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Die Stimme der Provinz: Das große Insektenzählen

Published On: 28. Juli 2022 11:00

Auch in diesem Jahr ruft der Naturschutzbund unweltsensible Menschen bundesweit dazu auf, Insekten zu zählen, vorzugsweise solche mit sechs Beinen. Zählen wir! Alle und alles! Schmetterlinge, seltene Tierarten, wundersame Zwitterwesen. Das ist der Zauber der Zahl.

Auch in diesem Jahr ruft der Naturschutzbund unweltsensible Menschen bundesweit dazu auf, Insekten zu zählen, vorzugsweise solche mit sechs Beinen. Gut, das ist jetzt nicht gerade nett den Tausendfüßlern gegenüber.

Aber egal: Zählen ist gut. Zählen ist immer gut, obwohl der Nabu meint, das Ergebnis zu kennen: Sie sterben, die Sechsbeiner. Doch unbezweifelbar wäre es gut zu wissen, in welchem Umfang sie das tun – oder auch nicht. Ist die Windschutzscheibe, eine besonders perfide Insektenguillotine, seit einigen Jahren tatsächlich sauberer als zuvor? Gibt es einen anhaltenden Trend zu weniger Artenvielfalt? Oder erholen sich längst Totgesagte wieder? Was schadet der Insektenvielfalt am meisten? Und wie kann man ihnen ein angenehmes Leben verschaffen, den Bestäubern und Honiglieferanten, den Bienen, Hummeln und Hornissen, und zu Pflaumenkuchenzeiten, wenn auch eher unwillig, den Wespen?

Oder jenen, die das Auge erfreuen, Schmetterlingen, wie dem Distelfalter und dem Taubenschwänzchen, dem Admiral oder der Kleinen Fuchs? Wobei ich deren Raupen nicht sonderlich liebe, etwa die der Kohlweißlinge, die meine Kohlrabis zerfleddern. Egal: Gesegnet seien sie alle, über die sich die Mauersegler freuen, die sie kurz vorm Sonnenuntergang zu Abend essen, und später die Fledermäuse, die mit dem vorliebnehmen müssen, was übriggeblieben ist.

Kollateralschäden unserer naturfreundlichen Energiewende

Also, ganz ohne Ironie: Ich bin dafür. Und nein, ich zähle nicht nur die Schmeißfliegen, die ich erschlagen habe, weil sie sich über alles hermachen, was irgendwie nach Nahrung riecht. Mein winziger Garten ist eine Insektenoase, ganz ohne sterile Thujahecken und Schotterbeete. Überdies wohne ich in einer Gegend, in der es an jedem Maisfeld Blühstreifen gibt. Als ob die Bauern sich damit freikaufen könnten, die ja bei bestallten Naturschützern gern als Artenkiller und Glyphosatferkel verleumdet werden.  

Dabei bauen meine Nachbarn den Mais ja keineswegs aus Lust und Liebe an, sondern weil es die natursensiblen Energiewendefreunde wollen. Mais laugt zwar den Boden aus und ist alles andere als insektenfreundlich, wird aber schlagartig total öko, sobald er in der Biogasanlage gelandet ist.

Es hat eben alles so seine Seiten. Solaranlagen etwa, mit denen mittlerweile ganze Felder bestückt werden. Unter denen gedeiht noch nicht einmal die fiese Ackerwinde und das feindliche Franzosenkraut. Nicht nur unter, auch über den Paneelen wird es warm, was also mal nicht an der Klimakatastrophe liegt, sondern am Versuch, sie zu verhindern. Zu warm und nichts zu essen: Das ist nicht gerade insektenfreundlich.

Insektenfeindlich ist ebenfalls die allnächtliche Lichtverschmutzung sowie die Sogwirkung von Windkraftanlagen, an deren Rotorblättern Insektenleichen in derartiger Menge kleben, dass sie den Wirkungsgrad der Turbinen beeinträchtigen. Kollateralschäden unserer umwelt- und naturfreundlichen Energiewende. Und nicht nur deswegen: Zählen. Zählen ist wichtiger als alle Mutmaßungen, Befürchtungen oder Hoffnungen.

Keine Pandemie, sondern Panik

Und womöglich schaffen die vom Nabu zum Zählen aufgerufenen Laien, womit sich Behörden und Institute in Deutschland sonst so furchtbar schwer tun. Verlässliche Zahlen sind hierzulande nämlich auf vielen Gebieten nicht mehr zu haben.

Noch immer wissen wir nicht, wie viele Menschen nun tatsächlich an Covid erkrankt oder daran gestorben sind oder gar an Impfschäden leiden. Könnte das daran liegen, dass nur Sechsbeiner gezählt werden?

Scherz beiseite: ich vermute mal, man will das gar nicht so genau wissen, schon jetzt lesen ja Schlaumeier aus den verfügbaren Daten etwa anderer, zählfreudigerer Länder heraus, dass wir keine Pandemie, sondern Panik hatten.

Ähnlich verhält es sich mit den diversen Menschen, die nicht nur in Behördenformularen berücksichtigt werden sollen. Das war zwar mit dem gut eingeführten generischen Maskulinum niemals ein Problem, aber wir müssen ja die Frauen berücksichtigen, indem wir allem und jedem ein innen anhängen. Frauen, die auf der anderen Seite gerade fröhlich abgeschafft werden, weil ja ein Penis kein männliches Geschlechtsorgan sei.

Wie viele Menschen aber „divers“ sind, also weder Mann noch Frau – das herauszufinden hat sich kaum einer in Politik und Medien die Mühe gemacht. Doch, einer: Ein tapferer Autor der Zeit hat es einmal versucht. Etwa 300 Personen, hat der Mann namens Martin Spiewak herausgefunden, haben sich beim Standesamt als „divers“ eintragen lassen. Das sind 0,00043 Prozent der volljährigen Bevölkerung.

Und deshalb: zählen wir. Zählen! Alle und alles! Schmetterlinge, seltene Tierarten, wundersame Zwitterwesen. Das ist der Zauber der Zahl.

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