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Leserbriefe zu „US-Putsche: Das Bolton-Interview entlarvt auch deutsche Medien“

Published On: 21. Juli 2022 10:00

Tobias Riegel kommentiert hier die Medienreaktionen auf ein Interview des ehemalige US-Sicherheitsberaters John Bolton. Dieser habe in einem CNN-Interview mit Putschversuchen im Ausland geradezu geprahlt. Medien wie etwa der „Spiegel“ seien bemüht, „sich von Boltons Aussage zu distanzieren, indem er sich überrascht von den Inhalten zeigt, obwohl diese Inhalte sehr vertraut sein müssten“. Manche große Medien hätten „solche US-Einmischungen oft freundlich begleitet und sich oft geweigert, die jeweils in anderen Ländern hochgeschriebenen Unruhen als Putschversuche einzuordnen“. Verdeutlicht wird das an den Beispielen in der Ukraine 2014 und in Venezuela 2019. Abschließend ist die Leserschaft um ihre Einschätzung über die Rolle der Medien und der USA gebeten worden. Zahlreiche Leserbriefe mit interessanten Eindrücken und Erkenntnissen haben wir erhalten. Danke. Hier eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

ich kann Ihnen da nur zustimmen!

Was für eine Heuchelei! Und das ganze beschränkt sich ja nicht nur auf die beiden Komplexe Venezuela und Ukraine.

Tatsächlich, die US Administration beteiligt sich an Umsturzversuchen, und das global, und das seit vielen Jahren.

Der Spiegel ist ein reines Propagandaorgan.

Was ich nicht verstehen kann, dort arbeiten vermutlich hunderte Redakteure und Journalisten, und viele davon werden nicht dumm sein. Wie kann es sein das die sich komplett an diesem journalistischen Offenbarungseid sang- und klanglos beteiligen?

Schönen Gruß!

Alexander Langenhagen

2. Leserbrief

Die Rolle Deutschlands beim Putschversuch in Venezuela sollte nicht verborgen bleiben. Anfang Februar 2019 rief die bundesdeutsche Regierung Guaidó zum “legitimen Interimspräsidenten” Venezuelas aus. Außenminister Maas rechtfertigte das deutsche Vorgehen laut Deutschlandfunk (Dlf) so:

„Gäbe es diesen internationalen Druck nicht, müsste man möglicherweise befürchten, dass Maduro schon längst das Militär eingesetzt hat. Und um das zu verhindern ist es notwendig, den internationalen Druck hochzuhalten, und das tun wir heute durch die Entscheidung, die wir getroffen haben.“

Zwei Tage nach der Erklärung, am 06.02.2019, traf der deutsche Außenminister den US-Putschisten Bolton. Der Dlf formulierte das so: „Am Mittwoch will Maas am Rand der Anti-IS-Konferenz in Washington mit John Bolton, dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, zusammenkommen.“ Man wird sich denken können, wer der Befehlsempfänger in diesem Gespräch war.

Liest man diverse Artikel in den Mainstream-Medien nach, hatte Deutschland innerhalb der EU eine treibende Rolle, den legitimen Präsidenten zu stürzen, bzw. die Interessen der USA zu befriedigen. Allerdings nicht mit vollem Erfolg. Der Europäische Rat hat Guaidó nie als Interimspräsidenten anerkannt, da nicht alle EU-Staaten der deutschen Venezuela-Politik folgten.

Im Januar 2021 kam die europäische Kehrtwende. Die Außenminister stuften Guaidó zum “wichtiger Akteur” und “privilegierter Gesprächspartner” herab. Mit anderen Worten: Man hat ihn fallen lassen, allerdings mit dem Hinweis, dass die vorausgegangen Wahlen im Dezember 2020 eine “vertane Chance für die Demokratie” gewesen seien, da es kein nationales Einvernehmen über die Wahlbedingungen gegeben hätte. Andrej Hunko (Die Linke) formulierte das am 25.01.2021 anders: „Die Bundesregierung hatte auf Beibehaltung der völkerrechtswidrigen Anerkennung gedrängt, ist aber zum Glück gescheitert.“

