Umfrage zum Thema Lockdown: Ein Grossteil der Menschen kritisiert starke Einschränkung ihrer Freiheit

Umfrage zum Thema Lockdown: Ein Grossteil der Menschen kritisiert starke Einschränkung ihrer Freiheit

Veröffentlicht am 6. Juli 2022 von LK.

Verhärtet waren die Fronten zwischen jenen Menschen, die sich für Lockdowns ausgesprochen hatten, und jenen, die davon gar nichts hielten. Eine im Daily Sceptic veröffentlichte Umfrage zeigt, wie sich das Meinungsspektrum seit 2020 verändert hat. Im März 2020 hätten beispielsweise 93 Prozent der Briten die Covid-Massnahmen der Regierung befürwortet, und lediglich 4 Prozent seien dagegen gewesen.

Auch im zweiten Pandemiejahr hätten sich immer noch viele Menschen für diese Massnahmen ausgesprochen. Nach monatelangen Abriegelungen und dem Beginn der Geninjektionen habe eine Erhebung vom Juli 2021 ergeben, dass ein Drittel der Briten eine dauerhafte soziale Distanzierung befürworten und fast die Hälfte von ihnen – 45 Prozent – eine dauerhafte Impfpflicht für Reisen unterstützen würde. Ein Grund für diese grosse Zustimmung sei laut dem Portal die Tatsache, dass die Menschen die Risiken von Covid-19 überschätzt hätten (wir berichteten).

Daily Sceptic zitiert den Epidemiologen George Davey Smith und den Statistiker David Spiegelhalter. Diese hatten im British Medical Journal geschrieben, dass es schwierig sei, die Menschen von der Vorstellung abzubringen, dass «wir alle ernsthaft von der Krankheit bedroht sind». Gemäss Smith und Spiegelhalter hat diese Sichtweise dazu geführt, dass die persönliche Angst in ein auffälliges Missverhältnis zum objektiven Todesrisiko geraten ist.

In einer amerikanischen Umfrage vom Dezember 2020 hätten 28 Prozent der Republikaner und 41 Prozent der Demokraten angegeben, dass die Wahrscheinlichkeit, mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, bei 1:1 liege. (Die korrekte Antwort habe damals bei weniger als 5 Prozent gelegen.) Ein Jahr später habe man die Umfrage wiederholt – mit demselben Ergebnis unter den Demokraten.

Nun habe aber eine weltweite Umfrage ein anderes Bild ergeben: Die meisten Menschen denken, dass ihr Land die Freiheiten während der Pandemie zu sehr eingeschränkt hat. Für die Studie Democracy Perceptions Index wurden 52’000 Menschen in 53 Ländern befragt, die 75 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie der Meinung sind, dass «ihre Regierung die Freiheiten der Menschen zu sehr einschränkt» oder nicht.

Wie das nachstehende Diagramm zeigt, stimmte in 50 der 53 Länder eine Mehrheit dieser Aussage zu; die Ausnahmen waren Taiwan, Schweden und China. Daily Sceptic weist darauf hin, dass sich das schwedische Ergebnis offensichtlich dadurch erklären lässt, dass Schweden die Freiheiten sehr viel weniger einschränkt hatte als die meisten anderen westlichen Länder. Enttäuschend sei indes, so der Daily Sceptic, dass die Briten bei dieser Frage auf Platz 5 rangieren. Die westlichen Länder sind laut Daily Sceptic stark in der unteren Hälfte des Diagramms konzentriert. Die ersten sieben Plätze werden dagegen alle von Entwicklungs- oder Schwellenländern belegt.

Das Portal gibt zu bedenken, dass die Teilnehmer der Erhebung auch gefragt wurden, ob ihre Regierung «gut auf die Covid-19-Krise reagiert» habe. In den meisten Ländern hätten die Menschen diese Frage bejaht. Daher könnten die Ergebnisse in der obigen Grafik nicht als Beweis dafür gewertet werden, dass der typische Weltbürger jetzt ein glühender Skeptiker der Abriegelung ist. Ein interessanter Aspekt: Die Befragten kritisierten in diesem Jahr die Abriegelungsmassnahmen des Jahres 2020 schärfer als 2021.

«Insgesamt sind die Ergebnisse ermutigend für diejenigen unter uns, die der Meinung sind, dass Abriegelungen einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die bürgerlichen Freiheiten darstellen. Allerdings ist zu bedenken, dass in den westlichen Ländern die Freiheitsbeschränkung der Bürger als weniger drastisch bewertet wurde. »

Weitere Artikel zum Thema Lockdown finden Sie hier und hier und hier.