohnehin schon zu heiss. Ein für die Veranstaltungen im Volkshaus zuständiger Mitarbeiter habe schon damals im voraus versucht, sie einzuschüchtern.

Gemma weiter: «Der Mitarbeiter rief mich zwei Wochen vor der Veranstaltung an und wollte mich dazu bewegen, meine Reservation für den bevorstehenden Diskussionsabend mit den Verfassungsfreunden zu stornieren. Er stellte drohend in Aussicht, dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen könnte, wenn die Verfassungsfreunde im Quartier und im Haus der Roten – ‹das Haus sei ja nicht zufällig rot angestrichen› – entdeckt würden.»

Der Volkshaus-Mitarbeiter habe sie darauf hingewiesen, dass die Gänge im Haus öffentlicher Raum seien und möglicherweise die Antifa den Veranstaltungsbesuchern im Treppenhaus oder im Foyer oder zumindest vor dem Haus hätte auflauern könnte. Gemma, die seit Jahren immer gerne im Volkshaus war, erachtet das Vorgehen der kulturellen Institution als heuchlerisch und fragt sich, weshalb sie inzwischen gecancelt werde.

«Ich fand das Volkshaus früher immer einen tollen Ort, wo alle Menschen willkommen sind. Doch dem ist offenbar nicht mehr so. Ich gelte jetzt als Persona non grata im Volkshaus. Das Ganze ist für mich entwürdigend, es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht», sagt Gemma und fragt sich, wer das Ganze angeordnet hat.

«Mit meiner Initiative DialogSchweiz geht es mir darum, Bewusstsein zu schaffen, die Leute miteinander in Kontakt zu bringen und eine demokratische Diskussion zu wichtigen Themen wie Frieden und Neutralität zu ermöglichen. Doch das scheint nicht mehr erwünscht zu sein im Volkshaus.»

Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt: Es ist längst nicht das erste Mal, dass das Volkshaus sich vor negativen Reaktionen fürchtet. Immer wieder ist es in der Vergangenheit dazu gekommen, dass umstrittene Persönlichkeiten oder Menschen mit der «falschen» Gesinnung in dieser kulturellen Institution nicht willkommen geheissen waren. Nach dem sowjetischen Einmarsch in Ungarn 1956 verwehrte das Volkshaus beispielsweise den Mitgliedern der Partei der Arbeit (PdA) den Zutritt. 2019 verweigerte das Volkshaus dem US-Komiker Louis CK einen Auftritt. Dies, nachdem dieser zuvor im Zuge der #MeToo-Bewegung medial unter Beschuss geraten war.

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