Rudi Brenzinger

3. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten, 

“unsere” Medien sind ganz klar von transatlantischen Interessenmachern untergraben und zwar fast ausnahmslos. Das man im Spiegel, der Bildzeitung für Abiturienten, die Aussagen Boltons für überraschend hält, ist reine Propaganda. Wer sich nur fünf Minuten mit US-Außenpolitik beschäftigt weiß, dass illegale Putsche zum Standard gehören. Menschenrechte und Demokratie interessieren dabei niemand. Kritische Auseinandersetzung damit findet in den Massenmedien 0,0 statt. Unsere Regierung handelt aber genauso. Die illegale Guaido – Regierung ist durch die BRD quasi sofort anerkannt worden. Ich glaube man fände es andersrum wesentlich weniger lustig, wenn die AfD illegal von heute auf morgen den neuen Kanzler ausruft und alle möglichen Staaten dies sofort anerkennen. Diese illegale Einmischung unserer Regierung wird von den Medien 100% gedeckt. 

Mit freundlichen Grüßen,

Helge Dietrich 

4. Leserbrief

Sehr geehrter Empfänger,

Das ist doch keine Frage 

Hawai Philippinen Italien Iran Chile Guatemala Ukraine… wo eigentlich nicht?

Mit freundlichen Grüßen

Koch

5. Leserbrief

Was sagen unsere Leser:

Evo Morales hat es doch gut ausgedrückt: “die USA ist der schlimmste Feind der Demokratie”. Es fehlt nur das Wort „weltweit“.

Wann wirft Deutschland die Amerikaner endlich aus dem Land? Wegen der hier stationierten Atomwaffen und Militärbasen sehr schwierig, es ginge nur in einer konzertierten europäischen Aktion. Der einzige, der Europa hätte helfen können, ist Putin. Und den verprellen wir gerade. Er hatte ja Deutschland die Hand entgegen gestreckt. Wenn Deutschland sie angenommen hätte, hätte es hier einen von den USA organisierten Putsch gegeben! 

P R O F. h.c.mult.* H E L M U T  L A N G E R

6. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten-Redaktion ,

 

was ich als Leser hinsichtlich der Putschversuche sage?! Nun vor einigen Tagen habe ich auf das Buch von John Perkins  hingewiesen. Dort sind Machenschaften – Putschversuche  – die Art und Weise wie alles funktioniert –  ausführlich beschrieben. Kann ich wirklich nochmals empfehlen. —–Leider kann ich mit meinen fast 80 Jahren l nicht ausführlich schreiben, weil ich  einen Freund pflege und dadurch meine  Zeit  stark eingeschränkt ist. Sorry.!

Dem Redaktionsteam weiterhin viel Erfolg.

Sonnige  Sonnabendgrüsse von Marlies

7. Leserbrief

Spätestens seit Udo Ulfkotte (“Gekaufte Journalisten”) ist bekannt, dass es in den Leitmedien Journalisten gibt, die für diverse großzügige Gefälligkeiten das schreiben oder “berichten”, was die Verbindungsagenten US-treuer Geheimdienste ihnen diktieren.

Maidan 2014, Venezuela 2019, Weißrussland 2020: nirgendwo steckten hinter der Berichterstattung begeisterte aber naive Journalisten, die hofften, dass da mutige Demokratiebewegungen autokratische Machthaber verjagen. Alle wußten über das infame Spiel der US-NGOs und – Geheimdienste Bescheid und haben bereitwillig mitgespielt und bei der nächsten Gelegenheit werden sie es wieder tun.

Journalisten der Leitmedien, also Kleber & Co = entsetzliche Huren der transatlantischen Eliten!

Es grüßt

Peter Werner

8. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion Leserbriefe/Nachdenkseiten,

die Scheinheiligkeit und Doppelmoral deutscher Medien, ob in privater oder öffentlicher Hand, ist mittlerweile schlicht unerträglich!

Ob nun der Umsturz in der Ukraine, im Jahr 2014, wo über Ermittlungen zu den Toten vom Maidan (Siehe bsw. den möglichen “Einsatz georgischer Scharfschützen”) nur zögerlich und zurückhaltend berichtet wurde. (Kann mich in diesem Zusammenhang auch noch an eine TV-Dokumentation in der ARD erinnern, die leider nur einmal unter der Woche zu nachtschlafender Zeit ausgestrahlt wurde.)

