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Der Spiegel und die ukrainischen Getreide-Lügen

Published On: 17. Juli 2022 14:34

Der Spiegel meldet mal wieder, Russland würde ukrainisches Getreide „stehlen“. Wie ist die Situation wirklich?

Der Spiegel hat am 16. Juli einen Artikel mit der Überschrift „Südosten der Ukraine – Russlands Verwalter prahlen mit Getreideausfuhr aus besetztem Gebiet“ veröffentlicht, in dessen Einleitung die Leser folgendes erfahren:

„Seit Monaten wirft die Ukraine Russland vor, Getreide zu stehlen. Auf Telegram berichtet nun der Chef der russischen Militärverwaltung von Saporischschja über aktuelle Transport- und Exportpläne.“

Gestohlenes Getreide?

Um der Ukraine Getreide zu „stehlen“ oder zu „rauben“, wie der Spiegel es an anderer Stelle formuliert, müsste das Getreide der Ukraine gehören. Allerdings gehört das dortige Getreide – wie in Deutschland auch – nicht dem Staat, sondern den Bauern und landwirtschaftlichen Betrieben, die es anbauen. Wenn also die Rede davon ist, dass Russland irgendwem Getreide „raubt“, dann müsste Russland den dortigen Landwirten das Getreide „rauben“. Davon ist jedoch nicht einmal in dem Spiegel-Artikel die Rede.

Hinzu kommt, dass ich erst letzte Woche in einem großen landwirtschaftlichen Betrieb im Gebiet Lugansk, also in nicht von er Ukraine kontrolliertem Gebiet, war. Dort haben die Leiter des Betriebs uns die Ernte gezeigt und mitgeteilt, dass Russland ihnen keinerlei Vorschriften macht, an wen sie ihr Getreide verkaufen sollen. Sie verkaufen – wie früher auch – an die Händler, die die besten Preise bieten. Davon, dass ihnen irgendwer ihr Getreide „raubt“ könne überhaupt keine Rede sein.

Mehr noch: Ich habe explizit gefragt, ob sie ihr Getreide in die EU verkaufen könnten, oder ob es ein Einschränkungen gebe. Die Antwort war, dass ihnen niemand irgendwelche Vorschriften macht, an wen sie ihr Getreide verkaufen dürfen. Aus dem Westen, also aus der EU, kämen jedoch keine Anfragen oder Angebote. Daher verkaufen sie ihr Getreide an russische Händler, die es in den Nahen Osten liefern.

Was der Spiegel daraus macht

Der Spiegel stellt es so dar, als sei Russland an der weltweiten Lebensmittelkrise dem weltweit wachsenden Hunger schuld. Das klingt im Spiegel so:

„Die Ukraine war vor dem Krieg einer der größten Getreideexporteure der Welt. Nach Angaben aus Kiew stecken durch den russischen Angriff und die Seeblockade im Schwarzen Meer mehr als 20 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide fest. Erst allmählich gelingt es der Ukraine, alternative Exportrouten zu etablieren.

Weltweit haben sich durch die Unsicherheiten infolge des Kriegs viele Lebensmittel verteuert. Parallel dazu raubt Russland ukrainischen Angaben zufolge in den besetzten Gebieten Getreidevorräte. Moskau bestreitet dies. Bildern des US-Satellitenbetreibers Maxar zufolge haben russische Schiffe ukrainisches Getreide unter anderem nach Syrien verfrachtet.“

Der Spiegel lügt hier gleich mehrfach, denn es gibt keine russische Seeblockade der ukrainischen Häfen. Vielmehr hat Kiew sie selbst vermint und weigert sich, die Minen zu räumen. In Kiew wird offen gesagt, dass die Ukraine keine nennenswerten Weizenexporte zulassen wird, solange Kiew nicht die gewünschten Waffen vom Westen bekommt. Dass Russland eine Seeblockade errichtet hätte oder den Export von ukrainischen Getreide verhindert, war die erste Lüge in diesen zwei Absätzen des Spiegel-Artikels.

Der Spiegel behauptet außerdem, dass sich Lebensmittel „infolge des Krieges“ verteuert hätten. Auch das ist gelogen, denn der Anstieg der Lebensmittelpreise begann als Folge der Corona-Maßnahmen. Gerade bei Lebensmitteln haben die Corona-Maßnahmen, die vor allem der Westen streng umgesetzt hat, massive Folgen. Die dadurch gestiegenen Preise für Lebensmittel sind für die meisten Europäer nur ein Ärgernis, in armen Ländern führen sie jedoch dazu, dass Menschen sich kein oder nicht mehr genug Essen leisten können.

