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Wie der Spiegel unliebsame politische Themen versteckt

Published On: 29. Juni 2022 14:30

Da eines es eines der wichtigsten Anliegen des Anti-Spiegel ist, auf Propaganda-Methoden der „Qualitätsmedien“ hinzuweisen, werde ich heute eine beliebte Methode aufzeigen, mit der der Spiegel unliebsame politische Themen vor seinen Lesern versteckt.

Es gibt politische Themen, von denen der Spiegel nicht möchte, dass politisch interessierte Leser davon erfahren. Damit der Spiegel trotzdem behaupten kann, er habe darüber berichtet, es aber gleichzeitig vor seinen politisch interessierten Lesern verstecken kann, veröffentlicht er gewisse Artikel kurzerhand in einer anderen Rubrik.

Der Trick mit den Rubriken

Die Seite des Spiegel ist so aufgebaut, dass ein Artikel immer in nur einer Rubrik erscheinen kann, aber niemals in mehreren gleichzeitig. Das schafft einerseits objektive Schwierigkeiten, wenn es zum Beispiel darum geht, zu entscheiden, ob ein Artikel, der sich mit neuen Erkenntnissen der Computertechnik beschäftigt, in der Rubrik „Wissenschaft“ oder in der Rubrik „Netzwelt“ veröffentlicht werden soll. Beide Rubriken würden zu dem Thema passen.

Diese Einteilung in Rubriken ist aber auch ungeheuer praktisch, wenn man unliebsame Nachrichten einerseits verstecken möchte, andererseits aber den Vorwurf vermeiden möchte, den Lesern etwas verheimlicht zu haben. Daher findet man beim Spiegel politisch brisante Themen sehr oft in der Rubrik „Panorama“, in der es eigentlich um Stars und Sternchen und andere Belanglosigkeiten geht. Die meisten politisch interessierte Leser meiden diese Rubrik, weil sie sich für solche Meldungen eher nicht interessieren.

Aber es geht auch umgekehrt: Der Spiegel kann auch Meldungen, die ein politisches Narrativ unterstützen, aber nichts mit Politik zu tun haben, in der Rubrik „Politik“ veröffentlichen. Am 28. und 29. Juni fanden sich beim Spiegel für diese Art der Meinungsmache gleich drei Beispiele, weshalb ich das Prinzip daran aufzeigen möchte.

Politische Themen oder nicht?

Vielleicht kommen Sie bei der Frage, was als politisches Thema in die Rubrik „Politik“ gehört, und was in die Rubrik „Panorama“ gehört zu anderen Schlüssen als ich, das steht Ihnen natürlich frei. Ich werde die drei aktuellen Beispiele aufzeigen und Sie können entscheiden, ob Sie sich meiner Meinung anschließen, oder nicht. Bevor wir in die Details gehen, nenne ich daher die Themen und Sie können entscheiden, in welcher Rubrik sie korrekt platziert wären.

Das erste Thema betrifft das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn. Der Spiegel hat unter der Überschrift „Das schnelle Geld mit Corona-Schnelltests – Wie sehr hat das Gesundheitsministerium unter Jens Spahn versagt?“ eine 30-minütige Reportage von Spiegel-TV veröffentlicht und dazu folgende Einleitung geschrieben:

„Offenbar gab es in der Amtszeit von Minister Spahn kein Interesse an funktionierenden Kontrollen von Coronatest-Einrichtungen. Stattdessen wurde mehr als eine Milliarde Euro an Betrüger ausgezahlt.“

Gehört dieses Thema in die Rubrik „Politik“ oder in die Rubrik „Panorama“?

Das zweite Thema betrifft den Fall Jeffrey Epstein. Die Überschrift des Spiegel-Artikels lautete „Jeffrey-Epstein-Vertraute – 20 Jahre Haft für Ghislaine Maxwell wegen Sexhandels mit Minderjährigen“ und die Einleitung des Artikels war folgende:

„Im Prozess gegen Ghislaine Maxwell hat ein Gericht das Strafmaß verkündet. Die wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger schuldig gesprochene Vertraute Jeffrey Epsteins muss lange ins Gefängnis.“

Und wieder stellt sich die gleiche Frage: Gehört dieses Thema in die Rubrik „Politik“ oder in die Rubrik „Panorama“?