Oder der aktuelle Ukraine-Krieg, mit seiner absolut einseitigen Berichterstattung! (Ein gutes Beispiel ist in meinen Augen der abberufene Botschafter… Vergleicht man im Hinblick darauf die US-amerikanische Begründung für den 2. Irak-Krieg, mit einigen hunderttausend zivilen Opfern, und den von Russland genannten Grund für ihre “Spezialoperation” in der Ukraine, müsste man, alleine der Fairness halber, feststellen: Im Irak wurden niemals Massenvernichtungswaffen gefunden, im Dienste der Ukraine ist zumindest ein bekennender, und glühender Fan eines faschistischen “Nationalhelden” identifiziert! Abgesehen von der durch den damaligen Kanzler verweigerten Unterstützung für den 2. Irak-Krieg kann ich mich an keine darüber hinaus gehenden Maßnahmen gegen unsere “Freunde” jenseits des Atlantik erinnern, geschweige denn an geschlossene Sanktionen seitens der europäischen Union.)

Oder die allgegenwärtige Propaganda zum ersten “Krieg” auf europäischem Boden seit dem 2. Weltkrieg!

Ist das Gedächtnis unserer Medienschaffenden wirklich so eingeschränkt dass sie den Krieg im ehemaligen Jugoslawien völlig vergessen haben? Sorry, ich bemerke gerade, mir ist kurzzeitig entfallen, da ging es ja darum einen “Völkermord” zu stoppen, und abgesehen davon haben ja die “Guten” militärisch eingegriffen! Ok, wie sich später heraus stellte waren zumindest einige “Beweise” lediglich Fake, eventuell erinnert sich ja doch noch der ein oder andere an das berühmte Maschendrahtzaun-Foto das seinerzeit von der Rot-Grünen Regierung als Beleg für mögliche “Konzentrationslager” präsentiert wurde? Interessanterweise war die Ausgangslage für diesen Konflikt zwischen Serbien und seiner abtrünnigen “Teilrepublik” grundsätzlich vergleichbar mit dem Ukraine-Desaster. Allerdings wurden damals nicht die “Separatisten” sanktioniert, sondern die auf Gebietserhalt sinnenden Serben.

Die Liste möglicher Beispiele ist eigentlich unglaublich lang… (Chile, Korea, Vietnam, Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Venezuela, Bolivien, Jugoslawien, Libyen usw., usw.!)

Was mich wirklich sprachlos macht ist die scheinbare Geschlossenheit von Medien und Politik mit der wir derzeit in ein mögliches, wirtschaftliches und soziales Desaster gesteuert werden, über deren Ausmaß sich, zumindest aktuell, noch kaum jemand wirklich Gedanken zu machen scheint.

Dazu könnte man noch einiges schreiben, ich habe mittlerweile allerdings die Hoffnung verloren dass es irgend etwas ändern oder bewegen könnte. (“Gegen” Corona sind deutschlandweit einige Zehntausend Menschen auf die Straße gegangen, ob nun aus Gründen durchaus berechtigter Kritik an zum Teil sinnlosen bis kontraproduktiven Maßnahmen, oder wegen eher esoterischer Befürchtungen, wer möchte schon gerne zur Echse “gespritzt” werden!? Aber jetzt, da wir auf Verwerfungen ungleich größeren und ungewisseren Ausmaßes zusteuern, geschieht spürbar nichts… Die meisten wollen nicht einmal darüber sprechen.)

MfG,

GP

9. Leserbrief

Guten Abend!

Sehr treffend ist Ihr Begriff von der „gespielten Naivität“ in der Berichterstattung, und dass zudem solche Einmischungen der USA weiterhin im Licht der Vermutung dastehen. Der „Beweis“ kann sozusagen niemals erbracht werden, als wäre er ein mathematisches Phänomen, das nur im Unendlichen verwirklicht gedacht werden kann, so dass es niemals mit zum Fundament des Nachdenkens werden soll. Auch die Bezeichnung „Prahlerei“ für die Darstellungen Boltons scheint ganz richtig, aber für derlei Empfindungen des gesunden Menschenverstandes -gemütes gibt es in Spiegelsicht keinen Raum, wohl aus Blindheit, Kalkül, Parteilichkeit bzw. einem Wechselspiel davon.

Vielen Dank für Ihre Artikel, die mein Empfinden oft treffen, die aber die damit zusammenhängenden Gedanken und Formulierungen so gut herausarbeiten.

