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Wegen NATO-Übungen: Lukaschenko bittet Putin um Atomwaffen

Published On: 25. Juni 2022 20:08

Die Präsidenten Putin und Lukaschenko haben sich in St. Petersburg zu Gesprächen getroffen. Dabei hat Lukaschenko Putin um Atomwaffen gebeten.

Wenn sich Staatsoberhäupter treffen, dann wechseln sie immer ein paar Worte vor der Presse. In der Regel ist das ein recht langweiliger Austausch von Nettigkeiten, man spricht über irgendwelche Erfolge in der wirtschaftlichen oder kuturellen Zusammenarbeit und dann wird die Presse rausgeschickt und die „echten“ Gespräche beginnen hinter verschlossenen Türen.

Aber manchmal werden diese Termine auch genutzt, um Signale an andere zu senden. So scheint es dieses Mal gewesen zu sein, denn Lukaschenko hat von Übungen der NATO gesprochen, bei denen atomwaffenfähige Bomber den Abschuss von Atomwaffen auf Weißrussland trainieren. Solche NATO-Übungen – auch an der russischen Grenze – sind leider keine Seltenheit, wie ich schon des Öfteren berichtet habe.

Lukaschenko hat Putin daher gebeten, Russland möge Atomwaffen in Weißrussland stationieren, damit Weißrussland sich verteidigen kann. Putin hat das zwar nicht direkt zugesagt, aber Schritte zugesagt, um das zu ermöglichen. Dass die beiden Präsidenten das öffentlich besprochen haben, interpretiere ich als Warnung an die USA und die NATO-Staaten. Ich werde hier die Teile des Gespräches übersetzen, in denen die beiden Präsidenten vor der Presse über das Thema gesprochen haben.

Beginn der Übersetzung:

Lukaschenko: Uns beunruhigt die Situation und die Politik unserer Nachbarn sehr. Sie wissen ja, die polnische und litauische Führung. Die Politik der Konfrontation. Auch Sie bekommen ja genug ab, vor allem in der Ukraine: In letzter Zeit kommen die meisten Söldner, wie wir feststellen, aus Polen. Ich verstehe nicht, wozu sie die Konfrontation brauchen, aber es ist klar, dass sie hinter deren Rücken stehen und sie weiter drängen. Das ist eine ekelhaft Politik, ein aggressives Verhalten.

Das Gleiche gilt für Litauen. In letzter Zeit häufen sich Informationen über deren Absicht, den Transit von Russland über Weißrussland nach Kaliningrad zu stoppen, um Kaliningrad zu isolieren. Hören Sie, das kommt schon einer Kriegserklärung gleich, so etwas ist unter heutigen Bedingungen inakzeptabel.

Wir sind sehr besorgt über die Trainingsflüge der Flugzeuge der Vereinigten Staaten und der NATO, die den Transport von Nuklearsprengköpfen und nuklearen Geschossen trainieren. Darüber sind wir sehr besorgt.

Darum bitte ich Sie, die Frage einer gespiegelten Antwort zu überdenken. Die trainieren Flüge mit Nuklearsprengköpfen. Bitte helfen Sie uns, zumindest unsere Flugzeuge, die wir haben, die Su-35, glaube ich, die Atomsprengköpfe tragen können, anzupassen. Ich sage nicht, dass wir oder Sie morgen Atombomben dorthin verlegen werden, aber hier sind Scherze fehl am Platz. Wir erinnern uns an 1941, als man uns eingelullt hat, alles sei in Ordnung, alles würde ruhig bleiben, niemand würde angreifen, und dann waren wir nicht vorbereitet. Deshalb ist die Lage für uns sehr ernst und es ist nicht das erste Mal, dass ich diese Frage an Sie richte. Ich weiß, dass Sie sich im Verteidigungsministerium damit befasst haben.

Ich würde gerne von Ihnen hören, wie es sich hier entwickeln wird. Ich verheimliche es nicht, ich spreche das Thema an, damit wir auf alles vorbereitet sind, auch auf den Einsatz der schwersten Waffen, um unser Heimatland von Brest bis Wladiwostok zu verteidigen. Das ist unsere unmittelbare Aufgabe. Und vor allem diese Übungen, Sie wissen ja davon, die Flüge der Amerikaner mit den NATO-Partnern. Wenn sie das trainieren, dann denken die sich etwas dabei, ansonsten stellt sich die Frage, wozu sie das trainieren.

Kurz gesagt, wir beide müssen heute eine Reihe von Verteidigungs- und Sicherheitsfragen erörtern, damit unsere Bevölkerung begreift, dass sie, die Russen und Weißrussen, ernsthaft geschützt sind.

Putin: Was die Sicherheit betrifft, so haben die Amerikaner in der Tat 200 taktische Nuklearsprengköpfe in Europa gelagert, hauptsächlich Atombomben, 200 in sechs europäischen Ländern, die Mitglieder des Nordatlantikblocks sind. Für ihren möglichen Einsatz stehen 257 Flugzeuge bereit, nicht nur aus den USA, sondern auch aus den anderen Ländern.

Lukaschenko: Außerhalb der USA.

Putin: Außerhalb der USA, in Europa.

Sie haben gesagt, dass man gespiegelt antworten könnte. Ja, das kann man, aber wir brauchen wahrscheinlich gar nicht gespiegelt zu antworten, das ist nicht nötig.

Aber ich stimme Ihnen voll und ganz zu, dass wir für die unbedingte Sicherheit unseres Landes, des Unionsstaates und vielleicht auch der anderen OVKS-Länder sorgen müssen.

Daher schlage ich Folgendes vor. Die weißrussische Armee verfügt über eine große Zahl von Su-25-Flugzeugen. Die könnten entsprechend umgerüstet werden.

Lukaschenko: 25er Flugzeuge?

Putin: Ja, die Su-25. Sie könnten aufgerüstet werden. Diese Aufrüstung müsste zwar in russischen Flugzeugwerken erfolgen, aber wir beide klären, wie das zu machen ist. Und wir werden mit der entsprechenden Ausbildung der Piloten beginnen. Das ist das erste.

Zweitens. Wir haben eine Vereinbarung getroffen: In den nächsten Monaten werden wir Weißrussland taktische Raketensysteme Iskander-M übergeben, die sowohl als ballistische als auch Marschflugkörper, sowohl konventionell als auch nuklear, einsetzbar sind.

Ich schlage vor, die Verteidigungsministerien und die Generalstabschefs zu beauftragen, alle Einzelheiten im Zusammenhang mit dieser gemeinsamen Arbeit auszuarbeiten.

Lukaschenko: Ja, ich bin absolut einverstanden.

Putin: Abgemacht.

Ende der Übersetzung

Was Spiegel-Leser (nicht) erfahren

Der Spiegel hat darüber unter der Überschrift „Treffen in Sankt Petersburg – Russland will Belarus atomwaffenfähige Raketen liefern“ berichtet. Dabei hat der Spiegel sowohl über die Aufrüstung der Su-25 als auch über die Lieferung der Iskander-Raketen berichtet.

Aber natürlich erfährt der Spiegel-Leser nichts über den Grund, denn von den Übungen der NATO, die an den Grenzen von Russland und Weißrussland den Abschuss von Atomwaffen auf Ziele in diesen Ländern trainieren, hat der Spiegel noch nie berichtet. Und auch in diesem Artikel, in dem er ansonsten vollständig berichtet hat, hat der Spiegel vergessen, seinen Lesern von diesem kleinen Detail zu erzählen.


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