Schon im Sommer 2021 hat die Welternährungsorganisation FAO gemeldet, dass 2021 70 bis 161 Millionen Menschen mehr unter Hunger gelitten haben, als vor Einführung der Corona-Maßnahmen. Die Corona-Maßnahmen haben weltweit allein beim Hunger zu mehr Kollateralschäden geführt, als sie eventuell Menschen vor dem Virus gerettet haben.

Über diese Probleme habe ich schon im Januar, also einen Monat vor Beginn der russischen Intervention in der Ukraine, berichtet. Der Spiegel fabuliert jedoch, Lebensmittel hätten sich „infolge des Krieges“ verteuert.

Es gab in der Tat einen massiven Preisanstieg, nachdem Russland in der Ukraine interveniert hat, aber dieser Preisanstieg ist eine Folge der westlichen Sanktionen, denn der Westen hat Sanktionen gegen viele russische Banken verhängt. Wenn der Westen damit die Bezahlung von russischem Getreide verhindert, muss man sich nicht wundern, wenn Getreide auf dem Weltmarkt knapper und damit teurer wird. In Afrika weiß man sehr genau, wer an all dem Schuld ist. Der Präsident der Afrikanischen Union sagt sehr deutlich, dass das Problem nicht Russland ist, sondern dass es die westlichen Sanktionen sind.

Die dritte Lüge ist in den zwei Absätzen des Spiegel-Artikels ist geschickt eingebaut, denn der Spiegel behauptet, Russland würde Getreide „rauben“, was Russland natürlich bestreitet, weil das Getreide nicht geraubt, sondern ganz normal gehandelt wird. Der Spiegel stellt es aber so dar, als würde Russland den Export von Getreide aus den ehemals ukrainischen Gebieten bestreiten, und um die angebliche Lüge Russlands zu belegen, führt der Spiegel Bilder des US-Satellitenbetreibers Maxar an, die zeigen wie „russische Schiffe ukrainisches Getreide unter anderem nach Syrien verfrachten

Man beachte: Wenn Russland Getreide exportiert und zum Beispiel nach Syrien verkauft, um die dortige – ebenfalls von westlichen Sanktionen geschaffene – Not lindert, dann wird das Getreide „verfrachtet“ – das klingt böse. Der Spiegel könnte zumindest „geliefert“ schreiben, aber es geht dem Spiegel nicht um die Wahrheit, sondern um Propaganda, weshalb der Spiegel sogar für Getreidelieferungen ein negativ besetztes Wort benutzt, wenn Russland Getreide liefert.

Wer benutzt den Hunger als Waffe?

Die Lebensmittelkrise wurde vom Westen verursacht, als er mit den Corona-Maßnahmen Lieferketten zerstört und so auch die Landwirtschaft in vielen Ländern gestört hat. Und der Westen hat die Krise mit den Sanktionen gegen russische Banken, Häfen und Firmen noch verschärft. Aber der Westen wirft Russland vor, daran schuld zu sein und den Hunger als Waffe zu benutzen, dabei ist das Gegenteil der Fall.

Russland hat reagiert und Putin hat verkündet, sein Getreide zukünftig vor allem an bedürftige Länder im Nahen Osten und in Afrika zu verkaufen. Der Westen dürfte (fast) kein russisches Getreide mehr bekommen. Die wahre Sorge des Westens dürfte daher sein, dass er mit seinen Dollars und Euros dieses Getreide nicht mehr kaufen kann, weil es Russland nun wichtiger ist, den bedürftigen Ländern zu helfen, als den maximal möglichen Preis für Getreide zu erzielen.

Und es kommt noch etwas hinzu. Schon am 8. Juni hat die russische Militärverwaltung in den (noch) ukrainischen, aber nun russisch kontrollierten Gebieten erklärt:

„Wir liefern Getreide über die Russische Föderation, die wichtigsten Verträge bestehen mit der Türkei. Die ersten Züge sind bereits durch die Krim in Richtung Naher Osten gefahren. Das war ein traditioneller Markt für die Ukraine“

Im Klartext: Es ändert sich gar nichts, denn die Länder, die das Getreide früher aus der Ukraine bekommen haben, bekommen es auch weiterhin.

Aber darüber hat der Spiegel natürlich nie berichtet.


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