Grüße

H. Heublein

10. Leserbrief

Das Bolton-Interview stellt nicht nur die hiesigen Leitmedien bloß, sondern auch unser politisches Personal. Heiko Maas, unser damaliger Außenminister, hat noch, bevor er sich vorm Schlafengehen die Zähne geputzt hat, die Putsch-Marionette als neuen Präsidenten anerkannt. Ich kann nur den Kommentar des Sprechers des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, bestätigen. Er sagte, Boltons Eingeständnis sei keine Überraschung. Sie zeige einfach, dass der Sturz der Regierungen anderer Länder “zur Standardpraxis der US-Regierungen” gehört. Könnte es sein, dass Frau Baerbock an diese Praxis gedacht hat, als sie kürzlich diesen Satz vom Stapel ließ: “Immer wieder wird demonstriert, dass, wenn es um die eigenen Interessen geht, Regeln nicht unbedingt zu gelten haben.”?  Wohl kaum. Sie hat für den Satz die Passivform gewählt, wen aber die westlich wertebewusste Außenministerin gemeint hat, muss ich nicht betonen.

Hans Schoenefeldt

11. Leserbrief

Ich nehme jetzt mal nur Bezug auf Syrien und Ukraine . Der Syrienkrieg ist mit den Worten vom damaligen Franz. Außenminister Roland Dumas erklärt ; ” Bei einem Besuch in England wurde ihm 2 Jahre vor Kriegsbeginn mitgeteilt,  das man in Syrien Krieg machen wird!  Im Verlauf des Krieges mehrten sich die Hinweise ; die US Friedensbewegung kehrte in die USA zurück und behauptete , das alles über Syrien in der westl.Welt gelogen war, daraufhin begab sich die Kongressabgeordnete Major Tulsi Gabbard ( hochdekorierte Irak Veteranin ) nach Syrien  und erkannte die Lügen . Sie war jeden Tag in Talkshows und bettelte; bitte Präsident Obama hören Sie auf Terroristen zu bewaffnen . 3 Sterne General Michael Flynn   damals Chef vom militärischen Geheimdienst  DIA behauptete öffentlich,  das die USA Terroristen bewaffnen in Syrien ! Senator Oberst Richard Black jetzt exsenator behauptete , das gleiche und äußerte sich vor kurzem , das die Ukraine geputscht und die Nazis bewaffnet und ausgebildet wurden um diesen Krieg hervorzurufen . Der Maidan und Syrien im Gleichklang ; Am Anfang Diktator schiesst auf sein Volk ! Habe jetzt nur  hohe Militär Personen aufgeführt,  weil diese Kontakte ins Militär und Geheimdienst haben !

Von unserem Leser A.H.

12. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS-Team,

 

am 6. Juni 2022 berichtete eine Journalistin Boese vom Amerika-Gipfel auf tagesschau.de. Seinerzeit schrieb ich folgende Mail an tagesschau.de:

Sehr geehrte Frau Boese,

 

in Ihrem Artikel bezeichnen Sie Kuba, Nicaragua und Venezuela (und ausschließlich diese) als autoritäre Staaten auf dem amerikanischen Kontinent. Bei den Vorwürfen gegen diese Länder findet sich nicht ein einziges Mal das Wort “angeblich”. Dieses nutzen Sie jedoch in folgender Passage:

“So verurteilt Ortega die angeblich “interventionistische, tyrannische, imperialistische und terroristische Politik der USA”.”

Lesen Sie auch zuweilen Bücher? Dann empfehle ich Ihnen z. B. Bernd Greiner “Was die USA seit 1945 in der Weltgeschichte angerichtet haben”. Dort ist u. a. zu lesen (S. 7):

“Keine andere Nation ist seit 1945 derart rabiat aufgetreten. Die Vereinigten Staaten haben mit Abstand die meisten Kriege geführt, wiederholt Angriffskriege vom Zaun gebrochen und das Völkerrecht mit Füßen getreten, sie geben heute noch das meiste Geld für Rüstung aus und unterhalten weltweit mehr Militärstützpunkte als alle anderen Staaten zusammen, sie sind einsamer Spitzenreiter beim Sturz missliebiger, auch demokratischer Regierungen.”

