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Die Ergebnisse meiner Recherche-Reise im Donbass

Published On: 3. August 2022 16:00

Ich habe berichtet, dass ich im Donbass eine kleine Recherche gemacht habe und will hier kurz darüber berichten.

Am Montag habe ich mitgeteilt, dass ich auf eine kleine Recherche-Reise gefahren bin. Nun will ich kurz erzählen, worum es dabei ging. Außerdem werde ich Donezk nun wieder verlassen, weshalb es auch in den nächsten Tagen nur wenige Artikel auf dem Anti-Spiegel geben wird.

Die Recherche

Stammleser des Anti-Spiegel wissen, dass ich mich sehr für die Problematik der Biolabore in der Ukraine interessiere. Der Grund ist, dass ich aus der Arbeit an meinem Buch „Inside Corona“ viele Informationen über dieses Thema habe. Wenn Sie nicht wissen, worum es in dem Buch geht, lesen diese beiden aufeinander aufbauenden Artikel dazu, zuerst diesen und dann diesen.

Mein Informant Mr. X hat in seiner Datenbasis viele „Schätze“, die wir noch nicht gehoben haben, weil wir seine Daten bei der Arbeit an „Inside Corona“ damals vor allem aus Sicht der Pandemie analysiert haben. Aber als das russische Verteidigungsministerium Ende Februar mitgeteilt hat, dass in der Ukraine US-Biolabore sind, haben wir einen Zoom-Call gemacht und unsere Daten auf dieses Thema hin untersucht. Wir sind dabei schon nach einer halbe Stunde fündig geworden und haben Verbindungen unserer Protagonisten aus dem Buch in die Ukraine und nach Georgien gefunden.

Ich berichte auf dem Anti-Spiegel ausführlich über jede Veröffentlichung des russischen Verteidigungsministeriums (die letzte finden Sie hier) über das Thema und kann sagen, dass wir nicht allzu überrascht sind, denn vieles, was das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht hat, ist uns mindestens seit Ende Februar bekannt. Das meiste davon war früher im Netz öffentlich zugänglich und findet sich in unseren Daten. Uns waren die meisten der vom russischen Verteidigungsministerium genannten Personen und Organisationen, die in der Ukraine für das Pentagon an Biowaffen gearbeitet haben, bekannt. Es gab in den russischen Veröffentlichungen für uns bisher nur wenig Neues.

Lediglich einige Verbindungen nach Deutschland, die die Russen veröffentlicht haben, kannten wir noch nicht. Und natürlich war uns vorher nicht bekannt, woran das Pentagon in der Ukraine genau geforscht hat, denn diese Programme, waren geheim.

Einiges, was uns nicht bekannt war, konnten wir aber aus unseren eigenen Daten bestätigen. Der Grund dafür, dass uns manches nicht bekannt war, ist, dass wir zu zweit arbeiten und einfach nicht alle der hunderttausenden Daten, die die Software von Mr. X aus dem Netz „gesaugt“ hat, angeschaut haben können. Bei der Arbeit an einem so großen Datensatz muss man manchmal wissen, wonach genau man sucht, sonst übersieht man schnell etwas. Daher enthält der Datensatz viele „Schätze“, die wir erst mit Verspätung entdecken.

Ein Beispiel dafür waren die Verbindungen der Firma Rosemont Seneca von Hunter Biden, dem Sohn von US-Präsident Joe Biden, zur von der CIA gegründeten Firma Metabiota, und deren Verbindungen in die Ukraine. Ich kannte die Firma von Hunter Biden und auch ihre Verbindungen in die Ukraine schon lange. Auch Metabiota kannten wir aus der Arbeit an „Inside Corona“ sehr gut.

Dass es zwischen denen einen Verbindung gibt, hat das russische Verteidigungsministerium gemeldet und Mr. X hat sich daraufhin die 128.000 Emails angeschaut, die auf dem berühmten Laptop von Hunter Biden waren, den er im Drogenrausch in einer Reparaturwerkstatt vergessen hatte. Die Mails – und viele andere Infos von der Festplatte – sind inzwischen öffentlich im Netz zugänglich und man kann sie herunterladen. Mr. X hat sich ein Programm geschrieben, mit dem er diese 128.000 Mail nach Suchbegriffen durchsuchen kann, hat einen Testlauf gemacht und die Mails nach dem Wort „Metabiota“ durchsucht.

