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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Maske und Mutterwitz

Published On: 23. Juli 2022 22:18

Veröffentlicht am 23. Juli 2022 von LM.

Die Fronten scheinen festgefahren zu sein: Man glaubt an die Maske oder man glaubt nicht dran. Tragen die Katholiken nur an Fronleichnam die Monstranz mit ihrem Allerheiligsten vor sich her, so haben die Maskengläubigen ihre Schau-Prozession zur täglichen Übung downgesizet, sozusagen heruntersäkularisiert.

Rational beizukommen ist keinem von beidem. Im ersteren Fall, bei einem dogmatisierten Geheimnis, ist das auch nicht nötig: Wer ihm anhängen und nachfolgen möchte, der darf das tun; schön zum Zuschauen ist so ein Umzug ja allemal. Anders verhält es sich beim modischen Glauben an den Filter: Der wird zwangsmissionarisch verbreitet. Ob seine Verfechter merken, dass sie damit jene Zeiten wiederbeleben, die sie selber immer wieder als die finstersten der Kirchengeschichte vorbringen? Wohl kaum.

Beispiele für diesen irrationalen Eifer kennt jeder; schlimme Beispiele, über die man als Kritiker entwürdigend behandelt wird und über die jene Gläubigen ihre eigenen Abgründe tiefer offenbaren als ihnen je recht und lieb sein kann. Meine Physiotherapie hab ich letzte Woche unter Protest abgebrochen, kaum hatte sie begonnen.

«Haben Sie eine Maske?» – «Nein, hab ich nicht. Wieso auch?» – «Das ist jetzt wieder Pflicht. Sollen wir Ihnen eine geben?» – «Oh, nein! Fängt das jetzt wieder an! Nein, ich setz das Ding nicht auf, und ausserdem hab ich eine Befreiung!» Es war mir zu blöd, die Reserve-Kopie aus dem Auto zu holen und damit das Spiel wieder von vorne zu beginnen. Fertig, Sense!

Ulrike Guérot, Autorin des Büchleins «Wer schweigt, stimmt zu», sieht das offenbar ähnlich. In einem Podiumsgespräch meinte sie kürzlich: „Das ist nämlich der Punkt: Ich hab echt keine Lust mehr zu diskutieren. Ich hab soviel diskutiert! Aber gegen Unsinn anzudiskutieren ist eigentlich schon die Erosion von Intellektualität. Das heisst, Unsinn ist Unsinn ist Unsinn.»

«Erosion von Intellektualität» – sehr schön ausgedrückt! Oder wie es in der Bibel heisst:

«Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, dass du ihm nicht gleich wirst.»

Und im Vers darauf dann fast das Gegenteil:

«Antworte aber dem Toren nach seiner Torheit, dass er sich nicht weise dünke.» Sprüche 26, Verse 4.5.

Jetzt wird’s spannend: Reden oder nicht reden? Und falls doch: wie am besten? Eine Hypnosetherapeutin hat mir erzählt, dass eine Sache 19mal in kurzen Abständen wiederholt werden muss, und der Betreffende kriegt sie nicht mehr aus seinem Hirn ’raus, Argumente hin oder her. Diskutieren dürfte also bei vielen tatsächlich zwecklos sein.

Also schweigen? Ein Gespräch nicht nur abblocken, sondern es überhaupt nicht mehr suchen? Die Spaltung und das hirnlose Nebeneinander hinnehmen? – Ja und nein, wenn ich auf diese beiden Bibelverse schaue.

Wenn ich jemandem «nicht nach seiner Torheit» rede, heisst as nicht, dass ich den Mund halte; und ihm «nach seiner Torheit» reden, bedeutet nicht, mich mit einer üblen Sache gemein machen. Beide Verse und Haltungen widersprechen sich auch nicht. Im Gegenteil: Beide setzen sie voraus, dass ich selber fest bin und fest bleibe.

Schweigen alleine führt vielleicht pure Kräfteökonomie für sich ins Feld, kann sich dahinter aber aus Resignation und Verachtung nähren. Und ist mitunter trotzdem angebracht, ja. Aber die beiden Hinweise aus dem Buch der Sprüche plädieren vor allem für eine knackig-pointierte Gegenrede. Ähnlich auch Paulus:

«Eure Rede sei allezeit liebenswürdig und mit Salz gewürzt; ihr müsst wissen, was ihr jedermann zu antworten habt.»

Kolosser 4, Vers 6, nach der Übersetzung von Pater Konstantin Rösch, 1928

Also aus einer überzeugten Sicherheit, sicheren Überzeugung heraus sich abgrenzen von offenkundiger Torheit, mit Mutterwitz und in Geistesgegenwart. Und das Ergebnis dann gerne offen lassen.

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Wort zum Sonntag vom 17. Juli 2022: Von der Blickrichtung der Seele

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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