Das dritte Thema betrifft Angela Merkels Ruhestand. Die Überschrift des Spiegel-Artikels lautete „»Nachamtliche politische Gespräche« – Merkel geht mit Obama ins Museum“ und der Artikel begann mit folgender Einleitung:

„Die einen beschäftigen sich in G7 und Nato mit den Krisen der Welt, die anderen bilden sich in US-amerikanischer Geschichte: Ex-Kanzlerin Merkel und Ex-Präsident Obama haben gemeinsam ein Museum besucht.“

Bevor ich auf die drei Themen eingehe, überlegen Sie sich bitte für jeden Artikel, ob Sie ihn in der Rubrik „Politik“ oder in der Rubrik „Panorama“ veröffentlicht hätten.

Spahn und die Corona-Tests

Jens Spahn ist zwar nicht mehr Gesundheitsminister, aber in meinen Augen sind Misswirtschaft oder gar Korruption in dem von ihm damals geleiteten Ministerium, die den Steuerzahler laut Spiegel „mehr als eine Milliarde Euro“ gekostet haben, ein Thema, das in die Rubrik „Politik“ gehört. Der Spiegel sieht das aber anders und versteckt das Thema vor politisch interessierten Lesern in der Rubrik „Panorama“.

Die Misswirtschaft war unter Gesundheitsminister Spahn so ausgeprägt, dass ich nicht anders kann, als von Korruption zu sprechen. Ich erinnere dabei nur an den Maskenskandal, bei dem einige Abgeordnete für die Vermittlung von Maskenverkäufen an das Spahn-Ministerium Millionen an „Provision“ bekommen haben, weshalb sogar der Spiegel von Korruption gesprochen hat. Solche Vorfälle waren unter Spahn so derartig an der Tagesordnung, dass ich ihn am Ende nur noch als „Bundeskorruptionsminister“ bezeichnet habe.

Der Maskenskandal hatte keine Konsequenzen, weil Bestechung von Abgeordneten in Deutschland legal ist. Wenn Sie neu auf dem Anti-Spiegel sind und das nicht glauben wollen, lesen Sie die Details hier nach. Das Abgeordnetenbestechung in Deutschland legal ist, ist auch allgemein bekannt. Den „Qualitätsmedien“ ist das Thema aber so unangenehm, dass sie es sogar verschwiegen haben, als Merkel die Korruption im Maskenskandal seinerzeit im Bundestag heruntergespielt hat, was Sie hier inklusive Link zu Sitzungsprotokoll nachlesen können.

Auch Jens Spahn ist keineswegs ein Unschuldslamm, was „Qualitätsmedien“ wie der Spiegel ihren Lesern aber auch verschweigen. Spahn hat sich während seiner gesamten Karriere als Politiker bereichert, indem er Firmen gegründet hat, die an seinen politischen Entscheidungen verdient haben, oder indem er Immobilien von einflussreichen Freunden weit unter Preis gekauft hat, Details finden Sie hier. Mehr noch: Sogar Spahns Ehemann, ein Lobbyist, hat Spahns Ministerium überteuerte Masken verkauft.

Aber wenn es um Korruption in der deutschen Politik geht, haben die deutschen „Qualitätsmedien“ keine Fragen und der Spiegel versteckt einen Artikel über einen weiteren Skandal aus Jans Spahns Bundeskorruptionsministerium in der Rubrik „Panorama“, damit politisch interessierte Spiegel-Leser darüber möglichst nicht stolpern.

Der Fall Epstein

Der Epstein-Skandal ist einer der größten Skandale des bisherigen Jahrhunderts. Immerhin besteht der Verdacht, Epstein habe Vertretern der US-Elite, wie zum Beispiel Bill Clinton, minderjährige Prostituierte zugeführt und den Sex sogar heimlich gefilmt. Wenn das stimmt, hätte Epstein tausende belastende Videos mit so ziemlich allen, die in den USA in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und auch Hollywood Rang und Namen haben. Damit hätte Epstein – oder eventuelle Hintermänner – diese Leute in der Hand, was eine praktisch unbegrenzte Macht bedeuten würde.

Das ist natürlich Spekulation, Fakt ist lediglich, dass Epstein minderjährige Prostituierte an Prominente vermittelt hat. Natürlich wird darüber in Deutschland so wenig wie möglich berichtet, wenn sich nicht gerade Prinz Andrew für schlau hält und ein Interview zu dem Fall gibt. Das war ein PR-Super-GAU und sogar die deutsche Presse konnte das Thema Ende November 2019 nicht vollkommen ignorieren.