Das Ergebnis waren viele Mails, die bestätigt haben, was das russische Verteidigungsministerium gemeldet hat: Hunter Bidens Firma Rosemont Seneca hat in Metabiota investiert, viel Korrespondenz mit Metabiota gehabt und dabei wurde übrigens auch erwähnt, dass Metabiota an Ebola forscht, was auch in der Ukraine mit Geld des Pentagon getan wird. Das ist ein Beispiel dafür, wie leicht sich die allermeisten Angaben des russischen Verteidigungsministeriums mit unseren Daten überprüfen können. Das meiste ist uns entweder bekannt, oder liegt als „unentdeckter Schatz“ in unseren Daten. Und das, was an den russischen Veröffentlichungen für uns neu ist, fügt sich wie Puzzleteile in das Gesamtbild ein.

US-Biowaffen

Ich berichte deshalb so viel und so ausführlich darüber, weil diese Aktivitäten des Pentagon brandgefährlich sind. Nach allem, was wir aus unseren Daten wissen, ist das russische Verteidigungsministerium bei seinen Veröffentlichungen sehr zurückhaltend und weist nur nicht sehr deutlich auf die Gefahren hin.

Selbst russische Medien berichten kaum über das Thema und sogar im Donbass denken sehr viele, dass die Veröffentlichungen des russischen Verteidigungsministeriums nur russische Horrorgeschichten sind. Diese Leute sind dann sehr überrascht, wenn ich meinen Computer öffne und ihnen innerhalb von fünf Minuten belege, dass das nicht nur keine frei erfundene Propaganda ist, sondern dass es – nach unseren Erkenntnissen -noch weitaus schlimmer ist, als das russische Verteidigungsministerium (bisher) meldet.

Mir ist es daher wichtig, auf diese Gefahren hinzuweisen und das Thema bekannter zu machen, damit vor allem die Öffentlichkeit in Russland sich dessen bewusst wird. Der Grund ist, dass ich hoffe, dass die westlichen Medien und Politiker dieses Thema dann irgendwann nicht mehr ignorieren oder als „russische Propaganda“ abtun können. Ich will, dass bekannt wird, was das Pentagon in der Ukraine (und in vielen anderen Ländern der Welt) treibt oder getrieben hat.

Biolabor ist nicht gleich Biolabor

Wenn man als „Korrespondent“ vor Ort tätig ist, dann gehört es zur Arbeit, Kontakte zu knüpfen. Daher habe ich Donezk viele andere Journalisten und auch offizielle Vertreter verschiedener Behörden kennengelernt. So geht auch ein Korrespondent der „Qualitätsmedien“ zum Beispiel in Berlin vor, er führt informelle Gespräche, bekommt Hintergrundinformationen, über die er zwar nicht berichten kann, die aber wichtig sind, damit er gewissen Zusammenhänge versteht, über die man dann berichten kann.

Da ich in Donezk vielen von meiner Arbeit erzählt habe, bekam ich bei einem der Treffen, die es hier in Donezk zum Abendessen gibt, das Angebot, mir eines der Biolabore anzuschauen, das nun unter russischer Kontrolle ist.

In der Ukraine geht es um zwei Arten von Biolaboren. Zum Einen sind das die Labore, die mit Geld des Pentagon an Biowaffen forschen, zum Anderen sind es Labore, in denen westliche Pharmakonzerne neue Medikamente an Ukrainern testen. Neue Medikamente müssen am Menschen getestet werden, bevor sie zugelassen werden können. Das ist normal und nichts Besonderes.

Allerdings werden diese Tests oft nicht im Westen durchgeführt, sondern man sucht sich dafür arme Länder der Dritten Welt aus, weil man den Probanden dort weniger bezahlen muss und weil man in armen und korrupten Ländern bei der Sicherheit sparen kann.

Das ist nicht neu und es gab in der Vergangenheit immer wieder Skandale. In „Inside Corona“ habe ich das am Beispiel des Impfstoffs gegen Gebärmutterkrebs aufgezeigt, der vor über zehn Jahren an indischen Mädchen getestet wurde und wobei es aufgrund von Schlamperei bei der Sicherheit Tote gab. Das war in Indien ein großer Skandal, der bis heute nicht vergessen ist, wie mir indische Journalisten auf einer der Journalistenreisen erzählt haben, an der ich teilgenommen habe.

Bei solchen Tests treten die Pharmakonzerne selbst nicht in Erscheinung, sie lassen diese Tests von anderen Organisationen durchführen, denn wenn es zu Skandalen und Toten kommt, können die Konzerne ihre Hände in Unschuld waschen und werden in den Medien meist nicht einmal erwähnt. Von dem Skandal in Indien haben Sie vielleicht gehört, aber wissen Sie auch, wer der Hersteller des betreffenden Impfstoffes war? Sicherlich nicht, und das ist es, was ich meine: Der Konzern, dessen Medikament getestet wird, wird, wenn es dabei zu „Pannen“ kommt, in den Medien meistens nicht erwähnt.

