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Covid-19-Zwangsimpfungen alle 6 Monate? Die Corona-Lage in Russland

Published On: 8. August 2022 11:23

Im Netz schwirren Meldungen herum, in Russland seien halbjährliche Zwangsimpfungen gegen Corona geplant. Das ist vollkommener Unsinn. Hier erzähle ich, wie die Corona-Lage in Russland derzeit ist.

Da derzeit Meldungen im Netz herumgehen, die von geplanten halbjährlichen Zwangsimpfungen gegen Covid-19 in Russland berichten und dazu radikale Aussagen einiger russischer Politiker aus der Vergangenheit zitieren, bekomme ich dazu viele Leserfragen. Also erzähle ich, wie die Corona-Lage in Russland derzeit ist.

Covid-19 ist in Russland kein Thema mehr. Alle Corona-Maßnahmen sind abgeschafft, man sieht im Alltag keine Masken mehr, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich hier zuletzt jemanden mit Maske gesehen habe. Die Stadt Moskau erstattet sogar fast alle in den zwei Jahren verhängten Corona-Bußgelder zurück. Corona spielt hier in Russland keine Rolle mehr.

In Russland war die Corona-Politik ohnehin vollkommen anders als in Deutschland und vielen westlichen Ländern. Nach dem ersten landesweiten Lockdown im März 2020 gab es keinen landesweiten Lockdown mehr. Stattdessen haben die einzelnen russischen Regionen eigenverantwortlich reagiert, wenn bei ihnen eine Überbelegung der Krankenhäuser drohte. Übrigens habe ich Freunde, die als Ärzte mit Corona-Patienten gearbeitet haben, und die haben mir bestätigt, dass hier in Russland – im Gegensatz zu Deutschland – tatsächlich ab und an eine Überforderung der Kapazitäten der Krankenhäuser gedroht hat. Dann wurden – zeitlich begrenzte – Corona-Beschränkungen eingeführt, die aber auch schnell wieder aufgehoben wurden.

Hinzu kommt, dass die Beschränkungen auf dem Papier hart klangen, aber in der Praxis ausgesprochen lax umgesetzt, manchmal sogar offen ignoriert wurden. In Petersburg, wo ich lebe, galt im letzten Winter zum Beispiel vorübergehend eine nächtliche Sperrstunde, was bedeutete, dass Bars und Restaurants von 22.00 bis 6.00 Uhr geschlossen sein mussten. Daran haben sich aber längst nicht alle gehalten und waren trotzdem geöffnet – inklusive Leuchtreklame, lauter Musik und offener Tür. Konsequenzen hatte das keine.

Auch die Maskenpflicht wurde nicht ernst genommen. In Supermärkten hatte kaum jemand eine Maske auf, lediglich an der Kasse hat die Kassiererin darum gebeten, eine Maske aufzusetzen, weil dort eine Überwachungskamera war und sie sonst Ärger mit dem Chef bekäme. Mein persönlicher Favorit war übrigens eine Frau aus meiner Nachbarschaft, die sich eine bunte Maske gehäkelt hatte und diese dann an der Kasse aufgesetzt hat. Die Hauptsache war, dass man an der Kasse irgendeine Maske hatte.

Den Satz, dass das Virus nicht weg ist und dass wir mit ihm leben müssen, den hört man auch in Russland. Und er stimmt ja auch. Die russischen Behörden empfehlen daher, sich impfen zu lassen oder die Impfung aufzufrischen. Aber entscheidend ist, dass es sich dabei nur um eine Empfehlung handelt, die Impfung ist freiwillig. Russland hat inzwischen – wenn ich mich richtig erinnere – fünf eigene Impfstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsweisen, wobei es in Russland keinen einzigen mRNA-Impfstoff gibt.

Russland ist ein durchaus impffreundliches Land und ich kenne viele, die sich früher jedes Jahr gegen die Grippe haben impfen lassen. Aber bei Covid-19 war und ist die Impfbereitschaft in Russland geringer als in Deutschland und ich gehe davon aus, dass sich nun, wo Corona auch in den russischen Medien keine Rolle mehr spielt, noch weniger Menschen impfen lassen werden. In Russland gibt es keine Corona-Impfpflicht und in Russland ist auch nichts derartiges angedacht. Es gibt lediglich eine Impfempfehlung.

Das sind die Fakten, egal welche Meldungen in Deutschland durch das Internet geistern und egal, ob in den letzten zwei Jahren der eine oder andere russische Politiker mit abfälligen Äußerungen über Impfgegner Schlagzeilen gemacht hat, die nun aus der Mottenkiste geholt werden.

Wenn im russischen Fernsehen heute mal die Rede von Corona ist, dann wird berichtet, dass die neuen Mutationen zwar ansteckender, aber viel ungefährlicher werden, als die früheren Corona-Varianten. Auch in den russischen Medien ist Corona praktisch kein Thema mehr, wer dazu Meldungen finden will, der muss sie suchen.

Ich habe mir für diesen Artikel extra die offizielle russische Seite für den Kampf gegen Corona angeschaut. Auch die sieht heute anders aus, als früher. Wo früher die Corona-Einschränkungen aufgelistet waren, die einzelne russische Regionen verhängt haben, steht heute eine aus fünf Kriterien bestehende Einordnung, ob eine Region als „Corona-frei“ bezeichnet werden kann.

Das hat noch keine russische Region erreicht, aber allein die Tatsache, dass der Schwerpunkt in Russland nun darauf liegt und nicht mehr auf etwaigen Maßnahmen, zeigt, wohin die Reise in Russland geht. In Russland gibt es auch keine Panikmeldungen über den nächsten Herbst.

Wir haben in Russland eben keinen Lauterbach…


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