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«Bei dieser Krise kommt alles zusammen»

Published On: 19. Juli 2022 0:07

Veröffentlicht am 19. Juli 2022 von AS.

In Deutschland und Europa zeichnen sich Versorgungsengpässe ab. Grund dafür sind vor allem gekappte Energieverbindungen wegen westlicher Sanktionen gegen Russland. Der Politikwissenschaftler Michael Lüders spricht vom «symbolischen Anfang vom Ende des deutschen Wohlstandes» (wir berichteten).

Der Wirtschaftsprofessor Max Otte meint gar, dass ein neuer Kalter Krieg aufzieht (siehe Video oben). Besonders Deutschland und Österreich würden aufgrund des Ukrainekriegs viele Wirtschaftsbeziehungen verlieren. Die Sanktionen hätten ein «asymmetrisches Profil». Strategisch gehe es nicht darum, die Ukraine zu befreien, sondern Russland zu schwächen.

In der mit der US-Administration verbundenen Denkfabrik Atlantic Council kursiert laut Otte die Meinung, dass im Falle von westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine dies den ersten Stellvertreterkrieg zwischen den USA und China darstellt, denn China stärke Russland im Hintergrund, wobei die Mehrheit der Weltgemeinschaft sich nicht an den westlichen Sanktionen beteilige.

Der Krieg sei, zynisch gesehen, Teil der Lösung, so Otte. Vom geopolitischen Standpunkt der vergangenen 30 Jahre aus gesehen sei die Entwicklung nicht überraschend (siehe Video unten). Bei dieser Krise komme alles zusammen und es entscheide sich, wohin die Welt sich die nächsten 30 bis 40 Jahre hinbewege, sagt Otte:

«Wir gehen gerade durch ein enges Tor, hinter dem eine neue Weltordnung, ein neues Weltsystem steht. Ich kann nur hoffen, dass das eine multipolare Weltordnung sein wird, in der die Europäer sich wieder auf europäische Werte besinnen können.»

Wirtschaftssystem auf der Kippe

Im Moment kippe das gesamte Wirtschaftssystem, so Otte. Im Grunde sei dies eine Entwicklung seit 1987, als der damalige Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, die Schleusen für billiges Geld öffnete. Diese Politik wurde auch während der Finanzkrise 2007/08 verfolgt und in der Corona-Krise fortgeführt. Und über Krieg könne der Staat die Konjunktur immer ankurbeln. Doch nun würden direkte Staatsausgaben und Kredite an spezifische Kriterien geknüpft, zum Beispiel die Zustimmung von Unternehmen zum Green New Deal.

Da man sich durch die Corona-Krise durchaus an staatliche Zwangsmassnahmen gewöhnt habe, könne man leichter unliebsamen Unternehmen den Zugang zu Krediten verwehren, sagt Otte. Elemente der staatlichen Steuerung könnten bei Massnahmen zur Armutsbekämpfung hinzukommen, was nicht gut für die Demokratie sei. Die jetzige Inflation von über acht Prozent in Deutschland sei der höchste Stand seit 1951 (Koreakrieg) – selbst in den 1970er Jahren, die als Jahre der Stagflation gelten, lag sie tiefer. Otte:

«Bei acht Prozent halbiert sich die Kaufkraft alle neun Jahre.»

Digitales Geld sieht Otte in diesem Zusammenhang als reale Gefahr. Dazu müsse Bargeld nicht unbedingt komplett verschwinden, es reiche, die Nutzung einzuschränken, zum Beispiel das Bezahlen mit hohen Beträgen zu verbieten. So stehe trotzdem ein grosser Teil der Transaktionen unter Kontrolle und man könne die Illusion des Bargelds belassen. Politiker haben laut Otte grosses Interesse an digitalem Geld, dann könnten sie nach Bedarf Geld schöpfen, Sondersteuern erheben oder unliebsame Personen ausschalten.