Da frage ich mich doch allen Ernstes, wie kommt der Ortega nur auf solch einen Blödsinn. Oder da ist bei Oliver Stone / Peter Kuznick zu lesen:

“Die Ängste, welche die USA bei anderen auslösen, sind keineswegs zu unterschätzen. So räumte 1996 der inzwischen verstorbene Politologe Samuel Huntington ein: “Der Westen eroberte die Welt nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen oder Werte oder seiner Religion, (…) sondern vielmehr durch seine Überlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt. Oftmals vergessen Westler diese Tatsache; Nichtwestler vergessen sie niemals.” Stone und Kuznick schreiben weiter: “Weil wir siegen, haben wir recht, und weil wir recht haben, sind wir die Guten.” (S. 323 und S. 325). Gut, dass der Westen und seine Führungsmacht USA wenigstens von Afrika die Finger lassen (heise.de/tp/features/Wie-die-Nato-ihren-Einfluss-in-Afrika-ausdehnt-7132168.html) und gut, dass sie über so gut Freunde verfügen, die ihr Land superdemokratisch führen (heise.de/tp/features/Moral-und-Realpolitik-Saudi-Arabien-wieder-top-7131771.html) und für ihre friedliebende Außenpolitik bekannt sind.

Möglicherweise schauen Sie mal in ein Buch von Noam Chomsky, Wendy Brown oder Jean Ziegler. Auch da werden Sie sicherlich feststellen. dass Ortega (unabhängig davon, was man von ihm halten mag) mit seinen Äußerungen selbstverständlich völlig daneben liegt. Ich denke, die Liste ließe sich weiter vervollständigen. Gut, dass wir Journalisten haben, die uns einen unverstellten Blick auf die Welt öffnen, die von Mexiko-City aus genau wissen, was in anderen Teilen der Welt so vor sich geht.  

 

Eine Antwort habe ich, wie erwartet, nicht bekommen. Das jüngste Interview von Herrn Bolton beweist ja schließlich auch, dass ich Unrecht hatte und die Tagesschau sich diesen Schuh nicht anzuziehen braucht.

 

Beste Grüße

GR

13. Leserbrief

Liebes Nachdenkenteam,

betrachtet man die Welt als das was sie wirklich ist, nämlich ein Planet, der sich Erde nennt und den Menschen durch seine einzigartige Atmosphäre, Natur und Umwelt, überhaupt erst seine Existenz ermöglichte und immer noch ermöglicht, kommt man schnell auch zu der Erkenntnis und zur Fragestellung: “Muss die Menschheit auf dem Planeten Erde, überhaupt in Staaten leben, um existieren zu können?”  Eigentlich nicht, aber warum tut sie es immer noch?  Wird sie von den Staaten selbst, so mein Eindruck, nicht regelrecht dazu gezwungen, in Staaten zu leben?  Würden Putsche und Putschversuche und die in diesem Zusammenhang heuchlerischen Medien, sich durch das Bekenntnis der gesamten Menschheit, nur noch die Erdbevölkerung zu sein, was sie realistisch betrachtet, ja auch ausschließlich ist, damit nicht auch automatisch in Luft auflösen? Warum besitzt die Menschheit immer noch nicht diesen Horizont und begreift sich selbst nur noch als Erdenbürger?  Warum muss sie sich unbedingt, immer noch, fein säuberlich, in nationalstaatliche Schubladen sperren lassen?  Warum hält sie überhaupt noch immer daran fest, wenn es doch gar nicht möglich ist, sich diesen Planeten mit all seinen für die gesamte Menschheit von existentieller Wichtigkeit und Bedeutung seiender Natur, Umwelt und seinem Klima, so  in nationalstaatliche Häppchen zu schneiden, dass die westliche Welt wie sie es bisher gewöhnt ist, die allergrößten und bessten Happen  abbekommt und der Rest der Menschheit wie immer das Nachsehen zu haben hat?  Was ist prinzipiell für die Menschheit so schwer, sich als das zu sehen was sie wirklich ist, ein Großes und Ganzes? Was ist nicht daran zu verstehen, dass die ständige Spaltung der Menschheit, durch entsprechende Kräfte und Maßnahmen, prinzipiell nur diesen Kräften von enormem Nutzen ist, aber auf gar keinen Fall der Menschheit in ihrer Gesamtheit, als Bevölkerung dieses Planeten und als Erdenbürger?

Fragen über Fragen ich weiß. Es ist allerdings längst an der Zeit, als Menschheit oder auch als Erdenbürger und eben nicht mehr nur als Staatsbürger, sich diesen Fragen zu stellen!  Was will der Westen eigentlich mit all den Menschen tun, die er sich zu seinen Feinden auserkoren hat, die er sich immer wieder selbst im Außen, sucht und auch immer wieder findet, um ihnen lediglich die Schuld an seinem eigenen kläglichen Versagen zu geben? Wie viele dieser Sündenböcke will er eigentlich noch durch seine Dörfer und Städte treiben, völlig ungeachtet der Tatsache, dass es sich dabei um Menschen handelt? 

