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Regierung betreibt Klimapropaganda in Kinderbüchern

Published On: 1. Juli 2022 16:00

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bringt kostenlose Kinderbücher heraus, die die Ziele der Agenda 2030 propagieren. Und das mit System

Ferienzeit ist Lesezeit. Das denkt sich offenbar auch die Bundesregierung und präsentiert auf ihrer offiziellen Webseite zahlreiche neu erschienene Publikationen, die sich kostenlos downloaden lassen. Darunter befinden sich sogar Kinderbücher. Am 31. Mai 2022 wurde beispielsweise das 32 Seiten umfassende Buch „Sidi hat Ferien!“ veröffentlicht, das ganzseitige farbenfrohe Bilder und nur wenig Text pro Seite enthält. Als Herausgeber wird das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) genannt. 

Hauptperson der Erzählung ist der Schuljunge Sidi, der in Mauretanien wohnt und an seinem ersten Ferientag seinen Großvater in ein Naturschutzgebiet begleiten darf, wo dieser als Parkwächter arbeitet. Dabei erlebt Sidi, wie Schildkrötenbabys schlüpfen, beobachtet Störche, die gerade aus Deutschland ‒ so vermutet der Großvater ‒ gekommen sind, und lernt etwas über die Fischerei. Dank des Nationalparks und der Überwachung der Fischerboote seien nämlich die illegalen großen Fangboote gestoppt worden, sodass es wieder genug Fische für alle Menschen vor Ort gebe. Und natürlich will Sidi, wenn er einmal groß ist, Fischer wie sein Vater werden.

So weit, so gut. Die fröhlichen Figuren wie der immer lachende Großvater sind sympathisch, die Bilder ansprechend gestaltet, und die abgebildeten Tiere wie Pelikane, Mönchsrobben und Flamingos lassen jedes Kinderherz höher schlagen. Ein wenig irritiert lediglich, dass Sidis Mutter Fatima, die in einer als Frauenprojekt deklarierten Fischfabrik arbeitet, an einem großen Topf dargestellt wird und ein Kopftuch trägt. Zwar ist der Überwurf leuchtend grün gefärbt und nur lose über den Kopf gezogen, doch dieses Stereotyp wirft Fragen auf. Was wäre etwa, wenn Fatima ‒ wie es für westliche emanzipierte Frauen schließlich als selbstverständlich gilt ‒ ihre geschlechtliche Identität anders interpretieren, ihr Kopftuch ablegen und ihren Platz am Kochtopf verlassen würde? Wie auch immer: Fatima ist ebenso gut gelaunt in dieser offenbar heilen Welt wie alle übrigen, und in eingefügten Textkästen, die von einem Pelikan präsentiert werden, stehen praktischerweise direkte Hinweise darauf, was die jungen Leserinnen und Leser lernen sollen. Es geht nämlich beispielsweise darum, dass sie Plastikmüll vermeiden und „Einkaufsratgeber von Naturschutzverbänden“ nutzen sollen, in denen sie nachlesen können, „welche Fischarten man ohne schlechtes Gewissen essen kann“. Und wenn sie selbst noch nicht lesen können, übernehmen das ja sicher Mama und Papa gerne für sie. 

Die Kleinen auf die „globale Transformation“ vorbereiten

Eher an die Eltern richtet sich denn auch die Eigenwerbung des BMZ auf Seite 25, in der es bekanntgibt, dass es aktuell „rund 620 Millionen Euro in Projekte im Bereich Meeres- und Küstenschutz und nachhaltiger Fischerei“ investiert. Doch damit nicht genug. Was das Ministerium wirklich antreibt für sein Kindererziehungsprogramm, wird auf den Seiten 26 und 27 offenbar: Hier ist unvermittelt unter der Überschrift „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ‒ Neue globale Ziele für eine bessere Welt“ zu lesen: „In diesem Buch werden die Ziele 1, 2, 13, 14 und 15 vorgestellt.“ Und der treue Pelikan hat die entsprechenden farbigen Kacheln, auf denen insgesamt alle siebzehn Ziele der Agenda abgedruckt sind, mit einem Stift, den er im Schnabel hält, eingekreist: „Keine Armut“, „Kein Hunger“, „Maßnahmen zum Klimaschutz“, „Leben unter Wasser“ und „Leben an Land“.