Was bei der Epstein-Geschichte auffällt, ist, dass die deutschen „Qualitätsmedien“ alles tun, um den Fall herunterzuspielen und dass sie um Gottes Willen nie danach fragen, wer denn eigentlich die Kunden von Epstein waren. Die Frage scheint ein Tabu zu sein, denn meist wird es inzwischen sogar so dargestellt, als habe Epstein zusammen mit seiner Komplizin Ghislaine Maxwell die Mädchen alleine missbraucht.

Offiziell hat Epstein unter mehr als geheimnisvollen Umständen Selbstmord begangen, die Details finden Sie hier. Eigentlich müsste schon sein „Selbstmord“ – ich gehe aufgrund der bekannten Widersprüche davon aus, dass er ermordet wurde, damit er vor Gericht nicht über seine Kunden auspacken konnte – die Medien dazu zwingen, sehr viele unangenehme Fragen zu stellen und den „Selbstmord“ aufzuklären. Aber nichts dergleichen passiert, die Medien stellen keine Fragen und übernehmen die offizielle Selbstmord-These kritiklos.

Im Dezember 2021 wurde Maxwell nicht nur schuldig gesprochen, Epstein bei dem massenhaften Missbrauch minderjähriger Mädchen geholfen zu haben, sondern sie wurde auch wegen Menschenhandel schuldig gesprochen. Aber wieder haben die Medien nicht gefragt, an wen die Mädchen „gehandelt“ wurden.

Jetzt wurde das Strafmaß verkündet: Maxwell muss für 20 Jahre ins Gefängnis. Darüber berichtet der Spiegel ebenfalls in der Rubrik „Panorama“. Artikel zum Fall Epstein veröffentlicht der Spiegel sehr oft in der Rubrik „Panorama“ – offensichtlich sollen politisch interessierte Spiegel-Leser nicht einmal die wenigen Informationen darüber erfahren, die der Spiegel dazu veröffentlicht.

Nun ist es an Ihnen zu entscheiden, ob das Thema Epstein in der Rubrik „Panorama“ korrekt aufgehoben ist, oder ob es – aufgrund der Brisanz des Falles und aufgrund von Epsteins Beziehungen in die höchsten Kreise der US-Regierung – nicht doch in die Rubrik „Politik“ gehört.

Merkel und Obama gehen ins Museum

Angela Merkel ist in Rente und sie ist in die USA geflogen, wo sie mit Ex-Präsident Obama das National Museum of African American History and Culture besucht hat. Davon hat Obama ein Foto auf seinen Twitter- und Instagram-Accounts veröffentlicht und er hat Merkel mal wieder in den höchsten Tönen gelobt.

Das ist alles, mehr ist nicht passiert. Der Spiegel erwähnt noch, dass Merkels Büro die USA-Reise von Merkel bestätigt hat und dass gerade wieder ein G7-Gipfel in Elmau stattgefunden hat, wo Merkel 2015 schon mal G7 veranstaltet hat. Der Spiegel schreibt dazu:

„Am Ende entstand ein ikonisches Foto: Obama saß lässig auf der Bank, Merkel stand mit ausgebreiteten Armen vor ihm.“

Der Spiegel war in all den Merkel-Jahren einer ihrer treuesten Jünger und Verkünder ihrer politischen Meinungen, wenn sie denn mal welche hatte. Und der Spiegel bleibt sich treu und schreibt auch jetzt noch einen freundlichen Artikel über die Dame und spricht von einem „ikonischen“ Foto. Zur Erinnerung: Eine Ikone ist ein Heiligenbild.

Merkel ist für den Spiegel anscheinend so etwas wie eine Heilige, anders lässt sich diese Formulierung nicht erklären. Das ist ausgesprochen verräterisch, wenn man bedenkt, dass die Spiegel-Leser von dem ehemaligen Nachrichtenmagazin erwarten, dass es die Regierung kritisch beobachtet und ihre Fehler und Skandale aufdeckt. Aber seit wann kritisiert man jemanden, den man für regelrecht heilig hält?

Und nun raten Sie mal, wo der Spiegel diesen Artikel, der Null politische Informationen enthält, aber Sankt Angela ein weiteres Mal heilig spricht, veröffentlicht wurde. Sie haben richtig geraten: In der Rubrik „Politik“

Nun liegt es an Ihnen zu entscheiden, ob Sie meiner These zustimmen, dass der Spiegel seine Rubriken bewusst nutzt, um einerseits unliebsame Themen zu verstecken und andererseits genehme Themen beim politisch interessierten Publikum bekannt zu machen.


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