Wohin sollen denn all diese Menschen, die der Westen als seine Feinde bezeichnet? Was hat der Westen denn mit ihnen vor, wenn er nicht mit ihnen zusammen auf diesem Planeten leben will?  Ich habe Angst, sehr, sehr große Angst, vor der möglichen Antwort, auf diese Frage, weil  sie sich durchaus in die Richtung der Wannseekonferenz bewegen könnte!  So etwas darf niemals mit dem Rest der Menschheit, außerhalb der westlichen Welt, passieren und dafür stehe ich als Mensch auch ein! Es ist ungeheuerlich und skandalös, welche Pläne der Westen schon allein mit seinen Sanktionen hat! Wer sich mit solchen Methoden noch mit Demokratie brüstet, betreibt längst Hochverrat an ihr!

Liebes Nachdenkenteam,

all das sind meine Gedanken zu den Werten des Westens, auch schon deshalb, weil ich ehemaliger DDR Bürger bin und in der DDR ausgebildet wurde. Natürlich auch mit entsprechendem Wissen über Demokratie, entgegen der westlichen Behauptungen, dass das nicht so wäre! Uns Schülern, wurde z. B. die Beweisführung das es sich im Westen auf Grund des Vorhandenseins dieser Wirtschaftsform, nicht um eine Demokratie handeln kann, im Unterricht nahegelegt! Mir ist es daher völlig egal, wie der Westen sich selbst sieht! Von Außen und mit Abstand betrachtet, handelt es sich nicht um eine Demokratie, schon allein wegen der völlig unterschiedlichen Wertevorstellungen dieses Wirtschaftsmodells und der Demokratie selbst! 

Mit freundlichen Grüßen 

Irina Trappe-Hanel 

14. Leserbrief

Passiert nicht schon seit einiger Zeit das Gleiche in Russland mit Navalny !?

Von unserer Leserin B.B.

15. Leserbrief

Werter Herr Riegel,

Politiker wie Bolton sind anscheinend davon überzeugt, dass es sich bei US-Amerikanern um Gottes auserwähltes Volk handelt, welches das Recht und die Pflicht hat, die Welt nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Als Anwalt muss er jedoch wissen, dass in der UN-Charta die Regeln über das friedliche Zusammenleben der Völker niedergelegt wurden. Sie nicht zu beachten, bzw. sich einfach darüber hinwegzusetzen, kann nur als formidable Hybris bezeichnet werden!

Der Regierungsberater mehrerer Präsidenten hat in Vietnam gedient und als Soldat verinnerlicht, dass es Völker mit einer falschen politischen Gesinnung gibt, die man ausrotten muss, und dass nur die USA und ihre Alliierten die richtige Gesinnung haben. So erklärt sich, dass das kommunistische Nordkorea und Vietnam in die Steinzeit zurückgebombt wurden und durch das Entlaubungsmittel Agent Orange Krebserkrankungen, Schäden im Erbgut mit missgebildeten Kindern resultieren.

Sakrosankt ist den US-Regierungen der Kapitalismus, der die Prärogative der Oligarchie zementiert und angeblich bedroht fühlen sie sich von Regierungen, selbst kleinster Länder wie Cuba, die eine kommunistische oder sozialistische Staatsform praktizieren, um eben die Machtverhältnisse zu überwinden, von denen stets die Reichen profitieren. Auch hier ist die UN-Charta eindeutig! Auf die Untersuchung von US-Kriegsverbrechen in Afghanistan der Chefanklägerin des ICC, Fatou Bensouda, reagierte die US-Regierung mit Sanktionen gegen sie!

Wenn das eigene Verhalten nicht mehr argumentativ begründbar ist, werden moralische Kategorien von gut und böse eingeführt. An dieser Stelle möchte ich an George W. Bushs axis of evil … erinnern, durch die mittlerweile auch hier der Debattenraum zur Angströhre verengt wurde. Seit 1945 hat das Imperium ca. 500000 Millionen Menschen durch illegale Angriffskriege getötet, oder waren indirekt durch Putsche beteiligt. In Afrika, in Vorder- und Hinterasien, Mittel- und Südamerika, wofür sie nie zur Verantwortung gezogen wurden.