Das russische Verteidigungsministerium hat über einige solcher Testreihen in der Ukraine berichtet, bei denen Ukrainer die Versuchskaninchen waren. Eines dieser Labore ist in Rubezhnoe, einem Vorort von Severodonezk, das vor etwa einem Monat befreit wurde und wo ich bei der letzten Journalistenreise gewesen bin.

Meine Recherche-Reise

Dieses Labor durfte ich besuchen. In Donezk und Lugansk sind Vertreter russischer Behörden, die in den befreiten Gebieten alle möglichen Informationen suchen. Dazu fahren sie in einen Ort, teilen sich dort in Gruppen auf und jede ist dann einen Tag am Ort ihres Interesse auf der Suche nach Dokumenten, Computern, Waffen, oder was auch immer sie gerade suchen.

Bei einer solchen Fahrt durfte ich mitfahren und unser Treffpunkt war Severodonezk, wo wir uns aufgeteilt haben. Da die Front dort immer noch nur wenige Kilometer entfernt ist, bekamen der Kameramann, der mich begleitet und bei meiner Suche gefilmt hat, und ich einen lokalen Führer und einen Soldaten zu unserem Schutz, und wir wurden zu dem Labor gebracht. Ein großes russisches Portal wird über meine Recherche vor Ort eine kleine Reportage machen, zu der ich anschließend auch ausführlich interviewt wurde, weshalb ich bei der Recherche gefilmt wurde. Mir war das nur recht, denn so konnte ich dem Kameramann alles in der Kamera halten, was ich interessant fand, aber nicht mitnehmen wollte, und musste es nicht selbst fotografieren. Das hat viel Zeit gespart.

Das Labor bestand aus zwei Gebäuden, die jedoch schwer beschädigt sind. Überhaupt ist Rubezhnoe praktisch entvölkert und zerstört, denn dort fanden heftige Kämpfe statt, bei denen sich die Ukrainer unter anderem in dem Laborkomplex verschanzt hatten, wie man an tausenden Patronenhülsen erkennen konnte, die überall in den Gebäuden herumlagen.

Ich habe natürlich vorher niemandem gesagt, wonach genau ich suche, weil ich verhindern wollte, dass man mir dort etwas hinlegt, damit ich es „zufällig“ finde. Ich habe nach Verträgen des Labors mit seinen Kunden gesucht, weil ich sehen wollte, ob ich dort „alte Bekannte“ aus „Inside Corona“ oder Informationen finde, die für Mr. X und mich neu sind, oder als „unentdeckte Schätze in unseren Daten schlummern.

Ich hatte nicht viel Hoffnung, etwas Interessantes zu finden, denn zunächst hat Kiew alles abtransportiert, was kompromittierend sein könnte, und danach haben Spezialisten aus Moskau den Komplex durchsucht, um zu sichern, was Kiew vergessen hat. Dass ich dort alleine und in nur wenigen Stunden etwas Revolutionäres finden würde, was die Spezialisten aus Kiew und Moskau übersehen haben, habe ich natürlich nicht erwartet. Aber ich wollte mir die Chance nicht entgehen lassen, zumal ich auch eine rein menschliche Neugier hatte, mir so etwas mal selbst anzuschauen.

Das Labor

Das Labor gehörte der ukrainischen Firma pharmbiotest, die auf ihrer Webseite immer noch damit wirbt, nach EU-Standards zertifiziert zu sein und Kunden sucht, für die sie Medikamente testen kann. Auf der gleichen Webseite sucht die Firma auch nach Freiwilligen, die sich für diese Tests zu Verfügung stellen. Darüber hinaus war das Labor auch für die Menschen der Stadt zuständig und hat dort normale Blutuntersuchungen und andere Routinetests durchgeführt.

Der Komplex bestand aus zwei Gebäuden. Das erste Gebäude war der Öffentlichkeit (also den Patienten) zugänglich und in einer Etage waren sogar einige Krankenzimmer zur stationären Behandlung von Patienten. Das zweite Gebäude enthielt die Verwaltung, also die Buchhaltung, die Chefetage, die Labors selbst und so weiter. Ich konnte mich auf dem Gelände frei bewegen und habe, soweit das aufgrund der Beschädigungen der Gebäude möglich war, jeden Raum untersucht.

Natürlich war das, wonach ich gesucht habe, nämlich die Verträge mit den Kunden des Labors aus der Pharmaindustrie, nicht mehr da. In der Buchhaltung waren nur noch die Ordner mit (allen?) Zahlungen der letzten Jahre zu sehen, aber das waren Dutzende Ordner mit tausenden Zahlungen. Alleine konnte ich die natürlich nicht danach durchsuchen, ob da etwas für mich Interessantes drin war.