Der Chef des Kreditkarten-Unternehmens Mastercard bezeichnet Bargeld als «Staatsfeind Nummer eins» und plädiert für dessen Abschaffung. Dabei gab der Geschäftsmann zu, dass es dabei nur um den Profit des eigenen Geschäftsmodells geht. Das Netz der Bargeldgegner schafft Anreize für Unternehmen, Bargeld nicht länger zu akzeptieren. Immer wieder wird auch versucht, den Geldscheinen als Keimhorte eine Gesundheitsgefahr anzudichten. Was man gegen die Bargeld-Verbannung tun kann, beschreibt Hakon von Holst in diesem Rubikon-Artikel.

Deutschland verliert Exportüberschuss

Wie sehr die Sanktionspolitik gegen Russland die westlichen Länder selbst trifft, zeigt ein Blick in die Exportstatistik. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft verlor im Mai beinahe ihren Exportüberschuss. Krieg, Inflation, Energiekrise und kaputte Lieferketten würden den Niedergang des erfolgreichen deutschen Geschäftsmodells beschleunigen, schreibt der Finanzfachmann Marc Friedrich in einem Beitrag:

Der Exportüberschuss hat sich pulverisiert auf nur noch marginale 0,5 Milliarden Euro im Mai. Damit ging der Handelsbilanzüberschuss in den ersten fünf Monaten 2022 um 70,7 Prozent zum Vorjahr zurück.

Die grosse Frage laute nun: «Wer soll in Zukunft der Zahl- und Transfermeister in Europa sein, um die EU und den Euro zu retten?» Friedrich sieht Deutschland in dieser Rolle nicht mehr in der Lage, weil die Zerstörung der industriellen Basis der Wirtschaft durch politische Fehlentscheide voranschreite.

Derweil verdiene Russland durch den Verkauf von Öl und Gas so viel wie noch nie. In den EU-Raum wird zwar seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine weniger russisches Öl verkauft, doch die zusätzlichen Abnahmen durch China oder Indien überkompensieren den Verlust (siehe Grafik).



Quelle: friedrich-partner.de

Besonders leidet zum Beispiel die Automobilindustrie, eine der wichtigsten Branchen der deutschen Wirtschaft. 2021 ist die Produktion um knapp zwölf Prozent gesunken, um jetzt im ersten Halbjahr 2022 noch einmal knapp drei Prozent im Vorjahresvergleich zu verlieren. Das derzeitige Niveau ist das tiefste seit über 35 Jahren (siehe Grafik).



Quelle: friedrich-partner.de

China kommt die Talfahrt der deutschen Autoindustrie gelegen und nimmt keine Rücksicht auf das Klima, wenn es darum geht, Deutschland als Auto-Nation abzulösen. So hat China die Steuer für den Erwerb von Verbrennern halbiert und erhofft sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber elektrischen Antrieben, die den steigenden Bedarf in naher Zukunft nicht alleine decken können, schreibt Prof. Alexander Görlach bei Focus:

Auf Bewegungen ausserhalb der Volksrepublik, vor allem im Autobauerland Deutschland, schnell zu reagieren, mag sich für die chinesische Automobilindustrie auszahlen. Sollte die Europäische Union aus der Entwicklung und der Produktion von Verbrennungsmotoren aussteigen, stünde China bereit, diese durch neueste Verbrennungsmotoren «Made in China» zu ersetzen.

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Mehr zu Max Otte bei Transition News:

  • Artikel: «Corona ist ein gigantisches Förderprogramm für Jeff Bezos und Bill Gates», 20. April 2021

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Zur Person:

Prof. Dr. Max Otte (Jahrgang 1964), Promotion an der Princeton University, Professuren an der Boston University, der Hochschule Worms und der Karl-Franzens-Universität Graz. Otte ist unabhängiger Fondsmanager, Leiter des Instituts für Vermögensentwicklung in Köln, Wirtschaftsanalyst und Publizist. Er hat mehrere Bestseller zu Wirtschafts- und Kapitalmarktthemen veröffentlicht. Das Magazin Cicero kürte ihn 2019 zum Aufsteiger des Jahres unter Deutschlands Intellektuellen.

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Buch-Hinweis:



Max Otte: Die Krise hält sich nicht an Regeln. 99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash. FBV, München 2021. ISBN 978-3-959-72460-9, 251 S., € 20,00. Auch als E-Book erhältlich.

Weitere Infos und Bestellung hier.

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