Seit 9/11 haben sie mehrere illegale Kriege geführt, vor allem in sozialistischen Ländern mit einer muslimischen Bevölkerung. Darunter Afghanistan, Irak, Libyen, Serbien, Somalia, Syrien. Auch hier zeigt sich wieder, dass es den christlichen Gotteskriegern nicht reicht ein Volk militärisch zu besiegen, sondern man will es vernichten! Ist es Zufall, dass Munition mit abgereichertem Uran eingesetzt wurde, woraus Schäden am Erbgut entstehen, die nicht nur für Missbildungen von Neugeborenen verantwortlich sind, sondern darüber hinaus auch für sehr viele Krebserkrankungen?

Ich erinnere mich noch gut an den regime-change in der Ukraine und meine Empörung über die Haltung unserer Leitmedien dazu. Insbesondere die Artikel des Spiegels brachten mich so sehr auf, dass ich ihn seither nicht mehr lese. Ferner habe ich negative Erfahrungen in einem Englischkurs der VHS gemacht. Ein Dozent aus Neuseeland hat die Studenten durch seine Sicht der Dinge und seine antirussische Propaganda, nebst perfiden Lügen über den russischen Präsidenten indoktriniert, und ich stand allein und wurde wegen meiner konträren Meinung gemobbt!

Auch den versuchten Umsturz in Venezuela habe ich in Erinnerung. Sie folgen ja dem gleichen Schema. Falsche Anschuldigungen wegen Wahlfälschungen, Intervention der USA und gegen den amtierenden Präsidenten wird ein Gegenkandidat aufgestellt und vom Westen anerkannt. Gegen Nicolas Maduro wurde Juan Guidó installiert, der vergeblich zum Putsch aufrief. Es gab eine versuchte US-Invasion und einen abgewehrten US-Drohnenangriff auf Maduro. Skandalös finde ich, dass die Bundesregierung bis heute den Kandidaten der USA anerkennt.

Mit solidarischen Grüßen

Karina Harris

Charta der Vereinten Nationen und Statut des Internationalen Gerichtshofs (PDF)

16. Leserbrief

Sehr geehrter Tobias Riegel,

 

vielen Dank auch dafür, dass Sie die gute Gelegenheit von John Boltons freimütigem Geständnis gegenüber dem TV-Sender CNN aufgegriffen haben, als Bolton sinngemäß sagte, er halte es nur für einen spontanen und unüberlegten Fehler seitens seines ehemaligen Chefs Donald Trump, den Sturm seiner Anhänger auf das Capitol angezettelt zu haben. Er seinerseits habe sich an Aufständen in anderen Ländern beteiligt und wisse daher, wieviel Arbeit und Vorbereitung so etwas koste… Ja, und ich pflichte Ihnen bei, wenn Sie sagen, es sei eher überraschend, dass Journalisten vom “Spiegel” davon “überrascht” worden sein wollen. Sowohl Vertreter lateinamerikanischer Länder, wie auch die Russlands und Chinas haben natürlich schon kundgetan, dass John Bolton ihnen damit nur bereits bekannte Tatsachen ausspricht und wie wenig “überrascht” sie vom Inhalt seiner Aussage seien.

2001 veröffentlichte bspw. der US-Historiker und ehemalige Mitarbeiter des State Department William Blum anlässlich “9/11” seine Liste von US-Interventionen mit “A Short History of US-Interventions”. Bis zu seinem Tod etwa 2013 führte Blum seine unermüdliche aufklärende Öffentlichkeitsarbeit über seine Bücher und seinen Blog im Internet, “Anti-Empire Report” fort. Aber der wurde natürlich von unseren vasallentreuen Journalisten ignoriert. Die Grundlage dieser US-Außenpolitik erfuhr bspw. ich 2003 in “dissidentvoice” über ein dort geführtes Interview mit dem US-Finanzwissenschaftler Edward Herman, siehe unten den Ausschnitt daraus und meine damalige Übersetzung des Zitates von George Kennan.

In den ’50ern wütete in Kuba das zugunsten der US-Fruit-Companies eingerichtete Batista-Regime, das 20.000 Tote und Verschwundene kostetete und dann die Kubanische Revolution auslöste. Kuba wird bis heute gezwungen, weiter um seine Selbständigkeit und auf Partizipathie angelegte sozialistische Demokratie zu kämpfen.

In Guatemala in den ’50ern musste der demokratisch gewählte Arbenz Guzman vor den Massakern der von der CIA angeheuerten Schergen ebenfalls zugunsten der US-Fruit-Company außer Landes fliehen. Bis heute ist das Land unbefriedet.