Das erste Gebäude des Komplexes
Das zweite Gebäude des Kpomlexes

Was ich gefunden habe

Ich habe, wie erwartet, nichts Revolutionäres gefunden, aber doch einige Bestätigungen dafür, dass westliche Konzerne in dem Labor Medikamententests an Ukrainern durchgeführt haben. Zunächst war auffällig, dass in dem Komplex alles auf Ukrainisch beschriftet war, was in der Ukraine mit ihrem Sprachengesetz nicht überraschend war.

Überraschend war, dass ausgerechnet auf der Etage, auf der auch die Patientenzimmer waren, alle Türschilder zweisprachig waren, also auf Ukrainisch und Englisch. Das wird kaum für die ukrainischen Patienten gemacht worden sein, sondern das ist ein Hinweis darauf, dass dort auch ausländische Spezialisten mit den Patienten gearbeitet haben.

Ein weiterer Hinweis war eine Ergänzung zu einem Vertrag, dabei handelte es sich um eine Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen dem Labor und einer polnischen Firma, aus der nichts hervorging, außer dass alle Informationen vertraulich behandelt werden sollten. Worum es ging, was nicht ersichtlich, aber es zeigt, dass das ukrainische Labor mit europäischen Pharmakonzernen gearbeitet hat. Diese Vertraulichkeitsvereinbarung lag unter einem Haufen Papiere im ersten Gebäude, also nicht in der Buchhaltung, und wurde entweder übersehen, oder war Moskau und Kiew zu unwichtig, um sie mitzunehmen.

Außerdem haben wir in dem gleichen Gebäude einen Ordner mit Standardverträgen gefunden, die das Labor 2016 mit freiwilligen Testkandidaten einer Studie geschlossen hat. Bei dem konkreten Ordner ging es um eine Studie an Jugendlichen, denn alle Testkandidaten waren minderjährige Teenager.

Interessant hierbei war die Summe, die sie für die Teilnahme bekommen haben. Das waren 3.000 Griwna, zum damaligen Umrechnungskurs waren das 100 bis 120 Euro. Das ist der oben genannte Grund dafür, warum westliche Konzerne solche Tests gerne in bettelarmen Ländern durchführen, denn in Deutschland würde niemand sein gesundes Kind, denn darum ging es dabei, für so eine lächerliche Summe an einem Medikamententest mitmachen lassen.

Die Soldaten in Severodonezk haben mich gebeten, ihnen den Ordner zu überlassen, weil sie die Teilnehmer suchen wollten, um herauszufinden, was aus ihnen geworden ist. Ich habe lediglich einen Vertrag als Belegexemplar mitgenommen.

Wie gesagt waren die Ergebnisse der Reise nicht weltbewegend, aber sie bestätigen, was berichtet wird und mir bereits bekannt war, nämlich, dass die Ukraine zu einem Versuchsgelände für westliche Pharmakonzerne geworden ist. Außerdem haben sich einige andere Kleinigkeiten wie Puzzleteile in das Gesamtbild eingefügt, aber das waren Details, die hier zu weit führen.

Severodonezk

Als ich vor etwa drei Wochen in Severodonezk war, waren die Kämpfe dort erst wenige Tage vorbei. Die Stadt war zerstört und man hat keine Menschen auf den Straßen gesehen.

Das hat sich geändert. Zwar ist die Stadt immer noch zerstört und es gibt praktisch nirgends Strom und Wasser, aber es sind wieder Menschen auf den Straßen. Ein Straßenmarkt und ein Supermarkt haben wieder geöffnet und die Menschen kehren allmählich zur Normalität zurück, wie ich bei einem kurzen Spaziergang dort erleben konnte.

Außerdem habe ich überall in der Stadt den Katastrophenschutz gesehen, wie er Trümmer aufräumt, zerstörte Fahrzeuge abtransportiert und so weiter. In der Stadt herrscht insgesamt eine bemerkenswerte Aktivität, die ich nach dem ersten Besuch vor drei Wochen, als wir fast keine Menschen auf den Straßen gesehen haben, nicht so bald erwartet hatte.


In meinem neuen Buch „Inside Corona – Die Pandemie, das Netzwerk und die Hintermänner – Die wahren Ziele hinter Covid-19“ zeige ich anhand von umfangreichen zugespielten Datenanalysen, wie die Pandemie durch diverse Organisationen in mehreren Phasen vorbereitet wurde, wobei die aktive Vorbereitungsphase etwa 2016/2017 begann. Darüber hinaus zeigen die Daten auch, welche übergeordneten Ziele diese Organisatoren verfolgen und wie die Pandemie ihnen den Weg zur Erreichung dieser Ziele ebnet.

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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