Wer sich allerdings näher mit der Agenda 2030 beschäftigt, die 2015 von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, stellt schnell fest, dass es sich dabei nicht allein um einen Fahrplan zur Linderung der Not der Armen und Ärmsten der Erde handelt, sondern um die Vision einer idealen Welt schlechthin, die über eine globale Transformation verwirklicht werden soll. Dabei werden utopische Zielvorgaben formuliert, wie beispielsweise die Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Deutschland um mindestens 55 Prozent bis 2030. Auf welche Weise diese Ziele erreicht werden sollen und was das in der Realität auch gerade für die jungen Leserinnen und Leser bedeuten würde, wird ausgeblendet. 

Im ebenfalls 32 Seiten umfassenden und am 20. Mai 2022 erschienenen Kinderbuch „Ein Morgen mit Mojo“ promotet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung immerhin zwei Ziele: „Keine Armut“, „Kein Hunger“. Sie werden diesmal auf Seite 26 von einer niedlichen Maus eingekreist. Im Mittelpunkt des Buchs stehen die Ziege Mojo und das kleine Mädchen Sua, die in Ghana wohnen und auf dem Weg zum Markt in der Stadt Abenteuer erleben. Auch hier trägt die Hirsebrei kochende Mama ein grünes Kopftuch. Dafür kann Onkel Badu, der Mangos anbaut und sich in einem „grünen Informationszentrum“ weitergebildet hat, auf seinem Smartphone sehen, wie das Wetter wird, und Suas Vater freut sich über einen solarbetriebenen Reistrockner. Neben kleinen Rätseln und einem Ausmalbild gibt es in dem Buch auch eine Anleitung zum richtigen Händewaschen. Im Schlusswort an die „Vorleserinnen und Vorleser“ auf den Seiten 24 und 25 informiert das BMZ darüber, dass es „rund 1,5 Milliarden Euro in Projekte der ländlichen Entwicklung und Ernährungssicherheit“ investiert, und es betont: „Mit dem Kernthema ,Leben ohne Hunger ‒ Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme‘ schaffen wir besondere Aufmerksamkeit.“ 

Schon in der Grundschule mit „Klimawandel“ genudelt

Die jüngste Veröffentlichung des BMZ vom 2. Juni 2022 stellt eine Werbung für das staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“ dar: Unter dem Titel „Wo kommt unsere Kleidung her?“ wird die Geschichte von Max erzählt, der neue T-Shirts braucht. Im Klamottenladen überrascht ihn hinter dem Vorhang der Umkleidekabine ein großer grüner Knopf, der ihn auf eine Reise mitnimmt in die Länder, in denen „Anziehsachen“ hergestellt werden. In Bangladesh sieht Max Kinderarbeit und einen durch Chemikalien vergifteten Fluss. Zurück im Klamottenladen, zeigt ihm der grüne Knopf dann T-Shirts mit dem Siegel „Grüner Knopf“, die Max ohne schlechtes Gewissen kaufen kann. Tatsächlich findet er ein Shirt in seiner Lieblingsfarbe grün, und von nun an achtet die ganze Familie auf das Siegel.

Neben diesen Wohlfühlbüchern für Kinder werden auf der Webseite der Bundesregierung auch Materialien für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler bereitgestellt wie etwa „Klimawandel – Informationen für Lehrkräfte“, herausgegeben 2017 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Darin heißt es: „Kinder, die heute in der Grundschule sind, werden die Folgen des Klimawandels in ihrer Lebenszeit erfahren und müssen Gegenmaßnahmen treffen. Daher ist es besonders wichtig, sie schon in der Grundschule an das Thema heranzuführen.“ Und in der Schülerausgabe: „Seit vielen Jahrzehnten erwärmt sich das Klima auf der Erde. Dafür sind hauptsächlich wir Menschen verantwortlich. Wir verbrauchen sehr viel Energie.“

Nun, dann kommt es doch gerade recht, dass die Energie in nächster Zeit sowieso knapp werden wird. Dann können sich die für das Thema Klimawandel sensibilisierten Kinder in Deutschland von Herzen darüber freuen, dass sie frieren dürfen. Denn sie tun es ja für Sidi und Mojo und überhaupt für die Rettung der ganzen Welt. Und wer weiß: Vielleicht dürfen sie gar, wenn sie groß sind, nach Mauretanien oder Ghana auswandern? Wo immer die Sonne scheint und alle Menschen unentwegt lachen! Wo es genug Fische für alle und leckere Mangochips gibt! Und wo zutrauliche Pelikane und Ziegen den Frauen mit ihren fröhlich grünen Kopftüchern beim Hirsebrei-Kochen zuschauen.

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