 

Die Liste ist lang. Dankenswerterweise empfahlen die NachDenkSeiten neulich noch das Buch von Noam Chomsky und Marv Waterstone, “Konsequenzen des Kapitalismus – Der lange Weg von der Unzufriedenheit zum Widerstand”. Wie ich gerade feststelle, lohnt es sich wirklich, es zu lesen.

Meine Hoffnung ist immer noch, dass es sich am Ende doch lohnt, nicht damit aufzuhören, sich die Finger wund zu tippen.

 

Mit Dank für Ihre Arbeit

und herzlich-solidarischen Grüßen

Johanna Michel-Brüning

Sehr geehrter Thomas Riegel, bitte gestatten Sie mir zu meinem Leserbrief von gestern Nacht noch folgendes hinzuzufügen:

 

1973 war der spätere Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger, bekanntlich maßgeblich am Putsch gegen den demokratisch gewählten Salvador Allende in Chile beteiligt und verhalf dem diktatorischen und grausamen Militärregime von Agosto Pinochet zur Macht, wozu er sich bis heute nicht kritisch äußert. – Es gab eben schon einmal ein “9/11” 1973.

Aber was kümmerte uns hier in Deutschland das geographisch so entlegene Chile? – Damals konnten unsere Politiker wohl noch nicht global denken und vorhersehen, dass uns all’ das von den US-Falken geschaffene neokoloniale Elend wie jetzt im Ukrainekriehier auch noch auf die Füße fallen könnte. Chile war ja nur ein Beispiel, denn es fing in den ’50ern mit Guatemala an, als der demokratisch gewählte Arbenz Guzman vor den CIA-ausgebildeten Schergen zugunsten der US-“Fruit Companies” fliehen musste. Guzman hatte das brachliegende Land an die armen Bauern vor Ort verteilen wollen…

Was kümmerte uns bspw. “Fort Benning”, in dem Sprengstoffexperten und Folterknechte ausgebildet wurden, die dann in Latein- und Mittelamerika ihre Aufträge erfüllten? Das Ergebnis: in den- ’50ern 20.000 Tote und Verschwundene in Kuba, Havanna wurde von der US-Mafia (berüchtigster Gangster: Meyer-Lanski) regiert und war ein einziges Bordell u. Spielcasino, während die Menschen auf dem Land hungerten und zu 30% Analphabeten waren, Argentinien später in den ’70ern 30.000 Tote und Verschwundene, in Brasilien wurden nachträglich 20.000 gezählt  etc.

Als ehemalige Aktivistin, Koautorin und Übersetzerin z.B. der Website “www.miami5.de” und einiger Bücher zu dem Fall im maßgeblich von den USA aus geführten Kampagne zur Befreiung der “Cuban bzw. Miami Five” von 2001-2014, bis auch die letzten Drei der Fünf nach Kuba zurück kehren konnten, kenne ich mich insbes. in darin “exemplarisch” gut aus. So beklagte Kuba vor der UN-Spionage-Abwehrkommission 1999 nachweislich 3.478 Tote und 2.099 Schwerverletzte mit bleibenden Beeinträchtigungen aufgrund von Terroranschlägen, die bis dahin von US-Boden ausgehend, hauptsächlich aus Miami in Kuba ausgeführt worden waren. Als einer der ersten US-Amerikaner berichtete auch der bereits erwähnte William Blum in seinem Blog “Anti-Empire Report” davon. Nicht zufällig war es der aus Argentinien stammende Papst Franziskus, der sich bei Barack Obama für die Freilassung der Fünf einsetzte und vor einiger Zeit den in den ’70ern von US-Schergen ermordeten Erzbischof von El Salvador als Märtyrer heilig sprach.

Und nicht zu vergessen sei auch der vom US-Außenministerium inszenierte Putsch gegen den demokratisch gewählten Manuel Zelaya in Honduras 2009. Heute erschien übrigens in “junge Welt” der unten aufgeführte. Es gibt also sehr viel, kaum zu bewältigenden Stoff für “US-Putsche”.

Lieber Tobias Riegel, hiermit hoffe ich Ihre verdienstvolle Aufklärungsarbeit wirksam unterstützt zu haben.

Mit herzlichem Dank und ebensolchen herzlich-solidarischen Grüßen

Johanna Michel-Brüning

Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.

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